Die Geschichte eines Notizbuchs

(Minghui.de) Während meiner Arbeitszeit kam Frau Yang, mit der ich gut auskam, in mein Büro und bat mich, ihr das Notizbuch zurückzugeben, welches ich mir von ihr ausgeliehen hätte. Aber ich erinnerte mich ganz genau, dass ich mir kein Notizbuch von ihr geliehen hatte. Sie jedoch pochte darauf, dass ich es hätte. Ohne Zeuge würde es schwer sein, meine Unschuld zu beweisen. Sofort erkannte ich, dass ich eine Praktizierende bin und egal unter welchen Umständen muss ich den Prinzipien Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht folgen. So versuchte ich geduldig und mitfühlend zu sein. Sie war sehr besorgt und sagte: "Das Buch selbst kümmert mich nicht, aber ich habe auf der Rückseite einige sehr wichtige Notizen vermerkt. Ohne sie kann ich mit meinen Kollegen nicht richtig arbeiten?" Das war in der Tat ein ernstes Problem.

Geduldig versuchte ich sie zu trösten und bat sie noch einmal nachzudenken, ob sie sich nicht doch erinnern konnte, wer sich das Notizbuch ausgeliehen hat. Ich fügte noch hinzu, auch wenn sie sich nicht erinnern könne, wer es sich auslieh, diese Person ihr das Buch sicherlich zurückgeben würde. Aber noch beunruhigter zeigte sie auf mich und sagte: „Ich weiß genau, dass Sie es sich ausgeliehen haben und jetzt versuchen Sie die Schuld auf jemand anderen zu schieben!" Ich versuchte nicht mich zu verteidigen, sondern rezitierte nur leise das Fa. Sie sah, dass ich ruhig geworden war und sprach: „Geh und finde es für mich!" Dann ging sie.

Am nächsten Morgen kam sie wieder in mein Büro und fragte, ob ich es nun gefunden hätte oder nicht. Lächelnd sagte ich ihr: „Ich habe mir Ihr Notizbuch nicht ausgeliehen, aber ich kann Ihnen helfen es zu finden." Sogleich stand ich auf und ging zu einem anderen Büro, wobei Sie mir folgte. Dort fragte ich alle: „Hat sich jemand Schwester Yangs Notizbuch ausgeliehen?" Alle antworteten: "Nein!" Wieder zeigte sie auf mich und sagte: „Sie sind es, die es sich geborgt hat!" Ich lachte sie an, da sie sich so sicher schien, dass ich ihr Buch hätte. Als ich aus dem Büro herausging, redete sie immer noch darüber. Ein Kollege namens Li, der nicht mit Frau Yang auskam, packte mich und flüsterte mir zu: „Warum lachen Sie? Sie gibt Ihnen die ganze Schuld. Sie sollten sich verteidigen." Ich lächelte Li nur an.

Auch in einem anderen Büro auf der gleichen Etage, in dem ich nachfragte, konnte ich die Person, die sich ihr Notizbuch ausgeliehen hatte, nicht finden. Ich musste in mein Büro zurückgehen. Kurz nachdem ich mich hingesetzt hatte, kam ein Mitarbeiter namens Zhang in mein Büro und auch Frau Yang tauchte erneut auf, um mich darum zu bitten, ihr das Notizbuch zurückzugeben. Dies hörte Zhang und sagte auf einmal: "Schwester Yang, ich habe mir das Notizbuch vor ein paar Tagen ausgeliehen." Verwirrt deutete Frau Yang wieder auf mich und fragte Zhang: "Gaben Sie Ihr das Buch?" Zhang lächelte: "Sie ist unschuldig. Ich bin derjenige, der sich Ihr Buch ausgeliehen hat. Es tut mir leid, wenn ich Ihnen Sorgen bereitet habe. Sobald ich hier fertig bin, gebe ich es Ihnen zurück."

Nun war Frau Yang beruhigt. Sie sagte zu mir: "Falun Gong-Praktizierende sind sehr nett. Sie sind so geduldig. Ich bedauere, dass ich Sie zu Unrecht beschuldigt habe. Ich verneige mich vor Ihnen." Dann verbeugte sie sich dreimal bis zur Taille vor mir und meinte: "Ich habe vor in Zukunft Falun Gong zu praktizieren."