Keine Angelegenheit ist in der Kultivierung zu klein

(Minghui.de) Alles was uns auf unserem Kultivierungsweg begegnet, selbst wenn die Dinge noch so langweilig oder irrelevant erscheinen, kann unsere Eigensinne widerspiegeln. Aus eigener Erfahrung lernte ich, keine Kleinigkeiten zu übersehen, sondern mein Herz ständig zu kultivieren.

Ich möchte gerne meine Erfahrung mitteilen, die mir zeigte, wie mich eine banale Sache lehrte, nach innen zu schauen und mir half, mich von Eigensinnen zu befreien.

Das neue Schuljahr meines Sohnes hat vor kurzem begonnen. Es war das erste Mal, dass mein Sohn eine Schule in einer anderen Stadt besucht. Er musste mit dem Fahrrad zur Schule fahren und da auf dem Weg streckenweise schwierige Verkehrsverhältnisse herrschten, wie beispielsweise stark befahrene Schnellstraßen, arrangierten wir, dass er mit einem Schulkameraden zusammen fahren sollte. Wir hatten vereinbart, dass der Schulkamerad meinen Sohn um 7:00 Uhr abholen würde, aber um 7:30 Uhr war er immer noch nicht da. Mein Sohn musste alleine gehen, ansonsten wäre er zu spät zur Schule gekommen. Ich riet ihm, sich nicht um die schwierigen Verkehrsverhältnisse zu sorgen, da der Meister bei ihm sei und auf ihn achtgeben würde.

Nachdem mein Sohn gegangen war, fing ein Familienmitglied an, den Schulkameraden meines Sohnes zu beschuldigen: „Was für eine Erziehung und Disziplin hat er denn? Wir können ihm nicht mehr vertrauen. Ich muss seinen Eltern davon berichten.“

Zuerst beklagte ich mich auch, aber sofort erkannte ich, dass dies nicht das Verhalten eines Kultivierenden war. Ein Kultivierender sollte zuerst an andere denken und herausfinden, was er selbst falsch gemacht hat. Vielleicht hatte der Schulkamerad eine unerwartete dringende Sache zu erledigen oder er war vielleicht plötzlich krank geworden, oder er hat es vergessen oder war auf eine andere Situation gestoßen, an die wir nicht gedacht haben. Wie können wir ohne die Wahrheit zu kennen über diese Person negative Schlüsse ziehen?

Genau in diesem Moment tauchten zwei Worte in meinem Kopf auf. Ich musste kürzlich etwas Ähnliches getan und mein Versprechen nicht gehalten haben. Der Meister benutzte das Verhalten eines gewöhnlichen Menschen, um mich an mein eigenes Fehlverhalten zu erinnern. Interessanterweise fand ich etwas, das ich nicht gut gemacht hatte.

Normalerweise gehe ich an einem bestimmten Tag in der Woche zu einer Mitpraktizierenden, die kilometerweit entfernt wohnt, um Informationsmaterialien abzuholen. Diese Woche hatte ich es jedoch nicht gemacht, da ich eine termingerechte Angelegenheit erledigen musste, die jedoch nichts mit der Dafa-Arbeit zu tun hatte. So entschloss ich mich, später zu der Praktizierenden zu gehen. Ich erkannte, dass diese Verzögerungen nicht nur der Praktizierenden extra Arbeit sowie die Sorge verursacht hat, Informationsmaterialien länger als üblich aufzubewahren, es war auch ein Rückschritt auf meinem Kultivierungsweg. Ich habe die Dafa-Arbeit nicht als Priorität angesehen und meine tägliche Arbeit vor die Dafa-Arbeit gestellt. Wie weit war ich von dem Maßstab des Dafa entfernt? Ich schämte mich über mein Verhalten. Dann hatten wir plötzlich einen Stromausfall, was für mich ein Zeichen war, sofort zu gehen und die Materialien abzuholen.

Als mich die Praktizierende sah, sagte sie freudig: „Da bist du ja endlich! Ich habe für dich viele Artikel für die nächste Konferenz zum Erfahrungsaustausch gesammelt, damit du sie bearbeiten und zur Clearwisdom-Webseite schicken kannst. All die älteren Frauen in unserer Fa-Lesegruppe haben mich jeden Tag gefragt, wann du kommst.“ Sie lächelte während sie, ohne jegliche Schuldzuweisung, sprach. Ich schaute die Praktizierende an, die ich schon über ein Jahrzehnt kenne und ihre Toleranz und Barmherzigkeit verstärkten meine Schuldgefühle, weil ich meine Mitpraktizierenden enttäuscht hatte. Tränen kamen mir in die Augen. Wie viel Eigensinn und menschliches Herz hatte ich in dieser „kleinen“ Verspätung und diesem gebrochenen Versprechen gezeigt.

Nachdem ich wieder zuhause war, begann ich sofort, die Artikel zu bearbeiten. Aber da fiel der Strom in meinem Haus wieder aus und dieses Mal waren wir zwei Tage lang ohne Elektrizität. Während dieser Zeit konnte ich weder an den Artikeln arbeiten noch auf das Internet zugreifen.

Als ich schließlich wieder auf die Clearwisdom-Webseite zugreifen konnte, sah ich den neuen Vortrag des Meisters „Was ist ein Dafa-Jünger.“ Ich las so begeistert, dass meine ganze Arbeit liegen blieb. Ich las es immer wieder.

Als ich die Fa-Prinzipien anwendete und mich selbst überprüfte, fand ich heraus, dass ich es nicht gut und viele Fehler gemacht hatte. Mein Herz der Selbstsucht, der Angst und des Misstrauens war nicht beseitigt worden, obwohl ich mich lange kultiviert hatte. Dies schadet einem Kultivierenden. Gäbe es nicht den Schutz des Meisters, wäre ich oft von den alten Mächten gestört worden. An die barmherzige Rettung des Meisters denkend, konnte ich die ganze Nacht nicht schlafen. Ich traf die Entscheidung, alle Eigensinne aufzuspüren und zu beseitigen, durch fleißige Kultivierung meine aufrichtigen Gedanken zu stärken und gänzlich eine wahre Dafa-Praktizierende zu werden.

Der Meister sagte uns in seinem neuen Vortrag:

„Früher sagte ich euch auch, dass ihr euch in verschiedenen Branchen und Berufen kultiviert. Doch bei allen Konflikten und Angelegenheiten, denen du begegnest, wird dein menschliches Herz geprüft. Wie sollst du dich verhalten, um einem Kultivierenden zu entsprechen? Wie sollst du dich verhalten, um des Namens eines Dafa-Jüngers würdig zu sein? Ist das nicht die Kultivierung? Würde sich ein gewöhnlicher Mensch so verhalten und so denken? Wenn du Konflikten begegnest, egal ob du recht hast oder nicht, denkst du: Was habe ich bei dieser Sache Falsches getan? Ist es wirklich so, dass bei mir etwas nicht stimmt? Jeder denkt so, der erste Gedanke ist auf sich selbst und die eigenen Fehler gerichtet. Wer nicht so ist, ist kein wahrer Dafa-Kultivierender. Das ist die Geheimwaffe der Kultivierung und eine Eigenschaft der Kultivierung unserer Dafa-Jünger. Egal, was einem begegnet, man denkt zuerst über sich selbst nach, das heißt eben „nach innen schauen“. (Li Hongzhi, „Was ist ein Dafa-Jünger“, 29.08.2011)

Durch das Lernen der Vorträge des Meisters fand ich noch mehr Eigensinne, wie den Wunsch nach Bequemlichkeit (zum Beispiel schlafen, köstliches Essen), die Sorge um meine eigenen Verluste, Angst vor Gefahr und Kritik sowie das Herz der Angeberei. Ich war schnell über meine Erfolge begeistert, obwohl ich es den anderen nicht erzählte. In Wirklichkeit vergaß ich, dass es Dafa und der Meister waren, die mir diese Weisheit und die Möglichkeit auf Erfolg gaben.

Eine banale Sache kann mehrere Fragen in der Kultivierung widerspiegeln. Dies zeigt auch den Wert und die Bedeutung des Prinzips, nach innen zu schauen. Der erste Gedanke in unseren Köpfen, der durch eine belanglose Sache ausgelöst wird, deutet unseren Kultivierungszustand an: egoistisch oder selbstlos. Durch diese Kleinigkeit, die mir passierte, erfuhr ich die Grenzenlosigkeit der Dafa-Prinzipien. Die Gnade des Meisters ist unendlich, Kultivierung ist unendlich und unsere Anstrengungen, Lebewesen zu erretten sollten grenzenlos sein. Wir sollten nicht zögern und keine Pause einlegen oder auf unserem Weg in der Zeit der Berichtigung unsere aufrichtigen Gedanken verlieren. Es ist unsere Entscheidung, die drei Dinge gut zu machen, um ein wahrer, vom Meister anerkannter Dafa-Jünger zu werden.