Im Prozess der Errettung von Lebewesen Eigensinne loslassen

Von der Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch für Praktizierende in Taiwan 2010

(Minghui.de) Ich grüße den Meister! Ich grüße alle Mitpraktizierenden!

Der Meister sagte:

„Lass mich dir eine Wahrheit sagen: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Vorgang, bei dem die Eigensinne des Menschen ständig beseitigt werden.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1, Menschen wirklich zu hohen Ebenen anleiten, Seite 1)

Diese Worte des Meisters aus dem Zhuan Falun sind mir seit Beginn meiner Kultivierung bekannt. Trotzdem hielt ich an meinen Eigensinnen fest und verdeckte sie mit der Ausrede, Lebewesen zu erretten. Deswegen fiel ich in den vergangenen acht Jahren meiner Kultivierung immer weiter nach unten. Tief im Herzen habe ich verstanden, dass die enormen Bemühungen des Meisters und seine grenzenlose Gnade in jedem einzelnen Teilchen meines Fortschritts enthalten sind. Ich widme diesen Artikel dem Meister und möchte meine Erfahrung mit anderen Praktizierenden teilen. Bitte weist mich auf irgendwelche Unzulänglichkeiten hin.

Die Mentalität beseitigen, mich zu wichtig zu nehmen

In den vergangenen Jahren habe ich regelmäßig den Menschen aus Festlandchina die wahren Geschehnisse von Angesicht zu Angesicht erklärt. Ich sammelte dabei viele Erfahrungen und betrachtete diese als „Schlüssel zum Erfolg“. Mit der Zeit entwickelte ich dabei unbemerkt neue Eigensinne.

Vor mehreren Monaten bat mich unser lokaler Koordinator, die Informationen am schwarzen Brett im Chihkan Hochhaus zu aktualisieren. Meine Meinung war, dass die derzeitig ausgehängten Informationen noch vollkommen in Ordnung seien und eigentlich alles Wichtige enthalten würden. Das einzige, was man hätte bemängeln können, war das Brett selbst. Es war schon alt, schmutzig und verbogen. Die neuen schwarzen Bretter waren bereits bestellt, doch bei diesen fehlten eine Menge wichtiger Inhalte. Ich teilte meine Ansicht einem anderen Praktizierenden mit und dachte, wenn wir schnell handelten, könnten wir die laufende Produktion noch verändern. Der Praktizierende stimmte mir jedoch nicht zu.

In diesen Tagen machte ich mir große Sorgen über die Lebewesen. Ich dachte, ob sie wohl meine erfolgreichen Erlebnisse der Vergangenheit berücksichtigen würden. Bestimmt hatte der Mitpraktizierende den aufrichtigen Gedanken, die aktualisierten Informationen könnten noch mehr Lebewesen erretten. Das wusste ich auch und mir war klar, dass ich meine selbstsüchtigen Gedanken loslassen und mit anderen bedingungslos kooperieren sollte. Doch jedes Mal, wenn ich versuchte, mein Selbst loszulassen, tauchte ein Gedanke auf: „Ich habe jahrelange Erfahrungen gesammelt und weiß, was richtig ist. Jetzt ist nicht die Zeit der persönlichen Kultivierung vorbei. Es ist viel wichtiger, Lebewesen zu erretten, als Eigensinne zu beseitigen!“ Diese Gedanken verwirrten mich und ich war mir nicht sicher, was ich nun tun sollte. Einmal war ich ruhig und dann wieder aufgebracht. Der Meister bemerkte, dass ich es nicht erkannte und bewegte mich dazu, mehrere Erfahrungsberichte zu lesen. In diesen Berichten stand eindeutig, dass jede Informationsstelle, auch wenn sie mit anderen Erklärungen bestückt war, sehr gut funktionierte. Gab es dann noch einen Grund, auf meiner Meinung zu bestehen?

Die Informationen auf den schwarzen Brettern und den Spruchbänder waren wichtig für die Lebewesen, die wahren Umstände zu verstehen, trotzdem durfte ich diese materiellen Dinge nicht überbewerten. Das Ergebnis in Bezug auf die Erklärung der wahren Umstände lag nur an den Dafa-Schülern selbst. Es kam nicht auf die materiellen Dinge an, sondern der Schlüssel ist die Barmherzigkeit und die aufrichtigen Gedanken der Dafa-Schüler.

Da ich viele Jahre erfolgreiche Erfahrungen gesammelt hatte, nahm ich mich selbst zu wichtig. Oberflächlich dachte ich zwar, dass alle Dinge vom Meister getan würden, aber tief in mir glaubte ich, dass ich großartig sei. Ich verstand es so: Eine Person lässt ihre eigenen Erfahrungen nicht los, wenn sie glaubt, sie/er habe es in dieser Hinsicht gut gemacht. Der Vorfall war vom Meister arrangiert, ich sollte es erkennen und mich korrigieren.

Später stand ich der Sache mit den schwarzen Brettern positiver gegenüber und die Mitpraktizierenden verhielten sich auch anders. Letztendlich erkannte ich, dass alle Dinge, die mir im Prozess der Errettung der Lebewesen begegnen, dazu da sind, mich zu verbessern. Warum war ich nicht demütiger? Ich dachte immer nur daran, dass ich Menschen errettete, und ich entwickelte einen Eigensinn auf meine Erfahrungen. Das war ein Irrtum. Ohne das Arrangement und die Unterstützung des Meisters kann ich niemanden erretten. Eigentlich ist der gesamte Prozess, in dem ich Lebewesen errette, ein Weg, den der Meister für mich arrangiert hat. Dabei kann ich mich berichtigen, reinigen und zur Vollendung kommen.

Die Mentalität, „auf schnelle Ergebnisse erpicht zu sein“, beseitigen

Wir dürfen uns die Lebewesen, denen wir Errettung anbieten, nicht aussuchen. Dieses Prinzip ist ganz einfach und klar, allerdings haperte es mit der praktischen Umsetzung. Jedes Mal, wenn ein Reiseleiter oder ein Polizeibeamter unsere Erklärung der wahren Umstände unterbrach oder störte, ließ ich mich bewegen. Von meiner Barmherzigkeit war nichts zu sehen. Erst nach kurzem Innehalten gelang es mir wieder, in den aufrichtigen Zustand zu kommen. Warum geschah dies? Ich bemerkte, dass ich darauf erpicht war, schnelle Ergebnisse zu erreichen. Deswegen betrachtete ich alles, was sich mir in den Weg stellte, als Störung. In Wirklichkeit spielte der Eigensinn des Konkurrenzdenkens oder der Rivalität hier eine entscheidende Rolle. Wie konnte ich den Reiseleiter oder Polizisten als Störung ansehen? Wo war denn meine Barmherzigkeit für diese Lebewesen?

Wenn wir in Gedanken differenzieren, wen wir erretten sollen und wen nicht, sind wir nicht barmherzig. In diesem Moment, befinden wir uns in den menschlichen Anschauungen. Kultivierung ist ernsthaft. Es gab doch keinen Grund, mit dem Leiter oder dem Beamten in Konflikt zu geraten, nur weil ich die Absicht hatte, Menschen zu erretten. Ich glaubte von mir, dass ich Barmherzigkeit für alle Lebewesen hätte. Über lange Zeit bemerkte ich nicht, dass ich mich wie eine gewöhnliche Person verhielt. Jetzt verstehe ich auch, warum sich die Menschen nicht in meine Nähe trauten, wenn ich innerlich einen Konflikt mit anderen Personen hatte.

Nach einem Erlebnis in Hongkong wurde mir klar, dass ich meine Mentalität „auf schnelle Ergebnisse erpicht zu sein“ beseitigen musste. Dort gab es viele Menschen aus Festlandchina und ich war der einzige Praktizierende dort. Was sollte ich tun? Ich machte mir Sorgen. Ich drängte sie dazu, aus der KPCh und deren angegliederten Organisationen auszutreten, ohne dass ich mich näher mit ihnen auseinandersetzte. Deshalb war ich nicht sehr erfolgreich. Dann entschloss ich mich, meine Sorgen loszulassen, und betrachtete es nicht als vorrangig, ob sie aus der KPCh austraten oder nicht. Das Wichtigste war, dass diese Person wirklich die wahren Umstände verstand. Nachdem ich meine Denkweise korrigiert hatte und mein Verhalten änderte, bemerkte ich, dass die Lebewesen offener waren. Zuerst redete ich noch sehr viel. Später wurde es einfacher und jeder willigte sofort ein, sobald ich den Austritt nur erwähnte. Ich verstand dann das folgende Fa-Prinzip besser.

Der Meister sagte:

"Du fragst, wie man es schaffen kann, wenn man so viele Menschen erretten und ihnen die Wahrheit erklären muss. Mach das nach deiner Möglichkeit. Mach so viel wie du schaffen kannst. Wenn die Dafa-Jünger das gut machen, was sie machen sollen, wird sich die Situation ändern.“ (Li Hongzhi, 07. 06.2009, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, Fragen und Antworten)

Im vergangenen August wurden wir vom Kultur- und Touristikbüro in Tainan bezüglich unserer Informationstafel im Chihkan Hochhaus kritisiert. Sie baten uns, die Aushängefläche zu reduzieren, das Brett niedriger zu hängen und die „blutigen“ Bilder herauszunehmen. Ich erinnerte mich an meine Erlebnisse in Hongkong und machte mir keine Sorgen. Ich dachte mir, dass wir dieses Problem nur mit Barmherzigkeit lösen konnten. Wir schrieben deshalb Briefe an das Büro, in denen wir schilderten, dass die Informationen am schwarzen Brett eine sehr wichtige Informationsquelle darstelle. Wir erklärten uns auch bereit, einige Veränderungen vorzunehmen. Dem Briefen legten wir ausführlichere Berichte über den Organraub an lebenden Falun Gong Praktizierenden bei.

„Wir sagen: bei Konflikten, einen Schritt zurück, das Meer ist weit, der Himmel endlos." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Erleuchtung, Seite 184)

Wenn uns jemand kritisiert, gibt es immer einen Grund. Möglicherweise war es Konkurrenzdenken oder die Person wurde vom Bösen kontrolliert oder hatte falsche Ansichten. Deshalb sollten wir bei einem Konflikt nicht unhöflich sein. Als erstes sollten wir uns selbst berichtigen, dann das Böse mit aufrichtigen Gedanken beseitigen und ihm/ihr die wahren Geschehnisse erklären. Die Dinge lassen sich sehr schnell verändern, wenn wir eine Person wirklich mit Barmherzigkeit erretten wollen. Letztendlich konnten wir das schwarze Brett im Chihkan Hochhaus genauso lassen, wie es war. Die ausgehängten Erklärungen halfen vielen Passanten, die wahren Tatsachen zu verstehen, und die Beamten positionierten sich gut.

Die Mentalität der Selbstbestätigung beseitigen

Irgendwann stellte ich fest, dass fast alle meine Eigensinne mit der Mentalität der Selbstbestätigung verbunden waren, z.B. wenn ich schnelle Ergebnisse erreichen wollte. War die „Wichtigtuerei“ nicht auch eine Form der Selbstbestätigung? Alles beruhte auf dem Eigensinn, eine Bestätigung zu erhalten. Dabei spielte es keine Rolle, woher die Bestätigung kam, von anderen oder mir selbst. Es machte mich glücklich.

Warum hatte ich solch eine starke Mentalität, die nach Bestätigung suchte? Das stammte, glaube ich, aus meiner frühesten Kindheit. Damals fühlte ich mich ständig minderwertig und hatte wenig Selbstvertrauen. Dieser Eigensinn fiel mir schon zu Beginn meiner Kultivierung auf. Allerdings freute ich mich darüber. Als mich eine Person grob behandelte, freute ich mich noch. Es erschütterte mich damals nicht und ich war auch nicht traurig, dass diese Person nicht errettet wurde. Ich dachte nur daran, dass ich eine bedeutende Sache tat, und hob meinen Existenzwert hervor.

Wenn ich manchmal mit Medienarbeit beschäftigt war, tauchte diese Mentalität auch auf. Immer wenn Mitpraktizierende meine Schreibfähigkeiten lobten, freute ich mich. Gleichzeitig machte ich mir selbst Druck und achtete besonders auf die Qualität meiner Arbeit. So versuchte ich, meinen Ruf zu schützen, in Wirklichkeit hatte ich Angst. Ich brauchte sehr lange, bis ich meine Arbeiten fertiggestellt hatte. Die Arbeit für Dafa ist heilig. Die gewaltige Kraft des Fa wird sich nicht manifestieren, solange mein Ausgangspunkt nicht aufrichtig ist. In meiner Arbeitsweise glich ich einer normalen Person, die einfach sehr schwer arbeitete.

Diese Mentalität der Selbstbestätigung war schwer abzulegen und ließ mich eine ganze Zeit lang verzweifeln. Eines Tages erkannte ich, dass ich wieder nur an mich und meinen eigenen problematischen Kultivierungszustand dachte. Aber ich war nicht verzweifelt darüber, dass keine Lebewesen errettet wurden. Warum eigentlich nicht? Es war so, als wollte ich eine Schicht Selbstsucht aus einer Anzahl größerer Schichten beseitigen. Auf diese Weise ließ sich die Selbstsucht nicht beseitigen und stattdessen wäre ein neuer Eigensinn entstanden – der Eigensinn auf den Eigensinn selbst.

Früher war ich auf einen Mitpraktizierenden sehr neidisch. Ich versuchte dann, den Eigensinn des Neides zu unterdrücken und ihn loszulassen, aber er blieb immer existent. Später baten mich Praktizierende aus Hongkong um Hilfe und so fuhr ich dorthin. In diesen Tagen hatte ich nur die Lebewesen in meinem Herzen. Zehn Tage später kam ich nach Taiwan zurück und verspürte plötzlich keinen Neid mehr gegenüber diesem Mitpraktizierenden.

Meiner Meinung nach sollten wir alle schlechten Gedanken standhaft verneinen und Eigensinne mit aufrichtigen Gedanken auflösen. Der Schlüssel dazu ist, dass wir das Fa gut lernen und uns unserer Aufgabe, der Errettung von Lebewesen widmen. Die Eigensinne werden sich ganz von alleine auflösen, weil wir weniger an uns selbst denken.

Ich danke Ihnen Meister! Ich danke den Mitpraktizierenden!