Philadelphia: Falun Gong-Praktizierende zur Menschenrechtskonferenz eingeladen

(Minghui.de) Am 23. Februar 2010 fand um 10:00 Uhr eine Menschenrechtskonferenz in der „Jack M. Barrack Hebrew Academy” statt. Über 20 Menschenrechtsexperten und -organisationen waren zum Vortrag und zur Diskussion eingeladen. Drei Falun Gong-Praktizierende durften zu diesem Anlass über ihre Erlebnisse bei der Verfolgung in China berichten.

Das Ziel dieser Konferenz war, die Studenten über die Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Ländern auf der Welt zu informieren, damit sie sich verpflichtet fühlen, sich für Menschenrechte einzusetzen.

Ein chinesischer Dozent erzählt seine Erlebnisse bei der Verfolgung

Jason - ein Chinese, kam vor kurzem in die USA. Zuvor war er Dozent an einer Fachhochschule für Architektur in China gewesen. Im Jahre 1996 begann er, Falun Gong zu kultivieren. Durch das Praktizieren von Falun Gong wurden seine chronische Magenkrankheit und Neurasthenie geheilt. Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch die KPCh (Kommunistische Partei Chinas) im Juli 1999 fuhr Jason im Oktober nach Peking, um sich für Gerechtigkeit für Falun Gong auszusprechen. Im Petitionsbüro wurde er jedoch von der Polizei verprügelt und danach noch zwei Wochen lang im Untersuchungsgefängnis gefangen gehalten. In dieser Zeit zwang man ihn, täglich über zehn Stunden lang schwer zu arbeiten.

Nach seiner Freilassung nahm ihn die Polizei insgesamt 6-mal fest und sperrte ihn ein. Während seiner Haftzeit wurde er oft von der Polizei geschlagen. Eine Foltermethode war, dass er über zehn Stunden gerade stehen musste. Im kalten Winter stiftete die Polizei die Insassen an, Jason seine gesamte Kleidung auszuziehen und Dutzende Eimer mit kaltem Wasser über ihn zu gießen. Damit er die Falun Gong-Übungen nicht praktizieren konnte, fesselten die Polizisten seine Füße und Hände zusammen, sodass er nicht einmal aufrecht stehen konnte. Sogar beim Essen, Waschen und bei der Toilettenbenutzung brauchte er die Hilfe von Mitgefangenen. Für Jason waren diese Erlebnisse furchtbar; damals wollte er lieber sterben als leben. In jener Zeit wurde er nicht nur körperlich, sondern auch seelisch sehr gequält. In den folgenden Jahren versuchte die Polizei oft, ihn wieder festzunehmen, so dass er keine andere Wahl hatte, als sein Zuhause zu verlassen. Letztendlich kam er in die USA und beantragte dort Asyl.

Junge Chinesin erzählt die Geschichte ihrer Familie in China

Tina ist ebenfalls vor kurzem in die USA gekommen. In ihrer Familie in China gibt es mehrere Angehörige, die Falun Gong praktizieren. Ihre Mutter, Tante und ihre ältere Schwester wurden nacheinander festgenommen, die Familie zerstört. In den Gefängnissen bekamen ihre Angehörigen Prügel, erlitten Folter und man zwang sie, wie Sklaven zu arbeiten. Als ihre über 60-jährige Tante freigelassen wurde, wäre sie fast gestorben. Im November 2009 nahm man Tinas Mutter erneut fest und hielt sie im Frauenarbeitslager der Provinz Anhui gesetzwidrig gefangen. Dort wurden seit Jahren bereits viele Falun Gong-Praktizierende zu Tode geschlagen oder so lange verprügelt, bis sie gelähmt waren.

„Jetzt lebe ich hier und genieße meine Menschenrechte und die Freiheit. Aber meine Mutter muss im Arbeitslager in China Sklavenarbeit leisten. Obwohl die Lebensbedingungen dort sehr schlecht sind, glaube ich, dass meine Mutter ihren Glauben an ,Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht' nicht aufgeben wird. Sie wird ein aufrichtiger und guter Menschen bleiben, egal wann und egal wo sie sich befindet.” Tina erzählt weiter: „Was die KPCh macht, ist furchtbar. Sie hat nicht nur die Glaubensfreiheit und andere Menschenrechte der Falun Gong-Praktizierenden verletzt, schlimmer ist, dass die KPCh die Moral einer ganzen Nation zerstört. Sie zwingt Falun Gong-Praktizierende, ihren Glauben an ,Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht' aufzugeben. Heißt es nicht im Gegenteil, dass die Menschen entsprechend dieser kosmischen Eigenschaften leben sollten? Wenn es so ist, wo sollte sich die Gesellschaft hinentwickeln? Ist das nicht furchtbar?”

Dankworte von einem der Veranstalter

Von den Geschichten von Jason und Tina waren die Studenten sehr berührt. Obwohl manche von ihnen damals schon etwas davon gehört hatten, waren sie trotzdem sehr schockiert, als sie von dem Ausmaß der Verfolgung hörten, besonders als sie von dem systematischen Organraub an lebenden, gefangen gehaltenen Falun Gong-Praktizierenden erfuhren.

Eine Mitarbeiterin der Veranstaltung sagte zu den Falun Gong-Praktizierenden: „Wir bedanken uns herzlich dafür, dass Sie uns die Informationen über die Verfolgung in China gegeben haben. Wir wurden alle davon berührt. Später möchten wir uns mehr mit diesem Thema befassen und Ihnen helfen.”

Hintergrundinformation: Die Jack M. Barrack Hebrew Akademie wurde im Jahr 1946 gegründet, sie liegt in Radnor, Pennsylvania. Die Akademie folgt der jüdischen Tradition, die Menschenrechte zu achten. Entsprechend werden die Studenten gelehrt, „die Verantwortung der Juden nicht zu vergessen, nämlich für die Menschenrechte zu kämpfen”. Alle zwei oder drei Jahre findet hier eine Menschenrechtskonferenz statt.