Persönlicher Bericht über die Verfolgung des verstorbenen Liu Quanguo aus der Stadt Shuangcheng, Provinz Heilongjiang

(Minghui.de) Herr Liu Quanguo wurde ohne Haftbefehl festgenommen, eingesperrt, illegal zu Zwangsarbeit verurteilt, gefoltert und man injizierte ihm unbekannte Drogen. Der leitende Wärter sagte offen zu ihm: „Du wirst nach deiner Freilassung sterben.” Nach seiner Freilassung starb Liu Quanguo tatsächlich am 16. Februar 2008 im Alter von 45 Jahren. Wir haben diesen persönlichen Bericht über die zahlreichen Verfolgungen und Folterungen, die er durchlitt, erhalten.

„Ich hatte immer eine angeschlagene Gesundheit, später bekam ich eine Leberkrankheit, so dass ich nicht mehr arbeiten konnte. Nachdem ich Falun Gong zu praktizieren begonnen hatte, verschwanden alle meine Krankheiten. Ich hörte auf, zu rauchen und Alkohol zu trinken und so verbesserte sich auch meine Stimmung.

Am 20. Juli 1999 startete Jiang Zemin die Verfolgung von Falun Gong. Wir suchten die Provinzregierung auf, um zu appellieren. Ich wurde von Polizisten in ein Fahrzeug gestoßen und in der Stadt Shuangcheng zum Büro für Öffentliche Sicherheit gebracht, wo die Polizei uns auf Video aufnahm. Zhang Dianqi, der Vizebürgermeister des Stadtteils Handian, und der Beamte Li Zhu brachten uns nach Hause zurück. Bürgermeister Liu Yingwen beschimpfte uns, ließ uns dann aber frei.

Nach meiner Rückkehr forderte mich Yu Zhanmin, einer der Dorfsicherheitsleute, auf, meine Bücher über Falun Gong abzuliefern, doch ich weigerte mich. Wang Zhinian sagte zu mir, ich solle schriftlich zusichern, dass ich Falun Gong nicht mehr praktizieren würde, doch das wollte ich nicht. Sie drohten mir an, dass sie mich mitnehmen würden, ließen es aber bleiben.

Am 05. September 1999 ging ich nach Peking, um zu appellieren und wurde im Yuyuantan Park in Peking verhaftet. Nach einem Tag Haft wurde ich zum Provinzialbüro in Peking gebracht. Am 10. September 1999 flogen die Polizisten Yu Zhanjun, Sui Guangcheng und Zhang Dianqi nach Peking. Am Tag darauf lieferten sie mich und mehr als ein Dutzend Praktizierende in das Gefängnis der Stadt Shuangcheng ein. Als wir aus dem Wagen herauskamen, machten die Polizisten Videoaufnahmen von uns. Bevor wir Peking verließen, nahm mir Sui Guangcheng 200 Yuan Bargeld ab und schlug mich zweimal. Im Gefängnis in Shuangcheng verhörte mich der Beamte Liu Chunyang vom „Büro 610” immer wieder und versuchte herauszubekommen, wer unsere Gruppe organisiert hatte. Er zog mich an den Haaren und befahl: `Sprich! Wenn du es mir nicht sagst, werde ich dich auf Bambus knien lassen (was bedeutet, einen Gefangenen zu bestrafen).´ Der Wächter wies andere Gefangene an, mich zu schlagen. Der Gefangene Guo Shengli sagte zu mir, ich solle die Gefängnisregeln rezitieren. Als ich mich weigerte, wurde ich damit bestraft, eine lange Zeit stehen zu müssen.

Nachdem ich gezwungen worden war, 24 Stunden zu stehen, musste ich einen 50 kg schweren Toilettenkübel tragen. Der Gefangene Meng Wu wies andere Gefangene an, mich zu schlagen und zu treten. Ich hatte dann schwarze Augen und blutete aus Mund und Nase. Als meine Familie kam, um mich abzuholen, verlangten die Wachen von mir zu sagen, ich sei gestürzt. Bei Pausen erlaubten sie mir nicht, raus zu gehen, für den Fall, dass jemand sehen könnte, dass ich verletzt war. Sie erlaubten mir nicht, in einem Bett zu schlafen oder dass ich mich irgendwie zudeckte. Drei Monate lang musste ich auf dem nackten Fußboden schlafen.

Einmal zogen sie mir, nachdem sie mich verprügelt hatten, alle meine Kleider aus. Ich musste mich vor ein zerbrochenes Fenster stellen - es war im Dezember und sehr kalt. Wiederholt bat ich den Wärter Huang, meine Familie anzurufen, damit sie mir einen Baumwollpullover schickten. Er weigerte sich. Ich war nur mit einer Hose und einem Hemd bekleidet, saß auf einem kalten Bett und am Abend schlief ich auf dem Fußboden. Später wurde ich gezwungen, eine Zusicherungserklärung zu schreiben, in der ich fälschlich erklärte, dass Falun Gong ein Kult sei. Der Wärter Jin Wanzhi erhielt 2.500 Yuan von meiner Familie und Yang Hongqiao forderte 50 Yuan für Verpflegungskosten.

Im November 2001 ging ich ein zweites Mal nach Peking, um zu appellieren. Als der Zug in Changchun ankam, durchsuchte mich die Polizei und fragte mich, ob ich Falun Gong praktizieren würde. Sie entdeckten ein Transparent und der Polizist schlug mich mit seiner Faust ins Gesicht. Sie nahmen mir 70 Yuan ab. Ich wurde für einen Tag und eine Nacht in der Kriminellenschwadron Shanhaiguan eingesperrt und um 50 Yuan beraubt. Zwei Stunden danach brachten mich die Polizisten Yu Zhanjun und Sui Guangcheng aus Handian auf das Provinzialbüro in Peking. Ich wurde für einen Monat in das Pingfang Gefängnis in Harbin eingeliefert, wo ich alle zwei Tage verprügelt wurde. Als sie mich fragten, ob ich Falun Gong praktizieren würde, bejahte ich. Sie versuchten mich zu zwingen, den Meister und Dafa zu beschimpfen, ich weigerte mich und sie begannen, mich zu foltern. Sie hoben mein Kinn auf das Kopfbrett des Bettes, banden meine Hände auf den Rücken, stießen meine Beine nach hinten und drückten meinen Magen auf den Fußboden. Dann stiegen sie auf mich, zogen meinen Kopf hoch und schlugen auf meine Kehle. Ich konnte kaum noch atmen und wäre beinahe daran gestorben.

Am 09. Februar 2002 wurde ich für ein Jahr in das Changlinzi Zwangsarbeitslager in der Stadt Harbin gebracht. Als ich wegging, trug ich keine Schuhe. Bei meiner Ankunft im Wanjia Trainingsteam stand ich eine halbe Stunde lang barfuss draußen. Dann durchsuchten sie mich, ich wurde ausgezogen und stand über 20 Minuten in der Kälte. Ich wurde gezwungen, jeden Tag Schwerarbeit zu verrichten, wie eine Mauer zu demontieren. Einmal musst ich einem Schweißer helfen, der meinen Arm mit der glühendheißen Schweißung verbrannte, wenn ich seinen Instruktionen nicht folgte. Später wurde ich unter gewaltsam „umerzogen”. Nach meiner Freilassung wurde ich von dem Dorfbeamten Yang Zhaowen mit 2000 Yuan Bußgeld belegt.

Am Nachmittag des 18. Februar 2004 kamen in zwei Fahrzeugen über ein Dutzend Leute angefahren, darunter Sun Jihua, Direktor des Polit- und Vollstreckungskomitees des Stadtteils Handian, einige Regierungsbeamte, der Handian Stadtpolizist Yu Zhanjun und einige Beamte des „Büro 610” von Shuangcheng, um in meine Wohnung zu stürmen. Sie wollten wissen, ob ich immer noch Falun Gong praktizierte. Ich bejahte. Sie suchten dann nach Büchern, wurden aber von meinem Vater gestoppt. So schleppten sie mich gewaltsam in einen Wagen und ich wurde im Gefängnis der Stadt Shuangchen eingesperrt.

Sie zogen mich aus und übergossen mich lange Zeit mit kaltem Wasser. Ich zitterte. 15 Tage später kam ich noch einmal in das Changlinzi Zwangsarbeitslager, diesmal für drei Jahre. Bei meiner Ankunft im Team 4 durchsuchte mich Teamleiter Ji Gang und versuchte, mich zum Schreiben der Drei Erklärungen zu zwingen. Die Wärter warfen mich in einen Bottich mit Kaltwasser und schlugen mich mit einem Schaufelstiel auf den Kopf. Sie tauchten mich unter Wasser. Ich weigerte mich, die Erklärungen zu schreiben und so übergossen sie mich weiter mit Wasser, schlugen mich und hielten mich unter Wasser.

Später wurde ich in die 5. Brigade verlegt, in der Falun Gong-Praktizierende schwer verfolgt werden. Teamleiter Zhao Shuang hatte mit dem Lager einen Vertrag abgeschlossen. Für jeden Praktizierenden, den er einwies, erhielt er 200 Yuan. Ich musste Zwangsarbeit leisten und durfte mit niemandem sprechen. Jeden Tag musste ich 35 Schachteln Zahnstocher abpacken und durfte mich erst schlafen legen, wenn ich dieses Pensum erledigt hatte. Vier Tage und vier Nächte durfte ich nicht schlafen. Meine Beine schwollen extrem an und ich bekam Sehstörungen, wurde aber dennoch zum Arbeiten gezwungen. So war ich sehr geschwächt und konnte mich nicht aufrecht halten. Der Wärter Zhao Shuang sagte: `Lass dir von deiner Familie Geld für eine medizinische Behandlung bringen. Wir werden dich nicht freilassen oder durch deine Familienangehörigen besuchen lassen.´

Während meiner Haft im Changlinzi erlitt ich Elektroschocks und brutale Prügel. Ich wurde so schwach, dass ich nur noch mit Unterstützung von zwei Leuten gehen konnte. Kollegen aus dem Dorf erfuhren von meiner Situation und legten einen Brief mit vielen Unterschriften vor, um wegen meines guten Charakters für mich zu appellieren. Zhao Shuang las den Brief, stoppte aber die Brutalitäten nicht. Stattdessen traten sie mich und schlugen mich ins Gesicht, bis ich das Bewusstsein verlor und aus Mund und Nase blutete.

Während meines Arbeitslageraufenthaltes injizierten sie mir auch unbekannte Drogen. Zhao Shuang sagte offen: `Du wirst sterben, sobald wir dich entlassen haben!´”

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Im Herbst 2006 wurde Liu Quanguo schließlich freigelassen, wurde anschließend immer schwächer und starb dann am 16. Februar 2008.