Alte Geschichten über Großmut und Rechtschaffenheit

(Minghui.de) In seinem Buch „Tugendhafte Geschichten» dokumentierte Li Yuangang aus der Song-Dynastie (960-1279 n. Chr.) viele historische Geschichten über tugendhafte Menschen. Hier sind drei von ihnen:

Zhao Bian stellt seine persönlichen Interessen nicht über das öffentliche Interesse

Während der Zhihe-Periode der Song-Dynastie (1054-1056 n. Chr.) wurde Fan Jingren zum Beschwerde-Beamten ernannt. Seine Aufgabe war es, den Kaiser zu beraten. Zhao Bian war der Zensor - ein Aufsichtsamt im alten China, das die Regierungsbeamten überwachte. Einmal hatten sie bezüglich einer Regierungsfrage einen ernsthaften Konflikt miteinander, den Wang Anshi aufzeichnete.

Wang Anshi wurde später in der Xining-Periode (1068-1077 n. Chr.) Premierminister. Er mochte Fan Jingren nicht leiden und redete vor dem Kaiser oftmals schlecht über ihn. Eines Tages sagte er zum Kaiser: „Von Zhao Bian erfahrt Ihr womöglich mehr über Fan.”

Nach einiger Zeit fragte der Kaiser Zhao Bian: „Sag mir, was du von Fan Jingren hältst.” Zhao erwiderte: „Fan ist ein getreuer Beamter. Er ist weder ein Schmeichler noch hinterhältig.”

Der Kaiser fragte ihn: „Warum sprichst du so?” Zhao antwortete: „Im Jahre 1056 war Kaiser Renzong bei schlechter Gesundheit. Fan war der Erste, der dem Kaiser riet, seinen Nachfolger zu bestimmen, um das Land zu stabilisieren. War das nicht eine loyale Tat?” Der Kaiser pflichtete ihm bei.

Als Zhao sich entfernen wollte, fragte ihn Wang Anshi: „Hast du nicht einmal einen Konflikt mit Fan gehabt?»

Zhao erwiderte: „Was immer ich sage, gilt dem Gemeinwohl. Ich würde es nicht wagen, meine persönlichen Interessen über das öffentliche Interesse zu stellen.”

Yang Xie vermischt öffentliche Angelegenheiten nicht mit persönlichen Dingen

Minister Yang Xie (980-1048) war eingesetzt, um das Institut für öffentliche Kontrollen zu leiten. Li Yuanhao (1003-1048, später Kaiser Jingzong des westlichen Xia) strebte lieber ein Friedensabkommen mit der Song-Dynastie an, als einen Untertaneneid zu leisten.

Yang Xie riet dem Kaiser: „Wir haben jedes Jahr Truppen ausgesandt, um mit ihnen zu kämpfen. Nun ist das Land in finanzieller Hinsicht sehr belastet. Warum schreiben wir ihm nicht, akzeptieren sein Ersuchen und finden Wege, ihn später zu beseitigen?”

Die Zensoren Ouyang Xiu und Cai Xiang legten jeweils einen Bericht vor mit der Empfehlung, Yang anzuklagen. Sie kritisierten Yang, einen hochrangigen Beamten, nicht die Mittel gefunden zu haben, den Feind zu unterdrücken, und stattdessen Yuanhaos Ersuchen, keinen Untertaneneid zu leisten, unterstützt zu haben. Sie schlugen vor, Yang für seine „Missetat» hinzurichten.

Yang Xie bedauerte dies sehr und bat darum, degradiert und als lokaler Beamter in die entlegene Stadt Yuezhou geschickt zu werden. Auf seinem Weg dorthin wurde sein Amt geändert und er sollte als lokaler Beamter nach Hangzhou gehen. Zu dieser Zeit traf auch Cai Xiang zufällig in Hangzhou ein, um seine Eltern zu empfangen. Cai kehrte nicht pünktlich an den Hof zurück, da er zu seinem Vergnügen Besichtigungen machte.

Jemand legte Yang Xie nahe: „Cai Xiang hat einmal befürwortet, dich hinrichten zu lassen. Heute hat er sich nicht richtig verhalten. Warum meldest du ihn nicht dem Kaiser?”

Yang erwiderte: „Cai Xiang hat mich über eine öffentliche Angelegenheit angegriffen. Er tat dies auf eine offene und redliche Weise. Wie könnte ich auf Rache aus sein, indem ich seine privaten Angelegenheiten bloßstelle?”

Wei Renpu missbraucht seine Macht nicht für persönliche Rache

Der Premierminister Wei Renpu (911-969) wurde einmal von Jia Yanhui mit verleumderischen Gerüchten angegriffen und daraufhin beinahe seines Amtes enthoben.

Später führte Wei ein Heer in eine Schlacht und hatte die Befugnis, zu töten. Jemand brachte Jia Yanhui zu ihm und sagte: „Jetzt hast du die Macht, ihn zu töten.»

Wei entgegnete: „Ich kann meine Macht im Kampf nicht dafür missbrauchen, um persönlich Rache zu üben.”

Jedermann bewunderte ihn als einen ehrlichen verdienten Staatsmann.

Wei Renpu half einmal dem Kaiser Shizong aus der späten Zhou-Dynastie (921-959). Kaiser Shizong war impulsiv und tötete oftmals Menschen nur aus einer Laune heraus. Viele Male eilte Wei Renpu zu Hilfe und konnte von zehn Menschen sieben oder acht retten. Er folgte Kaiser Shizong in viele Schlachten und niemals wieder starb jemand unrechtmäßig unter seinem Schwert.

In der Tat sagt man:

Handeln ohne Integrität,
Vollstreckung ohne Gerechtigkeit;
Großzügigkeit und Ehrlichkeit bewundert von der Welt,
Kein Bedauern für Himmel, Erde und Gewissen.