Verbrechen gegen Falun Gong-Praktizierende im Gefängnis Nr. 1 der Provinz Yunnan

(Minghui.de) Das provinzielle Gefängnis Nr. 1 in der Provinz Yunnan, das sich in Wangdaqiao, Ost Renmin Straße in der Stadt Kunming befindet, ist hauptsächlich ein Gefängnis für straffällige Männer, von denen viele im Todestrakt sind, sowie auch für ausländische Staatsgefangene. Seit dem 20. Juli 1999, als die Kommunistische Partei Chinas begann, Falun Gong zu verfolgen, wurden viele männliche Praktizierende in diesem Gefängnis eingesperrt. Nachfolgend ist ein unvollständiger Bericht der Verfolgung, die sie bis zum heutigen Tag erleiden mussten, der von Berichten aus erster Hand und Zeugenaussagen zusammengetragen worden ist.

1. In der strengen Kontrollzelle misshandelt

Im Gefängnis gab es zwölf Stationen, in einer Station waren drei bis vier Praktizierende. Diejenigen, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, wurden in den strengen Kontrollzellen eingesperrt, wo sie keinerlei Kontakt nach außen hatten. Die meisten dieser strengen Kontrollzellen befanden sich im ersten Stock und waren dunkel und feucht. Einige von ihnen hatten solch niedrige Decken, dass die Praktizierenden sich nicht aufrecht hinstellen konnten. Sie wurden gezwungen, Laufübungen und die schmutzigste und schwerste Zwangsarbeit durchzuführen und durften nur zwei kleine Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Sie mussten um 06:00 Uhr aufstehen und durften erst gegen 23:00 Uhr zu Bett gehen. Praktizierende waren in dieser Umgebung von mehreren Wochen bis zu mehreren Jahren eingesperrt und wurden täglich schwer misshandelt.

Die Gefängniswärter und Häftlinge schlugen, folterten und beschimpften sie nach Belieben. Einige der Foltermethoden waren, bei eiskaltem Wetter in einer strammen Militärhaltung lange Zeit stehen zu müssen, in der glühenden Sommerhitze zu laufen, einen Baum zu umarmen mit Handschellen an den Händen und mit Handschellen an Ästen aufgehängt zu werden. Einige wurden mit dem Kopf nach unten gehängt, andere hatten ihre Hände auf dem Rücken in Handschellen gelegt und wurden dann aufgehängt und einige wurden in Eisenkäfigen eingesperrt.

Gewalttätige Häftlinge in der Abteilung Nr. 1 bildeten ein spezielles Team, das sich zum Ziel gesetzt hatte, Praktizierende zu misshandeln. Sie traten und schlugen Praktizierende mit elektrischen Stäben und Keulen, legten sie in Fesseln, fesselten ihre gespreizten Arme an Metallpfosten, legten sie in Handschellen und hängten sie so auf, dass nur ihre Zehen den Boden berührten und zwangen sie, lange Zeit in der Hocke sitzen zu bleiben.

Herr Fei Xuelong, ein langjähriger Universitätsdozent aus der Stadt Yuxi, Provinz Yunnan, in den Vierzigern, wurde in einer strengen Kontrollzelle der 1. Abteilung eingesperrt. Der stellvertretende Abteilungschef, Wang Kun, der ungefähr 30 Jahre alt war und damals der politische Ausbilder der Abteilung war, zwang Herrn Fei, mit einem Eimer Wasser auf dem Kopf auf den Ziegelsteinen zu knien. Dann stiftete er Häftlinge an, ihn zu schlagen. Herr Fei erlitt aufgrund dieser Folter Entzündungen an den inneren Organen und eine Wassersucht. Die Gefängniswärter hörten erst mit dem Schlagen und anderen Misshandlungen auf, als Herr Fei dem Tode nahe war und sich nicht länger selbst versorgen konnte.

Herr Zhao Yue, 40 Jahre alt, ist Lehrer aus dem Landkreis Qiubei, Präfektur Wenshan, Provinz Yunnan und wurde zu neun Jahren Gefängnis verurteilt und in der Abteilung Nr. 3 eingesperrt. Anfang 2008 bat er jemanden der gleichen Abteilung, einem Freund in einer anderen Abteilung ein Stück Papier zu übergeben, wurde jedoch von Gefängniswärtern entdeckt. Folglich sperrten sie ihn zwei Monate lang in einer Einzelzelle ein. Nachdem er zur Abteilung zurückgekehrt war, wurde er einen Monat lang intensiver körperlicher und geistiger Folter unterworfen.

2. Rechtswidriger Gebrauch von einschränkenden Maßnahmen

Die chinesische Verfassung sieht vor, dass ein Gefängnis einschränkende Maßnahmen verhängen darf, allerdings mit erforderlicher Genehmigung, wenn ein Häftling auf irgendeine Art und Weise versucht zu fliehen oder eine Gewalttat verübt. Im provinziellen Gefängnis Nr. 1 verwendeten die Wärter an Falun Gong-Praktizierenden jedoch ganz nach Belieben einschränkende Maßnahmen wie Handschellen und Fesseln.

Herr Bao Yuanjing, 40 Jahre alt, ist ein langjähriger Ingenieur aus der Provinz Gansu und wurde in der Unterabteilung Nr. 5, der Abteilung Nr. 8, eingesperrt. Am 5. Februar 2007 konfiszierte der Unterabteilungsleiter Ding Yongzhong auf Befehl des Abteilungschefs Herrn Baos Essenskarte, indem er fälschlicherweise behauptete, dass dieser versäumt habe, sich in der Reihe aufzustellen.

Der Gefängniswärter Ding Yongzhong hetzte Lu Chao auf, Herrn Bao Fesseln anzulegen, die über 10 Kilogramm wogen, und ihn in eine dunkle, feuchte strenge Kontrollzelle zu sperren, die von vier Häftlingen bewacht wurde. Der Häftling Lu Dehua hetzte ebenfalls einen anderen Häftling auf, Herrn Bao ins Gesicht zu schlagen. Herr Bao befand sich mehr als zwei Monate lang in Handschellen und Fesseln.

Am Morgen des 5. Juni 2010 sperrte Ding Yongzhong Herrn Bao wieder einmal in die strenge Kontrollzelle ein, nur weil er ihn nicht mit „guten Morgen, mein Herr” begrüßt hatte. Herr Bao wurde in Fesseln und zwei Paar Handschellen gelegt und zwei Tage lang in gespreizter Position an ein Metallgeländer gefesselt. Eine Woche später fesselte ihn ein anderer Unterabteilungsleiter mit Namen Xu Yan auf Befehl von Ding Yongzhong erneut an das Geländer. Dieser Folter wurde Herr Bao Tag und Nacht mehr als drei Monate lang unterzogen. Insgesamt wurde Herr Bao über sechs Monate lang gefesselt und in Handschellen gelegt. Danach setzten ihn Gefängniswärter intensiven Gehirnwäschemaßnahmen aus, in denen er ständig von drei Häftlingen überwacht wurde, die ihn zwangen, mindestens zehn Stunden am Tag Artikel zu lesen, die Falun Gong verleumdeten. Diese Gehirnwäschesitzungen zogen sich über ein Jahr hin.

Herr Li Zheng, in den Dreißigern und aus dem Landkreis Fengqing, Stadt Linchang, Provinz Yunnan, wurde zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt und in der Abteilung Nr. 4 des provinziellen Gefängnis Nr. 1 eingesperrt. Seit seiner Ankunft dort schlugen und traten ihn mehrere Gefängniswärter. Ihm wurden mehrere seiner Vorderzähne ausgeschlagen und er erlitt am gesamten Körper Verletzungen. Er wurde mehrmals schwer geschlagen und fast ein Jahr lang mit Handschellen gefesselt. Die Handschellen wurden erst abgenommen, als die Gefängniswärter entdeckten, dass sie rosteten.

3. Anhaltende Zwangsarbeit

Die Häftlinge im Gefängnis wurden gezwungen, jeden Tag mehr als zehn Stunden schwere Arbeit auszuführen. Sie bekamen keine Feiertage oder andere Tage frei und wer seine Arbeitsquote nicht erfüllen konnte, durfte nicht schlafen. Einige wurden gezwungen, über einen Monat in der Werkstatt zu bleiben, da sie die ihnen zugeteilte Arbeitsforderung nicht erfüllen konnten. Manchmal wurden Praktizierende sogar in der Werkstatt mit Handschellen gefesselt.

Herr Hou Fayong aus der Provinz Sichuan wurde von Polizisten der Stadt Chuxiong, Provinz Yunnan rechtswidrig festgenommen und zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und dann im provinziellen Gefängnis Nr. 1 eingesperrt. Am 20. Februar 2007 bat Herr Hou Zhao Fan den stellvertretenden Chef der Abteilung, ihm einige Minuten zu geben, um vor Beginn seiner schweren Arbeit seiner Familie chinesische Neujahrsgrüße schreiben zu können. Seine Bitte wurde abgelehnt und Zhao Fan stiftete mehrere Häftlinge an, Herrn Hou in die strenge Kontrollzelle einzusperren. Sie banden seine Hände mit Handschellen an das Metallgeländer und legten seine Beine in Fesseln. Er bekam zu jeder Mahlzeit nur 100 Gramm Reis ohne Fleisch. Er litt 86 Tage lang unter dieser Folter und sein Gewicht verringerte sich von 83 auf 67 Kilogramm. Seine körperliche und geistige Gesundheit verschlechterte sich.

Herr Li Xianze, in den Sechzigern, wurde in der Unterabteilung Nr. 5 der 5. Station eingesperrt. Als er Li Peng, den Unterabteilungsleiter, bat, seine Zwangsarbeitszuteilung am 20. August 2007 zu ändern, da er Schmerzen und eine Schwellung im Fußgelenk habe, lehnte Li seine Bitte ab und sperrte ihn 33 Tage in einen Eisenkäfig in der strengen Kontrollzone.

4. Seelische Folter

Außer körperlicher Folter wurden Praktizierende auch seelischer Folter unterzogen. Sie wurden gezwungen, Geständnisse zu schreiben oder andere Praktizierende zu melden und 38 Klauseln der Gefängnisbestimmungen abzuschreiben und zu rezitieren.

Jeder Praktizierende wurde von zwei bis fünf Häftlingen rund um die Uhr überwacht. Sie durften nicht mit anderen sprechen und keine Familienbesuche erhalten. Die Gefängnisbeamten kollaborierten mit dem hiesigen „Büro 610” und der Polizei, um „Reform”-Sitzungen innerhalb des Gefängnisses durchzuführen, in dem Versuch, Praktizierende dazu zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.

Herr Liu Mingzhong, 22 Jahre alt und aus dem Landkreis Yanglin, Provinz Yunnan, wurde im Jahr 2003 festgenommen, als er Informationsmaterialien über Falun Gong und die Verfolgung austeilte. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und in der Abteilung Nr. 8 des Gefängnisses eingesperrt. Die Gefängniswärter zwangen ihn, Geständnisse zu schreiben sowie Garantieerklärungen zu unterschreiben, die bekundeten, dass er die Praktik aufgebe. Sie übten enormen seelischen Druck auf ihn aus. Ende Mai 2004 fiel er aus dem fünften Stock und brach sich die Wirbelsäule. Die Hintergründe dieses Falls sind unbekannt. Herr Liu Mingzhong wurde zur Behandlung ins Gefängniskrankenhaus gebracht, er wird jedoch im Bereich des Unterleibs gelähmt bleiben.

Mehrere Dutzend Praktizierende werden momentan im provinziellen Gefängnis Nr. 1 eingesperrt und misshandelt.