Kommentar – Warum die Kommunistische Partei Chinas Angst vor Li Hong hat

(Minghui.de) Der Dichter und Schriftsteller Li Hong unterstützte Falun Gong und brachte die Tatsachen im Zusammenhang mit der Verfolgung ans Licht. Er hatte die Aufrichtigkeit und den Mut, die brutalen Verbrechen des kommunistischen Regimes beim Namen zu nennen und zu verurteilen. Der Chefredakteur der „Aegean Sea“-Website starb am 31. Dezember 2010 im Alter von 52 Jahren in der Stadt Ningbo. Zum Zeitpunkt seines Todes war er im Krankenhaus streng bewacht von Mitarbeitern der Sicherheitspolizei. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) hielt die Nachricht über seinen Tod zurück und hinderte vor allem Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten daran, an seiner Beerdigung teilzunehmen. Warum hat die KPCh über seinen Tod hinaus noch Angst vor seinem Einfluss?

Li Hong wurde im Landkreis Yin der Provinz Zhejiang geboren, sein ursprünglicher Name lautete Zhang Jianhong. Im Jahr 1980 veröffentlichte er seine ersten Werke, z.B. ´Horizont`, Gedichte eines Schülers und das Literaturmagazin "Auf der Erde". Diese Veröffentlichungen führten dazu, dass er ins Visier der Staatssicherheit geriet und polizeilich überwacht wurde. Li Hong war ein erfolgreicher Schriftsteller, dessen kreative Arbeiten Poesie, Prosa, Theaterstücke und Romane umfassten. Er gründete gemeinsam mit seinen Freunden im August 2005 die Literatur- und Nachrichtenwebseite “Aegean Sea“ und arbeitete hier als Chefredakteur.

Zwischen Mai und September 2006 veröffentlichte Li Hong eine große Anzahl Kommentare auf ausländischen Webseiten, in denen er seine Sympathie für Falun Gong bekundete und die Tyrannei der KPCh enthüllte. Unter seinen Kommentaren befanden sich einige, in denen er die Verbrechen der KPCh, Organe von lebenden Falun Gong-Praktizierenden zu entnehmen, anprangerte: „Organentnahme enthüllt, als die Olympischen Spiele in Peking gerade eröffnet werden”, „Mit der Enthüllung des Organraubs konfrontiert – entwirft die KPCh ein Gesetz für die Handhabung von Notfällen”, „Was würde Bush sagen, wenn er mit dem Bericht über den Organraub konfrontiert würde“, „Ich bin gewillt, an dieser Untersuchung teilzunehmen“ oder „Verteilung der Neun Kommentare über die Kommunistische Partei und Parteiaustritte – das kann die KPCh nicht überleben.“

Die oben genannten Artikel zielten direkt auf die Duldung der abscheulichen Verbrechen des kommunistischen Regimes in Bezug auf die Organentnahme-Praxis an lebenden Falun Gong-Praktizierenden. Als ein im Ausland lebender Chinese mit Namen Wu den Bericht über den Organraub von Falun Gong- Praktizierenden in Sujiatun hinterfragte, veröffentlichte Li Hong einen Artikel, in dem er die irreführenden Kommentare von Wu genau analysierte und sie gründlich widerlegte.

Li Hong ist einer der wenigen Intellektuellen, der es wagte, sich in einer äußerst schwierigen Umgebung, in der Meinungsfreiheit nicht geduldet wird, für Falun Gong auszusprechen. Was Li Hong hinsichtlich der Moral und Gerechtigkeit aussprach, spiegelte vollkommen sein Gewissen und die Integrität eines traditionellen Gelehrten wider.

Das kommunistische Regime hasste Li Hong und hatte Angst vor seinem Vermächtnis. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass Li Hong als eine unabhängige dritte Partei die Tatsachen der Verfolgung von Falun Gong so klar formulierte. Er selbst praktizierte kein Falun Gong, aber nachdem er die Tatsachen erfahren hatte, versuchte er mit seinem Sinn für Gerechtigkeit und seiner Sympathie für Falun Gong die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf die Verfolgung zu lenken.

Zu der Zeit, als Li Hong Partei für Falun Gong ergriff, nahm eine große Anzahl von Menschen in China bezüglich der Verfolgung noch eine „neutrale Haltung“ ein. Als typischer Kommentar war damals zu hören: „Ich bin nicht gegen Falun Gong und auch nicht gegen die KPCh. Ich glaube keiner der beiden Seiten.“ Aber als die Tatsachen bereits enthüllt waren, bezeugte ihre „neutrale Haltung“ nur eines: Angst. Sie hatten in Wirklichkeit Angst, dazu Stellung zu beziehen. Die Artikel Lis erklärten zum größten Teil die Verwirrung in den Köpfen der Menschen, die eine Folge von Manipulation und Lügen der KPCh waren. Die vorbildliche Haltung, die Li Hong einnahm, beruhte auf Gerechtigkeit und Gewissen - wie ein Mensch reagieren sollte, wenn Mitmenschen brutal verfolgt werden. Aber wenn sie das Regime verurteilen würden, müssten sie in Angst vor der Tyrannei dieses Regimes leben.

Die KPCh konnte den regimekritischen Schriftsteller Li Hong nicht tolerieren, weil seine Publikationen ihren wunden Punkt berührte, etwas wovor sich die KPCh am meisten fürchtet. Man überlege mal: Wenn irgendein Regime in seinem Machtbereich erlaubt und duldet, dass Menschen wegen Organentnahmen getötet werden, gibt es dann überhaupt noch Sicherheit für die Menschen in diesem Land? Ganz gleich wie sehr die staatlichen Behörden auch versuchen, diese Verbrechen zu vertuschen, die Enthüllung dieser Tatsache allein würde ausreichen, dass sich die Menschen sehr schnell von diesem Regime distanzieren. Deshalb ist die KPCh gezwungen, Betrug und Täuschung anzuwenden. Sie hat Angst vor mutigen Persönlichkeiten wie Li Hong, einem Schriftsteller, der es wagte, in seinen Publikationen die Wahrheit auszusprechen.

Li Hong wurde am Abend des 6. September 2006 rechtswidrig verhaftet und danach angeklagt. Das mittlere Gericht in Ningbo stellte ihn am 12. Januar 2007 unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor Gericht. Das Gericht verurteilte ihn wegen folgender angeblicher „Verbrechen“: „Zhang Jianhong verleumdete und diffamierte skrupellos unsere Staatsregierung als einen ‘Erbfeind der gesamten Menschheit`. Er behauptete: ‘Die Tyrannei der KPCh ist unrechtmäßig‘ und ‘ein post-totalitäres Regime, das gegen Freiheit und Menschenrechte` ist und ´eine faschistische Tyrannei, die umfassend Menschenrechte niedermetzelt` und aus ´blutrünstigen und reuelosen Mörder besteht; es ist eine Tyrannei, die noch ernstere und abscheulichere Verbrechen gegen die Menschheit und Zivilisation begangen hat und immer noch begeht als das Nazireich.` Er befürwortete außerdem, dass ‘der momentanen kriminellen Tyrannei so bald wie möglich ein Ende gemacht werden müsse` und wiegelte Menschen auf, ‘dem Terror dieses totalitären Regimes Lebewohl zu sagen und den Lauf der Dinge zu verändern`. Er habe öffentlich Menschen dazu aufgehetzt, die Macht des Staates zu untergraben und den Sozialismus umzustürzen.“

Die offizielle Verurteilung von Li Hong zeigt uns die Stärke seiner Macht und offenbart uns die Schwäche der KPCh. Li Hong wurde wegen “Anstiftung zur Subversion gegen den Staat“ zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. In der zweistündigen Gerichtsverhandlung weigerte er sich, sich schuldig zu bekennen.

Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass in dem Urteil Begriffe wie „Falun Gong“ und „Organraub“ nicht verwendet wurden. Ganz offensichtlich vermied das Gericht bewusst, dass diese Tatsachen, vor denen sich die KPCh am meisten fürchtet, der Öffentlichkeit bekannt wurden. Daraus ist zu sehen, wie groß ihre Angst vor Falun Gong und Li Hong ist.

Im Mai 2007 wurde bei Li Hong eine seltene neurologische Krankheit diagnostiziert, die mit schwerem Muskelschwund in Armen und später auch in den Beinen einherging. Im weiteren vorschreitenden Krankheitsstadium war er vollkommen gelähmt. Seine Frau versuchte viele Male, bei den Justizbehörden in der Provinz Zhejiang aus medizinischem Gründen eine Strafunterbrechung zu erreichen. Aber die Behörden lehnten ihre Anträge jedes Mal ab. Als sich sein Gesundheitszustand weiter verschlechterte, wurde Li Hong in das Zentralkrankenhaus des Gefängnisses in der Provinz Zhejiang eingewiesen. Die dortigen Ärzte stuften seine neurologische Erkrankung als unheilbar ein.

Li Hong wurde erst am 5. Juni 2010 auf Kaution freigelassen und in das Volkskrankhaus Nr. 2 der Stadt Ningbo überführt. Zu dieser Zeit war er bereits nicht mehr ansprechbar und konnte nicht mehr selbständig atmen. Er kam auf die Intensivstation, wurde künstlich beatmet und mit Infusionen am Leben erhalten, bis er am 31. Dezember starb. Zum Todeszeitpunkt wimmelte es im Krankenhaus nur so von Mitarbeitern der staatlichen Sicherheitspolizei.

Es ist anzunehmen, dass die Mitarbeiter der Behörden in seinem Fall keine freie Handlungsbefugnis hatten, um die Kaution für eine medizinische Behandlung zu genehmigen. Zweifellos waren hochrangige Beamte des Regimes in seinen Fall involviert. Nach dem Tod von Li Hong handelte die Polizei in Zhejiang sehr schnell, um zu verhindern, dass Dissidenten und Menschenrechtsaktivisten an der Trauerfeier teilnahmen. Auch über seinen Tod hinaus funktionierte die Kontrolle der KPCh über Li Hongs Angelegenheiten.

Warum hat das kommunistische Regime so sehr Angst vor einer Person und das über den Tod hinaus? Sie hat keine Angst vor seinem Körper, aber sie hat Angst davor, was die Menschen mit seinem Namen verbinden könnten – eine rechtswidrige Verurteilung und Inhaftierung durch das Regime. Natürlich besteht ihre größte Angst darin, dass die Menschen die Erwähnung seines Namens mit den Hintergründen der Verfolgung verbinden könnten. Das chinesische Regime versuchte die Tatsache, dass Menschen seinen Tod betrauern, zu verbergen und zu verhindern. Dies zeigt uns, dass seine Veröffentlichungen als richtig anerkannt werden. Die KPCh ist verantwortlich für den Tod von Li Hong, denn sie hat Angst vor den absehbaren Folgen, wenn die wahren Tatsachen der Verfolgung von Falun Gong offen liegen. Die KPCh möchte sie noch verbergen, aber sie wirken bereits als Samen in den Gedanken der Menschen. Und wenn das Regime zerfällt, wird mit Sicherheit die Wahrheit auf Li Hongs Grabstein zu lesen sein.

Li Hong forderte das kommunistische Regimes durch die moralische Haltung seiner Persönlichkeit heraus. Seine Stärke basierte auf einem furchtlosen Gewissen und nobler Integrität. Zahlreiche Menschen in China, die ein Gewissen haben, stehen hinter ihm und unterstützen ihn. Diejenigen, die die Fakten kennen, werden sich automatisch auf seine Seite stellen; diejenigen, die die Tatsachen später erfahren, werden dann eine Kraft bilden – und die Schriften von Li Hong unterstützen – wenn sie die Fakten erfahren. Li Hong war sich vollkommen im Klaren über sein Gewissen und was er für Opfer brachte. Persönlichkeiten wie er sind das Fundament und die Hoffnung für die Menschen in China. Was er tat, ist für alle Chinesen, die ein Gewissen haben, eine unvermeidliche Entscheidung; und das ist es,
was die KPCh am meisten fürchtet.

Obwohl Li Hong nicht mehr unter uns weilt, bleibt uns seine moralische Kraft erhalten und inspiriert weiterhin das Gewissen der Menschen in China. Im heutigen China gibt es immer mehr Menschen wie Li Hong, die den Mut haben, herauszutreten und sich für Falun Gong auszusprechen. Die Panik des kommunistischen Regime nach dem Tod von Li Hong bestätigt uns dies noch einmal ganz deutlich.

Abschließend möchten wir einen Abschnitt aus einem Essay zitieren, den Li Hong im August 2006 in Ningbo schrieb : „Bis jetzt bin ich dem Himmel noch dankbar, dass er uns – inmitten des eng belagerten Umfeldes unter der KPCh - sieben Monate bescherte, um das auszusprechen, was diese Tyrannen vor Angst erzittern und in ständiger Angst leben lässt!“

Li Hong ist gegangen, aber seine Worte bleiben und werden in China weiter Früchte tragen.