Einige Gedanken zum Austausch mit Praktizierenden, die sich alleine kultivieren

(Minghui.de) 1994 erfuhr ich zum ersten Mal von Dafa und 1996 fing ich mit dem Praktizieren an. Über einen langen Zeitraum hinweg kultivierte ich mich alleine. Dank der Barmherzigkeit des Meisters und der Hilfe von anderen Praktizierenden konnte ich Ende 2008 Zugang zur Minghui-Webseite bekommen. Anfang 2009 fing ich an, die drei Dinge zu tun und das Fa zu bestätigen. Ich war ein bisschen spät dran, mit auf die Reise zu gehen, da viele Praktizierende schon vor Jahren damit angefangen hatten. Wenn man sich alleine kultiviert, kann es sehr leicht geschehen, dass man nachlässt, denn es gibt niemanden, der einen erinnert. Ich habe ein paar Gedanken, die ich mit anderen Praktizierenden, die auch spät anfingen, teilen möchte.

1. Das Fa mit unseren Herzen bestätigen

In der ersten Hälfte des Jahres 2010 wurde meine Tochter sehr nervös. Manchmal weinte sie über eine Stunde lang. Was wir auch taten, um sie zu beruhigen, es funktionierte nicht. Dies dauerte einige Monate an. Plötzlich fiel mir eines Tages, als ich mit ihr spielte, auf, dass sie in Ordnung war. Was war geschehen? Ich erkannte, dass der Grund der war, dass ich ihr beim Spielen meine gesamte Aufmerksamkeit schenkte. Von da an kümmerte ich mich fürsorglich um sie und bald war ihre Gereiztheit verschwunden.

Diese Wendung der Dinge ließ mich nachdenken. Ich schaute nach innen, weil ich wusste, dass so etwas im Leben eines Kultivierenden kein Zufall ist. Seitdem ich angefangen hatte, das Fa zu bestätigen, kümmerte ich mich oft nicht um meine Tochter und hatte die Ausrede, dass ich das Fa bestätigen müsse. Tatsächlich machte ich das aber auch nicht gut. Wenn ich das Fa bestätigte, dann war ich auch nicht wirklich aufmerksam und machte es nur routinemäßig. Wenn ich jemanden über die wahren Umstände aufklären wollte, dann sprach ich nicht deutlich. Das Schlimmste daran war, dass ich auf dieser Ebene festsaß und es noch nicht einmal bemerkt hatte.

Der Meister sagte, dass alles, was einem Kultivierenden begegnet, eine gute Sache ist und dass wir nach innen schauen sollen. 2009 fing ich damit an, meine Familienangehörigen über die Fakten der Verfolgung aufzuklären. Ich überzeugte auch meinen Vater, aus der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) auszutreten. Mein Vater war erst in die KPCh eingetreten, als er pensioniert wurde. Weil er jedoch Angst vor der KPCh hatte und sich um die Sicherheit unserer Familie sorgte, wurde er jedes Mal ängstlich, wenn ich die Sprache auf den Austritt aus der KPCh brachte. Ich konnte meine Xinxing nicht im Zaum halten und stritt mit ihm ein paar Mal. Als ich ein neues Verständnis über Achtsamkeit hatte, erkannte ich, dass auch er ein Opfer war. Er hatte eine starke Schicksalsverbindung, die ihm so viele Chancen zur Errettung gab. Ich hörte auf, mich mit ihm zu streiten. Stattdessen sagte ich immer, wenn die Gelegenheit auftauchte, ein paar Worte, die sein Verständnis erhöhen konnten. Ich wusste, dass meine Eltern ihre Kinder liebten. Als mein Vater die großen positiven Veränderungen an mir sah, war er wirklich sehr berührt. Manchmal konnte ich ihm die Fakten nicht mit gesprochenen Worten erklären. Ich schrieb ihm dann sorgfältig ein paar Zeilen und ließ ihm Zeit, sie zu lesen. Ich wollte ihm nicht alles auf einen Schlag zumuten, so schrieb ich mehrmals, um die Dinge schrittweise zu erklären. Ich war der Meinung, dass ich sein Herz berühren könnte, wenn ich mein Herz benutzte. Ich schrieb ihm drei Punkte und erklärte, wie ich auf Widerwärtigkeiten stieß, wie mich Dafa verändert hatte und wie ich anfing, das Fa zu bestätigen. Nachdem er die drei Berichte gelesen hatte, ermutigte ich ihn zum Austritt aus der KPCh. Er war auch ehrlich zu mir. Er erzählte, dass er schon vor langer Zeit hatte austreten wollen und es bedauert hatte, dass er überhaupt in die KPCh eingetreten war. Er habe sich aber Sorgen über die Konsequenzen eines Austritts gemacht. Ich sah, dass er aufrichtig war und schlug ihm vor, dass er mit Hilfe eines Pseudonyms online aus der KPCh austreten solle. Er stimmte mir froh zu. In diesem Augenblick hatte ich viele gemischte Gefühle.

2. Wenn man sich alleine kultiviert, kann man leicht ein falsches Verständnis haben

In den vielen Jahren, in denen ich mich alleine kultivierte, dachte ich, dass die Widerwärtigkeiten einfach nur Schwierigkeiten wären. Wenn man genug gelitten habe, dann würde man die Prüfung bestehen. Als ich anfing, das Fa zu bestätigen, hatte ich den gleichen Gedanken und versuchte, Probleme zu vermeiden. Ich unterschied nicht zwischen persönlicher Kultivierung und Kultivierung in der Zeit der Fa-Bestätigung. Ich konnte die Anforderungen des Meisters nicht erfüllen.

Der Meister sagte:

Wenn Probleme auftauchen, soll man unbedingt zuerst bei sich selbst nachschauen, ob man Recht hat oder nicht. Falls feststellt wird, dass es sich um Störungen und Sabotage handelt, soll man bei der Behandlung konkreter Probleme mit diesen Menschen an der Oberfläche möglichst ruhig und barmherzig umgehen; denn es ist den Menschen selbst normalerweise unklar, wenn sie vom Bösen ausgenutzt werden (obwohl die ausgenutzten Menschen normalerweise diejenigen sind, die schlechte Gedanken haben oder bei denen schlechte Gedanken auftauchen). Die Störungen des Bösen in anderen Räumen müssen jedoch unbedingt mit Ernsthaftigkeit und aufrichtigen Gedanken beseitigt werden. (Li Hongzhi, Fa-Berichtigung und Kultivierung, 08.07.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Ich schaffte keinen guten Übergang von der persönlichen Kultivierung zur Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung. Jetzt werden die Dinge wegen meines fleißigen Fa-Lernens besser. Ich möchte meine Erfahrungen mit allen teilen, weil ich denke, dass andere Praktizierende, die sich allein kultivieren, vielleicht dieselben Fehler machen.

3. Angst vor Gedankenkarma

Lange Zeit wurde ich durch Gedankenkarma gestört. Nach vielen Jahren der Kultivierung und nachdem ich 2009 angefangen hatte, aufrichtige Gedanken auszusenden, fühlte ich mich besser. Gelegentlich tauchte jedoch das Problem wieder auf. Ich dachte, dass dies wahrscheinlich die schwerste Prüfung für mich war.

Der Meister sagte:

Wisst ihr, wenn ein Jünger der Fa-Berichtigung in der Fa-Berichtigung nicht durchgekommen ist, gibt es für ihn keine nächste Chance mehr zum Kultivieren. Denn in der Geschichte wurde euch schon das Beste gegeben, in der heutigen persönlichen Kultivierung habt ihr kaum gelitten und das himmlischgroße Karma, das ihr Leben für Leben erzeugt habt, wurde euch auch nicht selbst ertragen gelassen. Gleichzeitig wird euch auf die schnellste Weise die Ebene erhöhen gelassen; alles von Früher, was gut ist, wird behalten; auf jeder Ebene das noch Bessere für euch ergänzt; während der Kultivierung wird euch auf jeder Ebene immer alles, was das großartigste ist, gegeben; nachdem ihr zur Vollendung gekommen seid, werdet ihr zu eurer Position des höchsten Horizonts zurückkehren. (Li Hongzhi, Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung, 15.08.2001, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Als ich mich persönlich kultivierte, wurde ich oft nachlässig und war nicht sehr ernsthaft. Ich dachte sogar, dass ich mich in meinem nächsten Leben weiterkultivieren könnte, wenn ich es in diesem Leben nicht schaffte. Als ich diesen Abschnitt las, war ich schockiert. Kürzlich wollte ich meinen alten Zustand des Fa-Lernens durchbrechen. Ich fing damit an, das Zhuan Falun (Li Hongzhi) auswendig zu lernen. Ich wunderte mich, warum die Worte mein Herz nicht berührt hatten, obwohl ich das Buch schon so oft gelesen hatte. Kümmerte sich der Meister nicht um mich? Ich spüre wirklich, dass mich der Meister nie im Stich ließ, auch wenn ich eine lange Zeit in der persönlichen Kultivierung festsaß. Solange ich eine wahre Praktizierende bin, sollte ich weder irgendwelche Eigensinne noch Angst noch Gedankenkarma haben. Die Schlüsselfrage ist, ob ich mich selbst als wahre Dafa-Jüngerin betrachten und hohe Anforderungen an mich selbst stellen kann.

4. Angst vor Leiden

Wegen meiner Angst vor Leiden konnte ich lange Zeit nur mit einem gekreuzten Bein sitzen. Später, im Jahr 2010 las ich folgende Worte des Meisters:

„…wenn du als ein Kultivierender, der sich recht gut kultiviert hat, den Lotussitz nicht schaffen kannst, werden auch die Bodhisattvas da oben ihre Hände vor den Mund halten und Späße über dich machen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Singapur, 22.-23. August 1998 in Singapur)

Ich versuchte den Lotussitz. Länger als ungefähr zehn Minuten konnte ich ihn nicht schaffen. Nach einer Zeit wurde meine Willenskraft schwächer und ich hörte mit dem Lotussitz auf. Vor ein paar Tagen erinnerte ich mich wieder an die Worte des Meisters. Ich versuchte es 3-mal und schließlich konnte ich in der Lotusposition sitzen. Ich saß über eine halbe Stunde. Ich erkannte, dass der Meister uns die Wunder von Dafa zeigen wird, wenn wir den Wunsch dazu haben. Als ich den starken Schmerz von der Lotusposition spürte, erkannte ich plötzlich, dass ich meine Schmerzempfindlichkeit loslassen sollte. Als Kultivierende müssen wir alle Eigensinne beseitigen, auch den der Angst vor Schmerz und Leid. Der Meister sagte: „Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, Seite 340) Wenn wir nicht ein bisschen Leiden ertragen können, dann brechen wir bei der geringsten Verfolgung durch das Böse zusammen. Früher dachte ich, dass ich gut Schwierigkeiten ertragen und Leben und Tod loslassen könne. Doch die Angelegenheit des Lotussitzes zeigte mir, dass ich sehr wenig erdulden kann. Wenn wir solche kleineren Leiden nicht aushalten können, wie können wir dann davon sprechen, Leben und Tod loszulassen? Wir haben auf jeden Fall die Fähigkeit, jede Prüfung, die der Meister für uns arrangierte, zu bestehen. Wenn wir sie nicht schaffen, dann liegt das Problem in uns.

Die Zeit eilt. Ich habe immer mehr das Gefühl, dass die Zeit rasch weitereilt, ganz egal, ob ich es gut mache oder nicht. Vor ein paar Tagen hatte ich einen Traum. Ich wartete zusammen mit einer früheren Klassenkameradin auf den Bus. Wir waren in der Stadt. Wir warteten den ganzen Nachmittag auf unseren Bus und sahen ihn nicht. Es gab andere Buse, deren Streckenführungen wechselten und die unsere Haltestelle nicht anfuhren. Wir warteten bis zum Abend, aber der Bus kam nicht. Es gab ein Hotel in der Nähe der Bushaltestelle. Wir beschlossen, dort die Nacht zu verbringen. Außer uns warteten noch vier andere Personen auf den Bus und blieben auch dort. Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war es 08:50 Uhr und ich erinnerte mich plötzlich, dass ich um 09:00 Uhr eine Prüfung hatte. Ich schaute mich nach den anderen vier Personen um und erfuhr, dass sie im Verlauf der Nacht nach Hause gegangen waren. Ich wurde sehr ängstlich und fing an zu packen. Zu meiner Überraschung hatte ich viel Kleidung und viele andere Sachen bei mir. Auf der Treppe gab es auch eine Menge an Lehrmaterial. Ich konnte gar nicht alles mitnehmen. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war ich richtig wachgerüttelt. Ich hatte immer noch so viele Probleme zu lösen. Wie konnte ich an der Prüfung teilnehmen, wenn ich nachlässig wurde und mich nicht beeilte? Ich muss noch viele Eigensinne beseitigen und noch viele Dinge beenden.

Ich danke dem Meister, dass er mich daran erinnert hat!