Einige Verständnisse über die Kultivierung von jungen Praktizierenden

(Minghui.de) Ich bin 28 Jahre alt und mein Leben verläuft problemloser als das der meisten Menschen meines Alters. Ob in meinem Beruf, meinem Studium oder meiner Ehe, es scheint, dass, was immer ich auch machen will, ich stets Erfolg habe. Diese Vorteile in meinem Leben führe ich vor allem auf die Vorteile zurück, die ich durch die Kultivierung im Falun Dafa erhalte.

Im Laufe meiner Kultivierung ging ich eine große, gewundene Straße entlang. Ich begann mit der Kultivierung, als ich zwölf Jahre alt war. Lange Zeit jedoch hatte ich kein tiefes Verständnis über Dafa und es gab verschiedenste Arten von Reizen in der menschlichen Gesellschaft, die meine Aufmerksamkeit erregten. Angesichts des plötzlichen Beginns der Verfolgung in China am 20. Juli 1999 hörte ich auf, Falun Dafa zu praktizieren. Lange Zeit danach gab es nur tief in meinem Herzen meinen Glauben an Dafa. Als ich dann Jahre später plötzlich einen Flyer über Falun Dafa in Händen hielt, brach ich in Tränen aus und las ihn in einem Zug durch, ohne auch nur ein Schriftzeichen auszulassen. Als ich die Kultivierung wieder aufnahm, erkannte ich sofort die vielen Fehler, die ich zuvor gemacht hatte, und ich war voller Bedauern und deprimiert. Als ich über mein Leben in der Vergangenheit nachdachte, hatte ich das Gefühl, dass ich es nicht wert war, von Dafa errettet zu werden.

Einige Tage lang befand ich mich in einem sehr schlechten Zustand. Beim Fa-Studium las ich eine Frage, die der Meister für die Jünger beantwortet hatte:
„Frage: Wenn ich auf die erste Hälfte meines Lebens zurückblicke, bereue ich und mache mir selbst Vorwürfe. Wie soll ich als ein Schüler des Falun Dafa damit umgehen?
Meister: An nichts denken. Lass vorbei sein, was schon vorbei ist. Ich schaue nur auf dein Herz, das sich kultivieren will. Alles andere wird vom Meister für dich erledigt. Wenn du dauernd daran denkst, was schon vorbei ist, dann ist auch ein Hindernis und ein Eigensinn entstanden. Du sollst dich nicht mehr darum kümmern. Bekehre dich zum Guten und verändere dich von Grund auf, und so bist du schon ein neuer Mensch. Handle genau so.” (Li Hongzhi, „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur”, 22. - 23. August 1998)

Es schien, als bezöge sich jedes Wort in der Fa-Erklärung auf mich. Ich fasste den Entschluss, noch einmal von vorne zu beginnen, um aufzuholen, was ich in den letzten Jahren versäumt hatte.

Nur ein paar Tage später sah ich nachts im Halbschlaf ein kleines taoistisches Kind in roter Kleidung auf einer Lotusblüte sitzend. Überrascht wachte ich auf und realisierte, dass es sich um mein Urkind handelte. Da ich das Fa zuvor nicht genug gelernt hatte, wusste ich keine Details darüber. Ich erinnerte mich nur daran, dass im Buch „Zhuan Falun” erwähnt wird, dass das Urkind goldglänzend ist. Nachdem ich später das Fa tiefgründiger gelernt hatte, erkannte ich, dass die Zeit und die anderen Räume sehr kompliziert sind und was auch immer ich sah, die Farben darin sich ändern konnten. Auch erscheint das Urkind erst, wenn die Kultivierung eine hohe Ebene erreicht hat. Es war anzunehmen, dass ich diese hohe Ebene nicht durch ein paar Tage Kultivierung erreichen haben konnte. Diese Dinge zeigten mir klar, dass der Meister mich niemals aufgegeben und die ganze Zeit über mich gewacht hatte.

Was die Ehe betrifft, haben die Praktizierenden unterschiedliche Verständnisse, das ist ganz normal. Als ein junger Praktizierender glaube ich, dass Heirat weder erstrebt noch heftig abgelehnt werden sollte. Natürlich ist das selbstverständlich, sollten wir doch in unserem Leben nichts ersteben oder verurteilen. Praktizierende wissen doch, dass eine Ehe aufgrund einer Schicksalsverbindung zustande kommt, sei es Belohnung oder Zurückzahlung. Wenn wir der Ehe krampfhaft zu entkommen versuchen, bedeutet das nicht, Schulden nicht zurückzahlen zu wollen? Natürlich haben manche Menschen die Ehe nicht in ihrem Schicksal und kultivieren sich friedlich, das ist auch gut. Der Meiser hat gesagt:

„Was die zukünftigen Berufskultivierenden angeht, sie nehmen nur eine Bettelschale mit und gehen betteln, sie gehen wandern. Erst nachdem du all die Leiden der Welt ertragen hast, kannst du zur Vollendung kommen. So sollen sich die zukünftigen Mönche kultivieren.”(Li Hongzhi, „Fa-Erklärung in New York”, 23.03.1997, aus „Fa-Erklärung in den USA”)

Dies deutet darauf hin, dass die menschliche Gesellschaft unsere Kultivierungsumgebung ist. Einige Praktizierende behaupten, sie hätten befürchtet, die Ehe würde die Kultivierung stören. Daher hätten sie beschlossen, sich allein zu kultivieren. Sie haben jedoch den Eigensinn nicht beseitigt und haben manchmal sehr schlechte Gedanken. Der größte Unterschied zwischen Dafa und anderen Kultivierungsformen in der Vergangenheit ist, dass wir uns selbst kultivieren in der kompliziertesten Umgebung, in der menschlichen Gesellschaft, was sich kein Kultivierender in der Vergangenheit je getraut hat. Dafa hat uns die Möglichkeit gegeben, solch eine mächtige Tugend zu errichten, warum es nicht gut machen? Was wir loslassen, sind die schlechten Eigensinne, nicht die materiellen Dinge. Wenn ein Praktizierender den Eigensinn nicht loslassen kann und nach der Ehe trachtet, je mehr er trachtet, desto unwahrscheinlicher wird die Erfüllung seines Wunsches. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass sich das Leben erst ändert, wenn wir den Eigensinn losgelassen haben. Manchmal, wenn ich allein bin und nachdenke, frage ich mich „Wenn ich morgen diese menschliche Welt verlassen müsste, gäbe es etwas, was ich nicht loslassen könnte?” Das ist ein Weg, nach innen zu schauen, um nach Eigensinnen zu suchen. Wenn wir alles besitzen können, aber auch alles friedvoll sein lassen können, dann gibt es keinen Eigensinn mehr.

Im Leben, in der Arbeit und in der Kultivierung, wir sind jung und stark, so sollen wir auch mehr Verantwortung übernehmen. Natürlich ist für Praktizierende das Alter kein Problem. Viele ältere Praktizierende sind sehr gesund. Im Prinizip sollten wir jungen Leute jedoch mehr machen. Zum Beispiel wenn wir auf die Straße gehen und ältere Praktizierende Zeitungen verteilen sehen, ist es für uns einfach zu helfen. Normalerweise gehen nach den morgendlichen Übungen die jungen Praktizierenden zur Arbeit und die Älteren bleiben, um Zeitungen zu verteilen. Als ich eines Tages frei hatte, sah ich zwei ältere Praktizierende mit einem großen Stoß Zeitungen, also ging ich hin und half ihnen beim Verteilen. Kurz darauf kam eine dritte Praktizierende und sah mich. Sie drängte mich zu gehen. Sie dachte wahrscheinlich, dass sie eine Menge Zeit hätten und das Verteilen schon erledigen könnten, während es für uns junge Praktizierende viele andere Dinge zu tun gäbe. Dies ist nur ein Beispiel, um zu zeigen, wie die älteren Praktizierenden immer zuerst an uns Jungen denken. Sollten wir nicht auch öfter an sie denken?

Es gibt noch viel mehr zu sagen, aber alle meine Worte sprechen über eine Sache. Ich hoffe, dass viele junge Praktizierende, auch ich selbst, es noch besser machen können. Mit unserem Kommen in die Menschenwelt haben wir große Trübsal erlitten, wir sollten nicht auch noch mit einem großen Bedauern in die Zukunft schreiten. Da wir hier sind, sollten wir unsere Pflicht erfüllen. Wenn wir entschlossen sind, etwas zu tun, sollten wir auch das Ziel erreichen. Die gewöhnlichen Menschen sagen: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.” Für uns gibt es mit dem Meister und dem Fa keinen Grund, nicht erfolgreich zu sein.