Meine Fahrstunden

(Minghui.de) Seit meiner Pensionierung habe ich bei meiner Familie im Geschäft ausgeholfen, was von mir verlangte, für geschäftliche Kurzreisen öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Als ich mehr Kunden besuchen sollte, wurde mir immer wieder empfohlen, das Fahren zu lernen, da wir in unserem Haushalt ein Auto hatten. Ich hatte wegen meines Alters nie daran gedacht, noch das Autofahren zu lernen.

Eines Tages rief mich mein Onkel an und schlug mir vor, Fahrunterricht zu nehmen. Ich schob mein Alter vor, um es nicht tun zu müssen, doch er sagte mir, ich sei einfach zu engstirnig. Ich fühlte mich daraufhin ein wenig unbehaglich. So geschah es einfach, dass ich eine Praktizierende aufsuchen musste, weil mein Drucker den Geist aufgegeben hatte. Während des Besuches erzählte ich ihr von unserem Familienwagen. Sie war angenehm überrascht über die Neuigkeit und rief aus: „Ihr habt einen Wagen?” Ich nickte. „Warum nimmst du dann keinen Fahrunterricht? Erkennst du nicht, wie dringend wir einen Wagen benötigen?» Ich erklärte: „Fahrstunden zu nehmen, erfordert eine Menge Zeit. Dafür habe ich keine Zeit.» Sie sagte: „Was meinst du damit, du hast keine Zeit? Die Fahrstunden werden Teil deiner Kultivierung sein. Die Menschen, denen du bei den Fahrstunden begegnest, sind Lebewesen, die du erretten sollst. Du kannst diese Gelegenheit nutzen, um ihnen die Wahrheit über die Verfolgung von Falun Gong zu erklären und ihnen zu helfen, aus der KPCh (Kommunistische Partei Chinas) und ihren beiden Jugendorganisationen auszutreten! Du hast nichts zu verlieren. Beeile dich und nimm Fahrunterricht!”

Und so meldete ich mich für Fahrstunden an. Tatsächlich gab es da eine Menge Gelegenheiten, Menschen zu treffen und es war ganz einfach, ihnen die Wahrheit zu erklären und ihnen dabei zu helfen, aus der KPCh und den angegliederten Organisationen auszutreten. Unter den Personen, mit denen ich zusammenkam, waren Schullehrer, Hochschulprofessoren, Ärzte, Krankenschwestern, Inhaber kleiner Geschäfte, Schauspieler, Arbeiter, KPCh-Kader, Leute vom Militär usw. Fast jeden Tag traf ich andere Menschen.

Einmal kam ein neuer junger Mann zum Fahrunterricht. Ich erklärte ihm die Fakten, wie ich das bei den anderen getan hatte, die ich dort angetroffen hatte. Es war etwas Feindseliges in seinen Augen und er war sehr unfreundlich. Er musterte mich und fragte: „In welcher Organisation arbeiten Sie?” Lächelnd antwortete ich ihm und erklärte ihm weiter die Wahrheit, doch er weigerte sich, mir zuzuhören. Er war der erste in der Fahrschule, der nicht aufgeschlossen war. Ich blieb trotzdem ganz ruhig. Ich handelte, als wäre er mein eigener Sohn. Wenn er fuhr, sendete ich aufrichtige Gedanken aus, um alle Störungen zu beseitigen. Zwischen den praktischen Fahrstunden erklärte ich ihm die Hintergründe der Verfolgung. Ich erzählte ihm, dass Menschen auf der ganzen Welt Falun Gong praktizieren würden und dass die Menschen in China durch das Praktizieren von Falun Gong ihre Gesundheit wieder erlangt hätten. Es war nicht zu übersehen, dass er manchmal versuchte, mir auszuweichen. Ich bekam mit, wie er in seiner Konversation sagte: „Übernimm du diesen Fall”, da er anscheinend nicht mit mir zusammen sein wollte. Ich schnappte auch auf, wie der Polizeichef ihn fragte, wie der „Fall” behandelt werden sollte. Doch das beeindruckte mich nicht. Ich erklärte ihm weiterhin die Wahrheit und schlug ihm vor, aus der KPCh auszutreten. Wenn ich zu Hause aufrichtige Gedanken aussendete, erinnerte ich mich daran, mich darauf zu fokussieren, ihm beim Treffen der richtigen Entscheidung zu helfen. Nach drei Tagen akzeptierte der junge Mann schließlich die Erkenntnis, dass Falun Gong gut ist und er war einverstanden, aus der KPCh auszutreten. Erst, als er einverstanden war, aus der KPCh auszutreten, erfuhr ich, dass er im Staatssicherheitsbüro arbeitete. Nicht nur das, ich erfuhr, dass er ein aufgehender Stern im Büro war.

Nachdem ich das Autofahren gelernt hatte, gab mir meine Familie einen eigenen Wagen. Ich erinnere mich noch: auf meiner ersten Fahrt fuhr ich mit einer Mitpraktizierenden zu einer Gehirnwäsche-Einrichtung, um dort aufrichtige Gedanken auszusenden. Als wir losfuhren, war das Wetter noch sehr angenehm. Schon kurz nach unserer Abfahrt begann es, wie aus Kübeln zu regnen. Die Regentropfen schlugen wie Geschosse auf der Windschutzscheibe auf. Unter dem verhangenen Himmel konnte ich kaum die Straße vor mir erkennen. Ich war ein wenig bange und sagte: „Wie sollen wir da nur hinkommen?” Ich blickte zu der anderen Praktizierenden hinüber. Sie saß ganz ruhig, blickte nach vorne und sendete aufrichtige Gedanken aus. Nach einer Weile hörte es auf zu regnen und die Sonne lugte hinter den Wolken hervor. Seitdem haben wir viele Ausflüge zu verschiedenen Zwangsarbeitslagern, Haftanstalten, Gefängnissen und Gehirnwäsche-Einrichtungen gemacht, um dort aufrichtige Gedanken auszusenden. Einmal bat mich eine Praktizierende, mit ihr in ihr Bauerndorf zu fahren, um einem älteren Paar bei der Aufklärung über die Hintergründe der Verfolgung zu helfen. Wir nahmen einen Computer, Drucker, DVD-Brenner, DVDs, Tintenkartuschen und Papier mit uns. Dies war meine erste größere Fahrstrecke. Natürlich war ich ein wenig nervös, fühlte mich aber auch erfüllt, dass ich die Gelegenheit hatte, meine Fahrfertigkeiten für das Fa einzusetzen. Mittlerweile fühlte ich mich ehrfürchtig und voller Kraft, weil ich den Lehrer und das Fa im Herzen spürte und weil ich eine Mitpraktizierende neben mir sitzen hatte.

Das ältere Paar begrüßte uns freudig und begeistert, als wir eintrafen. Sie hatten einen Raum vorbereitet, in dem sie die Einrichtung einer Produktionsstätte für Informationsmaterialien planten. Bevor wir am Morgen losfuhren, hatten wir Computer und Drucker getestet, um sicher zu gehen, dass sie gut funktionierten. Doch einmal in der Wohnung des älteren Paares angekommen, arbeitete der Drucker nicht mehr. Die Praktizierende, die mitgefahren war, versuchte ein paar Dinge, doch nichts half. Ich war sehr enttäuscht und gleichzeitig fühlte ich mich schuldig. Bis dahin hatte ich schon vier Jahre Inforamtionsmaterialien hergestellt, war aber immer auf sie angewiesen gewesen, wenn mein Drucker nicht mehr funktionierte.

Diese Erfahrung war wie ein Weckruf für mich. Von da an habe ich versucht, die Dinge selbst zu beheben, wann immer es ein Problem mit meinem Drucker gab. Ich erkannte, dass es höchste Zeit für mich war, auf eigenen Beinen zu stehen. Ich lernte, nach innen zu schauen, und bat den Lehrer, mir Hinweise zu geben, wenn ich aufrichtige Gedanken aussendete. Durch die Fingerzeige des Lehrers schaffte ich es, einige Druckerprobleme rasch zu lösen. Ich lernte auch, Lösungen in der Betriebsanleitung zu finden. In der Vergangenheit hatte ich die Betriebsanleitung nicht verstanden, doch nun kann ich sie lesen und die Inhalte verstehen. Nun kann ich beinahe alle Druckprobleme selbst lösen.

Die nächste Fahrt machten wir zu einem Bauerndorf, um Mitpraktizierenden zu helfen, ihre Druckerprobleme zu beheben. Anscheinend hatten zwei von drei Druckern in ihren Produktionsstätten für Infomationsmaterialien ihre Funktion eingestellt. Die mit mir fahrende Praktizierende konnte nicht herausfinden, wie sie einen der beiden nicht funktionierenden Drucker zum Laufen bringen sollte. Ich erkannte, dass es das gleiche Problem war wie bei meinem eigenen Drucker. Ich wendete die gleiche Lösung an und er fing an, wieder zu funktionieren. Ich wusste, der Lehrer ermutigte mich. Solange wir willens sind, wird der Lehrer uns Fingerzeige geben, damit wir das erreichen, was getan werden muss. Der Lehrer hat alles für uns vorbereitet, was wir benötigen.