Eigensinne im Keim ersticken

(Minghui.de) Vor einiger Zeit besuchte ich den Praktizierenden A. Er berichtete mir etwas, was vor kurzem passiert war. Er hatte regelmäßigen Kontakt mit dem Praktizierenden B, der aus geschäftlichen Gründen in den Süden Chinas reiste. Als der Praktizierende B zurückkehrte und den Praktizierenden A zum chinesischen Neujahr besuchte, brachte Praktizierender B zwei Gläser Tee mit. Praktizierender A sagte: „Ich freue mich, dass du zu mir auf Besuch gekommen bist. Aber ich freue mich nicht über dein Geschenk. Wir sind beide Kultivierende. Wie können wir den Gebräuchen der gewöhnlichen Menschen folgen?“ Praktizierender B erklärte, dass das Geschenk keinen großen Wert habe und nur ein Zeichen seiner Wertschätzung sei. Praktizierender A sagte: „Es ist egal von welchem Wert es ist. Wir tauschen keine Geschenke, wie es gewöhnliche Menschen tun. Wir kommen zusammen, um über Angelegenheiten der Kultivierung zu sprechen. Wir tauschen darüber aus, wie wir uns im Fa verbessern und uns selbst als Kultivierende betrachten können. Obwohl das keine große Sache ist, dürfen wir sie nicht nachlässig behandeln. Eine kleine Angelegenheit kann zu einem großen Problem anwachsen.“ Praktizierender B sagte: „Ok, jetzt verstehe ich.“

Diese Geschichte erinnerte mich an einen Spruch: „Es im Keim ersticken“. Mit anderen Worten, lasst uns Fehler korrigieren, sobald sie auftauchen. Manchmal beachten Praktizierende kleine Details nicht (und sie werden zu großen Fehlern).

Beispielsweise ging Praktizierender C zum Haus von Praktizierenden D, um an einem Projekt zu arbeiten. Als sie fertig waren, war es fast Mittag. Praktizierender D lud Praktizierenden C zum Essen ein. Zuerst lehnte C das Angebot ab. Doch nachdem D darauf bestand, blieb C zum Essen. Beim nächsten Mal aßen sie zusammen ohne zuvor Höflichkeiten auszutauschen. Mit der Zeit kam C sehr häufig, auch wenn sie nicht an einem Projekt arbeiteten. Sie redeten einfach nur lange Zeit miteinander. Praktizierender D musste ihn als Gast behandeln und ihm Essen anbieten. Manchmal bestellten sie zwei Menüs von einem Restaurant, manchmal vom Markt. Dies verschwendete Geld und Zeit des Praktizierenden D.

In einem anderen Fall ging Praktizierender E während der Mittagszeit zu Praktizierenden F. F bat E zum Essen zu bleiben, E stimmte zu. Das Essen war köstlich und E lobte F für das Essen. F bot ihm Essen zum Mitnehmen an, E ging mit noch mehr Essen nach Hause.

Praktizierender G ging zu Praktizierenden H, um an einem Projekt zu arbeiten. Als G ging, pflückte H etliches Gemüse aus seinem Garten und bot sie G an. Zuerst lehnte G ab, Praktizierender H sagte: „Es wurden hier produziert und ist nicht viel Geld wert. Nimm es!“ Mit dem Gedanken, dass das Gemüse „nicht viel Geld wert sei“ nahm es Praktizierender G an und fühlte sich wohl.

Als wir über diese „Kleinigkeiten“ sprachen, sagten einige Praktizierende: „Wir sind alle Praktizierende. „Warum bist du so kleinlich? Seien wir nicht zu streng.“

Ich stimmte nicht zu.

Der Meister sagte: Trägt hohes Ideal, beachtet Kleinigkeit. (Li Hongzhi, Der Heilige, 17.11.95, Essentielles für weitere Fortschritte)

Dies ist etwas, was jeder Praktizierende erreichen sollte. Sogar gewöhnliche Menschen wissen, dass Kleinigkeiten eine Person zu Fall bringen können. Sollten die Anforderungen an Dafa-Jünger nicht sogar höher sein? Ich habe in Minghui Weekly einige Geschichten gelesen, die sich auf diese Sache beziehen. Ein chinesisches Sprichwort lautet: „Ein Ameisenloch kann einen riesigen Damm von Tausend Meilen zum Einsturz bringen“.

Das erste Beispiel handelt von einer Praktizierenden, die von einem kleinen Einkommen lebte. Ihr Mann war ein gewöhnlicher Mensch und aufgrund einer Krankheit ans Bett gefesselt. Ihre Tochter ging auf die Mittelschule. Jeden Monat brauchte sie allein für die Unterstützung ihrer Familie 600 Yuan. Diese Praktizierende wurde jedoch von ihrer Situation nicht zurückgehalten. Trotz des engen Zeitplanes und der enormen Schwierigkeiten versuchte sie, Zeit zu finden, um die wahren Begebenheiten zu erklären und die Menschen zu überzeugen, aus der Kommunistischen Partei Chinas auszutreten. Sie zahlte auch anderes Material. Ihre Mitpraktizierenden sahen ihre Schwierigkeiten und sammelten fast Tausend Yuan, um es ihr zu geben. Zuerst lehnte sie es ab. Nachdem die Praktizierenden darauf bestanden, nahm sie das Geld an. Dies wurde zu einer monatlichen Routine. Mit der Zeit nahm sie das Geld gerne an. Manchmal war sie sogar etwas beleidigt, wenn es weniger als gewöhnlich war. Später gab sie ihren Job auf, weil das unter den Praktizierenden gesammelte Geld mehr als ihr Gehalt ausmachte. So blieb sie zu Hause, um sich allein um ihren Mann und ihre Familie zu kümmern. Auch hörte sie auf, die wahren Umstände zu erklären.

Ein weiteres Beispiel ist ein Praktizierender, der gezwungen war, sein Zuhause zu verlassen. Er war um die 30 Jahre alt und stellte Materialien in einer Produktionsstätte her. Zuerst handelte der Praktizierende gut. Er lud herunter, druckte und sammelte das Informationsmaterial ganz alleine. Er lernte das Fa wann immer er konnte und legte einen hohen Maßstab an sich selbst. Er aß das Essen, das andere ihm anboten und trug Kleidung, die ihm andere Praktizierende gaben. Ursprünglich kümmerte er sich nicht darum, was er bekam. Allmählich ließ er jedoch in seiner Kultivierung nach. Er meinte es sei zu einsam, ganz alleine in der Produktionsstätte zu arbeiten. Er wurde bezüglich Essen und Kleidung wählerisch und dachte daran, in Restaurants zu gehen und Markenkleidung zu kaufen. Zum Schluss hörte er auf, das Fa zu lernen. Er begann Pornografisches anzuschauen und seine Lücken wurden vom Bösen ausgenutzt; er wurde rechtswidrig verhaftet.

Natürlich trägt jeder Praktizierende etliches an Verantwortung für die Störungen und Verfolgung, die ihm passieren. Aber auch andere Praktizierende sind teilweise verantwortlich.

Wenn Praktizierende vom Geld anderer Praktizierenden abhängig werden, um den Lebensunterhalt zu bestreiten, sollten wir sofort die finanzielle Unterstützung für sie einstellen, damit sie wieder eigenständig werden.

Als sich der Praktizierende über Essen und Kleidung zu sorgen begann, hätten wir aufhören müssen, ihm Geld zu geben, welches er dann benutzte, um in Restaurants zu gehen und Markenkleidung zu kaufen. Stattdessen hätten wir mit ihm das Fa lernen und mit ihm austauschen sollen. Wir hätten ihn ermutigen sollen, das Fa mehr zu lernen, fleißiger zu werden und die drei Dinge gut zu machen, die Dafa-Jünger tun sollen. Wenn ein Praktizierender erkennt, dass er vom Fa abweicht und sich berichtigt, wären vielleicht die Störungen und die Verfolgung durch das Böse nicht passiert.

Ein altes Sprichwort besagt: „Es ist eine Sünde eine Nadel zu stehlen“. Auch die Menschen in den alten Zeiten wussten, Kleinigkeiten zu beachten.

Der Meister sagte:

Am Anfang, da dieser Mensch nicht schlecht war, nahm er Geld oder Geschenke, die ihm die anderen als Dank für ihre Heilung geben wollten, vielleicht nicht an und lehnte es ab. Jedoch konnte er der Verschmutzung in diesem großen Farbtopf der gewöhnlichen Menschen nicht standhalten, denn solche Menschen, die sich rückwärts kultivierten, hatten die richtige Kultivierung der Xinxing nicht durchlebt; es ist sehr schwer für sie, ihre Xinxing zu beherrschen. Allmählich fing er an, die kleinen Andenken anzunehmen, nach und nach nahm er auch große Geschenke an, zum Schluss, wenn man ihm zu wenig gab, machte er da nicht mehr mit. Schließlich sagte er: Wozu gebt ihr mir so viele Sachen? Gebt mir doch Geld! Wenn man ihm zu wenig Geld gab, machte er nicht mehr mit. (Li Hongzhi, Rückwärtskultivierung und das Borgen der Kultivierungsenergie, Lektion 3, Zhuan Falun, Seite 98 )

Dafa-Jünger kultivieren sich unter den gewöhnlichen Menschen. Die schmutzigen Gedanken der gewöhnlichen Menschen verschmutzen uns. Ihre Anschauungen kontrollieren uns. Es gibt auch noch viele andere Dinge, die uns stören. Wenn wir sie nicht durchbrechen, ist es leicht, von unserem Kultivierungsweg abzukommen. Diese bösen Sachen zu durchbrechen, ist auch Kultivierung. Wir müssen den Kleinigkeiten Beachtung schenken, um unsere Eigensinne zu beseitigen. Gleichzeitig sollten sich Praktizierende mehr im Fa austauschen und uns weniger finanziell unterstützen.

Wenn ein Praktizierender finanzielle Schwierigkeiten, Konflikte zu Hause oder Probleme in seiner Arbeit hat, dann ist das der Weg, den ein Praktizierender gehen muss. Dies ist Teil des Arrangements des Meisters und ein Test für die Praktizierenden. (Ein Teil davon könnte auch eine Störung und eine Verfolgung der alten Mächte sein. Es liegt an dem Praktizierenden, wie er die Situation versteht und gut handelt.) Wenn wir zu viel Sympathie für jemanden haben oder versuchen jemanden aus der Perspektive eines gewöhnlichen Menschen zu helfen, dann helfen wir ihm nicht, sondern ermutigen seinen Eigensinn noch. Das kann wiederum zu mehr Störungen und Verfolgung führen. Machen wir dann etwas Gutes oder etwas Schlechtes? Helfen wir oder verletzen wir damit unsere Mitpraktizierenden?