Falun Gong-Praktizierende systematisch wegen ihrer Organe getötet: Widerlegung der Todeskandidaten-Begründung des chinesischen Regimes, Teil I

(Minghui.de) 2006 startete die Zeitung Epoch Times eine erstaunliche Geschichte darüber, was zweifellos eine der schrecklichsten Gräueltaten darstellt, die jemals von einer Regierung nicht nur in jüngster Zeit, sondern in all der aufgezeichneten Geschichte begangen wurde. Wie in dem Untersuchungsbericht „Blutige Ernte”, von dem bekannten Menschenrechtsanwalt David Matas und dem ehemaligen Staatssekretär der Asien-Pazifik-Region David Kilgour, dokumentiert wird, gibt es einen überwältigenden Beweis der abschreckenden Rolle des kommunistischen Regimes Chinas bei der systematischen Ermordung von Falun Gong-Praktizierenden, dem Raub ihrer Organe, während diese noch am Leben sind, und dem Verkauf dieser Organe, um damit hohe Profite zu realisieren. Als Antwort auf den internationalen Aufschrei versuchte sich das chinesische Regime, vom Kernpunkt des Indizienbeweises herauszureden - dem rasanten Anstieg der Anzahl an Organtransplantationen in den vergangenen Jahren und die extrem kurze Wartezeit in einer Kultur, die dafür bekannt ist, dass sie Organspenden ablehnt - indem es behauptete, dass es die Organe von hingerichteten Kriminellen nach deren Tod entnommen hätte. Angesichts der unbestreitbaren Beweise hat es versucht, sich der Schuld für eine ungeheuerliche Gräueltat zu entziehen, indem es ein weniger schwerwiegendes Verbrechen zugibt. In diesem Bericht werden wir den Beweis erbringen, der dieser Behauptung direkt widerspricht und die ernsthaften Anschuldigungen, die sich gegen das chinesische Regime richten, weiter untermauert.

Teil 1: Wie viele Organe können von Todeskandidaten stammen?

1. Referenz zu geschichtlichen Daten

Es ist wahrscheinlich nicht möglich, die genaue Anzahl der Organtransplantationen in den Jahren 2000 bis 2008 zu erhalten, bei denen Organe von Todeskandidaten verwendet wurden. Doch können uns die geschichtlichen Daten hierfür als Referenz dienen. Für diese Diskussion haben wir die Periode von 2000 bis 2008 in drei Phasen unterteilt: vor 2003, zwischen 2003 und 2006, und nach 2006. Wir vermuten, dass zwischen 2003 und 2006 eine große Anzahl Falun Gong-Praktizierende als lebende Organquelle benutzt worden waren. Doch lassen Sie uns zuerst einen Blick auf die Zeit vor 2003 und nach 2006 werfen, um die Anzahl der Organe von Todeskandidaten zu analysieren. Von der Annahme ausgehend, dass die Organzahl von Todeskandidaten vor 2003 und nach 2006 annähernd gleich waren, sollte uns dies erlauben, die Organzahl von Todeskandidaten zwischen 2003 und 2006 zu extrapolieren. Jede signifikante Steigerung des Organraubs zwischen 2003 und 2006 wird dann die Frage nach den Organquellen in dieser Zeitperiode aufwerfen.

Bezugnehmend auf offizielle Berichte stieg die Anzahl freiwilliger Organspendern von Familienangehörigen von 2000 bis 2008 beständig an. Zur gleichen Zeit sank jedoch die Anzahl der Organe von Todeskandidaten. Die Anzahl von beziehungslosen Spendern nach deren Tod, blieb bis heute bedeutungslos. Im Jahre 1999 kamen 2% der Organspenden von Familienangehörigen, im Jahre 2004 waren es bereits 4% [4] und im Jahre 2006 waren es 6%. Bezugnehmend auf amtliche Quellen, die von China Daily zitiert wurden, stammten 2008 und 2009 40% der Organquellen von Familienangehörigen und ca. 60% kamen von Todeskandidaten, während die Organe, die von beziehungslosen Quellen stammten, sich lediglich auf insgesamt 130 Fälle bezogen [5]. Chinas Caijing Magazin (Ausgabe 24, 2005) berichtete, dass „950 Organe von Leichen stammen, die fast alle von hingerichteten Todeskandidaten kommen” [6]. Life Week Magazin berichtete 2006: „Die Kontrolle über 98% der Organquellen für Transplantationen bleibt außerhalb des Gesundheitsministeriums.” [7] Die Webseite für die Registrierung von Lebertransplantationen in China listete eine unvollständige Statistik von Lebertransplantationen aus den Jahren 1999 bis 2006 auf. Obwohl die Anzahl der gelisteten Lebertransplantationen weit unterhalb der eigentlichen Transplantationen in ganz China lag, ist sie dennoch brauchbar, um den prozentualen Anteil an Lebendorganen unter allen transplantierten Organen aufzuzeigen, was bestätigt, dass lebende Organe vor 2006 nur einen geringen Anteil ausmachten. [8]

Grafik von chinesischen Behörden über Organquellen für Organtransplantation:

Organanzahl von Todeskandidaten vor 2003 und nach 2006

Die oben angeführten Daten zeigen, dass von 2000 bis 2002 über 95% der Organe von Todeskandidaten stammen. Im Jahre 2008 sank diese Zahl auf 60%. Wenn wir nur Nieren- und Lebertransplantationen berücksichtigen, gab es aufgrund den von Huang Jiefu, stellvertretender Minister des chinesischen Gesundheitsministeriums, veröffentlichten Daten, von 2000 bis 2003 zwischen 6.000 und 6.500 Organtransplantationen [9]. Als Shi Bingyi, Direktor des Organtransplantationszentrums der Volksbefreiungsarmee (VBA), im September zu Gast bei Xinhuanet.com war, veröffentlichte er Daten aus dem Jahre 2008. Er sagte, dass es in diesem Jahr „zwischen 3.000 und 4.000 Lebertransplantationen und über 6.000 Nierentransplantationen” gab [10]. In anderen Worten belief sich die Gesamtanzahl von Leber- und Nierentransplantationen im Jahr 2008 auf 9.000 bis 10.000. Basierend auf offiziellen Behauptungen veröffentlichte China Daily, dass 650 Organe von Todeskandidaten stammen würden. Kämen jedoch 65% der 9.000 bis 10.000 Organe von Todeskandidaten, läge die Anzahl zwischen 5.850 to 6.500.

[MS]

Wie auch immer, in den Jahren 2003 bis 2006 wurden bedeutend mehr Transplantationen durchgeführt, nämlich zwischen 12.000 und 20.000 Transplantationen (weitere Details in Kapitel 5 dieses Berichtes). Dies kann nicht erklärt werden, wenn Todeskandidaten die einzige Organquelle sind.

Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Rawski von der Universität von Pittsburgh führte im Jahre 2000 eine Studie über Chinas GDP Statistik durch. Basierend auf veröffentlichten Daten durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), betrug während den drei Jahren von 1998 bis 2000 Chinas akkumuliertes GDP-Wachstum 24,7%. Dennoch sank der Energieverbrauch in der gleichen Periode um 12,8%. Rawski dachte, dass dies nicht möglich sei. Er schloss daraus, dass die KPCh ihr GDP gefälscht haben müsse. Trotz der Kontroversen über diese Studie ist eines klar: Die KPCh war nicht in der Lage, gefälschte Werte ohne Widersprüche zu erstellen. Demnach ist es möglich, die Widersprüche der KPCh aufzudecken, wenn wir die offiziellen Daten studieren.

2. Auf einer „Bewertungsformel» basierende Zahlenwerte

Die eigentliche Anzahl an Organen, die von Todeskandidaten entnommen wurden, kann durch die Verwendung anderer Quellen geschätzt werden. Geschichtliche Daten belegen eine ungefähre jährliche Organanzahl von Todeskandidaten, die sich auf ca. 6.000 beläuft. Wir verwendeten eine Formel, um abzuschätzen, wie viele Organe den Todeskandidaten zugeordnet werden können.

Die Bewertungsformel lautet:

Jährliche Anzahl von exekutierten Todeskandidaten X
prozentuale Anzahl exekutierter Todeskandidaten mit passenden Organen X
Anzahl Organe, die ein exekutierter Häftling „spenden” kann X
prozentuale Anzahl von Organen, die für eine Transplantation in einem Individuum geeignet sind = Gesamtanzahl Organe (Niere und Leber) von Todeskandidaten

Wir stimmten unsere Beurteilung auf Nieren- und Lebertransplantationen ab, weil Chinas Transplantationsexperten oftmals nur diese Organe benutzen, wenn sie Informationen veröffentlichen. Tatsächlich sind Transplantationen anderer Organe relativ selten. Deshalb sind Niere und Leber für unsere Zwecke am geeignetsten.

Die Variablen in unserer Bewertungsformel basieren auf einer Auswahl öffentlich verfügbarer Daten. Zu Beginn machten wir Annahmen über die Gesamtanzahl jährlicher Exekutionen von Todeskandidaten.

Wir nahmen an, dass die Gesamtanzahl der jährlichen Exekutionen 10.000 sei. Wenn nun der Prozentsatz von exekutierten Todeskandidaten, deren Organe genommen werden können, 30% beträgt, und die maximale Anzahl an möglichen Organen drei ist, nämlich zwei Nieren und eine Leber, und der Prozentsatz an brauchbaren Organen für ein Individuum mit 75% angenommen wird, ergibt sich daraus die Gesamtanzahl an Organen, die von exekutierten Todeskandidaten stammen können. Wir setzten diese Variablen nahe an die Obergrenze, wodurch die jährlich verfügbaren Organe von Todeskandidaten etwas überdurchschnittlich ausfallen. Das Ergebnis unserer Berechnung ist:

Geschätzte maximale Anzahl an Organen (Niere und Leber), die jährlich von Todeskandidaten in China stammen


Das Ergebnis zeigt, dass die maximale Anzahl an Organen (Niere und Leber) von exekutierten Todeskandidaten jährlich ca. 6.750 beträgt. Dies entspricht sehr genau den geschichtlichen Aufzeichnungen. Wie bereits früher erwähnt, betrug diese Zahl in den Jahren 2000 bis 2002, und erneut im Jahre 2008 zwischen 6.000 und 6.500. Da unsere Schätzung die Obergrenze verwendete, sind unsere Ergebnisse also ziemlich realistisch.

Erklärung der Variablen in der Bewertungsformel

(1) „Prozentsatz der passenden Organe zur Transplantation für ein Individuum”

Ein exekutierter Todeskandidat besitzt zwei Nieren und eine Leber (andere Organe werden nicht in unsere Berechnung mit einbezogen). Doch sind nicht immer alle Organe brauchbar. Als besondere Organquelle werden Todeskandidaten an verschiedenen Orten exekutiert oder zu verschiedenen Zeiten. Ohne ein Organtausch-Netzwerk können nicht alle Organe verwendet werden, auch wenn ein Häftling mehrere Organe hat. Die Zeitung China Medicine behauptete in ihrem Artikel „Etablierung eines Registrierungsnetzwerkes für Organtransplantationen”, dass ohne solch ein Netzwerk manchmal nur die Nieren verwendet werden können und andere Organe einfach vergeudet sind. [11]

Trotz dieser Einschränkung verwendeten wir 75% in unserer Formel, um unsere anschließende Analyse überzeugender zu machen.

(2) „Anzahl von jährlich exekutierten Todeskandidaten” und „Prozentsatz von exekutierten Todeskandidaten, deren Organe verwendet werden können”

Man mag sich fragen, warum wir die Anzahl jährlich exekutierter Todeskandidaten auf 10.000 setzen, statt auf 20.000, und warum wir den Prozentsatz der exekutierten Todeskandidaten, deren Organe verwendet werden können, auf 30% setzen, statt auf 80%. Darauf werden wir später noch eingehen. Am jetzigen Punkt wollen wir auf das Thema der passenden Organe eingehen, da dies ein wichtiger Faktor für unsere Formel ist.

Referenzen

[4] Nierentransplantationszentrum der Henan Provinz: „Wissenschaft verstärkt Familienbande - eine Übersicht über familienbezogene Organspenden”
http://www.china-Niere.com/shownews.asp?id=819

[5] China Daily berichtete, dass es im Jahre 2006 15 lebende Organtransplantationen gegeben hatte. Die Anzahl hat sich nun auf 40% erhöht, wovon wiederum 65% von Todeskandidaten stammen. China Daily „Öffentlicher Aufruf für Organspenden.
http://www.chinadaily.com.cn/china/2009-08/26/content_8616938.htm

[6] Caijing Magazin, Ausgabe 24, 2005: „Organtransplantationen - ein Gebiet beschleunigter Regulierung”
http://Magazin.caijing.com.cn/2005-11-28/110062607.html

[7] Life Week Magazin: „Die Schwierigkeiten einer Regulierung bei Organtransplantationen”
http://www.lifeweek.com.cn/2006-04-17/0005314976.shtml

[8] Webseite der Registrierungsstelle von Lebertransplantationen in China: „Jahresbericht 2006 der Registrierungsstelle von Lebertransplantationen in China,”
https://www.cltr.org/view.jsp?id=76

[9] Huang Jiefu, Mao Yilei und J. Michael Millis: „Regierungspolitik und Organtransplantation in China”,
The Lancet: http://download.thelancet.com/flatcontentassets/series/china/comment11.pdf

[10] Xinhuanet.com: „Interview mit Shi Bingyi - Eine ausführliche Betrachtung von Organtransplantationen”
http://news.xinhuanet.com/mil/2009-09/11/content_12035251_2.htm

[11] China Medicine, Ausgabe 2887: „Etablierung eines Netzwerkes zur Registrierung von Organtransplantationen passierte das Gesetz bei Gehirntod - eine Lösung für den Mangel von Organspendern” 15. November 2004
http://www.100md.com