Fleißige Mitpraktizierende zu Hause besuchen

(Minghui.de) Meine Tante und mein Onkel sind seit mehr als einem Jahrzehnt Falun Gong-Praktizierende. Im Laufe der Jahre hielten sie sich in erster Linie an das Fa und an den Meister. Durch ihre aufrichtigen Gedanken und Handlungen bei der Unterstützung des Meisters in der Fa-Berichtigung haben sie sich den Respekt der anderen verdient. Wegen der vielen Möglichkeiten, die ich hatte, sie in ihrem Haus zu besuchen, war ich sehr vertraut mit ihrem täglichen Leben. Mein Gefühl ihnen gegenüber ist eine Mischung aus Respekt, Schuldgefühlen und Angst.

Eines Tages im vergangenen Januar wollte ich mein Verständnis des Fa mit meiner Tante austauschen. Nach einem frühen Mittagessen begab ich mich mit zwei hausgemachten Reiskuchen in ihre Wohnung. Sie waren gerade nach Hause gekommen, um eine kurze Mittagspause einzulegen, denn sie waren unterwegs gewesen, die Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong aufzuklären. Während meine Tante sich mit mir unterhielt, übernahm mein Onkel das Kochen. Er machte eine schnelle Mahlzeit - gebratenes Gemüse mit Maisbrot. Während des Mittagessens nahm mein Onkel einen Reiskuchen und legte ihn in die Schüssel meiner Tante. Sie biss ein kleines Stück ab und gab es ihm zurück: "Dies ist dein Lieblingsessen. Ich habe nie Zeit, so etwas zu machen. Hier, du kannst alles haben." Sie widmete ihre ganze Zeit dem Lernen des Fa und der Bestätigung des Fa, sodass sie kaum Zeit für ihr persönliches Leben hatte. Deshalb war es ein Luxus für sie, wenn ein Reiskuchen auf den Küchentisch kam.

Eines Nachmittags wollte ich am regelmäßigen Fa-Lernen im Haus meines Onkels teilnehmen. Als ich hereinkam, bereiteten sie sich gerade für eine Fahrt zu einigen Praktizierenden vor, die etliche Kilometer entfernt wohnten. Sie wollten einige Kopien der Fa-Erklärungen des Meisters dort hinbringen. Ich wartete in ihrer Wohnung auf ihre Rückkehr, falls andere Praktizierende auch zu ihnen kommen wollten, um das Fa zu lernen.

Sie kamen genau dann wieder, als die Zeit für das Fa-Lernen begann, aber bevor ich sie fragen konnte, ob sie zu Mittag gegessen hatten, trafen auch schon andere Praktizierende ein. Ganz plötzlich war das Wohnzimmer voll und die Praktizierenden hatten ihre Fahrräder im Vorgarten abgestellt. Ich machte mir unter den gegebenen Umständen Gedanken über ihre Sicherheit, so fragte ich mich: "Muss ich nach innen schauen, weil ich dies gesehen habe?"

Der Meister hat viele Male in seinen Vorträgen auf die Bedeutung hingewiesen, nach innen zu schauen. In den folgenden Tagen begann ich damit und stellte in der Tat fest, dass in vielen Bereichen Verbesserungen notwendig waren. Ich war z.B. nicht fleißig. Immer wenn ich nachließ, waren es meistens meine Tante, mein Onkel oder andere Praktizierende, die es bemerkten und mir halfen, den Rückstand wieder aufzuholen. Anstatt darauf zu warten, dass sie Zeit hatten, mir zu helfen, kam ich manchmal einfach zu ihnen und sagte: "Ich bin wieder zurückgefallen. Bitte helft mir!" Mich wie ein Kind verhaltend, erinnerte ich wiederholt meine Tante daran: "Bitte lass mich nicht zurück!" So wurde ich eine Last und eine zusätzliche Bürde für meinen Onkel und meine Tante. Hätte ich nicht nachgelassen, würden sie es sehr viel leichter haben.

Sie halfen anderen Praktizierenden, wie sie mir halfen. Wenn ich fleißiger sein würde und jene Mitpraktizierende auch dazu ermutigen könnte, würde sich der Meister weniger Sorgen machen müssen. Und Praktizierende wie meine Tante und mein Onkel könnten mehr Zeit für die Projekte zur Fa-Berichtigung aufbringen.

Der Grund, warum ich oft zu meiner Tante und meinem Onkel ging, war, ein Druckmittel von außen zu haben, um meine persönliche Kultivierung zu verbessern. In der Tat war dies ein Suchen im Außen, um meine eigenen Probleme zu lösen. Wenn ich meinen Egoismus loslassen könnte und erreichen würde, dass die Praktizierenden, die bisher nicht zu unserer kleinen Fa-Lerngruppe gekommen sind, doch kommen, dann könnte das den Druck auf die große Fa-Lerngruppe (weil größere Gruppen einem höheren Risiko ausgesetzt sind) mindern und helfen, uns als ein Körper zu verbessern.

Ich erkannte, dass der größte Druck auf die fleißigen Praktizierenden von jenen verursacht wird, die ihre eigene Verantwortung als Kultivierende nicht erfüllen. Wenn wir alle bestrebt sein könnten, in unserer Kultivierung voranzukommen, hätten wir auch einen anderen Zustand in unserer Fa-Berichtigung.

Ich mag es, oft mit anderen Praktizierenden über meine eigenen egoistischen Interessen zu diskutieren. Wenn ich diesen Eigensinn beseitige, könnte ich Zeit sparen und effizienter sein, wenn ich mit anderen Praktizierenden kommuniziere.

Egal wie beschäftigt wir sind, müssen wir Zeit finden, das Fa zu lernen. Denn je hektischer unser Leben ist und je mehr Projekte es gibt, an denen wir uns beteiligen, desto mehr Weisheit und aufrichtige Gedanken werden benötigt, die alle aus dem Fa kommen.