Falun Gong-Praktizierende systematisch wegen ihrer Organe getötet: Widerlegung der Todeskandidaten-Begründung des chinesischen Regimes, Teil III

Teil I: www.minghui.de/artikel/56824.html
Teil II: www.minghui.de/artikel/56845.html


(Minghui.de) 2006 startete die Zeitung Epoch Times eine erstaunliche Geschichte darüber, was zweifellos eine der schrecklichsten Gräueltaten darstellt, die jemals von einer Regierung nicht nur in jüngster Zeit, sondern in all der aufgezeichneten Geschichte begangen wurde. Wie in dem Untersuchungsbericht „Blutige Ernte”, von dem bekannten Menschenrechtsanwalt David Matas und dem ehemaligen Staatssekretär der Asien-Pazifik-Region David Kilgour, dokumentiert wird, gibt es einen überwältigenden Beweis der abschreckenden Rolle des kommunistischen Regimes Chinas bei der systematischen Ermordung von Falun Gong-Praktizierenden, dem Raub ihrer Organe, während diese noch am Leben sind, und dem Verkauf dieser Organe, um damit hohe Profite zu realisieren. Als Antwort auf den internationalen Aufschrei versuchte sich das chinesische Regime, vom Kernpunkt des Indizienbeweises herauszureden - dem rasanten Anstieg der Anzahl an Organtransplantationen in den vergangenen Jahren und die extrem kurze Wartezeit in einer Kultur, die dafür bekannt ist, dass sie Organspenden ablehnt - indem es behauptete, dass es die Organe von hingerichteten Kriminellen nach deren Tod entnommen hätte. Angesichts der unbestreitbaren Beweise hat es versucht, sich der Schuld für eine ungeheuerliche Gräueltat zu entziehen, indem es ein weniger schwerwiegendes Verbrechen zugibt. In diesem Bericht werden wir den Beweis erbringen, der dieser Behauptung direkt widerspricht und die ernsthaften Anschuldigungen, die sich gegen das chinesische Regime richten, weiter untermauert.


Teil III. Anzahl der Exekutionen von Todeskandidaten

Durch unsere Schätzungen sind wir auf eine Anzahl an jährlichen Exekutionen von 10.000 gekommen. In diesem Abschnitt werden wir erklären, wie wir zu dieser Zahl gekommen sind.

Manche mögen sich wundern, ob der massiv ansteigende Organmarkt das Ergebnis eines plötzlichen Anstiegs der Exekutionen in China war. In dem Artikel „Die Anzahl der Exekutionen von Todeskandidaten ist signifikant gesunken”, welcher am 6. September 2007 auf Chinanews.com veröffentlicht wurde, heißt es: „Seit mehr als einem Jahrzehnt ist das Volksgericht im Umgang mit der Todesstrafe gleichbleibend strikt und vernünftig gewesen, was zu einer ständigen Reduzierung der Exekutionen geführt hat.” (17) Obwohl die Propaganda der kommunistischen Regierung Chinas wenig glaubwürdig ist, ist es ein Fakt, dass es auf dem Höhepunkt des chinesischen Organhandels zwischen 2003 und 2006 keinen plötzlichen massiven Anstieg an Exekutionen gegeben hat.

Betrachten wir einmal, wie Organisationen außerhalb Chinas sowie Experten in Festlandchina die Anzahl an Exekutionen von Todeskandidaten in China schätzen.

1. Anzahl an jährlichen Exekutionen von Todeskandidaten in China

Zuerst müssen wir die Anzahl an Exekutionen von der Anzahl an zum Tode Verurteilten unterscheiden. Ein signifikanter Teil von jenen, die in China zum Tode verurteilt wurden, erhalten einen Aufschub der Exekution. In den meisten Fällen werden diese Verurteilungen zu einer Haftstrafe im Gefängnis umgewandelt. Der oben erwähnte Artikel auf Chinanews.com erwähnte auch den Vizepräsident des obersten Volksgerichts Jiang Xingchang, der sagte: „In den vergangenen Jahren kam in vielen Orten Chinas der Prozentsatz an Todesstrafen mit einem zweijährigen Aufschub dem Prozentsatz von Todesstrafen mit sofortiger Exekution sehr nahe oder hat ihn sogar übertroffen.”

Schätzungen der Anzahl an jährlichen Exekutionen von Todeskandidaten in China von außen variieren von 1.000 bis 10.000. In dem Artikel „Zahlen und Fakten der Todesstrafe”, veröffentlicht am 1. Januar 2007, meinte Amnesty International: „Mindestens 1.010 Menschen wurden in diesem Jahr in China exekutiert, obwohl diese Zahlen nur die Spitze des Eisberges sind. Glaubhafte Quellen vermuten dass 2006 zwischen 7.500 und 8.000 Menschen exekutiert wurden.” (18) In ihrem Bericht von 2007 meinte Hands Off Cain, eine in Italien ansässige Organisation gegen die weltweite Todesstrafe: „2006 gab es mindestens 5.628 Exekution auf der ganzen Welt” und „mindestens 5.000 geschahen in China.” (19) In einem Interview mit den Medien erklärte Liu Renwen, Professor des Instituts für Recht der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaft, dass laut Schätzungen von akademischen Kreisen ungefähr 8.000 Menschen jährlich exekutiert werden. In seinem Artikel „Das Rätsel über die Anzahl an Exekutionen von Todeskandidaten in China” enthüllte Wang Guangze, ein Wissenschaftler in Festland China, dass laut eines erfahrenen Strafverteidigers die Anzahl der jährlichen Exekutionen in der Provinz Henan in einem Jahr des weniger harten Durchgreifens bei über 500 liegt, was in einem Jahr des harten Durchgreifens bis zu 800 ansteigen kann. Wang leitet daher daraus ab, dass in 30 Provinzen eine jährliche Anzahl von 10.000 Exekutionen in China gut möglich ist. (20) Im März 2004 berichtete China Youth Daily, dass der nationale Volkskongress behauptet hätte, indem er das Oberste Gericht aufforderte, alle Todesstrafen zu prüfen, dass das Land ungefähr 10.000 Menschen jedes Jahr exekutiere.

Da die meisten auswärtigen Schätzungen von von Organisationen kommen, die gegen die Todesstrafe sind, ist es möglich, dass ihre Schätzungen hoch sind. In anderen Worten, die aktuelle Zahl mag sich als weniger als 10.000 herausstellen. Deshalb sehen wir zur Sicherheit in unserer Kalkulation 10.000 als oberstes Limit an.

Einige werden fragen, ob es landesweit irgendwelche speziellen Kampagnen gegeben hat, die die Anzahl an Exekutionen erhöht haben könnten.

2. Keine groß angelegten Kampagnen des harten Durchgreifens seit 2003 bis heute

Zwischen 1983 und 2002 gab es drei groß angelegte landesweite Kampagnen des harten Durchgreifens: von 1983-1987, von 1996-1997 und von 2001-2002. Während es für Außenstehende nicht klar sein mag, wie viele Menschen während dieser drei Kampagnen getötet wurden, kann die erste Kampagne zwischen 1983 und 1987 einem „willkürlichen Töten” zugeordnet werden. Die Kampagnen-Slogans damals lauteten: „Verhaftet grenzwertige Fälle ohne zu zögern”; „Verurteilt grenzwertige Fälle ohne zu zögern”; „Exekutiert grenzwertige Fälle ohne zu zögern”. Diese Kampagne resultierte in schwerwiegenden Folgen, so änderten die letzteren beiden Kampagnen die Politik von „strikte, sofortige Aktionen tätigen” in „Bestrafung mit Nachsicht kombinieren” um in „die Todesstrafe reduzieren und verhindern” und „die zweifellosen Fälle exekutieren und jene mit Zweifel zurückhalten”. Es gab seit 2003 bis heute keine groß angelegten Kampagnen des harten Durchgreifens. In anderen Worten haben derartige Kampagnen bei dem massiven Anstieg des Organmarktes keine entscheidende Rolle gespielt.

Referenzen

[17] Chinas Nachrichtenagentur, 6. September 2007, „Beständiger Rückgang der Exekutionen von Todesstrafen in China”, Chinanews.com.cn, http://www.sh.chinanews.com.cn/Article_Show.asp?ArticleID=31395
[18] Amnesty International, Zahlen und Fakten über die Todesstrafe (1. Januar 2007), http://www.amnesty.org/en/library/info/ACT50/002/2007
[19] Hands Off Cain, „Die wichtigsten Fakten von 2006 (und von den ersten sieben Monaten 2007)", Hands Off Cain Report 2007, http://www.handsoffcain.info/bancadati/index.php?tipotema=arg&idtema=9324906
[20] Wang Guangze, „Das Rätsel über die Anzahl an Exekutionen von Todeskandidaten in China", http://crd-net.org/Article/Class7/200703/20070320091911_3703.html