Meine Kultivierungserfahrung

Vorgetragen auf der europäischen Fa-Konferenz 2011 in London

(Minghui.de) Ich grüße den Meister, Grüße auch an die Mitpraktizierenden

Mein Name ist Mateusz und ich begann vor einigen Jahren, Falun Gong zu praktizieren. Im folgenden Bericht möchte ich mich über eine Periode meiner Kultivierung mit euch austauschen.

Einen Schritt zur Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände machen

In meiner Kultivierung denke ich oft darüber nach, was der beste Weg zur Aufklärung der Menschen über die wahren Umstände wäre und wie man die größtmögliche Gruppe von Menschen erreichen könnte. Bis zu diesem Tag hatten wir in unserem Land keine unserer Medien, keine Kunstausstellung und keine Tian Guo Marching Band, es gab also kein Projekt, an dem man sich beteiligen und systematisch den Menschen die wahren Umstände aufzeigen konnte. Durch das Fa-Lernen erkannte ich, dass es in dieser Situation am besten war, den Menschen täglich vor der Metro-Hauptstation Informationen über Falun Gong zukommen zu lassen. Zu Beginn hatte ich keine klare Vorstellung davon, was zu tun war, dann nahm ich Petitionen und Flyer und versuchte, Passanten anzuhalten und sie in ein Gespräch zu verwickeln. Mein erster Eindruck war, dass die Leute gleichgültig waren, jeder war beschäftigt und mochte nicht einmal kurz stehenbleiben.

Das Größte, das es zu durchbrechen galt, war die Frage, ob ich Eigensinne wie Ärger, Ungeduld und das Lustgefühl, das ich hatte, wenn ich mit attraktiven Frauen sprach, unterdrücken konnte, sowie das menschliche Denken mit den vielen Anschauungen, die einen hemmenden Effekt im Gespräch hatten, überwinden konnte. Diese Anschauungen hielten mich in einer „Argumente-Austausch-Falle” gefangen und führten dann zu endlosen Diskussionen. Dann begann ich, das Fa solide zu lernen, bevor ich nach draußen ging - dadurch hatten meine Gedanken und gesprochenen Worte genügend Energie. Und ohne Störungen durch Anschauungen und Eigensinne versuchte ich, den Menschen die Situation in einer würdevollen und offenen Art und Weise zu erklären. Die Tatsachen wurden dann völlig natürlich akzeptiert.

Nach einer Weile erkannte ich, dass die Menschen die Fakten leichter verstehen konnten und die Petition unterschrieben, wenn ich ein gütiges Herz und einen gelassenen und ruhigen Gesichtsausdruck bewahren konnte und den Gedanken im Kopf hatte, dass ich diese Person erretten wollte. Das funktionierte gut; die Leute fingen an, stehen zu bleiben und bei jeder dieser kleinen Aktionen kam ich auf etwa 10 bis 15 Unterschriften.

Nach einigen Tagen hatte ich bereits einige Erfahrungen sammeln dürfen und ich lernte, wie ich in solchen Momenten aufrichtige Gedanken anwenden konnte. Ich stand auf dem Platz und wenn ich eine Person ansah, die über die Straße ging, sendete ich in ihre Richtung aufrichtige Gedanken aus, um ein Energiefeld aufzubauen, das die Person von den schlechten Faktoren, die ihr nicht erlauben wollten, dass sie die Wahrheit erfuhr und die Petition unterschrieb, isolierte. Nach einer Weile konnte ich ein einzigartiges Phänomen bemerken: Es schien, dass die vorbeigehenden Menschen mir unbewusst halfen, indem sie nonverbale Signale gaben und ich dadurch erkennen konnte, auf welche Person ich zugehen sollte, um ihr die Hintergründe der Verfolgung zu erklären. Diese Methode war zwar effektiv, aber ich dachte weiter die ganze Zeit daran, wie ich noch mehr Menschen erretten konnte.

Einige Wochen später hatte ich die Idee, dass ich versuchen könnte, die Übungen in der Nähe der Metro-Station zu praktizieren. Ich wusste, dass die Übungen ein starkes Energiefeld errichten konnten, das auch den Weltraum von schlechten Elementen säubern konnte; so entschied ich mich, es zu probieren. Am Anfang war die größte Schwierigkeit, die ich überwinden musste, die Angst. Sie zeigte sich in meinem Körper wie pulsierende Materie, die sowohl großes körperliches als auch psychisches Unbehagen auslöste. Außerdem konnte ich nur schwer atmen und der Herzschlag war unregelmäßig. Weiterhin kamen eine ganze Menge menschlicher Gedanken und Anschauungen hoch, wie „es könnte für die Menschen irgendwie komisch aussehen” und „was denken die Leute von mir?”. Ein Gefühl der Scham und eine ganze Bandbreite an Gefühlen flossen aus mir heraus. Aber in all diesem Wirrwarr von menschlichem Gedankengut gab es doch einen kleinen aufrichtigen Gedanken: „Alle Menschen sind doch für das Fa hierher gekommen und warten darauf, die Wahrheit herauszufinden. Auch sind sie im Nebel und wenn du dich richtig verhältst, wird es Lebewesen geben, die dir helfen können.” Es schien, als ob aus diesem Gedanken ein goldenes Licht ausströmte, also beschloss ich, ihn im Kopf zu behalten und die anderen Gefühle nicht mehr zu beachten, weil ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie eliminiert wurden. Und wirklich, nach nur drei Gängen zur Zentralstation lief alles völlig natürlich ab, ohne Störungen durch diese alten Gedanken.

Als ich mich in dieser Methode langsam verbesserte, kam mir eine weitere Idee in den Sinn, wie man einer größeren Gruppe von Menschen noch besser die Informationen über Falun Dafa und die Verfolgung in China weitergeben konnte. Nach einiger Zeit fand ich die „ideale Methode”: Ich platzierte einige Transparente auf der Grünfläche neben dem Bürgersteig, die die Informationen über die Verfolgung und die Praktik zeigten, und eine Matte mit Materialien in verschiedenen Sprachen, der Petition und einem Hinweis, dass die Personen, die gerne unterstützen wollten, die Petition unterschreiben sollten. Ich praktizierte zwei Stunden lang die Übungen und nach jedem Durchgang hatten 30 bis 50 Menschen die Petition unterschrieben. Viele andere nahmen Flyer mit und noch mehr lasen die Informationen auf den Transparenten. Viele Menschen besuchten danach die faluninfo-Webseite und unterschrieben die Online-Petition. Ich schätze die Periode der Kultivierung bei der Metro-Zentralstation sehr, weil ich dort gelernt habe, die wahren Umstände besser zu erklären, Eigensinne schneller zu beseitigen und Schicht für Schicht ein barmherzigeres Herz zu entwickeln. Ich hatte das Gefühl, dass mich der Meister immer unterstützte und mir half, verschiedene Eigensinne oder Dinge zu erkennen, die in meiner Kultivierung verbessert werden mussten, indem er mir Hinweise gab, die aus dem Mund der Menschen kamen, mit denen ich sprach.

Einmal sprach ich zum Beispiel mit einem Schriftsteller, der mir über sein Buch erzählte. Er war ein weiser Mann, der verstanden hatte, dass die Welt und die Gesellschaft nach bestimmten Regeln agieren. Ich begann, ihm die wahren Umstände zu erklären und zu erzählen, um was es sich bei der Praktik Falun Gong handelt. Als ich gerade fertig war, sah mich der Mann plötzlich an und es fühlte sich an, als ob der Blick dieses Menschen mein Herz durchbohrte. Ich fühlte ein starkes, barmherziges Feld. Er sagte: „Sie sprechen über das Prinzip der Nachsicht, ich sehe auch, dass Sie geduldig sind, aber nur an der Oberfläche.” Seine nächsten paar Sätze formulierten ein logisches Ganzes, das mein Problem genau umschrieb und auf den Kern der Sache deutete, wodurch ich es wirklich verstehen konnte. Als er dann fertig war, fehlten mir die Worte, irgendetwas zu sagen. Ich wusste, dass mir der Meister gütigerweise aufgezeigt hatte, wo ich mich erhöhen sollte. Solche Situationen gab es öfters.

In der Periode der Aktivitäten an der Metro-Station versuchte ich, strikte Anforderungen an mich zu stellen und stärkere aufrichtige Gedanken zu entwickeln, weil ich erkannte, dass die Erhöhung in meiner Kultivierung die Qualität der Aufklärung widerspiegelte und auch meine Anfälligkeit für Störungen verringerte. Es gab eine Zeit, in der ich frühmorgens vor der Arbeit die Lektionen aus Guangzhou hörte. Danach ging ich zur Metro-Station, um dort die Übungen zu praktizieren und über die Hintergründe der Verfolgung zu informieren. Am Abend las ich dann andere Schriften des Meisters. Es war eine Zeit, in der ich fast täglich sowohl eine Erhöhung meines Verständnisses vom Fa als auch bemerkenswerte Veränderungen an der Oberfläche meines Körpers wahrnehmen konnte. Den Zustand tiefer Meditation (Ding) konnte ich schon nach wenigen Minuten des Praktizierens der fünften Übung erreichen und allmählich sah ich immer mehr berührende Szenen aus anderen Räumen, in denen die große Menge an Bösem, die versuchte, die Menschen zu blockieren, von vielen aufrichtigen Elementen schnell beseitigt wurde. Beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken zum Beispiel verformten sich die ausgesendeten Gedanken in Schwerter verschiedener Größe, die die bösen Wesen dezimierten. Ich fühlte mich, als ob die Schichten aus hartem Material, die mein Herz umschlossen, zerschmettert wurden und die Eigensinne, die in verschiedenen Teilen meines Körpers existierten, aufgelöst und mit jedem Mal immer kleiner und kleiner wurden.

Natürlich gab es auch Fälle, in denen ich meine Xinxing nicht gut bewahren konnte oder es mir an ausreichend starken aufrichtigen Gedanken mangelte. Dann tauchten durch das Prinzip gegenseitiger Förderung und Hemmung sofort Störungen auf, die mich daran hinderten, die Übungen zu Ende zu praktizieren und die Menschen weiter aufzuklären. Von Beginn meiner Kultivierung an war meine größte Schwierigkeit die der Lust. Sie fühlte sich an wie ein Brocken entarteter Materie, die stimuliert wurde, wenn ich ein hübsches Mädchen sah oder das Parfum einer Frau roch. Oder wenn ich auf Werbetafeln, Postern auf Masten und an Haltestellen Frauen sah, die provokant gekleidet waren. Einmal während der Meditation, als mir die Kraft fehlte, diese Art von Gedanken aufzulösen, die in mein Gehirn einzudringen versuchten, versammelten sich ein paar junge Mädchen um mich herum. Sie kicherten und störten mein Üben und saßen etwa eine halbe Stunde so da, dann nahmen sie die Petition und schrieben etwas darauf. Ich beendete die Meditation, weil ich so das Fa nicht bestätigen konnte. Ich ging zur Petition und fand ein „Ich liebe dich!” darauf geschrieben. Ich wusste, dass die bösen Faktoren meine Lücken ausgenutzt und an diesem Tag alle Bemühungen, die wahren Umstände zu erklären, zunichte gemacht hatten.

Dies manifestierte sich auch in anderen Situationen, beispielsweise tauchte einmal eine Gruppe betrunkener Jugendlicher aus dem Nichts auf oder manche bettelten neben mir; eine Straßenband begann auf der nächsten Parkbank zu musizieren und einmal wurde ich sogar von einem Betrunken tätlich angegriffen. Aus diesen Erfahrungen erkannte ich wirklich, dass das Wichtigste, wenn man das Erretten von Lebewesen wirklich gut machen will, ein unerschütterlicher aufrichtiger Gedanke ist, nämlich das Fa bestätigen und dem Meister helfen zu wollen. Mit diesem Gedanken geht alles natürlich und die Resultate sind sehr gut. Aber wenn wir uns selbst bestätigen, das Gefühl der Begeisterung entsteht oder die Prahlerei auftaucht und wir schlechte Gedanken nicht unterdrücken können, bewirken wir genau das Gegenteil und im selben Augenblick entstehen Störungen.

Jedes Mal, wenn ich nach den Aktivitäten an der Metro-Station nach Hause kam und darüber nachdachte, was man verbessern könnte, um mehr Menschen zu erreichen, wurde ich traurig. Eines Tages, als ich die Meditationsübung beendet hatte, kam ein junger Mann auf mich zu und wir begannen miteinander zu plaudern. Er unterschrieb die Petition und hatte eine sehr positive Sicht von Falun Gong. Er drückte seinen Wunsch aus, mir bei der Verbesserung der Transparente zu helfen, sodass man sie vertikal aufhängen konnte. Wir redeten noch ein wenig und abschließend sagte er etwas, das mich zu ernster Reflexion zwang. Er erzählte mir „Das Gleichnis vom Seestern”:

Die Geschichte ging folgendermaßen: Eines Morgens ging ein älterer Mann einen menschenleeren Strand entlang. Er begegnete einem Jungen, der von tausenden und abertausenden Seesternen umkreist war. So eifrig wie möglich hob der Jüngling sie auf und warf sie zurück in den Ozean.

Verdutzt sah der ältere Mann den Jungen an und fragte: „Kleiner Junge, was machst du denn da?”

Ohne aufzublicken, sagte der Junge „Ich versuche, diese Seesterne zu retten, mein Herr.”

Der Mann lachte laut auf und entgegnete: „Mein Sohn, es gibt hier Tausende von Seesternen und du bist ganz allein. Was kannst du für einen Unterschied machen?”

Einen Seestern in der Hand haltend drehte sich der Junge zu dem Mann, warf den Seestern sanft ins Wasser und sagte: „Für diesen einen wird es einen großen Unterschied machen!”

Nachdem er mir die Geschichte erzählt hatte, schüttelte er meine Hand und sagte: „Viel Glück beim Retten weiterer Seesterne!” Dann ging er weg. Ich wusste, dass der Meister mir einen Hinweis gegeben hatte, aber am Anfang war ich nicht klar darüber, wie ich es verstehen sollte. Ich dachte bei mir: „Vielleicht will mir der Meister sagen, dass die Aktivitäten an der Metro-Station wirklich eine große Rolle bei der Errettung von Lebewesen spielt?” Aber andererseits hatte ich den Gedanken, dass solche Aktivitäten nicht den Großteil der Menschen erretten konnten oder sogar nur die Hälfte. Außerdem gab es nur so wenige Praktizierende, aber so viele Menschen im ganzen Land. Das machte mich immer trauriger und eine weitere Runde von Gedanken, was man besser machen könnte, begann. Kurz danach schlug der Hauptkoordinator vor, dass wir die polnische Ausgabe der Epoch Times herausbringen könnten. In dem kurzfristig organisierten Sonant-Treffen diskutierten wir eingehend darüber. Ich erinnere mich, dass jedes Mal, wenn wir darüber sprachen, sich mein Herz mit Enthusiasmus füllte und sich auf meinem Gesicht ein Lächeln zeigte. Ich wusste, dass ich eine Antwort auf ein Haupt-Dilemma meiner Kultivierung erhalten hatte.

Es handelt sich dabei um ein komplexes Projekt, das systematische Arbeit fordert und bei dem man viele Opfer bringen muss. Andererseits steht dies in keinem Verhältnis zu der Kraft bei der Errettung von Menschen und dem Grad des Einflusses auf die Gesellschaft. Noch dazu basiert das Projekt auf Kooperation, was wiederum die perfekte Kultivierungsumgebung für die Gruppe darstellt und worin der Einzelne sich am schnellsten erhöhen kann. Der Meister hat gesagt, dass die Kraft eines einzigen Praktizierenden gleich der Kraft vieler gewöhnlicher Menschen ist. Ich habe erkannt, dass die Kraft, die entsteht, wenn zwei Praktizierende miteinander kooperieren, nicht einfach die Addition der beiden Kräfte ist, sondern eine Multiplikation. Der Meister sagte in der "Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times":

„Wenn ihr besser kooperieren, euch in euren Meinungen einigen und ihr alle an einem Strang ziehen könnt, wenn eure Fähigkeiten noch dazu kommen, seid ihr wirklich nicht aufzuhalten. Deshalb denke ich, es ist vielleicht so, dass ihr immer mehr in diese Richtung geht und eure Kraft immer stärker wird, wenn ihr euch noch besser kultiviert.” (Li Hongzhi, 17.10.2009)

Mit diesen Worten möchte ich den Erfahrungsbericht beschließen und euch freundlich bitten, mir aufzuzeigen, wenn mein Verständnis nicht in Einklang mit dem Fa steht.

Ich danke dem verehrten Meister, ich danke den Mitpraktizierenden.

Rubrik: Fa-Konferenzen