Verständnis durch das Auswendiglernen des Fa

(Minghui.de) Während ich gestern das Zhuan Falun auswendig lernte, konnte ich einfach nicht durch den mittleren Teil des letzten Absatzes auf Seite 107 (der chinesischen Version) durchkommen. Normalerweise kann ich einen Absatz auswendig, nachdem ich ihn 2-3-mal gelesen habe. Jedoch musste ich diesen Absatz immer wieder lesen, weil er mich überhaupt nicht beeindruckte. Es fühlte sich so an, als ob ich diesen Absatz noch niemals zuvor gelesen hätte. Ich las ihn noch einmal heute Morgen nach dem Aufstehen und versuchte, ihn auswendig zu lernen. Aber ich konnte immer noch nichts behalten. Diesmal verstand ich: diese Sätze müssen etwas mit meinem Eigensinn, den ich beseitigen sollte, zu tun haben. Ich öffnete sofort das Buch und der folgende Satz erschien vor meinen Augen:

„Manche, die andere Qigong praktiziert haben, können also so etwas wie die Atembewegungen, Gedankenaktivitäten und so weiter einfach nicht aufgeben.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3, „Bei der Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren»)

Ich erkannte direkt, was ich verbessern musste: Ich konnte die menschliche Mentalität, boshafte Menschen zu hassen, nicht loslassen, so als ob diese meine persönlichen Feinde wären. Ich hatte auch Probleme, zu vergeben und anderen Menschen gegenüber tolerant zu sein. Dieser Eigensinn hatte sich vor langer Zeit gebildet und war mir zur Gewohnheit geworden.

Als ich klein war, besaß ich die Eigenschaft, die Bösen zu hassen, so als ob sie meine persönlichen Feinde wären. Wenn ich Unrecht hatte, stritt ich nicht oder suchte nach Ausreden. Wenn ich jedoch Recht hatte, tolerierte ich niemals die Mängel der anderen. Ich sagte gemeine Dinge und manchmal sprach ich sogar mit Ärger, was dazu führte, dass andere Menschen sehr verlegen wurden. Aus der Perspektive der normalen Menschen ist dies eine Art Verdienst. Als ich noch sehr jung war, lobten mich die Lehrer immer dafür, dass ich andere so aktiv kritisieren konnte. Meine Eltern sprachen oft stolz über meine Persönlichkeit anderen Menschen gegenüber und ich betrachtete es auch so, als ob ich Integrität hätte und als ob dies ein Verdienst wäre. Nachdem ich mit der Kultivierung begonnen hatte, erkannte ich nicht, dass diese Denkweise ein Problem war. Bis vor zwei Jahren. Eines Tages log mich ein Familienangehöriger an und ich wurde sehr wütend, zerkratzte mit meinem Finger die Lippe dieser Person und hinterließ damit ein blutiges Zeichen meiner Tat. Als ich das Blut sah, erkannte ich plötzlich, dass boshafte Menschen zu hassen, so als ob sie persönliche Feinde wären, sich auch darin manifestiert, dass man selbst boshaft wird. Mit dem Fa gemessen war das überhaupt nicht barmherzig. Es handelt sich um den Einsatz boshafter Methoden, um boshafte Menschen zu hemmen. Zusätzlich waren die Gedanken und Taktiken, die ich benutzte, sehr grob und gemein. Wenn ich mich mit dem Fa betrachtete, dann war das absolut keine Barmherzigkeit. Stattdessen hatte ich eine böse Art und Weise benutzt, um gegen das Böse zu kämpfen. Die Gedanken, die ich hatte, und die Taktiken, die ich benutzte, waren alle schlecht und boshaft.

Der Meister sagte uns vor langer Zeit:

„In Wirklichkeit sind die Grundsätze der menschlichen Gesellschaft im Kosmos umgekehrt.» (Li Honzhi, „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen”, 08.10.2005)

Der Meister sagte auch:

„Am Arbeitsplatz oder in der Gesellschaft sagen vielleicht manche, dass du schlecht bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich schlecht; manche sagen, dass du gut bist, doch du bist nicht unbedingt wirklich gut.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1, „Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab zur Beurteilung von guten und schlechten Menschen”)

Ich hatte diese Worte niemals zuvor verstanden. Wenn ich jetzt zurückblicke, erkenne ich, dass jeder Satz des Meisters eng mit unserer Kultivierung und Vollendung verbunden ist.

Nachdem ich erkannt hatte, dass es eine böse Gesinnung ist, boshafte Menschen zu hassen, so als ob sie meine persönlichen Feinde wären, begann ich bewusst, barmherzig zu denken, anstatt in meiner alten boshaften Art und Weise. Jedoch war es schwer, eine Gewohnheit, die sich über viele Jahre gebildet hatte, zu ändern. Ich konnte meine Gesinnung nur bis zu einem gewissen Ausmaß hemmen. Gestern stritt ich mit meiner Frau, auch einer Praktizierende, wegen unserer Kinder. Keiner von uns beiden gab nach. Je mehr wir uns stritten, desto wütender wurden wir und hätten uns beinahe geschlagen. Zum Glück sind wir beide Kultivierende und halfen uns gegenseitig, nach innen zu sehen. Wir fanden viele menschliche Anschauungen, besonders meine, dass ich die boshaften Menschen hasse, so als ob sie meine persönlichen Feinde wären. Des Weiteren konnte ich bisher keine Kompromisse schließen und andere tolerieren; Eigensinne, die seit Jahren in meiner Denkweise versteckt und schwer zu beseitigen gewesen waren. Nachdem ich dies ausgesprochen hatte, fühlte ich mich unbehaglich, obwohl ich mein Problem erkannt hatte. Ein gewohnheitsmäßiges Denkmuster hatte zur Folge, dass ich nicht willens war, mein Problem einzugestehen und zögerte, es aufzugeben.

Als ich die Worte des Meister aus dem Zhuan Falun las:

„Manche, die andere Qigong praktiziert haben, können also so etwas wie die Atembewegungen, Gedankenaktivitäten und so weiter einfach nicht aufgeben.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3, „Bei der Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren»)

wusste ich, dass ich sofort und vollkommen meine Gesinnung des Hasses gegenüber den boshaften Menschen aufgeben musste, genauso wie meine Gewohnheit, boshafte Mittel dazu zu benutzen, um diese Boshaften zu hemmen. Obwohl es nicht direkt etwas war, das ich zuvor praktiziert hatte, war sie dennoch die alte Anschauung des alten Universums. All diese alten Anschauungen sind Begrenzungen in unserer Kultivierung und können nicht in den neuen Kosmos mitgenommen werden. Außerdem ist dieses gewohnheitsmäßige Gedankenmuster, das mir nicht erlaubt, mein Problem zuzugeben, nicht meines. Es ist eben genau diese menschliche Anschauung, die in der menschlichen Welt gebildet wurde und die ich beseitigen muss.

Der Meister sagte uns auch im Zhuan Falun:

„Wir sagen, beim Praktizieren muss man sich auf eine Schule konzentrieren, bei wirklicher Kultivierung muss man sich auf eine Schule konzentrieren.”

„Deshalb soll man sich unbedingt beherrschen, wirklich orthodoxes Fa kultivieren, nicht mit irgendwelchen anderen Dingen vermischt kultivieren, noch nicht einmal Gedanken dürfen hinzugefügt werden.”
(Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 3, „Besessenheit”)

Mir wurde plötzlich klar, dass, wenn wir nicht unsere menschlichen Eigensinne beseitigen, wir eigentlich schlechte Dinge und Gedanken unserem Gong hinzufügen und wir nicht dem Maßstab eines einzigen Kultivierungsweges entsprechen. Sogar wenn wir die Übungen nicht praktizieren, fügen wir trotzdem unserem Gong schlechte Dinge bei, da unser Kultivierungsweg ist: „Fa veredelt Menschen” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1, „Besonderheiten des Falun Dafa”). Das Gong läutert uns in jedem Augenblick. Wenn ich solche starken menschlichen Gesinnungen nicht beseitige, habe ich dann nicht meinem Gong schlechte Dinge hinzugefügt? Wie könnte ich damit weitermachen?