Das „Ich“ loslassen

(Minghui.de)

Ich grüße Meister Li, ich grüße die Mitpraktizierenden.

Mein Name ist Szilvia. Seit Mai dieses Jahres arbeite ich für die Epoch Times als Art Director. Ich möchte euch heute über die Erfahrungen berichten, die ich bei der Arbeit mit der Epoch Times in meiner Kultivierung gewonnen habe.

Anfänge

Als ich diesen Posten erhielt, hoffte ich die ganze Zeit, dass ein erfahrener Mitarbeiter ihn wieder übernimmt, dass er durch meine Unfähigkeit die Bedeutung der Aufgabe wieder wahrnimmt. Dies trat jedoch nicht ein und so durfte ich als absoluter Anfänger auf einmal ganz viel entscheiden. Es machte mir sehr viel Angst, aber sobald mein Herz aufrichtig war, erhielt ich sofort Unterstützung, an die ich gar nicht gedacht hatte. Vor allem von den Gottheiten. Diese Erfahrung hatte ich auch schon bei der Anzeigengestaltung gemacht: ich fange an – und die Ideen fließen. Es kommen immer die richtigen, wenn ich ganz offen bin. Wenn ich mit offenen Augen durch mein Leben gehe, sehe ich ganz viele Hinweise, wie ich die Sachen gestalten sollte, wie die Richtung der Zeitung auszusehen hat, wie der richtige Weg aussieht, durch den man noch mehr Lebewesen erretten kann.

Design ist für mich Kommunikation - ein Hilfsmittel, um bestimmte Informationen weiterzugeben. Umso wichtiger ist es, dass die wichtigen Informationen richtig weitergegeben und wiedergegeben werden. Also, meine Arbeit muss immer bestätigt werden vom Auftraggeber, wer das auch immer ist, der Redakteur bei der Zeitung oder der Anzeigenkunde. Aber die Bestätigung habe ich immer wieder zu sehr gewollt – Bestätigung, dass ich alles richtig gemacht habe! Wenn das nicht so war, wenn meine Arbeit und ich dadurch kritisiert wurden, war mein Herz sofort ganz schwer und ich konnte mir die Kritik nicht mehr anhören. Ich wurde emotional und das spiegelte sich wiederum beim Resultat wider. Ein Teufelskreis, bis der Meister dieses Thema ansprach:

Dieses Ding ist schon sehr starr und sehr groß geworden. Sie sind nicht kritikfähig. Sie können keine Kritik annehmen. Auch wenn sie Fehler gemacht haben, nehmen sie Kritik nicht an. Wie kann das gehen? Ist er überhaupt noch ein Kultivierender? Auch wenn es um die Dafa-Arbeit und die Arbeit zur Errettung der Menschen geht, musst du das als Kultivierender tun. Es kann nicht sein, dass ein gewöhnlicher Mensch es tut. Es geht sogar so weit, dass manche nach Rechtfertigungen suchen, sobald sie Fehler gemacht haben und auch wenn andere aus gütiger Absicht sie darauf hinweisen. Sobald sie Fehler gemacht haben, machen sie Erklärungen, lügen mit offenen Augen. Sie finden sofort Erklärungen für die Fehler und suchen nach objektiven Gründen. (Li Hongzhi, Fa Erklärung in Manhattan 2006, 26.03.2006, New York, USA)

Ich dachte viel darüber nach und im Prozess der Arbeit merkte ich, dass es immer leichter wurde. Die Kritik erschien mir nicht mehr so belastend und alles andere dadurch auch nicht. Dabei musste ich aber mein Ego loslassen, was mir nicht leicht fiel. Ich nahm die Kritik sehr persönlich, immer so, als ob derjenige, der eine Kritik hatte, in Wirklichkeit mich kritisierte und nicht bloß meine Arbeit. Ich suchte nach Anerkennung und war besessen davon. Diese Anschauung der Geringschätzung des Selbst und dadurch bedingt die Sucht nach Anerkennung hatte sich schon ganz früh bei mir gebildet und störte mich in vielen Bereichen. Durch die Arbeit bei der Epoch Times konnte ich viel von dieser Anschauung beseitigen, einfach indem ich immer wieder der Kritik ausgesetzt war. Ich musste immer wieder neue Designs erstellen und mir sagen lassen, ob diese gut oder nicht gut waren. Dadurch konnte ich nach innen schauen und erkennen, was ich in diesem Moment erkennen sollte. Wenn ich das Fa nicht genug gelernt oder die aufrichtigen Gedanken nicht ernst genommen hatte, fiel das Resultat meiner Arbeit auch nicht gut aus. Anstatt die Kritik persönlich zu nehmen, merkte ich, dass die Wirkung des Erschaffenen immer dadurch beeinflusst wird, wie sehr man im Fa ist und wie gut man sich dabei kultiviert hat.

Das Gefühl bei der Gestaltung ist so natürlich, so selbstverständlich, dass ich es nicht beschreiben kann. Dass mir die Zeitung wichtig wurde, kam wie von selbst. Die Erkenntnis kam einfach, ohne dass ich mich entscheiden musste oder etwas dafür getan hätte.

Dem Chef gehorchen

Als ich dachte, dass meine Arbeit allmählich solide geworden war, kam die Fa-Erklärung vom Meister aus Washington, in der Meister Li davon sprach, dass man auf den Hauptverantwortlichen hören soll. Es war für mich eine ganz wesentliche Erkenntnis, dass ich auch anfangen sollte, die Hierarchie in der Zeitung ernst zu nehmen. Am Anfang fiel es mir nicht leicht, die Änderungen durchzuführen, die die Führung von mir verlangte. Ich hatte einen innerlichen Konflikt und konnte nicht richtig an die Fähigkeiten meiner Chefs glauben. Ich kam nicht damit zurecht, dass ich auf sie hören sollte, wenn sie nicht professionell waren und ich gerade dabei war, mich zu professionalisieren. Ich konnte es nicht akzeptieren, dass ich mich zurücknehmen musste, wenn ich gerade Fortschritte machte. Aber nach klärenden Gesprächen bemerkte ich selbst, dass es einfach nur mein Herz war, das unruhig wurde – es gab keinen Konflikt zwischen Rückschritt und Fortschritt, wie ich gedacht hatte. Mein Herz war in diesem Moment einfach nicht aufrichtig. Als ich erkannte, dass ich einfach umsetzen musste, was mir gesagt wurde, waren auf einmal die Vorschläge des Chefs auch professionell.

Ich erkannte dadurch auch, dass ich immer nach innen schauen muss; es ist egal, was um mich herum passiert, wer was nicht gemacht oder Termine nicht eingehalten hatte etc. Das Beste, was ich tun kann, ist, nach innen zu schauen und zuerst meine Fehler zu entdecken und sie dann zu beseitigen. Mehr nicht.

Der Meister sagte in der Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times: 

Es ist leicht, wenn ein König das letzte Wort bewahrt. Nun, wenn so viele Könige zusammen sind, gibt es viele Ideen und viele Gedanken. Außerdem tendieren alle sehr stark dazu, Entscheidungsträger zu sein. Darin liegt nämlich die größte Schwierigkeit, die den Dafa-Jüngern bei der gegenseitigen Kooperation begegnet. Dieses Hindernis kommt von euch selbst. (Li Hongzhi, 17.10.2009)

Das ist so ein deutliches Zeichen vom Meister, so deutlich vom Fa her erklärt. Das brachte mich dazu, meinen Stolz runterzuschlucken und einfach nur das zu tun, was mir gesagt wird. Als Praktizierende setzen wir nur um, was der Meister uns sagt. Er hat uns den Weg so einfach gemacht. Es sollte jetzt doch alles noch leichter sein als vorher. Mehr Struktur - eine Struktur, die es uns ermöglicht, noch mehr Lebewesen zu erretten.

Sich zu sorgen, ist Eigensinn

Durch die Position in der Zeitung habe ich auf einmal viel Verantwortung und muss wichtige Entscheidungen treffen. Ich gewinne in Bereiche Einsicht, in die ich keine haben sollte; ich bekomme Konflikte mit, die ich nicht sehen sollte – aber nichts ist zufällig. Ich habe erkannt, das alles nur dazu dient, mir zu zeigen, dass ich den Eigensinn, mir Sorgen zu machen, ablegen kann. Und das hängt meiner Ansicht nach auch mit dem Problem des Individuums zusammen; es ist nämlich so, dass ich denke, über alles in der Zeitung Bescheid zu wissen. Ich sehe Fehler, Missstände, Baustellen, Fehlverhalten. Und irgendwann sieht man nur noch diese Dinge und fängt an, sich Sorgen zu machen. Mir ging es so. Die Zuversicht hatte ich schon fast verloren und fing an, manche Dinge selbst zu erledigen, die ich gar nicht hätte erledigen sollen. Ich hatte kein Vertrauen in manche Praktizierenden, weil so viele Chancen zur Verbesserung nicht wahrgenommen worden waren. Die Verantwortung für die gesamte Zeitung zu tragen – dieses schwere Gefühl hatte ich. Ich dachte: „Wenn ich dieses und jenes nicht mache, dann wird eine Lücke entstehen.“ Diese Einstellung ist aber nicht richtig, denn man nimmt sich selbst und die Arbeit, die man leistet, zu wichtig und vergisst dabei die anderen. Jeder von uns trägt Verantwortung für den Teil, für den er wirklich Verantwortung tragen soll. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin oft darüber hinausgegangen und habe sogar meine Chefs auf ihre Verantwortung „sanft“ hingewiesen, bis ich durch ein Seminar erkannte, dass es falsch ist; damit geht nämlich die Chance verloren, dass auch Mitpraktizierende ihre mächtige Tugend aufbauen können.

Ich habe daran festgehalten und wollte die ganze Zeitung aus den Schwierigkeiten retten – das ist nicht meine Verantwortung. Ich muss meine Sachen richtig machen - damit trage ich erst dazu bei, die Zeitung aus den Schwierigkeiten zu retten. Doch rutsche ich bei fast jeder Ausgabe immer wieder in diese Situation hinein und mache mir Sorgen, dass wir die Ausgabe nicht pünktlich schaffen. Doch wir schaffen sie immer pünktlich. Und das Ergebnis ist befriedigend, und manchmal sogar gut. So versuche ich, einen Schritt zurückzugehen und einfach die Aufgaben aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und zu sehen, was wir alles geschafft haben. Fast alle haben keine journalistische Ausbildung, einfach nur das Herz, die Zeitung gut zu machen. Daraus entsteht so eine tolle Sache, die von den Gottheiten unterstützt wird und so viele Menschen erretten kann! Lasst es uns noch besser machen, damit noch viele Lebewesen eine Chance erhalten.
 

Rubrik: Fa-Konferenzen