Deutschland, Schwetzingen: Eröffnung der Internationalen Kunstausstellung Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht

(Minghui.de) Die Stadt Schwetzingen in Baden-Württemberg ist für ihr Schloss und vor allem für den Schlossgarten weltberühmt. Kurfürst Carl Theodor ließ das Schloss im 18. Jahrhundert zu seiner Sommerresidenz ausbauen. Im prachtvollen Rokokotheater inmitten der Schlossanlage, das heute für seine jährlichen Festspiele bekannt ist, begeisterte bereits im Jahr 1763 der junge Mozart mit seinen Darbietungen.

Am Samstag, den 12. September, lud Schwetzingen zur Nacht der offenen Kirchen ein. In diesem Rahmen war die Eröffnung der Internationalen Kunstausstellung Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht Kernstück des abendlichen Veranstaltungsprogramms in der „Kirche der einen Welt”.

Bereits am Vortag kündigte die Schwetzinger Zeitung die Vernissage an. In dem Artikel hieß es unter anderem: „Die Ausstellung [...] greift die immerwährenden Fragen auf: Warum leiden gute oder unschuldige Menschen? Ist spirituelles Engagement den Preis wert, den es vielleicht mit sich bringt? Einen Preis, der so hoch wie das eigene Leben sein kann? Ist das Universum letztendlich gerecht? Die Antworten, die der Betrachter der Ausstellung findet, sind bejahend.”

So stellte Volker Dietz, der Vorsitzende des Vereins für Kunst und Menschenrechte Ars Honesta, in seiner Begrüßungsrede die Ausstellung als eine Artikulation von Hoffnung inmitten des Leidens vor. „100 Millionen Falun Gong-Praktizierende sind es, die wegen ihres Gewissens verfolgt werden”, erklärte er, „und alle diese Künstler hier sind Teil von diesen 100 Millionen Verfolgten.”

Die Eröffnung der Kunstausstellung

„Kompromissloser Mut - Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht” soll zum Nachdenken anregen, sagte Pfarrer Thilo Müller in seiner Eröffnungsrede.

Der Tenor Michael Hackmayer mit dem Lied „An die Musik” von Franz Schubert „Du holde Kunst ich danke dir” und die Chinesin Tang Jing mit der Yangqin, einem chinesischen Saiteninstrument, gaben der Eröffnung der Ausstellung den feierlichen Rahmen. Im Gedenken an die in China verfolgten Falun Gong-Praktizierenden sang Tang Jing auf Chinesisch:

Hunderte Berge zehntausende Berge
Aus der Ferne an Mitpraktizierende denken
ihre Umgebung ist gefährlich
In Schwierigkeiten - ihr Wille ist nicht zerstört

Der nördliche Wind ist kalt
Das Fenster mit Eisengittern ist kalt
Aufrichtige Gedanken begleiten hunderte Pässe hindurch
Mythos in der Welt verbreitet

Die Chinesin Tang Jing mit dem chinesischen Saiteninstrument Yangqin

Der Rundgang durch die Ausstellung begann mit Gemälden zum Thema „Schönheit der Kultivierung”. Der Ausstellungsführer erklärte den Besuchern den in der westlichen Gesellschaft kaum geläufigen Begriff „Kultivierung”, der in China eine große Tradition hat und sich auf eine Veredelung bzw. Verbesserung der eigenen Natur bezieht. In der chinesischen Sprache heiße Kultivierung „Xiu Lian”, so Volker Dietz. „Xiu” bedeute in direkter Übersetzung „wiederherstellen” oder „reparieren; Lian bedeute „schmelzen” oder „veredeln”, es ähnele dem Schriftzeichen für „Übungen praktizieren”. Es gäbe viele religiöse und nichtreligiöse Kultivierungsformen mit einer Kultivierungspraxis, wobei Falun Dafa die Essenz aller anderen Kultivierungsmethoden in der Form von „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht umfasse, erklärte der Ausstellungsführer.

Das zweite Thema „Kompromissloser Mut” stellt den unerschütterlichen Glauben der Praktizierenden dar, mit dem sie dem Grauen der Verfolgung widerstehen. Während anhand der Bilder wie „Heimatlos”, „Tragödie in China” oder „Psychische Misshandlung” die Hintergründe der Verfolgung erklärt wurden, wurde anhand des Bildes „Rote Mauer” der Zerfallsprozess der Kommunistischen Partei Chinas und die aktuelle Austrittswelle in China erläutert.

Herr Volker Dietz erläutert das Gemälde „Psychische Misshandlung”

Das Gemälde „Psychische Behandlung” stellt dar: Um die öffentliche Meinung gegen Falun Gong zu richten, verbreiten die staatlich gelenkten Medien in China unwahre Propaganda, in der die Lüge verbreitet wird, dass man durch das Praktizieren von Falun Gong psychotisch werden könne. Die Polizisten auf diesem Bild injizieren einer Falun Gong-Praktizierenden Psychopharmaka, weil sie sich weigert, ihren Glauben aufzugeben. Die Drogen führen zu Sprechunfähigkeit, Lähmungen und sogar zum Tod.

Die Kunstwerke des letzten Themenschwerpunkts „Durchsetzung der Gerechtigkeit” stellen den Grundsatz dar, dass „Gutes mit Gutem und Böses mit Bösem vergolten wird”.

Auf den Gesichtern der Besucher zeigten sich Erschütterung und man hörte immer wieder das Wort „beeindruckend”. Der Dekan Pfarrer Wolfgang Gaber kam zu später Stunde und war sichtlich gerührt. Er schrieb u.a. in das Gästebuch: „Die Bilder der Ausstellung im Melanchthon Haus rütteln auf. Können wir zur Tagesordnung übergehen, wenn so brutal gegen Menschlichkeit verstoßen wird? [...]”

Im Vordergrund Pfarrer Thilo Müller, Mitveranstalter der Ausstellung, im Gespräch mit einer Journalistin; im Hintergrund Dekan Pfarrer Wolfgang Gaber

Ein anderer Besucher schrieb in das Gästebuch: „Die Bilder rütteln uns auf - sie sind sehr eindrücklich, tiefgehender als die ganze Medienflut in den modernen Medien.”


Ein Besucher ging immer wieder durch die Ausstellung und erinnerte sich an seine eigene Gefangenschaft im Nazi-Regime. Mit Tränen in den Augen äußerte er, dass man dieses Leid nur durch einen starken Glauben ertragen könne.


Im Laufe des Abends kamen immer wieder Besucher aus anderen Kirchen (anlässlich der Nacht der offenen Kirchen) zur Ausstellung und waren sehr beeindruckt und tief bewegt. Viele bedankten sich dafür, endlich von Falun Dafa und der Verfolgung erfahren zu haben.

Die Internationale Kunstausstellung „Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht” kann noch bis zum 3. Oktober 2009 in der „Kirche der einen Welt” im Evangelischen Melanchthon-Haus in Schwetzingen/Oststadt gesehen werden.

Rubrik: Veranstaltungen