Auflage einer „85-prozentigen Umerziehungsquote” führt zu verschärfter Verfolgung und Tod

(Minghui.de) Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) hat immer wieder versucht, die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden zu verbergen. Auch in den engen Grenzen der Gefängnisse bemühen sich die Wärter, ihre Verbrechen unter Verschluss zu halten. Dennoch sind viele Dinge, die im Dunkeln geschehen sind, dank der Berichterstattung durch die Falun Gong-Praktizierenden ans Licht gekommen.

Vor kurzem las ich einen Bericht auf der Minghui-Webseite mit dem Titel „Todesmeldung! Zwei Falun Gong-Praktizierende starben kürzlich im Gefängnis Jiamusi“ (http://www.minghui.de/artikel/63753.html). Wir bekommen aufgrund von einigen Zahlen, die in diesen Bericht zur Verfügung gestellt werden, einen Einblick in die Situation.

Der Bericht gibt einen Überblick über zwei Praktizierende, Herrn Qin Yueming und Herrn Yu Yungang. Herr Qin wurde am 26. Februar 2011 zu Tode gefoltert. Sieben Tage später starb Herr Yu in einem Krankenhaus. Zwei Personen starben innerhalb von acht Tagen. Diese Todesfälle sind Hinweise für die Schwere der Verfolgung.

Vor diesen Brutalitäten fand im Jiamusi Gefängnis ein Treffen statt. Der zuständige Leiter hatte angekündigt, dass eine „Umerziehungsquote“ von 85 % erreicht werden sollte. Die neue 85 %-Schwelle wurde zweifellos für die Wärter und einige Häftlinge zur Motivation, die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden eskalieren zu lassen.

Der Leiter richtete innerhalb des Gefängnisses eine “streng geführte Abteilung“ ein. Zum einen will man damit die Verfolgung durch neue Leitlinien eskalieren lassen. Andererseits will man die Verfolgung noch geheimer vollziehen.

Die „streng geführte Abteilung”, in die neun Falun Gong-Praktizierende gesperrt wurden, wurde am 21. Februar eingeführt. Fünf Tage später wurde Herr Qin Yueming umgebracht. Sieben Tage später tötete man Herrn Yu Yungang. Die Intensität der Verfolgung dort ist jenseits aller Vorstellungskraft.

Welche Art von körperlichen Strafen wurde angewendet? Das wissen wir zurzeit wegen der Blockade von Informationen nicht. Dennoch können wir eine gewisse Vorstellung über die Verfolgung gewinnen, wenn wir uns die Situation der beiden vor ihrem Tod anschauen.

Herr Qin Yueming lebte im Bezirk Jinshantun, Stadt Yichun, Provinz Heilongjiang. Er bestritt seinen Lebensunterhalt durch das Sammeln von Abfallstoffen. Herr Qin wurde im Oktober 1999 zu drei Jahren Zwangsarbeitslager in Yinchun verurteilt. Im April 2002 verhaftete man Herrn Qin erneut. Meng Xianhua, Leiter des „Büro 610”, forderte Wärter auf, Herrn Qin durch Schläge, verbale Beleidigungen, Anbinden an die „Tigerbank“, Fesseln mit Seilen und mit anderen Misshandlungen zu foltern. Die Folter hinterließ bei Herrn Qin gebrochene Rippen und ein gebrochenes Bein. Später wurde er zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt und kam in die Haftanstalt von Jiamusi.

Herr Qin war vorher bereits schwer körperlich misshandelt worden, aber er überlebte. Diesmal war er innerhalb von nur sechs Tagen zu Tode gefoltert worden.

Durch die Folter fiel Herr Yu Yungang am 01. März 2011 gegen 15:00 Uhr in Ohnmacht und wurde zum zweiten Krankenhaus gebracht, das der Universität Jiamusi angegliedert ist. Er kam in die Chirurgie. Der Arzt entnahm ein Stück des Schädels, gab eine „Bekanntmachung über den kritischen Zustand“ an seine Familie weiter und legte ihr nahe, auf das Schlimmste gefasst zu sein. Offenbar litt Herr Yu an Blutungen innerhalb seines Schädels. Wenn nicht, was war der Zweck der Operation? Warum entfernte der Arzt ein Stück seines Schädels? Seine Kopfverletzung muss durch eine Gewalteinwirkung verursacht worden sein.

Herr Yu wurde durch das Gefängnis genau beobachtet. Uniformierte Beamte und einige in Zivil bewachten ständig sein Zimmer. Die Ärzte und Schwestern durften sein Zimmer nicht ohne Erlaubnis betreten. Seine Familie konnte ihn nach wiederholten Forderungen kurz besuchen, stellte aber fest, dass Herr Yu sie während des Besuches nicht erkannte. Die Angehörigen forderten, nachdem er gestorben war, seinen Körper im Raum der Intensivstation noch einmal sehen zu dürfen, was aber abgelehnt wurde. Beamte trugen seinen Körper hinunter und in ein Polizeifahrzeug. Die anwesenden Familienmitglieder baten nachdrücklich, so lange zu warten, bis der Rest der Familie, der noch unterwegs war, angekommen sei. Der stellvertretende Gefängnisdirektor sagte: „Ich gebe Ihnen nur fünf Minuten, um seinen Körper zu sehen.“ Nachdem Herrn Yus Familie ihn für fünf Minuten in dem Wagen gesehen hatte, gab das Fahrzeug Gas und raste wie ein Fluchtauto davon.

Durch diese Berichte können wir erkennen, dass die blutige Verfolgung im Gefängnis Jiamusi zunimmt.