In der Rolle als Zuständiger meine grundlegenden Eigensinne erkennen

- Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2010 in Rom -

(Minghui.de)

Verehrter Meister,
liebe Mitpraktizierende,

ich möchte einige Erfahrungen in meiner Kultivierung mit euch teilen. Sie betreffen meine Rolle als Zuständiger für eine lokale Region und wie ich dabei einige meiner grundlegenden Eigensinne erkannt habe.


Nach Glück in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen streben

Ich erhielt das Fa 2006, als ich in Australien lebte. Anfang 2008 kehrte ich nach Italien zurück, weil ich dachte, ich könne in Italien mehr bewirken als in Australien. Ich dachte, ich würde das Richtige tun, wenn ich eine gute Kultivierungsumgebung, in der ich mich wohl fühlte, und eine menschliche Gesellschaft, die meinen Vorstellungen entsprach, verlassen könne. Ich wollte in eine Umgebung zurückkehren, von der ich wusste, dass es aus unterschiedlichen Gründen schwer war, in ihr zu bestehen und die ich deshalb Jahre zuvor verlassen hatte. Auf meiner damaligen Verständnisebene dachte ich, mein Verhalten sei korrekt, weil ich die Anforderungen der Fa-Berichtigung an die erste Stelle setzte und sah, wie sich Dinge auf natürliche Weise entfalteten.

Anfang 2009 baten mich nationale Koordinatoren, die Zuständigkeit für meine lokale Region zu übernehmen, in der es Praktizierende gab, die auf ihrem Kultivierungsweg gingen. Ich dachte, es sei eine Ehre und auch eine Möglichkeit, mich in der persönlichen Kultivierung zu verbessern. Nicht lange danach erkannte ich, dass ich in der Stadt, in der ich lebte, bleiben und versuchen musste, eine stabile und harmonische Umgebung zu schaffen, um die drei Dinge mit den Mitpraktizierenden zusammen gut machen zu können.

Ich hatte keine Angst vor diesem Schritt, obwohl ich keine direkte Erfahrung darin hatte: in Australien hatte ich nur getan, was andere mir aufgetragen hatten und hatte keine verantwortliche Position inne gehabt.

Ich machte mir viel mehr Gedanken über die tägliche Routine, wenn ich in Italien lebte; vom Rationellen her wusste ich, dass ich eine stabile Umgebung haben musste, um die drei Dinge gut machen zu können, aber ich hatte starke menschliche Anschauungen. Ich reiste gerne und wollte mir mehr Wissen aneignen. Der Meister sagte:

Es ist an sich nicht schwer, den Kultivierungsweg zu praktizieren, die Ebene zu erhöhen ist an sich nicht schwer, nur kann das Menschenherz nicht losgelasssen werden, dann sagt er, das sei schwer. Denn bei den wirklichen Vorteilen ist es sehr schwer loszulassen, die Vorteile sind eben gerade da, was denkst du, wie kann dieses Herz losgelassen werden? Wenn er meint, es sei schwer, dann liegt die Schwierigkeit genau darin. (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung)

Welche Art von Gedanken hatte ich, die ich nicht loslassen konnte? Warum dachte ich immer, es sei schwierig? Ich begann zu verstehen, dass die Entscheidung, nach Italien zurückzukehren, nicht 100 % rein gewesen war. Ich merkte, dass es ein Streben nach einer komplizierten Umgebung gewesen war, damit ich mich schneller erhöhen und eine aktive Rolle spielen konnte. Ich wollte mehr Tugend bekommen. Als ich tiefer nach innen schaute, entdeckte ich den Wunsch nach Glück in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen. Das war der eigensinnige Anteil, der mir vorgetäuscht hatte zu wissen, was das Beste für mich sei. Nun erkannte ich, wenn man fest an die Arrangements des Meisters glaubt, folgt man ihnen ausschließlich. Ich verstand, dass das, was ich gerne tun wollte, nicht notwendigerweise mit dem übereinstimmte, was ich tun musste, um meine Verantwortung als Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung zu erfüllen.

Als sich meine Einstellung änderte, konnte ich mich offener und würdevoller der Erklärung der wahren Umstände an die Menschen in meiner Umgebung widmen: sie bekamen mit, wie ich das Reisen aufgab, und viele von ihnen konnten das nicht verstehen. Sie verstanden auch nicht, warum ich so viel Energie in Aktivitäten zur Fa-Bestätigung steckte. Wenn ich über diese beiden Dinge sprach, sagte ich zu ihnen: „In China werden die Falun Gong-Praktizierenden seit über zehn Jahren grausam verfolgt. Wie ich wollen sie einfach gute Menschen sein und eine gute Umgebung haben, wo sie ihre Übungen praktizieren können. Ich denke, ich habe eine moralische Verpflichtung, darüber zu reden und es bekannt zu machen. Das ist ein historisches Ereignis, wenn ich jetzt nichts tue, wann dann? Ich glaube, ich muss tun, was ich kann, ich merke, dass das eine große Verantwortung ist, eine größere, als ich je eine hatte.“

 

Rational handeln

Meine Arbeit in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen ist in einem Restaurant, ich bin Kellner. Seit Anfang dieses Jahres wurde mir mehr Verantwortung übertragen: ich bin zu einem der Kassierer geworden. Ich muss die Auslieferungen kontrollieren und die neuen Mitarbeiter anlernen. Ich erkannte, wie das alles mit meiner Rolle als Zuständiger für Dafa in meiner Region zusammentraf. Ich musste diese Aspekte auf professionelle Art in Balance bringen und dabei den Prinzipien von Zhen-Shan-Ren (Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“) folgen.

Bei unserem Job im Restaurant musste jeder imstande sein, seine Rolle selbstständig ausführen zu können. Und doch ist eine aktive Kooperation wichtig, damit alles gut abläuft. Unser Manager leitet alles an und hilft selbst mit, wenn es nötig ist. Er delegiert die Verantwortlichkeiten an uns, je nachdem, wie er unsere Fähigkeiten einschätzt. Ich glaube, das ist wie bei unseren Aktivitäten zur Aufklärung über das Ausmaß der Verfolgung: jeder muss die Initiative ergreifen, die Menschen, mit denen er in Kontakt kommt, über die wahren Umstände der Verfolgung aufzuklären. Erfordern Projekte die Zusammenarbeit unter den Praktizierenden, ist es wichtig, gut zu kooperieren, um Erfolg zu haben.

Eine neue Kollegin, sehr jung und noch ohne Erfahrung in diesem Job, konnte nichts selbstständig erledigen. Ich musste sehr viel Zeit in sie investieren, bis sie ein paar Aufgaben alleine durchführen konnte. Oft verlor ich meine Geduld mit ihr, weil sie Dinge vergaß. Sie war langsam und kümmerte sich kaum um etwas. Ich musste mir immer wieder sagen, dass ich sie geduldig und nett behandeln musste und nicht zu sehr daran festhalten sollte, dass alles perfekt lief. Trotzdem veränderte sich die Situation für eine Weile nicht. Nach ein paar Wochen erkannte ich, dass ich mich nicht rational verhielt. In meinem Job ist es wichtig, freundlich zu sein, zu lächeln, kontaktfreudig zu sein, aber ich hatte das zu sehr betont. Ich war in ein Extrem gegangen und das Ergebnis war, dass diese neue Kollegin mich nicht ernst nahm. Ich erkannte, wenn ich mit ernsthaften Fragen zu tun hatte, musste ich mich ernsthaft verhalten, rigoros sein, aber ohne schlechte Gedanken. Nur so würde sie nicht mehr denken, ich mache Spaß und das Restaurant sei ein Spielplatz.

Ich denke, auch in unserer Beziehung zu unseren Mitpraktizierenden sollten wir immer nett und freundlich sein. Unser Verhalten muss dem Fa entsprechen. Wenn wir gut mit den anderen umgehen, ist es nicht deshalb, weil wir irgendeinen Aspekt unter den gewöhnlichen Menschen mögen, vielmehr sind unsere Gedanken dann aufrichtig. Wenn wir eine solide Basis durch das Fa-Lernen besitzen, haben wir die Klarheit über unsere Mission, Menschen zu erretten. Ich verstehe das so: als Assistent muss ich es erreichen, dass ich bescheiden und offen für Kritik bin. Ich habe ein großes Herz, so dass mich Fehler der Praktizierenden nicht aus der Fassung bringen und ich mit Enthusiasmus unsere Projekte durchführe.

Während der Promotion der Show in Italien konnte ich eine Aufgabe nicht erfüllen, die an mich herangetragen worden war und für die ich auch zugesagt hatte, weil ich dachte, ich hätte Zeit dafür. Diese Unzulänglichkeit meinerseits sorgte für zusätzliche Arbeit für andere Praktizierende. Der Vorfall ließ mich über meinen Kultivierungszustand nachdenken: Ich gab vor, alles leisten zu können, aber nicht nur, dass ich diesen Aspekt nicht rational beurteilen konnte, ich verließ mich sogar auf die gewöhnlichen Menschen, dass sie den Job machten. Während der Promotion musste ich Firmen kontaktieren. Sie sollten Tickets für ihre Belegschaft kaufen. Ich dachte, wenn ich Telefonanrufe tätigte, wäre alles in Ordnung. Die Person, mit der ich gesprochen hatte, würde schon den nächsten Schritt tun.

Dieser unrichtige Gedanke, der von meiner Faulheit herrührte, basierte auf der leichtsinnigen Idee, dass es ja Personen gebe, die hier seien, um bei der Fa-Berichtigung eine positive Rolle zu spielen. Ein Mitpraktizierender half mir, dies während eines Treffens für die Ticket-Promotion zu erkennen. Weil es mir aber nicht ganz klar wurde, ereignete sich das Gleiche mehrmals, auch nach der Show. Jetzt ist mir bewusst, dass wir als Dafa-Schüler in der Zeit der Fa-Berichtigung nicht den Gedanken haben dürfen, gewöhnliche Menschen „um Hilfe zu bitten“. Stattdessen sollten wir uns völlig klar darüber sein, dass es gerade andersherum ist. Wir ermöglichen ihnen, sich auf positive Weise gegenüber Dafa zu positionieren, um in die Zukunft eintreten zu können. Wenn ich aufrichtige Gedanken aussende, beseitige ich auch die Störungen für diejenigen Lebewesen, die hier sind, um eine positive Rolle zu spielen und erlöst zu werden. Und ich hoffe, sie können ihre historische Gelegenheit ergreifen.
 

Keine Möglichkeit zur Kultivierung der Xinxing versäumen

Neulich hatte ich eine recht hektische Zeit: Mein Job im Restaurant erforderte mehr Arbeitsstunden als gewöhnlich und wir organisierten eine Kunstausstellung, unser erstes wichtiges Projekt in der lokalen Dafa-Gruppe. Ich fing an, die verschiedenen Konflikte, die auf mich zukamen, beiseite zu schieben. Ich betrachtete sie nicht als gute Möglichkeiten für meine Kultivierung, sondern sah sie vielmehr als Störungen an und dass ich dadurch Zeit verlieren und Energie verschwenden würde. Meine erste Reaktion war nicht die, uneingeschränkt nach innen zu schauen. Stattdessen fand ich Entschuldigungen, wie ich sei müde oder ich hätte keine Zeit. Offensichtlich sahen die alten Mächte die Lücke in meiner Kultivierung und begannen zu stören. Ich lernte weiter regelmäßig das Fa, aber ich war nicht konzentriert, meine Gedanken kreisten um Dinge, die ich noch tun musste, und ich dachte, es sei unfair, dass ich keine Zeit hätte. Ich begann, mich in meinem Herzen über meinen Chef und meine Kollegen zu beschweren, weil ich keine Zeit hatte, die Kunstausstellung mitzuorganisieren. Ich war sogar neidisch auf Praktizierende, die sich intensiv für das Projekt einsetzten.

Der Meister sagt: „Das Dafa gehört dem ganzen Universum und nicht irgendeinem kleinen Menschen. Wer auch immer die Arbeit tut, macht es für die Verbreitung des Dafa. Ist es noch von Bedeutung, ob du es machst oder ich? Wenn ihr solche Gesinnung nicht ablegt, wollt ihr sie noch mit ins Himmelsreich nehmen und dort mit den Buddhas konkurrieren? Niemand ist in der Lage, alles vom Dafa zu umfassen. Gebt diese unausgeglichene Gesinnung auf! Wenn du dich von irgendetwas gestört fühlst, ist es nicht durch Eigensinn verursacht?“ (Li Hongzhi, Den Eigensinn weiterhin ablegen, 06.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich wusste, meine Gedanken waren nicht in Ordnung; was war der Eigensinn? Dass ich das Fa nicht adäquat lernen konnte, bestürzte mich; in Wirklichkeit wusste ich, dass das die Basis war, damit man sich wie ein Kultivierender verhalten konnte. Es kostete mich große Anstrengung, Stück für Stück, die Konflikte als etwas Gutes anzusehen. Dies ließ mich erkennen, wie alles mit meiner persönlichen Kultivierung in Zusammenhang steht.

Ich erkannte, dass ich Mitpraktizierenden, die in das Projekt involviert waren, nicht vertraute. Mir war klar, dass unsere Aktivitäten und Gedanken dazu dienten, eine erfolgreiche Ausstellung zu haben, um Menschen zu erretten, aber ich konnte bei der konkreten Arbeit nicht auf die Fähigkeiten der anderen bauen. Als ich tiefer nach innen schaute, erkannte ich, dass es Zeit war, den Eigensinn - alles kontrollieren zu wollen - abzulegen. Als ich diesen eigensinnigen Gedanken losließ, sah ich, dass das Fa grenzenlos ist und dass der Meister uns alles geben wird, was wir brauchen, wenn wir uns nach dem Fa richten. Durch dieses Ereignis erkannte ich auch, dass ich auf die positiven Anteile eines jedes Praktizierenden schauen musste, ihn für wertvoll halten und ihm erlauben musste, seinen eigenen Weg zu gehen.

Ich möchte meinen Betrag damit beenden, uns alle daran zu erinnern, dass der Meister uns viele Mal erklärt hat, dass die Natur des alten Kosmos selbstsüchtig ist. Wenn wir wirklich den Anforderungen an die Fa-Berichtigung entsprechen wollen, müssen wir darauf achten, dass in keinem unserer Gedanken selbstsüchtige Elemente enthalten sind, die die alten Mächte dazu veranlassen könnten, unsere Mission der Errettung aller Wesen zu stören.

Danke, Meister.
Dank an die Mitpraktizierenden.
 

Rubrik: Fa-Konferenzen