Nur wenn wir unseren Mitpraktizierenden gegenüber barmherzig sind, können wir aufrichtige Gedanken haben

(Minghui.de) Ich bin ein Praktizierender, der vor zwei Jahren aus China kam. Als ich das dritte Mal am gemeinsamen Fa-Lernen mit Chinesen und westlichen Praktizierenden teilnahm, weinte ich, weil ich laut von einem älteren Praktizierenden getadelt wurde. Jetzt ist die Harmonisierung meiner Beziehungen zu den Mitpraktizierenden ein Teil meiner Kultivierung.

Ich habe einen verhältnismäßig schwachen Charakter. Ich hatte in China die Gewohnheit entwickelt, keine Konflikte zu verursachen, was in Wahrheit ein Teil der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) ist. Wenn ich sich anbahnende Konflikte bemerkte, war meine erste Reaktion, diese zu vermeiden. Ich wollte nicht weiter mit den Mitpraktizierenden darüber sprechen, so war die Beziehungen zu ihnen in meinem ersten Jahr in Australien nicht schlecht.

Hinzu kam, dass mir am Anfang ein älterer Praktizierender sagte, dass die hiesigen Praktizierenden einige hitzige Auseinandersetzungen in Bezug auf die Praktizierenden A und B gehabt hätten. Viele Praktizierende grollten ihnen. Das war besonders deutlich gegen die Praktizierende B. Wenn andere Praktizierende sie erwähnten, hatten sie die Haltung, sie zu verspotten oder zu tadeln. In dieser Beziehung schienen sich alle Praktizierende einig zu sein. Außerdem hatte sich hier eine Umgebung geformt, dass man die Praktizierende B hervorholte, wenn man kein anderes Thema mehr zum Besprechen hatte, um über sie zu sprechen, ohne dass diese davon wusste. Ich machte es genau so. Es schien so, als würde ich automatisch von der Mehrheit der Gruppe angezogen, wenn ich schlecht über die Praktizierende B sprach. Durch das Lernen des Fa merkte ich später, dass diese Gesinnung nicht richtig war, aber ich hörte nur damit auf, weil ich nicht nur über sie schlecht redete. Wenn andere über die Praktizierende B sprachen, blieb ich noch immer auf der Seite der Kritiker, da ich dachte, dass ich dadurch näher an die anderen Praktizierenden herankäme.

Eine andere Praktizierende, die später auch aus China ankam, hatte einen introvertierten Charakter und sie ist sehr sensibel in Bezug auf die Beziehungen der einzelnen Praktizierenden untereinander und in Bezug auf die hiesige Gruppe. Sie fühlte sich am Anfang nicht wohl, als sie in die Gruppe kam. Sie weinte sehr oft, weil sie sich über die so wenig barmherzigen Praktizierenden beklagen musste. Zuerst war ich dieser Praktizierenden gegenüber recht verschlossen, aber allmählich wurde ich ungeduldig mit ihr und später sprach ich in einer provozierenden Weise mit ihr. Eine Zeit lang wurde sie ärgerlich, wenn sie mich nur sah. Danach prüfte ich mich selbst in Bezug darauf, wie ich nachsichtiger gegenüber den älteren Praktizierenden sein könnte, die ja länger hier gelebt hatten als ich. Dann begann ich zwar, mich zusammen zu reißen, wenn ich mich ärgerte, konnte meinen Eigensinn jedoch nicht grundlegend überwinden. So entstand ein falscher Eindruck von mir. Ich war den älteren Praktizierenden gegenüber nachsichtiger, sah aber auf die neuen Praktizierenden herab und sagte Dinge, um sie zu verletzen.

Nachdem ich weiter nach der Wurzel der Ursache gegraben hatte, entdeckte ich, dass dies tatsächlich ein Teil der KPCh-Kultur war, der darin besteht, Neuankömmlinge zu schikanieren.

Unsere Stadt veranstaltete zwei Shen Yun-Aufführungen in zwei aufeinander folgenden Jahren. Im ersten Jahr waren meine Gedanken ganz rein. Da ich nur dem Meister bei der Fa-Bestätigung helfen wollte, konnte ich verhältnismäßig gut Karten verkaufen. Im zweiten Jahr bildete ich mir ein, schon über einige „Qualifikationen” zu verfügen und dass ich eine Pause machen könnte. Aus verschiedenen Gründen und wegen einiger Eigensinne schenkte ich der Werbung für die Shen Yun-Karten nicht genügend Aufmerksamkeit. Auch mein Kultivierungszustand spiegelte den Zustand der hiesigen Praktizierenden wider. Infolgedessen verlief die Werbung für Shen Yun im zweiten Jahr nicht so erfolgreich wie im ersten. Als die Vorstellung vorbei war, merkten die Praktizierenden, dass sie die Prüfung, dass alle Dafa-Praktizierenden als ein Körper zusammenarbeiten sollen, nicht bestanden hatten. Ich zum Beispiel hatte noch nicht den Kultivierungszustand erreicht, den ich hätte erreichen sollen.

Während ich in dieser Stadt war, kam allmählich mein Eigensinn, mich aufzuspielen, zum Vorschein. Ich glaubte, dass meine Worte eine kritische Rolle gespielt hätten und dass ich außerordentlich sei. Infolgedessen hatte ich fortwährend Streitereien mit mehreren Praktizierenden. Ich konnte das, was sie sagten, auf keinen Fall annehmen. Wenn ich kritisiert wurde, wurde ich ärgerlich. Ich wusste zwar, dass mein Zustand nicht in Ordnung war, aber ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Ich war von einer solchen Substanz, die wie ein Vulkan zur Explosion kam. Anders fühlte ich mich aber nicht wohl, auch wenn ich wusste, dass diese Explosion mich schwer verbrennen würde.

Als ich die „Fa Erklärung in Manhattan” (Li Hongzhi) vom 26.3.2006 gelesen hatte, die neulich veröffentlicht wurde, merkte ich, dass jedes Wort mich persönlich anging, besonders die Angelegenheit des „Sobald sie kritisiert werden, explodieren sie” in diesem Jingwen. Ich merkte wohl, dass der Meister sehr ernsthaft über diese Sache sprach. Nachdem ich das Fa gelesen hatte, war ich am ganzen Körper heiß und verschwitzt. Es kam mir so vor, als ob die alten Mächte mich tückisch betrachteten.

Unglücklicherweise hatte ich eine Woche später einen hitzigen Streit mit einem Mitpraktizierenden. Der Grund war sehr einfach und doch ernsthaft. Ich hatte es nicht gern, wenn man mich kritisierte. Nach diesem Streit merkte ich, dass ich überhaupt keine Kraft mehr hatte. Da war eine Kraft, die mich von Dafa fortzuziehen versuchte. Es kam auch eine Menge Gedankenkarma zum Vorschein und ich merkte, dass ich die Dinge, auf die ich mich verlassen konnte, verloren hatte. Mein Herz schaukelte wie ein einsames, schwimmendes, winziges Boot. Ich schrie und stritt laut herum. Dieses impulsive Verhalten hatte eine schlechte Wirkung auf mich, vor allem, weil der Maßstab meiner Xinxing dadurch herausgefordert worden war. Ich bereute mein Verhalten sehr. Das Fa des Meisters war sehr klar, dass man das Karma ertragen muss, das durch schlechte Taten entstanden ist. Was ich getan hatte, hatte die Schwierigkeiten der schweren Prüfungen verstärkt, denen ich auf meinem Kultivierungsweg begegnet war. Ich war nicht dem Kultivierungsweg gefolgt, den der Meister für mich arrangiert hatte. Andere Praktizierende kamen zu mir, um mit mir zu sprechen; sie teilten mir ihre Ansichten mit. Ich merkte, dass dieses Verhalten „Sobald sie kritisiert werden, explodieren sie” wie eine Droge ist. Was ich gleich, nachdem es seine Wirkung gezeigt hatte, ertragen musste, war Bestrafung in Form von Einsamkeit tief in meinem Herzen.

Ich nahm mir in aller Stille vor, nicht mehr mit anderen Praktizierenden zu streiten. Ich möchte nicht einmal mehr unrichtige Gedanken über andere Praktizierende haben. Wie verschieden war das von „Sobald sie kritisiert werden, explodieren sie”. Als ich diesen Entschluss fasste, war mir, als ob mich der Meister in der Hand hielt, und ich fühlte mich frei und sicher.

Mit konzentriertem Fa-Lernen habe ich mich in dieser Hinsicht sehr schnell verbessert. Ich habe allmählich verstanden, dass sich meine Barmherzigkeit gegenüber den Mitpraktizierenden auf meinen aufrichtigen Gedanken gründet, besonders bei den Projekten, die eine Zusammenarbeit unter den Dafa-Praktizierenden als ein Körper erfordern. Shen Yun wird nun bald das dritte Mal in unserer Stadt gezeigt. Alle Praktizierenden haben erkannt, dass wir die Show nur dann erfolgreich aufführen können, wenn wir eine Einheit bilden.

So sind meine Konflikte mit Mitpraktizierenden, seien sie an der Oberfläche oder nur in meinem Herzen, eine sehr ernsthafte Angelegenheit. Was noch ernsthafter ist: Ich will immer noch nicht meine inkorrekten Gedanken aufgeben, obgleich ich weiß, dass sie falsch sind. Die Kultivierung ist eine sehr ernsthafte Sache und ich kann sie nicht durch bloße Überheblichkeit überwinden, da sie ernsthafter ist als irgendetwas anderes in der menschlichen Gesellschaft.

Nur, wenn wir gegenüber Mitpraktizierenden barmherzig sind, wenn wir das Fa benutzen, um uns selbst zu berichtigen und unsere Taten mit Mitpraktizierenden zu führen, können wir aufrichtige Gedanken haben. Nur so werden unsere aufrichtigen Gedanken verstärkt und immer stärker. Nur so können alle Praktizierenden in gleicher Weise handeln und in sich selbst nachsehen, wenn ihnen Konflikte begegnen. Auf diese Weise kann sich etwas, auch wenn es in der gewöhnlichen Gesellschaft unmöglich erscheint, im Feld unserer Barmherzigkeit zur wirkungsvollsten Angelegenheit wandeln.

Ich hoffe, dass ich mich im Alltag auch danach richten kann. Sobald ich Schwierigkeiten mit Praktizierenden habe, kann ich schnell und genau die Lage analysieren und die Haltung, welche ich im Einklang mit dem Fa einnehmen sollte, verstehen. Der Meister hat schon die bösartige Substanz von uns entfernt. Ich hoffe, dass ich jeden Praktizierenden schätzen kann und dass wir uns zusammen im Lichte das Fa fleißig kultivieren können.