Das Wissen über die Hintergründe des Appells am 25. April ließ mich den Atheismus aufgeben (Foto)

(Minghui.de) Li Xiaoyu wurde in einem abgelegenen Dorf im Südosten Chinas geboren. Sie wuchs in der Natur zwischen Bächen und Gebirgen auf. Die Schulung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) machte sie zu einer unnachgiebigen Atheistin. Als sie am 25. April 1999 10.000 Falun Gong Praktizierende appellieren sah, begann sie, über ihren atheistischen Glauben nachzudenken und suchte nach einem spirituellen Leben. Acht Jahre später begann sie schließlich, Falun Gong zu kultivieren.


Li Xiaoyu (2. von rechts) macht mit anderen Praktizierenden zusammen die Übungen


An diesem 11. Jahrestag des 25. April 1999 interviewte ich Frau Li, die jetzt in Australien lebt.

Reporter: Können Sie uns kurz Ihre Erfahrungen nach Ihrer Ankunft in Australien schildern?
Li Xiaoyu: Ich wanderte Ende April 2004 nach Australien aus. Bei unserer Ankunft hier war mein Sohn noch keine vier Jahre alt. Mein Mann und ich mieteten ein Haus in Neutral Bay. Ich würde sagen, wir kamen hier zu einer guten Zeit an. Ich meine damit, dass Australiens Wirtschaft florierte und es leicht war, einen Job zu finden. Ich fand innerhalb eines Monats einen. Wegen meiner Arbeit zogen wir von Sydney nach Perth um. Ich begann, mit mehreren Falun Gong-Praktizierenden von Perth Kontakt aufzunehmen.

Reporter: Wann begannen Sie damit?
Li Xiaoyu: Im Jahr 2005. Ich erinnere mich, dass ich eine Vorlesung über Chinas Wirtschaft besuchte, die von Professor Yuan Hongbing in der westaustralischen Bibliothek gehalten wurde. Mehrere Falun Gong-Praktizierende waren ebenfalls gekommen. Nach der Vorlesung unterhielt ich mich mit ihnen und erfuhr, dass sie jeden Samstag vor der Bibliothek einen Stand hatten. Sie standen dort, egal wie das Wetter war, machten die Menschen mit Falun Gong bekannt und erklärten ihnen die wahren Umstände der Verfolgung. An den Wochenenden ging ich oft dorthin und unterhielt mich mit ihnen. Ich betrachtete mich als Freundin von Falun Gong, denn ich verstand die Hintergründe des Appells vom 25. April und des Verbots von Falun Gong am 20. Juli 1999 und der vermeintlichen Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Ich arbeitete in der Software-Entwicklung, deshalb war es mir möglich, durch gewisse Software, die durch die Internetpolizei nicht entdeckt werden konnte, Informationen aus Übersee zu bekommen.

Reporter: Sie sagten, dass Sie sich selbst als "Freundin von Falun Gong" betrachten. Welchen Eindruck hatten Sie von Falun Gong?
Li Xiaoyu: Weil ich die Wahrheit kannte, deshalb unterstützte ich Falun Gong. Als im Januar 2005 die „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” herauskamen, trat ich aus der KPCh aus. Aber damals dachte ich nicht daran, Falun Gong zu praktizieren. Wenn ich über Falun Gong spreche, ist das in der Tat ein Prozess des Nachdenkens. Zum ersten Mal hörte ich von Falun Gong im Jahre 1998. Ich war einfach nicht so interessiert an Qigong und wusste gerade mal, dass es so ein Phänomen des Qigong in der Gesellschaft gab. Und damals gab es so viele Arten von Qigong gleichzeitig. Freunde und Kollegen praktizierten. Ich war jung und nie ernsthaft krank gewesen. Außerdem hatte ich nicht viel Gefühl für die Leute, die über Qigong sprachen, und hielt sie für abergläubisch, da ich eine typische Atheistin war. Im Jahre 1998 arbeitete ich in einem Forschungsinstitut für Zivilluftfahrt. Es gab in meiner Arbeitseinheit eine große Gruppe von Menschen, die zusammen in der Mittagspause das Buch „Zhuan Falun” [Hauptwerk von Falun Gong] lasen. Heute ist das unglaublich. Damals glaubte ich überhaupt nicht an die Existenz von Gottheiten, daher war ich, als einer meiner Freund mir etwas über Ethik, Karma und den Begriff der Kultivierung erzählte, einfach anderer Meinung und sagte kühl: „Was soll`s, Karma oder Tugend?” Aber nach dem Appell vom 25. April fing ich an, mich wieder mit diesen Gedanken auseinanderzusetzen.

Reporter: Was brachte Sie dazu, ihre Gedanken zu prüfen?
Li Xiaoyu: Das war ja ganz einfach. Obwohl ich nie Qigong praktiziert hatte, war mein Gefühl, dass in der chinesischen Gesellschaft in all den Jahren so viele Menschen Qigong praktiziert hatten, wie Tai Chi usw., aber sie machten nichts anderes als Übungen. Es erschien mir unlogisch, dass diese Menschen plötzlich irgendwelche Gedanken über ihre Regierung haben sollten. Besonders jene Kollegen von mir; sie machten einfach Übungen und waren genauso normal wie ich. Wie konnte es sein, dass sie plötzlich an Politik interessiert waren? Damals spürte ich, dass die negative Propaganda der KPCh nicht glaubwürdig war. Als ich die Situation bezüglich dieses Appells begriff, empfand ich große Bewunderung für jene Falun Gong-Praktizierenden und dachte, dass sie nicht so wie andere seien. Ich dachte, ich sollte mal in Erwägung ziehen, an irgendetwas zu glauben.

Ich war interessiert an alter chinesischer Literatur und traditioneller Kultur und habe von ihnen gelernt, wie den „Vier Büchern” (1) und den Gedichten der Song-Dynastie. Ich bin auch sehr vertraut mit dem „Traum der Roten Kammer” und anderen klassischen Werken. Der Vorfall vom 25. April öffnete mir die Tür. Als ich die Kulturen vergangener Dynastien wieder aufgriff, bemerkte ich plötzlich, dass sie eine Verbindung hatten zu den Gottheiten, besonders in „der Traum der Roten Kammer”, der mit Gottheiten beginnt und mit Kultivierungspraxis endet. Zhuangzi und Lie Zi beschreiben beide Gottheiten und Menschen, die im Wind fliegen. Vielleicht ist der frühere Zugang zum Universum der wahre Zugang. Auf diese Weise bekam ich neuen Einblick in die traditionelle Kultur. Wenn ich auch nicht anfing, Falun Gong zu praktizieren, so hatte ich doch schon den Atheismus hinter mir gelassen.

In Australien angekommen, fand ich, dass ich in die dortige Gesellschaft integriert sein müsste. So schloss ich mich einer katholischen Übungsgruppe an und begann, 3-mal wöchentlich die Bibel zu lesen. Ich studierte sehr eifrig und verpasste nie den Unterricht. Das dauerte mehr als ein Jahr, bis mein 2. Kind geboren wurde. Wegen der schwierigen Entbindung musste ich mich nach der Geburt meines Kindes für einen Monat erholen. Das und die Schwierigkeit, zum Unterricht zu kommen, unterbrach mein Bibel-Studium. Da ich mich nur langsam erholte und niemanden hatte, der mir in diesem fremden Land half, dachte ich darüber nach, wie ich besser in Form kommen konnte. Plötzlich dachte ich an Falun Gong, denn ich hatte von so vielen wunderbaren Heilungen und dem Fitwerden durch das Praktizieren gehört. Darüber hinaus befürwortet Falun Gong Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit Nachsicht - das war etwas, was meinem Wunsch nach Kultivierung entsprach. Also beschloss ich, Falun Gong zu lernen. Zufällig wohnte ein Falun Gong-Praktizierender ein Haus weiter, so begann ich also, Falun Gong zu praktizieren. Ich erinnere mich, dass ich am 28. Oktober 2006 zum ersten Mal die Übungen machte.

Reporter: Danke, dass Sie den Minghui-Lesern ihre Erfahrungen mitgeteilt haben.


Anmerkung:
(1) vier kanonische Bücher der konfuzianischen Lehre, die der Neokonfuzianer Zhu Xi in der Song-Dynastie zusammenstellte.

Dieses Interview wurde von einem Clearwisdom-Reporter (englische Version der Minghui-Website) durchgeführt.