Frau Pei Yi in Tianjin zweimal verhaftet und verfolgt

(Minghui.de) Im Januar 2008 wurde die Falun Gong-Praktizierende Pei Yi von der Polizei in Tianjin verhaftet. Sie wurde einen Monat lang im Haftzentrum Xiqing eingesperrt und danach in das Frauenzwangsarbeitslager Banqiao gebracht. Pei Yi protestierte dagegen mit einem Hungerstreik und wurde später freigelassen. Im November 2008 wurde sie erneut verhaftet und später nach einem Hungerstreik freigelassen.

Ende 1998 hatte Pei Yi mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen. Ihre Krankheiten wie z. B. Herzerkrankung, Halswirbelhyperstenogenie, chronische Dickdarmentzündung und Hautkrankheit verschwanden daraufhin.

In der Polizeiwache Liqizhuang eingesperrt und verhört

Am Nachmittag des 23. Januar 2008 sprach Pei Yi mit Menschen in der Nähe der Brücke Nr. 12 am Äußeren Ring über Falun Gong. Fünf Polizisten nahmen ihr ihren Beutel weg und wollten ihr Handschellen anlegen. Während der Auseinandersetzung wurden ihre Handgelenke verletzt und bluteten. Schließlich zwangen sie die Polizisten in ein Polizeiauto und fuhren sie zur Wache Liqizhuang.

Bei der Ankunft auf der Wache wollten die Polizisten sie in einen schwarzen Holzkäfig sperren. Als sie die Kooperation verweigerte, brachte man sie in den Verhörraum und befahl ihr, sich auf einen speziell mit Handschellen und Fußketten ausgestatteten Metallstuhl zu setzen, doch sie weigerte sich. Am Nachmittag wollte Pei Yi die Toilette aufsuchen, doch man ließ sie nicht gehen. Nach einer sehr langen Zeit wurde sie von sechs oder sieben Polizisten in Zivil gewaltsam auf dem Stuhl festgebunden. Außerdem nahm man ihr ihre Tasche weg. Später öffnete man ihr wegen ihres starken Protestes die Handschellen. Es war zu dem Zeitpunkt bereits dunkel, dennoch bekam sie überhaupt nichts zu essen. Später wechselten sich mehrere Polizisten dabei ab, sie bis 03:30 Uhr nachts zu verhören, doch Pei Yi gab ihnen keinerlei Informationen. Zwei Polizisten blieben und bewachten sie. Früh am nächsten Tag brachten sie sie in das Haftzentrum Xiqing. Die dortige Polizei kannte sie und schickte Mitarbeiter zu ihrer Familie, um diese zu schikanieren, und nahm die beiden Computer und Drucker von Pei Yi und ihrer Tochter mit.

Im Haftzentrum Xiqing festgehalten

Eine Zelle im Haftzentrum Xiqing war den Frauen zugeteilt. Es war ein Raum, der kleiner war als 20 Quadratmeter, der jedoch mehr als 20 Frauen beherbergte. In dem Raum waren sowohl eine Toilette als auch ein Waschbecken. Die dort eingesperrten Gefangenen erhielten dreimal am Tag eine Mahlzeit bestehend aus Maisdampfbrot für Frühstück und Abendessen und einem Dampfbrötchen zum Mittagessen. Zu Mittag und Abendessen gab es zusätzlich nur chinesischen Kohl. Der Kohl wurde im Ganzen gekocht und nicht klein geschnitten.

Pei Yi wurde 33 Tage lang festgehalten. In dieser Zeit wechselten sich die örtliche Polizeiwache, das „Büro 610”, die Abteilung für Staatssicherheit und das Polizeibüro des Bezirks Xiqing bei den Verhören ab. Pei Yis Tochter engagierte einen Anwalt für sie. Doch der Polizist Tian von der Staatssicherheit sagte zu ihr, dass sie Falun Gong abschwören müsse, um die Erlaubnis für einen Anwalt zu bekommen. Er drohte: „Wenn euer Anwalt wagt, deine Unschuld zu verteidigen, wird er seinen Job verlieren!” Ein anderer Polizist von der Staatssicherheit mit Familiennamen Wang brachte den Anwalt dazu, den Bedingungen der Polizei zuzustimmen, bevor er sie treffen durfte. Später durfte er Pei Yi nicht mehr sehen, weil sie sich geweigert hatte, Häftlingsuniform zu tragen. Am Ende legte der Anwalt sein Mandat nieder.

Eingesperrt im Frauenzwangsarbeitslager Banqiao

Nach 18 Monaten Haft schickte die Polizei Pei Yi in das Frauenzwangsarbeitslager Banqiao. Sie sollte sich einer körperlichen Untersuchung unterziehen, doch sie weigerte sich. Die beiden Polizisten, die sie dort hingebracht hatten, und die beiden bewaffneten Polizisten trugen sie gewaltsam zum Gefängniskrankenhaus. Sie musste unter solch brutaler Folter leiden, dass sich ihr Gesundheitszustand massiv verschlechterte. Sie litt unter Herzmuskel-Ischämie und Bluthochdruck. Zweimal weigerte sich das Arbeitslager, sie aufzunehmen. Beim dritten Mal nahm man sie auf, obwohl ihr Blutdruck bei 230/120 mmHg lag. Nach einer Langzeitfolter spürte Pei Yi, dass ihr Kopf ganz schwer war und sie nicht mehr klar sehen konnte. Trotzdem wurde sie von den Wärtern gezwungen, auf einem kleinen Hocker zu sitzen und von 10:00 Uhr morgens bis 23:00 Uhr die Wand anzustarren.

Die Polizei stellte eine Drogenabhängige zu ihrer Überwachung ab. Der Hocker, auf dem sie sitzen musste, war aus Plastik und uneben. Pei Yi musste aufrecht sitzen und durfte ihre Augen nicht schließen. Sobald sie die Augen schloss, stieß die Drogenabhängige auf sie ein, damit sie nicht einschlief. Zur Essenszeit durfte sie nicht aufstehen. Andere Gefangene brachten ihr das Essen. Wenn sie zur Toilette musste, dann überwachte sie die Drogenabhängige dabei. Rund um die Uhr waren Häftlinge da, die sie bewachten. In der Nacht wachte sie auf und versuchte, die Sitzmeditation zu praktizieren. Sofort hinderten sie die Häftlinge daran und riefen nach den Wachen. Sobald sie in irgendeine Meditationsposition kam, wurde sie geschlagen und von den Wärtern oder den Häftlingen dabei gestoppt.

Am nächsten Tag trat sie aus Protest in einen Hungerstreik. Sie wurde in eine Einzelzelle gebracht, wo drei Häftlinge auf sie aufpassten. Sie musste um 05:00 Uhr morgens aufstehen und bis 23:00 Uhr auf dem Hocker sitzen. Sie wurde rund um die Uhr überwacht, sogar auf der Toilette. Jeden Tag kamen zwei Kollaborateure, um sie einer Gehirnwäsche zu unterziehen. Am vierten Tag ihres Hungerstreiks rief das Arbeitslager ihre Familienangehörigen, um sie aufzufordern, sie vom Hungerstreik abzuhalten. Die Angehörigen wurden aufgefordert, eine Zustimmung zur Zwangsernährung zu erteilen. Als Pei Yis Tochter sie sah, brach sie in Tränen aus. Sie klagte die Polizei an: „Wie konnten Sie meine Mutter so foltern?” Sie weigerte sich, eine Zustimmungserklärung zu unterzeichnen. Pei Yi wurde zehn Tage später freigelassen und von ihrer Familie nach Hause gebracht.

Erneut rechtswidrig festgenommen

Am Abend des 30. November 2008 wurde Pei Yi von Polizisten der Staatssicherheit Xiqing und der Polizeiwache Liqizhuang festgenommen. Sie durchsuchten ihre Wohnung und nahmen ihre Falun Gong-Bücher, ihren Computer, Drucker und einige ihrer Falun Gong-Materialien mit. Auf der Polizeiwache weigerte sich Pei Yi, die Fragen der Beamten zu beantworten. Sie brachten sie in dieser Nacht in das Haftzentrum Xiqing. Obwohl ihr Blutdruck bei 170/110 mmHg lag, nahm das Haftzentrum sie an. Am nächsten Tag wurde sie aufgefordert, sich fotografieren zu lassen. Sie weigerte sich jedoch mit der Begründung, dass sie nichts Unrechtes getan hätte. Der für die Fotos zuständige Polizist versetzte ihr mehrmals Hiebe.

Pei Yi trat daraufhin aus Protest in einen Hungerstreik. Der Direktor des Haftzentrums kam dann zur Frauenabteilung und teilte den Häftlingen mit, dass er den weiblichen Gefangenen verbieten würde, irgendetwas aus der Gefängniskantine zu kaufen, sollte sie ihren Hungerstreik fortsetzen. So brachte er die Gefangenen gegen sie auf. Sie schränkten den Schlafraum der Häftlinge ein, so dass jeder seitlich liegen musste, dicht an die anderen gedrängt. Pei Yi fühlte sich oft atemlos. Am neunten Tag ihres Hungerstreiks wurde sie ins Krankenhaus gebracht. Eine medizinische Untersuchung erbrachte, dass der Anteil der Azetonkörper im Urin zu hoch war und man hängte sie an einen intravenösen Tropf. Als sie protestierte, machten sie die Polizisten gewaltsam am Bett fest und stopften ihr einen Lumpen in den Mund, damit sie nicht mehr sprechen konnte.

Während ihres Hungerstreiks wurde Pei Yi sehr kraftlos. Die Polizisten wollten im Falle ihres Todes keine Verantwortung übernehmen. Daher beschlossen sie, sie nach Hause zu schicken. Sie forderten von ihrer Familie Geld, was diese verweigerte. Am zehnten Tag wurde sie freigelassen und nach Hause gebracht.

Sogar nach ihrer Freilassung setzte die Polizei die Schikanen fort. Angestellte des polizeilichen Bezirksbüros Xiqing, der Abteilung für innere Sicherheit, der Polizeiwache Liqizhuang und der Staatsanwaltschaft Xiqing suchten sie zu Hause auf, um sie zu schikanieren.


2. März 2010