(Minghui.de) Viele Praktizierende, darunter auch ich selbst, haben immer noch den Eigensinn auf Macht und Autorität. Infolgedessen tauchen oft Konflikte auf, wenn wir zusammen an Projekten zur Aufklärung der wahren Umstände arbeiten. Ich habe mich sehr bemüht, diesen Eigensinn in der Kultivierung meiner Xinxing und durch das Aussenden der aufrichtigen Gedanken zu beseitigen. In diesem Prozess kam ich zu einem tieferen Verständnis über die Substanz der Macht an sich und über die verschiedenen Erscheinungsformen von Machtbesessenheit der Menschen.

So wie ich es verstehe, ist die Macht auch eine Masse in anderen Dimensionen, genau wie Ruhm und Egoismus. Wenn man viel Gutes in seinem früheren Leben getan hat, dann kann man vielleicht ein hochrangiger Beamter mit der Gelegenheit zur Ausübung von Macht und Autorität in diesem Leben werden. Anders ausgedrückt könnte man seine angesammelte Tugend in Macht eintauschen.

Wenn sie einmal in die Menschenwelt gefallen sind, dann sind die Menschen reduziert auf gewöhnliche Lebewesen und haben keine Kontrolle mehr über ihr eigenes Leben, weil sie sich in diesem Kreislauf von Geburt, Krankheit, Altern und Tod befinden. Daher versuchen sie, ein Machtgefühl auf anderen Gebieten zu behalten. Ein solcher Wunsch nach Kontrolle und Autorität zeigt sich in vielen Arten von Aktivitäten, in denen sich die Menschen engagieren. Wenn beispielsweise Falun Dafa-Praktizierende in Projekten zur Erklärung der Fakten über die Verfolgung zusammenarbeiten, dann haben viele von ihnen die Meinung, dass ihre Ideen die besten seien. Die Folge davon ist, dass sie sich nicht einigen können darüber, wie etwas gemacht werden soll. Meiner Meinung nach versuchen sie alle, die Kontrolle zu behalten und genießen die Genugtuung, Macht und Autorität zu besitzen.

Macht an sich ist nicht unbedingt eine schlechte oder eine gute Sache. Doch die Menschen, die an ihr hängen, verlieren möglicherweise darüber ihre Moral. Die Macht ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn Nicht-Praktizierende an die Macht gelangen, dann entscheiden sie sich möglicherweise dafür, ihre Macht gut auszunutzen und sie zu missbrauchen, indem sie anderen Menschen schaden.

Koordinatoren von Projekten für Falun Dafa treffen auf die gleichen Versuchungen wie gewöhnliche Menschen. Wenn ein Koordinator kein Interesse daran hat, für sich selbst Genugtuung aus dieser Position zu erreichen, sondern sich darauf konzentriert, gut mit anderen Praktizierenden zu kooperieren, um Lebewesen zu erretten, dann hat er die ihm anvertraute Macht weise eingesetzt. Wenn er sich andererseits den anderen überlegen fühlt und vielleicht sogar seine Macht missbraucht, dann kommt er seiner Verpflichtung als Koordinator nicht in vollem Umfang nach und kultiviert sich selbst auch nicht angemessen. Stattdessen spielt er eine negative Rolle und wird auf seinem Kultivierungsweg auf Hindernisse stoßen.

Wie steht es dann um die Praktizierenden, die keine Koordinatoren sind? Sind sie immun gegen die Angelegenheit der Macht? Nein, die Xinxing-Prüfungen sind die gleichen. Ein Praktizierender erzählte mir einmal Folgendes: „Sie fragten mich einmal, ob ich in meinem örtlichen Dafa-Verein als Koordinator fungieren wolle, und ich lehnte es ab, weil ich daran überhaupt nicht interessiert war.” Er wollte mir damit sagen, dass er kein Interesse an Macht hatte. Bedeutete dies aber, dass er absolut keinen Eigensinn auf Macht hatte? Ich war mir zuerst nicht ganz klar über diese Sache. Erst später erkannte ich, dass auch die Nicht-Koordinatoren ihr Denken überprüfen müssen, ob sie keinen Wunsch darauf haben, Dinge, Projekte oder andere Menschen zu kontrollieren. Wenn sie doch noch Kontrolle haben und Entscheidungen für andere treffen wollen, dann sind sie nicht frei von dem Eigensinn auf Macht.

Als ich zuerst bemerkte, dass viele Praktizierende an ihren eigenen Meinungen über Dafa-Projekte festhielten, dachte ich, dass sie einen Eigensinn auf ihre eigenen Fähigkeiten hätten. Später wurde ich Zeuge dieses Phänomens über verschiedene Regionen hinweg und ich erkannte, dass die Menschen tatsächlich versuchten, die Kontrolle über ein Projekt zu behalten und wollten, dass ihnen jedermann folgte. So wie ich das sehe, kann man riesige Konflikte unter Praktizierenden verursachen, wenn man andere kontrollieren will.

Seit jungen Jahren habe ich eine starke Abneigung gegen weltliche Angelegenheiten und war besonders verärgert über diejenigen, die um Macht und Eigeninteresse kämpften. Immer, wenn ich jemanden sah, der sich überlegen zeigte, lehnte ich diese Person ab. Doch eigenartigerweise sehnte ich mich danach, von sogenannten VIPs beachtet zu werden. Nachdem ich angefangen hatte, mich zu kultivieren, erkannte ich allmählich, dass solche widersprüchlichen Gefühle verdrehte und verzerrte Anschauungen widerspiegeln. Aufgrund meiner Angst, von Macht infiziert zu sein, wollte ich nichts damit zu tun haben und schaute auf die Menschen mit Macht herab. Doch mein Wunsch, die positiven Auswirkungen der Macht zu genießen, ließ mich nach Anerkennung durch VIPs streben.

Um das Shen Yun-Projekt gut zu machen, müssen wir uns in der mittleren und oberen Gesellschaft bewegen und mit Menschen in Kontakt kommen, die wir nicht so leicht auf der Straße treffen. Solche Anforderungen sind wirklich Prüfungen für unsere Einstellung gegenüber bekannten Persönlichkeiten. Ich weiß, dass es Zeit für mich ist, meinen Eigensinn auf Macht und Autorität vollkommen loszuwerden. Ich kann mir nicht aussuchen, wem ich nach meinen Vorlieben die wahren Umstände erklären möchte. Ich muss jede menschliche Anschauung entfernen und mich nach dem richten, was die Fa-Berichtigung benötigt, damit wir den Menschen der mittleren und höheren Gesellschaftsschichten die Errettung anbieten können.

Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas unpassend ist.