Das Abenteuer eines Österreichers in Changchun (Foto)

(Minghui.de) Alexander ist ein junger Österreicher. Er ist ein gewissenhafter Mensch und hat es sich zur Gewohnheit gemacht, einer Sache auf den Grund zu gehen. Das hat ihn zum Wertvollsten in seinem Leben geführt.

Zu Beginn der Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) übertrugen die Medien in Übersee die Lügen und Verleumdungen der KPCh. Alexanders chinesischer Freund, ein Falun Gong-Praktizierender, kam mit einem Brief zu Alexander, den er an eine österreichische Zeitung schicken wollte. Er bat ihn, den Brief zu korrigieren. So wurde Alexanders Interesse an Falun Gong erregt und er fragte sich: „Was ist eigentlich Falun Gong?”

Nach einigen Mühen hielt er endlich das Buch „Zhuan Falun” (das Hauptwerk von Falun Gong) in den Händen. Nachdem er das Buch in einem Zug durchgelesen hatte, war das Erste, was er tat, all seine Spirituosen zu verschenken, weil Falun Gong-Praktizierende keinen Alkohol trinken und er ein Falun Gong-Praktizierender sein wollte.

Alexander praktiziert die Übungen im Park in Hamburg


Sich bei der chinesischen Botschaft informieren

Im Herbst 2001 fand Alexander im Internet die Kontaktinformationen über die chinesische Botschaft in Wien und rief dort an. Als die Mitarbeiter der Botschaft erfuhren, dass er sich über Falun Gong informieren wollte, luden sie ihn sofort zu einem Gespräch ein. Alexander kam zur Botschaft mit ein paar Büchern und dem Artikel „Einige Gedanken von mir” von Herrn Li Hongzhi.

In der Botschaft zeigten ihm die Mitarbeiter Bilder und Materialien über Falun Gong (von der KPCh erfundene, falsche Informationen) und erklärten ihm, dass dies alles von Falun Gong sei. „Ich fragte, warum Falun Gong in anderen Ländern erlaubt sei, nur in China nicht, wo Falun Gong herkomme. Ich habe auch gefragt, warum sich Falun Gong in Taiwan, in einer Gesellschaft mit der gleichen chinesischen Kultur entwickeln könne”, erzählt Alexander.

Die Mitarbeiter konnten auf diese einfachen Fragen keine Antwort geben. Sie sagten nur: „Sie sind ein Westler und haben keine Ahnung von China. Sie können die Angelegenheiten von Chinesen nicht verstehen.” Alexander erwiderte: ,Ich bin zwar kein Chinese, aber ich lese viel und kann denken. Ich habe meine eigene Meinung.” Die Mitarbeiter meinten daraufhin: „Sie wissen nicht, dass die Chinesen dümmer sind als die Menschen in anderen Ländern.”

Alexander war sehr erstaunt. „Ich bin mit Ihren Worten nicht einverstanden. Ich kenne einen Chinesen, der sehr gut denken kann.” Durch dieses Erlebnis war Alexander davon überzeugt, dass die Falun Gong verleumdenden Materialien nur der Verfolgung dienten.

Im Februar 2002 lud die chinesische Botschaft in Wien Alexander zu einer Ausstellung über Falun Gong ein. Nachdem er sich die Ausstellung angeschaut hatte, fragte Alexander direkt, ob all dies nur ein Vorwand für die Verfolgung von Falun Gong sei. Daraufhin wollten die Mitarbeiter ihn aus dem Ausstellungsraum vertreiben. Alexander wollte sich nicht vertreiben lassen und versuchte, andere Besucher anzusprechen. Aber die Mitarbeiter wussten dies zu verhindern und er wurde aus dem Ausstellungsraum verviesen. Zwar überraschte das Vorgehen der chinesischen Botschaft den jungen
Mann, der in einer westlichen demokratischen Gesellschaft aufgewachsen war, konnte ihn aber nicht daran hindern, weiter darüber nachzudenken.

So traf er eine mutige Endscheidung: Er wollte nach China fliegen, er wollte in Changchun, der ersten Station, wo Herr Li Hongzhi Falun Gong gelehrt hatte, die Chinesen über die Tatsachen der Verfolgung von Falun Gong aufklären.

Verhaftet in Changchun

Alexander flog im Mai 2002 nach Changchun und wollte dort des 10. Jahrestages der Verbreitung von Falun Gong gedenken.

„Am 13. Mai 2002 ging ich im Hotel zum Frühstücken. In dem großen Frühstücksraum aßen nur einige wenige Chinesen, während sie fernsahen. Da lief gerade eine Propagandasendung über Falun Gong, in der die aktuelle Verfolgung geleugnet und Falun Gong beschuldigt wurde. Ich war sehr traurig: ihnen wurden falsche Informationen eingeimpft und sie wurden einer Gehirnwäsche unterzogen. Ich gab ihnen Informationsmaterial über Falun Gong auf Chinesisch, auch den Gästen und dem Personal des Hotels. Als sie den Inhalt lasen, machten sie große Augen.”

Seine Aktion erregte sofort Aufmerksamkeit. Nachdem er das Informationsmaterial ausgeteilt und danach einen Spaziergang im Park gemachte hatte, wurde er im Hotelzimmer von Polizisten festgenommen. Man legte ihm Handschnellen an und brachte ihn zur Polizeistation.

„Am Anfang schienen die Polizisten noch freundlich zu sein. Aber das, was danach passierte, ließ mich gleich wissen, wie sie die Falun Gong-Praktizierenden behandeln. Ich hatte zwar vorher viele Fälle auf der Minghui-Webseite gelesen, aber erst, als ich mich selbst in der Situation befand, spürte ich so richtig, dass diese Verfolgung überall in jedem Winkel stattfindet.”

Alexander weigerte sich, die Fragen der Polizisten zu beantworten. Seine einzige Forderung war: „Gebt mir meinen Reisepass zurück, ich möchte mit unserem Botschafter sprechen!” Nach einer Weile kamen drei Personen und teilten ihm mit, dass er zu einem weiteren Verhör mit ihnen zu seinem Hotel mitgehen müsse.

„Als ich vor der Polizeistation der Dolmetscherin mitteilte, dass ich den vorgeblichen Polizisten nicht vertrauen würde, weil ich dies nur für einen weiteren Trick halten und ich als Falun Gong-Praktizierender um mein Leben fürchten würde, deuteten die Männer nur wortlos auf ein weißes Auto. Für mich war daraufhin klar, dass ich nicht freiwillig in dieses Auto einsteigen würde. Ich gab bekannt, dass ich alleine ins Hotel zurückfahren würde und wir uns dort gerne treffen könnten und hielt dann ein gerade vorbeikommendes Taxi an. Dann eskalierte die Situation schlagartig. Ich wurde vom Taxi weggerissen, zu Boden geworfen und man legte mir gewaltsam Handschellen an. Ich begann, laut um Hilfe zu rufen. Die ganze Situation rief mehrere hundert Zuschauer auf den Plan, die uns in einem großen Kreis umringten. Ich rief laut: ,Falun Dafa ist gut.' Die Polizisten waren auf einmal verlegen. Ein Polizist hielt mir den Mund zu und stieß mich zu Boden. Sie drehten meine Arme auf den Rücken und traten mir aufs Gesicht. Ich wurde zu dem weißen Auto getragen und man versuchte, mich unter Fußtritten und Schlägen in das Auto zu zwingen. Da ihnen das trotz Gewaltanwendung misslang, wurde ich schließlich durch die Polizeistation über einen abgelegten Hinterhof in ein schäbiges Gebäude getragen.”

„Wir werden ,chinesische Methoden' anwenden”

Alexander erinnert sich: „Mir wurden durch einen Dolmetscher Fragen gestellt, zum Beispiel, warum ich nach China gekommen sei und ob ich wüsste, dass Falun Gong verboten sei. Ich verlangte, dass sie mir zuerst die Handschellen abnehmen sollten, sonst würde ich gar nichts sagen.” Aber die Polizisten ignorierten seine Forderung. Alexander bestand darauf. Später wurden ihm die Handschellen abgenommen. Alexander verlangte, mit dem österreichischen Botschafter Kontakt aufzunehmen und berief sich auf internationales Recht. Daraufhin ließ ihm der Polizist Folgendes übersetzen: „Internationales Recht gilt in China nicht, wenn Sie nicht mit uns zusammenarbeiten, werden wir ,chinesische Methoden' anwenden.”

Nach vier Tagen Haft mit Schlägen und Beschimpfungen wurde Alexander nach Österreich abgeschoben. „Es ist schade, dass ich damals über die Situation in China und die Brutalität der Verfolgung nicht viel wusste. Wenn ich noch einmal die Chance hätte, würde ich es bestimmt besser machen”, sagt Alexander ernst.

Diese Chinareise ließ Alexander den Ausmaß und den Grad die Verfolgung von Falun Gong noch klarer erkennen. Es hat ihn dazu bewogen, sich mit seinen Mitpraktizierenden beharrlich gegen die Verfolgung einzusetzen.