Lernen, nach innen zu schauen

(Minghui.de) Wir alle wissen, dass wir bei unserer Kultivierung nach innen schauen müssen, aber oft schauen wir im Außen anstatt im Inneren oder wir finden einfach nicht die Eigensinne, nach denen wir suchen. Kürzlich entwickelte ich ein neues Verständnis für das Nach-innen-Schauen durch Dinge, die zwischen einem Mitpraktizierenden und mir geschehen waren.

Kurz vor Beginn des neuen Jahres bat mich der Mitpraktizierende A, ihm bei der Installation eines neuen Betriebssystems auf seinem Computer und der Installation einer mobilen Netzwerkkarte behilflich zu sein. Der Praktizierende A benutzte die mobile Netzwerkkarte seines Neffen. Einige Tage später kam der Praktizierende A zu mir und sagte: „Ich komme nicht ins Internet.” Ich fragte: „Ist es möglich, dass die Netzwerkkarte nicht mit deinem Computer kompatibel ist?” Er antwortete: „Das ist unmöglich, auf dem Computer meines Neffen funktioniert sie einwandfrei, aber nicht auf meinem. Das ist das Problem. Es könnte eine Lücke in unserer Gruppe geben ...” Ich schlug ihm vor, es noch einmal zu versuchen, wenn er zurück an seinem Computer war.

Einige Tage später kam er wieder: „Es funktioniert immer noch nicht, es muss eine Lücke bei unserer Gruppe geben, sonst könnte so etwas nicht passieren.” Ich hörte den Ärger in seinen Worten heraus. Ich spürte, dass er mir sagen wollte, ich hätte eine Lücke, da ich nicht mit ihm einer Meinung war. Ich dachte an die Zeit mehrere Monate zuvor zurück, als ich lernte, ein Betriebssystem, Installationssoftware und andere technische Dinge zu installieren. Ich sagte damals dem Praktizierenden A: „Sobald ich das Verfahren gelernt habe, werde ich es dir beibringen.” In den darauf folgenden Tagen kam der Praktizierende jeden Tag zu mir nach Hause oder bat mich, mit zu seiner Wohnung zu kommen, um es ihn zu lehren. Da er keine Computerkenntnisse hatte, benötigte er sehr lange zum Lernen und vergaß die Dinge auch schnell wieder. Ich verbrachte mehrere Tage mit ihm.

Meine Zeit ist sehr knapp und meine Wohnung ist auch eine Materialherstellungsstätte, deshalb hatte ich das Gefühl, dass ich zu viel Zeit damit verbrachte, nur um ihm ein Verfahren beizubringen. Er selbst spürte das auch, kam aber trotzdem jeden Tag für mindestens eine Stunde vorbei. Ich dachte, so könnte es nicht weitergehen. Ich druckte ihm einige grundlegende Informationen darüber aus, wie Software zu installieren ist, und sagte: „Es ist unmöglich, all dieses Wissen direkt zu erhalten. Du kannst dieses grundlegende Verfahren auf eigene Faust lernen.” Er antwortete: „Ich weiß, dass ich sehr viel von deiner Zeit verwende, aber ich lerne schneller, wenn du es mir beibringst.” Ich entwickelte Groll gegen ihn und las zwischen den Zeilen, als er sagte: „Es gibt eine Lücke in unserer Gruppe.”

Mehrere Tage später bat er mich, einen zellulären Adapter für ihn zu besorgen. Ich kaufte einen und er konnte sofort Online gehen. Ich dachte: „Er versteht das Verfahren nicht, benutzt eine inkompatible Netzwerkkarte und besteht darauf, dass eine Lücke in unserer Gruppe existiert ...” „Ich hatte von Anfang an Recht.” Ich fühlte mich etwas unwohl mit diesem Gedanken. Warum schaute ich immer auf seine Fehler? Der Meister verlangt von uns, nach innen zu schauen. Hatte ich wirklich nichts falsch gemacht?

Ich begann, nach innen zu schauen und entdeckte schließlich, dass, obwohl ich an der Oberfläche nicht falsch lag, ich sehr eigensinnig auf die Fehler meines Mitpraktizierenden war. Ich konnte seine Lücken nicht tolerieren, wodurch ich engherzig war. War das nicht eine Lücke? Auch wenn er eine Lücke hatte, warum konnte ich ihn nicht freundlich und geduldig darauf hinweisen?

Ich fand meine Lücke und gleichzeitig verstand ich diese Wahrheit: sogar, wenn es der Mangel eines anderen ist - solange ich etwas als unfair empfinde, muss ich nach innen schauen, um zu sehen, ob es noch etwas gibt, was ich wegkultivieren muss.

Es gab noch ein anderes, ähnliches Ereignis: ein Mitpraktizierender besorgte eine inkompatible Druckerpatrone für meinen Drucker, so dass die Ausdrucke ungleichmäßig wurden. Ich fragte den für technische Fragen zuständigen Praktizierenden und dieser antwortete: „Der Grund ist, dass die Patrone nicht zum Drucker passt.” Ich erzählte dies dem Koordinator und der sagte: „Das war mein Fehler. Es kann sein, dass es irgendwo eine Lücke bei mir gibt.” Ich erklärte ihm, dass das nichts mit ihm zu tun hätte. Die Ursache sei, dass die Patrone und der Drucker nicht zusammen passen würden. Nachdem ich die Patrone ausgetauscht hatte, arbeitete der Drucker fehlerfrei. Ich bewunderte die Gewohnheit des Koordinators, wann immer auch Probleme auftauchten, nach innen zu schauen. Es gibt jederzeit Gelegenheiten für uns, uns zu kultivieren.