Den Eigensinn auf Gefühl ablegen

(Minghui.de) Vor einiger Zeit wurde ich ziemlich lange von einem Gefühl stark gestört: Ich fühlte mich an manchen Körperteilen unwohl, abwechselnd am Rücken, Nacken und an der linken Schulter. Ich spürte, dass es sich dort straffte, anschwoll und irgendwie daran gezogen wurde. In der letzten Zeit steuerte mich dieses „Gefühl” immer stärker.

Ich schaute nach innen und versuchte herauszufinden, was für ein Herz dazu geführt hat. Ich überprüfte dieses Phänomen nach dem Fa des Meisters auf unterschiedlichen Ebenen und erzählte schließlich meinen Mitpraktizierenden davon. Dennoch fand ich das grundlegende Problem nicht und kam aus diesem Zustand nicht heraus. Obwohl die Symptome durch verstärktes Aussenden der aufrichtigen Gedanken etwas leichter geworden waren und diese Unannehmlichkeit mich bei der Erledigung der drei Dinge nicht behinderte, wurde ich jeden Tag von diesem schlechten Gefühl gestört.

Einige Praktizierende sagten, es sei auf „Vorstellung” zurückzuführen. Aber ich hatte keine Ahnung, was für eine Vorstellung es sein könnte. Andere Praktizierende sprachen von einer Besessenheit, von der ich noch weniger wusste. Ich dachte: „Wenn ich tatsächlich eine Besessenheit habe, dann wird sie mit Sicherheit von meinem unaufrichtigen Herzen herbeigeführt.” Nach der Selbstprüfung konnte ich keine auffällige Unaufrichtigkeit finden. Manche Praktizierende sagten, dass der Grund daran liegen könnte, dass ich früher andere Qigong geübt hatte. Aber seitdem ich Dafa kultiviere, denke ich nicht mehr an solche Qigong, Obwohl ich am Anfang einige Störungen erfahren hatte, konnte ich diese Phase bereits überwinden. Ich schaute nach innen und fand einen möglichen Grund: Ich hatte während der Kultivierung einen Umweg gemacht und musste nun das durch meine Fehler erzeugte Karma begleichen, indem ich Leid ertrug. Deshalb verlängerte ich die Zeit der Meditation. Jedes Mal blieb ich über zwei Stunden im Lotussitz und hoffte, auf diese Weise meine Schulden schneller zurückzahlen zu können. Gleichzeitig dachte ich, dass der Meister niemals gesagt hatte, dass wir das Karma beseitigen können, indem wir länger meditieren. Der Meister hat von uns verlangt, dass wir das Fa mehr lernen sollten. Ich bin ein Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung. Durch verlängerte Meditation Karma zu begleichen, entspricht nicht der Anforderung des Meisters. So verkürzte ich die Zeit der Meditation wieder auf eineinhalb Stunden.

Nach einigen Tagen fühlte ich, dass die Substanzen auf meiner linken Körperseite auf die Beine geschoben wurden. Die Beine versteiften sich. Es tat mir sehr weh beim Lotussitz, die Beine rutschten ständig herunter. Ich fühlte mich nicht wohler, selbst wenn ich mehr Leid ertrug. Ich erinnerte mich an das Fa des Meisters:

„Denn die Umwandlungsprozesse der Kultivierungsenergie sind äußerst kompliziert, die menschlichen Empfindungen sind nichts, es geht nicht, sich nach Empfindung zu kultivieren.”(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4: „Guanding”)

Ich sagte zu mir, dass ich mich nicht darum kümmern sollte. Aber das Herz wurde deshalb nicht abgelegt. Jeden Tag bestimmte dieses Gefühl meine Laune und mir blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen. Dennoch wollte ich nicht nachgeben. Ich ermutige mich selbst mit dem Fa des Meisters:

„Ob du dich kultivieren kannst, hängt vollkommen davon ab, ob du aushalten kannst, hergeben kannst und Leiden ertragen kannst. Wenn du dich dazu entschließen kannst und dich keine Schwierigkeiten daran hindern können, dann sage ich, dass es kein Problem gibt.”(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 4: „Die Umwandlung des Karmas”)

Ich schwor vor dem Foto des Meisters: „Ich will diesen Pass unbedingt überwinden. Ich bitte den Meister, mir meine menschlichen Eigensinne aufzuzeigen, die ich auf jeden Fall loslassen will.”

Der Meister sah meinen starken Wunsch zur Kultivierung und gab mir eine Chance, eigene Eigensinne zu erkennen. Nachdem ich eines Vormittags eine Lektion aus dem „Zhuan Falun” [Kultivierungsanleitung] gelesen hatte, nahm ich so nebenbei in einer Pause das „Minghui Wochenblatt” in die Hand. Darin stand ein Artikel „Das Gefühl der Zuneigung auflösen”. Als ich ihn zu Ende gelesen hatte, begriff ich schlagartig. Es gab viele Ähnlichkeiten zwischen den Gedanken des Autors und meinen, bis auf die Gründe, weshalb wir mit der Dafa-Kultivierung anfingen. Als ich zurückblickte, wie ich zu Dafa gekommen bin, entdeckte ich sofort einen großen Eigensinn: den Eigensinn auf das Gefühl. Auf der Suche nach einem richtigen Meister übte ich damals zahlreiche falsche Qigong, die meinen Körper durcheinandergebracht haben. Ein Freund empfahl mir „Zhuan Falun”. Als ich eine Fa-Erklärung des Meisters in die Hand nahm und einen ersten Blick auf das Foto des Meisters warf, umfing mich eine große Energie. Ich fühlte mich fantastisch und sehr angenehm. So ein Gefühl hatte ich zuvor noch nie gehabt. Unter dem Einfluss dieses Gefühls konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Ich las es ohne Pause rasch zu Ende. Zu jener Zeit fand ich das Buch sehr gut. Aber was in dem Buch stand, darüber war ich mir nicht im Klaren. Das gute „Gefühl” übertraf das Verständnis über den Inhalt des Buches. Das heißt, ich habe nach dem „Gefühl” mit der Dafa-Kultivierung angefangen.

Da meine Meridiane sehr empfindlich sind, spüre ich während der Kultivierung starke körperliche Reaktionen. Lange erkannte ich nicht, dass das „Gefühl” sich zu einem großen Hindernis für meine Kultivierung entwickelte. Statt mit aufrichtigen Gedanken und vom Fa des Meisters aus, betrachtete ich viele Angelegenheiten während der Kultivierung nach „Gefühl”. In der Anfangsphase der Kultivierung meditierte ich im Lotussitz. Als die Zeit um war, standen andere Praktizierende auf und gingen weg. Ich blieb aber an der Stelle, weil das schmerzhafte „Gefühl” noch nicht verschwunden war. Ich wartete, bis das „Gefühl” vorbei war und stand dann erst auf. Beim Fa-Lernen kreisten Falun um meinen Körper herum. Es war wunderschön. Es sollte eine gute Sache sein, aber ich wurde von diesem „schönen Gefühl” abgelenkt und konnte mich nicht auf das Fa-Lernen konzentrieren. Als ich nichts mehr von den drehenden Falun spürte, suchte ich sogar nach ihnen, nach diesem angenehmen Gefühl.

Sogar bei der Erklärung der wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong beurteilte ich nach „Gefühl”, ob diese Person die Wahrheit akzeptieren könnte. Wenn mir diese Person ein unangenehmes „Gefühl” vermittelte, dachte ich, dass sie die Wahrheit schwer akzeptieren würde. Dann sollte ich verstärkt aufrichtige Gedanken aussenden. Wenn ich aber jemanden natürlich fand, dachte ich, dass dieser die Wahrheit leicht akzeptieren würde. Auch beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken spielte das Gefühl eine wichtige Rolle. Einmal spürte ich ein großes Energiefeld, was sehr gut war; ein anderes Mal beschlich mich das Gefühl eines kleinen Energiefeldes, was ich als nicht so gut empfand. So musste der Grund für das kleine Energiefeld herausgefunden werden. Ich beurteilte oft mit den körperlichen Empfindungen, ob ich mich gut oder schlecht kultiviert hatte.

Der Meister hat ganz am Anfang klar darauf hingewiesen:

„Manche praktizieren nach Gefühl, was ist schon dein Gefühl? Es ist nichts.”(Zhuan Falun, 2. Übersetzung, Lektion 1: „Besonderheiten des Falun Dafa”)

Unmerklich betrachtete ich aber das „Gefühl” als Fa. Ich ließ das Gefühl meine Worte und Taten steuern. In Wirklichkeit erlangte ich Misserfolg, verpasste Dafa und kultivierte mich umsonst. Wenn es so weitergehen würde, wäre ich sehr gefährdet!

Warum war dieser Zustand entstanden? Wo lag die Wurzel? Nun stellte ich fest, dass die Wurzel auf das nach Gemütlichkeit strebende Herz zurückzuführen war. Während der Kultivierung hatte ich meine menschlichen Gedanken nicht von Grund auf geändert. Ich unterschied Gutes und Schlechtes nach den Vorstellungen der gewöhnlichen Menschen und betrachtete alle aufgetauchten Empfindungen nicht nach dem Fa. Sobald ich Schwierigkeiten begegnete, bewegte sich mein Herz. Ich hoffte, diese schwierige Phase schnell überwinden zu können. Ich trachtete nach Gemütlichkeit. Wenn ich die Anforderungen des Meisters nicht erfüllte, dann ging ich auf dem von den alten Mächten arrangierten Weg, mit der Folge, dass ich mich immer schlechter fühlte. Du möchtest es gemütlich haben? Dann wirst du dich aber noch unwohler fühlen! Wenn ich weiterhin das nach Gemütlichkeit strebende Herz nicht loslasse, werde ich von den alten Mächten nach unten gezogen.

Jeder hat seine Empfindungen. Durch das Fa-Lernen begriff ich die Fa-Grundsätze. Während des Prozesses, den Eigensinn auf „Gefühl” loszulassen, erkannte ich: Praktizierende dürfen sich nicht nach Gefühlen verhalten. Das heißt, eigene Gedanken nicht den Gefühlen folgen lassen. Wir sollten alle Empfindungen mit dem Fa betrachten. Sie sind alle gute Sachen. Dabei müssen wir ein ruhiges Herz bewahren. In Wirklichkeit ist das „Gefühl” nichts, wenn wir das nach Gemütlichkeit strebende Herz beseitigen und uns nach dem Fa verhalten. Unser Kultivierungsweg ist vom Meister arrangiert. Deshalb sollten wir mehr das Fa lernen und uns dem Fa angleichen. Wir gehen auf dem vom Meister arrangierten Weg, indem wir das Fa auf unterschiedlichen Ebenen erkennen und uns während der Kultivierung streng nach den Anforderungen des Fa verhalten. Es ist extrem gefährlich, wenn wir das menschliche Herz, Eigensinne, Gedanken, Begierden, alte Grundsätze und die Grundsätze der gewöhnlichen Menschen in die Kultivierung hineinmischen.

Seit elf Jahren praktiziere ich Dafa. Erst kurz vor 2010 erkannte ich meinen grundlegenden Eigensinn - das stark strebende Herz - es verhinderte meine Erhöhung. Ich schäme mich dafür. Ich habe erkannt, wie seriös Kultivierung ist und was es bedeutet, wenn ich mein menschliches Herz aufgebe! Die Fa-Berichtigung ist bald zu Ende. Seit langem bin ich schon zurückgeblieben. Ich werde tun, was der Meister uns gesagt hat. Ich werde mehr das Fa lernen und so schnell wie möglich aufholen. Vor einigen Tagen verlangte der Meister von uns in seinem Grußwort „An die erste indische Fa-Konferenz”:

„... das Fa gut lernen, noch mehr lernen und öfter lernen, so dass sie wahre Dafa-Kultivierende werden und die Verantwortung, das Fa zu verbreiten und alle Wesen zu erretten, tragen.”

Lasst uns alle das Wort des Meisters tatsächlich hören, seien wir des Meisters richtige Dafa-Jünger.