Wie Shi Yeguangs falsche Kultivierung zu Vergeltung führte

(Minghui.de) Shi Yeguang war ein berühmter Mönch in der Zeit der Tang-Dynastie, der in Jimen lebte. Er studierte als junger Mensch gerne den Buddhismus und wurde Mönch. Nach zehn Jahren buddhistischer Studien meinte er, dass sein Himmelsauge offen sei und er den Buddhismus vollständig verstehe. Damals gab es einen anderen Mönch namens Huida, der Reichtum anhäufte, jedoch nur über sehr wenig buddhistische Kenntnisse verfügte. Sie lobten sich gegenseitig und schlossen eine enge Freundschaft.

Damals respektierte Kaiser Zuanzong Kultivierende sowohl buddhistischer als auch daoistischer Praktiken. Shi Yeguang wollte in die Hauptstadt reisen, um die Aufmerksamkeit des Kaisers zu erlangen, konnte sich diese Reise jedoch nicht leisten. Oft drückte er sein Bedauern darüber aus. Huida kannte Shis Problem und bot ihm an, die Reise zu finanzieren. Er sagte: „Der Kaiser möchte talentierten Menschen Anerkennung zollen. Wenn du in die Hauptstadt gehst, dann wirst du als bedeutender Mönch behandelt und wirst Regierungsbeamter. Wenn dies der Fall ist, dann komme ich, um dich zu sehen und hoffe, dass du dich dann noch an deinen alten Freund erinnern wirst.“ Shi antwortete: „Durch deine großzügige Hilfe kann ich in die Hauptstadt reisen. Wenn ich ein Regierungsbeamter werde, werde ich dir ganz bestimmt den Gefallen, den du mir erwiesen hast, vergelten.“

Nach seiner Ankunft in der Hauptstadt bestach Shi Begleitpersonen der Prinzessin Jiuxian, um eine Gelegenheit zu erhalten, den Kaiser zu sehen. Der Kaiser forderte daraufhin seine Erfüllungsgehilfen auf, mehr als zehn gut gebildete Mönche zu suchen, die mit Shi die Prinzipien des Buddhismus diskutieren konnten. Es zeigte sich, dass Shi gut debattieren konnte. Er konnte die Schriften erklären, die Metaphysik erörtern und schwierige Passagen interpretieren. Der Kaiser war von seinen Fähigkeiten beeindruckt und beschenkte ihn. Er verlieh ihm den Titel eines Gelehrten und übertrug ihm eine offizielle Regierungsposition. Shi wurde vom Kaiser als buddhistischer Gelehrter im hohen Maße respektiert, obwohl er nicht wirklich etwas von den Anforderungen an einen Kultivierenden verstand. Daher brachten ihn die wahren Kultivierenden oft in Verlegenheit.


Nachdem Huida von Shis Erfolg in der Hauptstadt gehört hatte, nahm er die lange Reise dorthin auf sich, in der Hoffnung, er könne auch eine offizielle Position erlangen. Shi wollte ihn nicht sehen und dachte, Huida sei gekommen, um sein Geld einzufordern. Huida erkannte, dass ihm Shi nicht helfen wollte und so begab er sich wieder nach Hause.

Einen Monat später machte sich Shi immer noch Sorgen, dass Huida zurückkehren würde. Er schrieb einen geheimen Brief an Zhang Tinggui, den Kommandanten in Jimen. Darin beschuldigte er Huida, dass er in die Hauptstadt gekommen sei, um einen Bericht an die Regierung abzuliefern, dass Zhang eine Revolte plane. Zhang war sehr verärgert, als er den Brief las. Er forderte Huida auf, in sein Büro zu kommen. Dort prügelte er ihn zu Tode.

Ein paar Tage später sah Shi den Geist von Huida, der herüber kam, um ihn zurechtzuweisen. „Ich habe deinen Besuch in der Hauptstadt bezahlt. Anstatt mir dankbar dafür zu sein, wurde ich von dir verleumdet und du ließest mich töten. Wie konntest du mich so behandeln?“ Huida sprang herüber und ergriff ihn. Ein paar Tage später starb Shi.

(nach “Taiping Guangji")