Ermordung des Vaters und Entführung der Tochter wegen des Protestes gegen Ungerechtigkeit

(Minghui.de) Die Falun Gong-Praktizierende in Chongqing, Jiang Hong, war bemüht, Gerechtigkeit für ihren Vater, der nach der Verhaftung auf merkwürdige Weise gestorben war, mit juristischer Hilfe einzufordern. Am Mittag des 28. August 2009 wurde sie in Yangjiaping, Stadt Chongqing, vom Komitee für Politik und Gesetz der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) im Jiangjin-Bezirk sowie von den Beauftragten des "Büro 610” (1) entführt. Bis heute ist ihr Verbleib unbekannt.

Jiang Hong ist 41 Jahre alt. Seit 1998 praktiziert sie Falun Gong. Sie wurde rechtswidrig drei Jahre lang im Frauengefängnis in Chongqing eingesperrt, weil sie die Menschen über die wahren Umstände von Falun Gong aufgeklärt hatte. Nach ihrer Entlassung im Jahr 2003 verlor sie ihre ursprüngliche Arbeit und bekam nur eine kleine Stelle in einem Unternehmen in Jiangjin als Buchhalterin. Hier war ihr Verdienst geringer und betrug nur ca. 500 Yuan (2) (ca. 53,00 EUR.).

Ihre Eltern wurden im Mai 2008 nacheinander entführt und von der örtlichen Polizeistelle ohne Gerichtsverfahren zu Freiheitsstrafen verurteilt, da sie Falun Gong-Praktizierende waren und an ihrem Glauben festhielten. Am 28. Januar 2009 starb der Vater Jiang Xiqing im Xishanping-Arbeitslager an den Folgen der Verfolgung. Die Todesursache ist ungeklärt. Sieben Stunden nach der Mitteilung über seinen Tod durch das Arbeitslager fanden die Familienangehörigen heraus, dass sein Leichnam trotz der Kühlung immer noch warm war. Das Arbeitslager gab keine Erklärung zum plötzlichen Tod des Mannes. Ohne Zustimmung der Familienangehörigen wurde der Leichnam sofort eingeäschert.

Aus diesem Grund reichten die Tochter sowie die Familienangehörigen gemeinsam bei der Justizbehörde und den städtischen Ämtern in Chongping eine Petition ein. Doch das Komitee für Politik und Gesetz sowie das "Büro 610” haben Angst, dass dieses Verbrechen weitergehend entlarvt wird. Durch die Verfälschung des Untersuchungsprotokolls des Leichnams und der strengen Überwachung der Familien der Verwandten, sogar mit der Drohung, eine Wohnungsdurchsuchung durchzuführen und den aufrichtigen Rechtsanwalt zusammenzuschlagen usw., hinderten sie die Kinder von Jiang Xiqing daran, die Wahrheit über seinen Tod zu erfahren und Gerechtigkeit einzufordern. Zugleich wurde Jiang Hong überall gesucht. Am 4. Juni behauptete Wan Fenghua, der Sekretär des Komitees für Politik und Gesetz in Jiangjin: „Wenn Jiang Hong innerhalb von sieben Tagen nicht zurück kehrt, wird man sie direkt verhaften!”

Am 28. August 2009 um 12:00 Uhr verließen Jiang Hong und ihre Familienangehörigen gerade das Xinshiji-Einkaufzentrum in der Fußgängerzone in Yangjiaping. Hier lauerten ihr Mou Chaoheng und sechs bis sieben Mittäter des Staatssicherheitsdienstes in Jiangjin auf und entführten sie gewaltsam. Bis zum heutigen Tag gibt es noch kein Lebenszeichen von ihr.


Anmerkung:
(1) „Büro 610”: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KPCh und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.

Das „Büro 610", das der US Kongress als eine Behörde bezeichnet, „die die Überwachung der Verfolgung von Falun Gong Mitgliedern durch organisierte Gehirnwäsche, Folter und Ermordung" zur Aufgabe hat, war in den vergangenen Jahren das Hauptinstrument zur Durchführung der Völkermordstrategie des Jiang Zemin-Regimes gegenüber den Falun Gong-Praktizierenden.

(2) „Yuan: Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.