Verständnisse über die Kultivierung von Barmherzigkeit

(Minghui.de) Unlängst habe ich ein tieferes Verständnis über Barmherzigkeit (Shan) gewonnen. Der Meister sagte: „'Shan' (Barmherzigkeit) ist sowohl die Manifestation der kosmischen Eigenschaften auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Räumen als auch die grundlegende Natur der großen Erleuchteten.” (Li Hongzhi, „Kurze Erklärung über ,Shan'” aus "Essentielles für weitere Fortschritte I”). Früher hatte ich nicht viel über dies nachgedacht und nicht in Betracht gezogen, dass es mir an Barmherzigkeit mangeln würde. Doch während einiger Diskussionen in letzter Zeit mit Mitpraktizierenden und während andauernder Konflikte innerhalb meiner Familie habe ich ein besseres Verständnis über die Kultivierung von Barmherzigkeit erlangt.

Mein Tante praktizierte zuerst Dafa, entschied sich jedoch später für einen häretischen Weg. Aus verschiedenen Gründen mussten meine Mutter, ebenfalls eine Praktizierende, und ich mit meiner Tante zusammen leben. Infolgedessen wurden viele familiäre Dinge offensichtlich, unter denen die am meisten hervorstach, ob wir Dafa kultivierten oder nach Erleuchtung auf einem häretischen Weg suchten. Manipuliert von dämonischen Elementen in anderen Dimensionen empfand meine Tante tiefen Hass gegen Dafa und Praktizierende.

Gleichzeitig waren meine Mutter und ich sehr gegen ihren Verrat. Außerdem hatten wir wegen verschiedener Gewohnheiten und Lebensstilen nahezu jeden Tag Konflikte. Wann immer meine Mutter und ich darüber sprachen, merkten wir, dass wir in diesem Bereich feststeckten. Wir fühlten uns hilflos und konnten aus dieser Situation keinen Ausweg finden.

Nach einer neuerlichen heftigen Auseinandersetzung sagte meine Tante, sie werde meine Mutter wegen des Praktizierens von Falun Gong der Polizei melden. Später sprachen meine Geschwister mit ihr und hielten sie davon ab, dies zu tun. Darüber aufgebracht ging ich zum Fa-Lernen in der Gruppe in die Wohnung einer Praktizierenden. Ich sprach mit einer Mitpraktizierenden vor dem Fa-Lernen darüber. Sie erzählte mir ihre Erfahrungen über die Kultivierung von Barmherzigkeit unter Familienkonflikten. In einer Familie, die nahezu zerbrochen war, lösten sich aller Hass und alle Klagen auf, weil sie sich ununterbrochen bemühte, Barmherzigkeit zu kultivieren und die Kapazität ihres Herzens zu erweitern. Nun gibt es Harmonie in ihrer Familie.

Die Praktizierende zeigte auf, dass der Grund für diese schweren Familienkonflikte und das Weitergehen meiner Tante auf dem bösen Weg direkt mit der Tatsache zusammenhing, dass meine Mutter und ich es nicht schafften, ausreichend Barmherzigkeit zu kultivieren. Weil wir bei der Kultivierung nicht gut vorankamen, verbesserte sich das familiäre Umfeld nicht und meine Tante veränderte sich auch nicht. Betroffen von ihren Worten begann ich ernsthaft, über die Situation nachzudenken.

Nachdem ich mich beruhigt und nach innen geschaut hatte, begriff ich, dass, obwohl ich mich über zehn Jahre kultiviert hatte, ich Barmherzigkeit nicht wirklich kultivierte und selten an andere dachte, wenn ich Dinge tat. Als jüngstes Kind war ich verwöhnt worden und hatte schlechte Gewohnheiten wie Interesselosigkeit, Egoismus, Neid/Eifersucht, Kampfgeist und Geltungsbedürfnis entwickelt. Ich hatte sie während meiner Kultivierung nicht abgelegt. Und so war ich, während ich zu anderen Menschen höflich war, nahezu völlig unkontrolliert gegenüber meinen eigenen Familienangehörigen.

Obwohl sich meine Tante seit meiner Jugend um mich kümmerte, besaß sie einige Angewohnheiten, die ich nicht mochte. Und so respektierte ich sie nicht in dem Maße, wie ich das hätte tun sollen. Mit anderen Familienmitgliedern habe ich dieselbe Situation. Bei dem Gedanken, einige Stärken zu haben, die andere nicht haben, fühle ich mich ihnen gegenüber immer überlegen. Wenn ich sehe, dass Familienangehörige Fehler machen, tendiere ich dazu, meine Stimme zu erheben und sie zu kritisieren, anstatt sie gütig zu erinnern. Immer wenn ich zu der Familie etwas beitrug, erwartete ich, dass mich die Menschen lobten. Wenn ich für die Familie etwas mehr opferte, fühlte ich mich oft unausgeglichen und begann, mich zu beklagen.

Ich begann auch zu verstehen, dass der Hass meiner Tante gegen Dafa eigentlich mit unserer Wut gegen diejenigen zusammenhing, die auf dem bösen Weg wandelten und die sich an der Verfolgung beteiligten. Unsere Wut entspringt unseren persönlichen Erlebnissen während der Verfolgung und richtet sich gegen die Übeltäter, die Dafa verfolgen. Wir sollten jedoch diese Wut nicht haben, da die Verfolgung von den alten Mächten im Kosmos herrührt.

Als ich meinen sturen Egoismus sowie all die Klagen und den Ärger bemerkte, die in mir auch nach zehn Jahren Kultivierung immer noch existierten, fühlte ich mich schlecht. Dies sind Dinge, die tief in mir vergraben waren und die in der egoistischen Natur des alten Kosmos verwurzelt sind. Sie sind auch Manifestationen der degenerierten Leben im alten Kosmos, die noch nicht berichtigt wurden. Ich muss sie fundamental auflösen.

Nachdem ich die Grundursache des Grolls herausgefunden hatte, wurde mein Verständnis viel klarer. Wenn ich auf diese vergangenen Jahre zurückblicke, habe ich als Kultivierung angesehen, meine Dinge zu tun, ohne mich selbst aber wirklich zu kultivieren. Dies brachte mich dazu, mich schuldig zu fühlen. In einer neueren Fa-Erklärung sprach der Meister über Erscheinungen, die von unseren Gedanken herrühren. Wenn ich das Verhalten meiner Tante überdenke, ist es eine Manifestation unserer eigenen niedrigen Xinxing, der Selbstsüchtigkeit und des nicht Nach-Innen-Schauens. Wegen meines ungenügenden Kultivierungszustandes gibt es ununterbrochen familiäre Konflikte und meine Tante verharrt auf ihrem bösen Weg. All dies sind meine eigenen Fehler. Wie kann ich deswegen andere Menschen beschimpfen?

Der Meister sagte: ”Wenn es nötig ist, musst du genauso vernünftig und nüchtern handeln wie ein Kultivierender und dich von deinem Pflichtbewusstsein und aufrichtigen Gedanken steuern lassen. Erst dann kann sich deine wahre Barmherzigkeit entfalten. Darin liegt eben der Unterschied zwischen einem Kultivierenden und einer Gottheit. Das ist die Barmherzigkeit. Das ist keine aufgesetzte Haltung mit Absicht dahinter oder eine Erscheinung der Zu- oder Abneigung der Menschen. Es ist nicht so, dass ich dir gegenüber barmherzig bin, weil du zu mir nett bist. Dabei wird keine Gegenleistung oder Entgelt verlangt. Es geht voll und ganz nur um alle Wesen. Deshalb ist die Barmherzigkeit unvergleichlich mächtig, wenn sie erscheint. Alle schlechten Faktoren werden aufgelöst. Je größer die Barmherzigkeit ist, desto größer ist deren Kraft. (Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009”)

Ich habe erkannt, dass ich mich grundlegend ändern und wirklich den Groll gegen meine Tante loslassen muss. Ich muss sie als Lebewesen behandeln, das darauf wartet, errettet zu werden und wirklich barmherzig zu ihr sein. Solange die Fa-Berichtigung noch nicht beendet ist, gibt uns der Meister Gelegenheiten, sogar für Spione. Wie kann ich nur mein Herz nicht öffnen, um meine Verwandten zu erretten? Ich glaube fest, solange ich mich wahrhaftig im Dafa kultiviere, kann alles aufgelöst werden.

Dies sind einige meiner gegenwärtigen Verständnisse. Bitte weist mich gütig auf alles Unangemessene hin.