Lernen, ohne zu denken, ist vergebliche Mühe

(Minghui.de) Konfuzius (551 – 479 v. Chr.) wurde im Königreich von Lu geboren. Der Name, der ihm gegeben wurde, lautete Qiu und sein Höflichkeitsname lautete Zhongni. (Ein Höflichkeitsname in der chinesischen Kultur ist ein Name, der im späteren Leben anstelle des ursprünglichen Namens verwendet wird.)

Konfuzius wurde als einer der Beamten berufen, die für die Bildung im Königreich von Lu zuständig waren. Er reiste durch das ganze Königreich, um moralische Werte zu lehren wie beispielsweise ethische Konzepte, Gedanken, politische Ansichten und Kultivierung in Sinne der Moral sowie die ideologischen und kulturellen Konzepte seiner Zeit.

Es heißt, die höchste Anforderung von Konfuzius war „Barmherzigkeit“. Seine Schüler sagten, dass sich seine Belehrungen auf „Loyalität und Rücksicht auf andere“ konzentriert hätten.

Konfuzius lehrte die „Doktrin der Mitte“. Sie ist in einem der vier historischen Texte von Konfuzius zusammengestellt, bekannt als die Vier Bücher, veröffentlicht im Jahre 1190 von Zhu Xi.

Kultivierende wissen, dass sich eine Person gut benehmen und ein guter Mensch werden muss, um die Xinxing (Moral und ethisches Verhalten) zu erhöhen. Doch dies erstreckt sich noch weiter, es bedeutet, sich in einen noch besseren Menschen zu verwandeln und mit dem eigenen Moralstandard über die Norm der Menschen hinauszugehen.

Wie ist nun der von Gott gegebene Maßstab für einen Menschen? Welche Anforderungen gibt es? Die folgenden Worte von Konfuzius mögen uns erhellen.

Gemäß der Analekten von Konfuzius, die als eine Interpretation seiner Worte und seines Verhaltens zu verstehen sind, sagte Konfuzius:

„Lernen, ohne zu denken, bedeutet verlorene Müh; denken, ohne zu lernen, ist gefährlich.“

Damit erklärte Konfuzius, dass man beim Lernen, ohne zu denken, nichts verstehen wird und beim Denken, ohne dabei etwas zu lernen, verwirrt wird.

Wenn eine Person lernt, kann sie sich die Lerninhalte merken und sich später wieder daran erinnern, was sie gelernt hat. Oft jedoch versteht man die Gedanken nur oberflächlich und nicht deren tiefere Bedeutung. Viele verknüpfen das, was sie lernen, nicht mit der Realität, was bedeutet, dass sie das, was sie gelesen haben, nicht anwenden können. Dadurch wird Lernen oberflächlich. Wir könnten es als „Inhalieren von Informationen, ohne sie zu verdauen“ bezeichnen. Man wird die Grundlagen kennen, kann sie aber nicht in die Praxis umsetzen. Man lernt mechanisch, ohne zu verarbeiten, was man gelernt hat.

Weil die moderne Wissenschaft sehr mechanisch und oberflächlich ist, hindert sie einen daran, die tieferen Inhalte zu verstehen, bis man die eigene Xinxing kultiviert und den eigenen Charakter verbessert. Moderne Wissenschaft begrenzt die Gedanken der Menschen. Daher sei vorsichtig bei dieser Methode des Lernens, erkenne ihre Stärken und Schwächen, um zu vermeiden, computerisiert, mechanisiert und linearisiert zu werden.

Andererseits legte Konfuzius dar, dass, wenn jemand nur denkt, aber nicht lernt, er verwirrt werden und seinen Charakter nicht erhöhen wird. Natürlich spielt ein weiser Lehrer eine wichtige Rolle bei der Unterrichtung der Schüler. Es ist wirklich schwer, einen Meister zu finden, der Weisheit besitzt. Wenn man daher einen solchen Lehrer findet, sollte man nicht faul sein, sondern die Zeit nutzen und realisieren, welch kostbare Gelegenheit das ist, die Lehre intensiv lernen, den Anweisungen des Lehrers folgen und es immer besser machen, bis man Erfolg hat.

Kultivierung unterscheidet sich vom menschlichen Verhalten, unterscheidet sich vom Studium menschlichen Wissens, der Kultivierung des eigenen moralischen Charakters oder der Selbsterhöhung.

Der Maßstab für einen Kultivierenden ist höher und der Grund dafür ist tiefgreifender. Nur Kultivierende können dieses Konzept begreifen, wenn sie sich fleißig kultivieren.