Folter von Falun Gong-Praktizierenden im Frauengefängnis der Provinz Hebei

(Minghui.de) Das Frauengefängnis der Provinz Hebei liegt südwestlich der Stadt Shijiazhuang, nahe der Stadt Luquan und am Fuße der Berges Taihang. Nördlich des Gefängnisses ist die Haftanstalt für Frauen der Provinz Hebei. Das Gefängnis ist in 17 Abteilungen aufgegliedert, eine davon ist eine Haftanstalt für Jugendliche. Insgesamt sind dort 3.000 Gefangene eingesperrt, darunter mehr als 200 Falun Gong-Praktizierende. Zwangsarbeit beinhaltet hauptsächlich die Produktion von Kleidung und in großem Umfang die Herstellung von Polizei- und Armeeuniformen. Das Gefängnis gibt eine „Umerziehungsrate“ (bei Falun Gong-Praktizierenden) von mehr als 95% an. Ich möchte über die Verfolgung hier berichten. 

1. Abteilung 14 „Gruppe der Neuankömmlinge“, sonst als „Verschlussgruppe“ bekannt

Neuankömmlinge werden gezwungen, Gefängnisuniformen zu tragen und bekommen die Haare abgeschnitten. Wenn eine Praktizierende sich weigert, die Uniform anzuziehen, wird sie von mehreren Teamleitern angegriffen. Am Abend kommt der Abteilungsleiter, um mit den Praktizierenden zu sprechen. Er verhält sich sehr freundlich, fragt die Praktizierende, wo sie lebe und wie ihre familiäre Situation sei usw. Dann sagt er Dinge wie: „Wenn du die Regeln befolgst und dich gut verhältst, dann werden wir die Strafe für eine Falun Gong-Praktizierende mehr verkürzen als für die regulären Gefangenen und du kannst eher herauskommen.“ Unterdessen arrangieren die Wachen Gefangene, die die Praktizierende täglich 24 Stunden lang beobachten. Diese Gefangenen müssen jeden Tag über die Situation berichten. Praktizierenden wird nicht erlaubt, hinauszugehen oder sich an Gruppenaktivitäten zu beteiligen.

Oft werden Praktizierende gezwungen, von 5 Uhr bis 21:30 Uhr auf winzigen Stühlen zu sitzen, wobei ihnen untersagt ist, mit irgendjemandem zu reden. Wenn sich eine Praktizierende weigert, ihren Glauben aufzugeben, eskaliert die Verfolgung. Sie wird dann von mehreren Gefangenen überwacht und gezwungen, mit dem Gesicht zur Wand stillzustehen. Außer zu den Mahlzeiten oder Toilettenbesuchen muss sie die ganze Zeit stehen und wird geschlagen und beschimpft, wenn sie den Anweisungen nicht nachkommt.

In ihren für den Außenbereich verfassten Schriften führt das Gefängnis aus, dass Gefangene in der Abteilung 14 nicht arbeiten, sondern nur „lernen und an Lehrgängen teilnehmen“ müssen. Die Gefangenen werden jedoch dazu gebracht, Zwangsarbeit zu leisten, einschließlich Perlen fädeln, Duschvorhänge und Duschhauben zusammenlegen usw. Wenn mehr Arbeit gefordert wird, als sie erledigen können, müssen sie Überstunden leisten. Wenn sich eine Falun Gong-Praktizierende weigert, Arbeit zu verrichten, muss sie lange Zeit stillstehen oder auf einem winzigen Stuhl sitzen. Nach mehrtägigem Sitzen schwillt der Hüftbereich an und es treten starke Schmerzen auf.

Ich habe persönlich die Folterung einer Falun Gong-Praktizierenden erlebt, die das Aussehen einer 35-Jährigen hatte. Sie lehnte es ab, mit den Gefängnisobrigkeiten zu kooperieren und wurde damit bestraft, dass sie jeden Tag auf einem winzigen Stuhl sitzen musste. Es wurde ihr untersagt zu reden und sie durfte manchmal erst um Mitternacht zu Bett gehen. Sie wurde fortwährend beschimpft und geschlagen. Sie hatte häufig Alpträume und schrie mitten in der Nacht. Infolgedessen wurde sie sogar noch brutalerer Prügel ausgesetzt. Viele Male schleppten sie die Wachen in einen Toilettenraum und verprügelten sie brutal. Sie wurde auch in einen Vorraum geschleppt, wo sie lange Zeit stillstehen musste. Bei einer anderen Gelegenheit wurde ihr der Mund zugeklebt und man schleifte sie nackt über den Boden.

Sie protestierte mit einem Hungerstreik gegen diese Verfolgung. Daraufhin brachten sie die Verantwortlichen in das Gefängniskrankenhaus, wo sie zwangsernährt wurde. Sie verabreichten ihr gewaltsam unbekannte Drogen, was eine Verminderung ihrer mentalen Konstitution zur Folge hatte. Als sie zurückkam, folterten die Gefängniswachen sie weiterhin hinter verschlossenen Türen. Sie wurde völlig ausdruckslos, büßte viel von ihrer Erinnerung ein und konnte nur noch sehr langsam und mit schwacher Stimme sprechen. Ihr Gesicht war geschwollen und sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Die Folter hatte zur Folge, dass sie viel älter aussah, als sie war. Später kam sie in die Abteilung 11, die für Gefangene mit Geisteskrankheiten bestimmt ist, wo die Folter andauerte.

Die Falun Gong-Praktizierende Liu Xiaorong aus der Stadt Chengde, über 40 Jahre alt, war früher Ärztin in einem Krankenhaus. Nachdem sie ins Gefängnis gesteckt worden war, war sie nicht bereit, ihren Glauben aufzugeben und trat aus Protest in einen Hungerstreik, der sich zwischen 7 und 8 Monaten hinzog. Während dieser Zeit erlaubte ihr die Polizei nicht, Toilettenpapier oder irgendwelche lebensnotwendigen Gegenstände zu kaufen und sie durfte kein heißes Wasser benutzen. Wenn sie ihre Periode hatte, durchtränkte das Blut ihre Hosen und sie konnte es nur mittels kalten Wassers auf der Toilette auswaschen. Sie durfte ihre Unterwäsche nicht wechseln und wurde von den sie beobachtenden Gefangenen ständig beschimpft. Die Wachen zwangen sie im Winter, nur leicht bekleidet draußen zu stehen, was zur Folge hatte, dass ihr Körper empfindungslos wurde. Sie wurde so schlimm gefoltert, dass sich ihr Gewicht bis auf 35 kg verringerte. Ihr Blutdruck betrug nur noch 40 – 50 mmHg. Sie befindet sich in einem kritischen Zustand.

2. Frühere Praktizierende werden eingesetzt, um standhafte Praktizierende zu unterminieren

Wenn sich Praktizierende in der Abteilung 14 nach einer langen Zeit nicht „umerziehen” lassen, kommen sie in eine Gruppe mit ehemaligen Praktizierenden, die ihren Glauben aufgegeben haben. Gewöhnlich befinden sich 7 oder 8 dieser ehemaligen Praktizierenden in einer Gruppe sowie zwei Gefangene, die für die Beobachtung der Praktizierenden verantwortlich sind. Der Leiter des Teams, dessen Familienname Du ist, wurde vom Taihang Gefängnis versetzt. Mindestens zwei Kollaborateurinnen sind für eine Praktizierende zuständig und sie platzieren die Praktizierende in einen Raum mit einem Fernseher, über den Anti-Falun Gong Videos abgespielt werden. Die Kollaborateurinnen versuchen, die Praktizierende in Gespräche zu verwickeln und wenden falsche Logik und kommunistische Propaganda an, um sie zur Aufgabe ihrer Praktik zu bewegen. Sie setzen Bücher ein, die Falun Gong verleumden, Bücher anderer Religionen und sogar aus dem Zusammenhang gerissene Auszüge aus den Falun Gong Schriften, um ihre Ziele zu erreichen.

Praktizierende werden von 5 Uhr bis Mitternacht gezwungen, Materialien zu lesen oder anzuhören, die vom Gefängnis bereitgestellt werden. Nachdem ihr Verstand mit diesen Dingen vollgestopft wurde, werden sie gezwungen, ihre „Gefühle und Erfahrungen“ zu beschreiben. Jene, die nicht schreiben können, müssen diese laut aussprechen. Manche Praktizierende waren physisch erschöpft und unterschrieben unwissentlich die „drei Erklärungen“, dass sie sich von Falun Gong lossagen. Anschließend werden sie gezwungen, sich einer sogenannten „Konsolidierungsperiode“ zu unterziehen. Das Umfeld wird ein bisschen lockerer und die Praktizierenden dürfen mittags eine kleine Pause einlegen. Wenn sie sich, nachdem sie ausgedehnte Zeit mit Gehirnwäsche und Propaganda bombardiert wurden, von ihrem Glauben lossagen, wird den Praktizierenden dann erlaubt, in die reguläre Abteilung zurückzugehen.

Vielen Falun Gong-Praktizierenden wird, wenn sie in ihre regulären Abteilungen zurückkehren und der mentale Druck etwas nachlässt, bewusst, dass sie einen Fehler gemacht haben und so schreiben sie dann eine Stellungnahme, in der sie aussagen, dass die „drei Erklärungen“, die sie geschrieben hatten, ungültig seien. Meistens werden, wenn dies geschieht, keine weiteren Aktionen gegen die Praktizierenden mehr unternommen. Doch es hat auch Fälle gegeben, in denen die Praktizierenden erneut in Gehirnwäscheeinrichtungen zurückgebracht wurden.

Kurz vor und nach den Olympischen Spielen in Peking, als immer mehr Falun Gong-Praktizierende festgenommen und ins Gefängnis gesteckt wurden, reichte diese Gruppe von ehemaligen Praktizierenden nicht aus, um all die Gehirnwäschesitzungen durchzuführen und so hatte jede Abteilung ihre eigenen Leute, die die Gehirnwäsche zusätzlich zu den physischen Misshandlungen, übernahmen. Wenn diese nicht erfolgreich waren, wurden die Praktizierenden dann in dieses Team von ehemaligen Praktizierenden gesteckt.

3. Verfolgung in den individuellen Abteilungen

Während sie in ihren individuellen Abteilungen sind, ist es Falun Gong-Praktizierenden nicht erlaubt, untereinander Kontakt zu haben. Selbst bei der Verrichtung von Zwangsarbeit müssen Praktizierende durch reguläre Gefangene abgetrennt werden. Praktizierende dürfen keine Falun Gong Lehren lernen oder rezitieren oder die Falun Gong Übungen praktizieren. Jede Woche werden die Gefängniszellen durchsucht und die Praktizierenden sind die Hauptziele. Werden Falun Gong Bücher oder Vorträge gefunden, werden die Praktizierenden entweder mit Bußgeld belegt oder bestraft; üblicherweise werden sie gezwungen stillzustehen. Jede Praktizierende hat 1-3 Gefangene, die sie streng überwachen und dem Teamleiter berichten, wenn sie sehen, dass irgendetwas nicht mit den Gefängnisregeln konform ist. Weil Gefangene für ihre Kooperation mit Punkten belohnt werden, die es ihnen ermöglichen, früher aus dem Gefängnis herauszukommen, verprügeln und beschimpfen sie oft Falun Gong-Praktizierende beliebig.

In der Abteilung 4 gibt es eine Praktizierende, etwa 50 Jahre alt, eine Intellektuelle, vermutlich aus dem Zhangjiakou Gebiet. Weil sie in einen Hungerstreik trat, um gegen die Verfolgung zu protestieren, wurde sie von mehreren Überwachungsgefangenen jeden Tag zur Zwangsernährung in das Gefängniskrankenhaus geschleppt. Es gab Transportkarren, doch sie entschieden sich, keinen zu verwenden, um der Praktizierenden noch mehr Leid zuzufügen. Infolgedessen waren die Hosen der Praktizierenden zerrissen und zerfetzt, ihr Hüftbereich blutete und sie war voller Sand und Schmutz.

Praktizierende werden auch gezwungen, ihre Mahlzeiten ganzjährig draußen einzunehmen und jene, die im Hungerstreik sind, müssen den anderen beim Essen zusehen, während sie daneben stehen.

Die Arbeitszeit beginnt in den verschiedenen Abteilungen um 7 Uhr und dauert bis 21 Uhr – etwa 13 oder 14 Stunden Schwerarbeit. An Wochenenden gibt es keine Freizeit und nur selten Freizeit an Feiertagen. Selbst unter dieser Art von Arbeitsplan müssen die Praktizierenden oft noch Überstunden leisten. Einmal erlaubten die Abteilungen 4 und 5 den Gefangenen eine ganze Woche lang nicht zu Bett zu gehen. Sie schliefen an ihren Werkbänken und arbeiteten weiter, wenn sie aufwachten.