Dozentin der Universität für Kommunikationswissenschaft in China im Zwangsarbeitslager gefoltert

(Minghui.de) Frau Huang Ling, eine Dozentin an der Universität für Kommunikationswissenschaft in China, ist in den letzten elf Jahren viele Male verfolgt worden. Sie wurde am 11. September 2007 verhaftet und zu zwei Jahren und sechs Monaten Zwangsarbeit verurteilt. Neun Monate lang war sie im Frauenzwangsarbeitslager in Peking inhaftiert und wurde vor den Olympischen Spielen 2008 in das Frauenzwangsarbeitslager Xindian in Taiyuan in der Provinz Shanxi gebracht. Ihre Haftzeit wurde für weitere drei Monate verlängert. Am 8. Juni 2010 erfolgte ihre Freilassung, nachdem sie zwei Jahre im Frauenzwangsarbeitslager Xindian inhaftiert gewesen war. Sie wurde für längere Zeiträume gezwungen, still zu sitzen. Man schlug sie brutal. 

Es folgt ein Bericht von Frau Huang Ling über ihre Erlebnisse im Frauenzwangsarbeitslager Xindian:

Am 17. Juli 2008 wurde ich in das Frauenzwangsarbeitslager gebracht, nachdem man mich neun Monate im Frauenzwangsarbeitslager in Peking inhaftiert hatte. Sie verlängerten meine Haftzeit um drei weitere Monate wegen „Versteckens von Falun Gong-Artikeln”. Ich wurde brutal geschlagen, beschimpft und in Einzelhaft gesperrt. Ich hatte in der Vergangenheit über meine Erfahrungen erzählt und meine Aussage wurde auf der Minghui-Webseite veröffentlicht. Ich berichtete über meine Erlebnisse, nachdem ich mich an das Büro „Umerziehung durch Arbeit” der Provinz Shanxi gewendet hatte, um mich über die Haftverlängerung zu beschweren.

Einsperren in Einzelhaft, weil ich einen Antrag geschrieben hatte

Gemäß den Regeln des Arbeitslagers konnten wir einen Antrag zur Prüfung der Verlängerung unserer Haftstrafen einreichen. Ich überreichte meinen Antrag einer Wärterin mit dem Namen Zhang Na und bat sie, ihn zu versenden. In dem Schreiben berichtete ich darüber, wie die Wärter der zweiten Wache die Falun Gong-Praktizierenden behandelten. Eine Abteilungsleiterin mit Nachnamen Shang gab mir eine Empfangsbescheinigung für meinen Antrag. Sie erwähnte nichts von dem, was ich über die Verfolgung durch die Wärter geschrieben hatte. Als ich sie darüber befragte, sagte sie mir, dass sie nichts dergleichen erhalten habe und dann, dass es nicht ihre Aufgabe sei und sie das Schreiben an die zuständige Abteilung weitergeleitet habe. Sie sagte, dass ich innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt des Haftverlängerungsbescheids eine nochmalige Prüfung beantragen könnte. Außerdem könnte ich innerhalb von 60 Tagen rechtliche, gerichtliche Schritte einleiten. Ich antwortete, bereits sieben Briefe an das Gericht, die Staatsanwaltschaft und an die Rechtsabteilung geschrieben zu haben, aber die Wärter diese nicht verschickt hätten.

Am 15. Oktober 2009, dem Morgen nach dem Gespräch mit der Wärterin, wurde ich von Chen Huiru, dem Leiter der zweiten Wache, in einen Raum gebracht, wo ich bis zu meiner Entlassung am 8. Juni 2010 in Einzelhaft gehalten wurde. Zunächst verwehrte man mir die Benutzung von Stift und Papier und erlaubte mir nicht zu schreiben. Nachdem ich immer wieder darum gebeten hatte, gab man mir ein Stück Papier, um Briefe schreiben zu können.

Am 11. Dezember 2009 erhielt ich die Dokumente zur dreimonatigen Verlängerung meiner Haftzeit, die vom Arbeitsbüro ausgestellt waren. Als Begründung für die Haftverlängerung war „Verbreitung vergifteter Ideen” angegeben. Ich sagte den Wärtern, dass ich eine erneute Prüfung beantragen wolle. Chen Huiru gab mir drei Blätter Papier. Ich beschrieb jeweils beide Seiten aller drei Blätter. Ein Wärter sagte mir, dass ich die Briefe am nächsten Tag verschicken könne. Als ich die sieben Briefe an das Gericht, die Staatsanwaltschaft und die Rechtsabteilung, die ich vor der Einzelhaft verfasst hatte, wiederbekommen wollte, waren sie verschwunden. Chen Huiru sagte mir, die Briefe seien bei der Sicherheitskontrolle beschlagnahmt worden.

Von Dezember 2009 bis Februar 2010 schrieb ich sechs Briefe an meine Familie und Personen an meinem Arbeitsplatz. Ich berichtete von meiner dreimonatigen Haftzeitverlängerung und meinen Erfahrungen im Frauenzwangsarbeitslager Xindian. Die Wärter schickten die Briefe nicht ab. Sie versendeten nur einen Brief, den ich an mein Kind adressiert hatte, jedoch nur, nachdem ich mehrere Male darum gebeten hatte. Ich erhielt weder die Erlaubnis, Briefe zu empfangen noch bekam ich die vier Briefe, die mein Ehemann und meine Eltern in der Zeit von Oktober bis Dezember 2009 an mich geschickt hatten. Mein Ehemann sendete Einschreiben, aber selbst diese Einschreiben von März bis Mai 2010 erhielt ich nicht. Alle Briefe wurden von Lei Hongzhen, der Leiterin der zweiten Gruppe, zurückgehalten.

Grundlegende Menschenrechte werden während der Einzelhaft verwehrt

Ich wurde in einen kleinen Raum in Einzelhaft gebracht und jeden Tag von zwei Drogenabhängigen überwacht. Mir wurde nicht erlaubt, hinauszugehen oder mit irgendjemandem zu sprechen. Ich wurde gezwungen, den gesamten Tag über auf einem kleinem Hocker vor einer Überwachungskamera zu sitzen. Mir wurde nicht erlaubt, am Fenster zu stehen. Normalerweise war die Tür abgeschlossen. Ich musste eine Glocke läuten und darum bitten, wenn ich etwas zu trinken haben oder die Toilette benutzen wollte. Sechs Monate lang wurde mir verboten zu duschen. Chen Chunxiang, die Leiterin der Gruppe sagte: „Es kümmert mich nicht, wenn du ein Jahr lang nicht duschst.”

Die Mahlzeiten wurden mir gebracht; ich durfte nicht in die Kantine gehen, um dort zu essen. Wenn ich das Essen bekam, war es normalerweise kalt. Seit meinem sechsten Lebensjahr hatte ich ein Zwölffingerdarmgeschwür und ein- oder zweimal pro Winter Bauchschmerzen. Mein Gesundheitszustand verbesserte sich enorm, nachdem ich im Jahre 1996 begonnen hatte, Falun Gong zu praktizieren, aber das kalte Essen verursachte mir wieder Bauchschmerzen. Um das Essen zu erwärmen, steckte ich die Brötchen in einen Plastikbeutel und hängte diesen in der Nähe der Heizung auf. Später machte ich dasselbe mit dem übrigen Essen, hatte jedoch keine Möglichkeiten, den Reisbrei zu erwärmen und musste ihn kalt essen. Meine Bauchschmerzen verstärkten sich und ich wachte oft nachts von den Schmerzen auf. Ich bat Chen Huiru, mich in der Kantine essen zu lassen, aber sie ging nicht darauf ein.

Von Ende Oktober 2009 bis Dezember 2009 bekam ich nicht genug zu essen. Dies dauerte mehr als einen Monat an. Viele Male sprach ich Chen Huiru an, um mehr zu essen zu bekommen. Ich wurde für zwei Jahre und neun Monate eingesperrt und erlitt viele Arten der Folter. Als ich entlassen wurde, war ich schwach, meine Beine waren geschwollen, ich hatte drei Zähne verloren und mein Haar war ergraut.

Ich wurde viele Male brutal geschlagen, weil ich um eine Beendigung der Einzelhaft bat

Nach vier Monaten Einzelhaft begann ich, mit der Leiterin der zweiten Gruppe zu reden und an den Direktor des Arbeitslagers Briefe zu schreiben, mit der Bitte, die Einzelhaft zu beenden. Aber die Bitte blieb ungehört. Ich brachte meine Anfrage viele Male vor. Ich sagte ihnen, dass ich sehr schwach sei und mehr Raum benötigen würde, um mich zu bewegen. Ich teilte ihnen außerdem mit, dass sie mich nicht in einen kleinen, dunklen Raum einsperren sollten. Es war nicht leicht, mit den Wärtern zu reden, weil die Person, die mich überwachte, mir überallhin folgte. Die Person, die mich überwachte, beschimpfte mich, nachdem ich mit den Wärtern geredet hatte. Ich wurde oft, während ich sprach, weggezerrt und meine Kleidung oft zerrissen.

Ein Monat verging und niemand gab mir eine Antwort. Am 20. März 2009 bat ich Chen Huiru und Lei Hongzhen um ein Blatt Papier und schrieb meine Bitten auf:

1. Ich möchte, dass die Einzelhaft aufgehoben wird.

2. Ich möchte eine Antwort auf meine Anfrage einer nochmaligen Prüfung durch das „Büro für Umerziehung durch Arbeit“.

3. Ich möchte das Recht haben, Briefe zu empfangen und verschicken zu können.

Als ich den Brief schrieb, stürzten ungefähr ein Dutzend Drogenabhängige in meinen Raum. Sie nahmen mir den Brief weg und fragten, was ich da täte. Ich erklärte: „Ich schreibe einen Brief. Was tut ihr?” Eine Person sagte: „Chen Huiru befahl uns zu kommen, um zu sehen, was du tust.“ Dann begannen sie, an meinen Haaren zu reißen und mich ins Gesicht und auf den Kopf zu schlagen. Ich fiel hin. Jia Pengxia schlug mich mit meinem Schreibbrett und mit Schuhen auf den Rücken und den Kopf. Sie trat gegen meine Beine. Die Prügel dauerte ungefähr 50 Minuten. Ich hatte überall Prellungen und es war sehr schmerzhaft. Bei den Drogenabhängigen, die an der Schlägerei beteiligt waren, handelte es sich um: Jia Pengxia, Wang Xiulan, Zeng Ye, Bai Qiaoling, Xie Suqin, Cao Sufang und andere. Die Wärterinnen Chen Huiru und Lei Hongzhen beobachteten den gesamten Vorfall über den Überwachungsmonitor. Als die Wärterinnen glaubten, dass ich genug geschlagen worden sei, schickten sie jemanden in den Raum, um den Drogenabhängigen zu sagen, dass sie das Zimmer verlassen sollten. Chen Huiru bedrohte andere Gefängnisinsassen, sie hart anzufassen, falls sie darüber reden sollten.

Aufgrund der Schläge hatte ich eine Gehirnerschütterung. Mir wurde schwindelig, wenn ich meinen Kopf senkte und ich konnte mich nicht hinsetzen oder hinhocken. Ich empfand einen scharfen Schmerz in meinem Kopf und bekam schon Kopfschmerzen, wenn ich nur etwas las. Aufgrund der Schmerzen konnte ich nicht einschlafen. Am 22. März 2010 schrieb ich in einen Brief über die Schläge, die ich bekommen hatte und warf ihn in den Briefkasten des Direktors. Danach wurde ich noch brutaler geschlagen. Am 27. März beschimpften mich zwei der Drogenabhängigen, die mich überwachten. Später holten sie andere Drogenabhängige zu Hilfe und zwei Personen drückten mich nieder, während eine andere auf meinen Bauch und meine Beine trat. Sie schlugen mir ins Gesicht und auf die Augen und verletzten dabei meine Augen. Ich sagte: „Ihr solltet einen Menschen nicht so schlagen. Ich möchte mit dem Leiter der Wache reden.“ Nach diesen Worten schlugen sie mich noch heftiger. Sie versetzten mir mit Schuhen Schläge auf den Kopf und den Rücken. Ich wurde auf den Boden gestoßen. Eine Person kam in die Nähe meines Kopfes und schlug mir ins Gesicht. Sie schlug sogar mit einer Wasserwanne auf meinen Kopf ein. Eine Wärterin namens Wang hörte meine Schreie und kam dazu, um zu sehen, was geschehen war. Ich sagte ihr, dass mich die Personen, die mich überwachten, schlagen würden. Sie sah mein Gesicht und ging schnell wieder fort, ohne etwas zu sagen. Die anderen Personen sahen, dass die Wärterin nicht eingriff und schlugen mich noch schlimmer. Ich wurde von 11 Uhr morgens bis 20 Uhr geschlagen. Sie hörten nicht eher auf, bis sie müde waren. Meine alten Wunden waren noch nicht verheilt und nun bildeten sich über den alten Wunden neue.

Ich hatte keine Möglichkeit, über meine Situation zu berichten. Am 28. März schrie ich vor einem offenen Fenster und forderte, den Leiter des Arbeitslagers sprechen zu können. Die Person, die mich überwachte, griff nach meinen Haaren und stieß mich auf den Boden. Anschließend schloss sie das Fenster.

Schlafentzug und noch mehr Schläge

Später bestimmte Lei Hongzhen zwei neue Personen zu meiner Bewachung, Wang Meili und Zhang Miao. Wang Meili war eine Drogenabhängige. Um ihre Haftzeit zu reduzieren, nahm sie an der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden teil. Wang Meili sagte mir später, dass sie eigentlich nicht die Absicht habe, mich so schlecht zu behandeln und dass sie nur den Anordnungen folge. Zhang Miao war schon oft inhaftiert gewesen und hatte immer schlechte Laune.

Am 29. März 2010 sagte Wang Meili zu Liu Lijun, der Person, die mir die Mahlzeiten brachte, sie solle mir weniger Essen bringen. Liu Lijun hörte nicht zu. Wang Meili sprach viele Male mit Liu Lijun. Schließlich bedrohte sie Liu Lijun. „Dies soll gemacht werden, um eine Falun Gong-Praktizierende umzuerziehen. Es ist die Anordnung von Lei. Ich werde dies melden, wenn du ihr weiterhin genügend zu essen bringst, ihr Sympathie entgegenbringst und ihr hilfst.” Im dem Arbeitslager wird eine Person zum Ziel für Angriffe, falls sie Sympathie für Falun Gong-Praktizierende zeigt oder ihnen Hilfe anbietet. Anschließend wagte Liu Lijun nicht mehr, mir genügend Essen zu bringen. Sie erzählte mir heimlich, dass sie keine andere Wahl hätte. Ich bekam also zu wenig zu essen und war von Ende März bis Ende April 2010 ständig hungrig. Ich sprach mehrmals mit Lei Hongzhen, aber sie änderte nichts an der Situation.

Am Abend des 2. April 2009 veranlassten Wang Meili und Zhang Miao, dass ich für eine lange Zeit stehen musste. Sie ließen mich nicht essen, trinken und zur Toilette gehen. Sie zogen mich in eine Ecke und Wang Meili schlug mir auf die Brust, was so schmerzhaft war, dass ich Schwierigkeiten hatte zu atmen. Zhang Miao schlug mich dutzende Male ins Gesicht. Sie versetzte mir Fußtritte gegen die Beine und trat auf meine Füße und Zehen. Später kniffen sie in meine Arme und meine Seiten.

Lei Hongzhen begann, die Methode Schlafentzug anzuwenden, was sie zuvor schon bei Falun Gong-Praktizierenden angewandt hatte. Ich bekam während des Tages keine Erlaubnis, einen kurzen Schlaf zu halten und sie ließen mich nicht vor Mitternacht ins Bett gehen. Lei Hongzhen befahl Wang Meili und Zhang Miao, mich zu beobachten und am Schlafen zu hindern. Wang Meili und Zhang Miao waren nach drei Tagen sehr müde. Sie wollten nicht damit fortfahren, mich weiter zu beobachten und so konnte ich schließlich kurz einschlafen.

Wang Meili und Zhang Miao beschimpften und schlugen mich und hatten viele verschiedene Ausreden dafür, so zu handeln. Ich wurde jeden Tag geschlagen. Am Abend des 9. April schlug Zhang Miao heftig auf mich ein. Dabei wurden mir Haare ausgerissen, die überall auf dem Boden lagen. Am nächsten Tag wurde Zhang Miao woandershin versetzt.

Mein Kind war gezwungen, ständig seinen Aufenthaltsort zu wechseln, während seine Eltern inhaftiert waren

Am 11. September 2007 wurden mein Ehemann und ich am Arbeitsplatz von Beamten der Polizeidienststelle der Stadt Fengtai verhaftet. Später holte ein Polizeibeamter unseren 8-jährigen Sohn aus seinem Klassenraum in der Schule und verhörte ihn im Büro des Schulleiters. Seit wir beide inhaftiert waren, musste unser Kind ständig den Aufenthaltsort wechseln. Manchmal bekam er nicht genug zu essen und musste sich um sich selbst kümmern, wenn er krank war.