Herr Liu Chuanjiang stirbt im Jiamusi Gefängnis an den Folgen der Folter (Fotos)

(Minghui.de) Zwischen dem 26. Februar und dem 5. März 2011 wurden Herr Qin Yuming und Herr Yu Yungang zu Tode gefoltert. Am Morgen des 8. März 2011 wurde Herr Liu Chuanjiang, 55 Jahre alt, ebenfalls von Beamten des Jiamusi Gefängnisses zu Tode gefoltert. Alle drei Personen praktizierten Falun Gong.

Herr Liu wurde zwei Mal rechtswidrig festgenommen und im Jiamusi Gefängnis eingesperrt. Beide Male wurde er geschlagen und magerte stark ab. In 2011 folterte man ihn im Zuge von gewaltsamen Gehirnwäscheprozeduren zu Tode.

1. Der erste Gefängnisaufenthalt

Am 11. Mai 2002 wurden Herr Liu Chuanjiang und andere Praktizierende bei der Polizei angezeigt, als sie Informationsmaterialien über Falun Gong und die Verfolgung verteilten. Sie wurden festgenommen und eingesperrt. Chang Anzhong, ein politischer Ausbilder der Polizeistation im Bezirk Wuyiling, und Agenten des „Büro 610“ bestachen einen Kriminellen mit Nachnamen Lei, Herrn Liu grausam zu foltern. Sie zwangen ihn, drei Tage und drei Nächte auf der so genannten Tigerbank zu sitzen, und entzogen ihm den Schlaf.

Darstellung einer Tigerbank

Nach dieser Folter wurde Herr Liu zu vier Jahren Gefängnis verurteilt und in das Xianglan Zwangsarbeitslager in der Stadt Jiamusi und später ins Jiamusi Gefängnis gebracht.

Am 20. Oktober 2003 um 9:00 Uhr versuchte der verantwortliche Gruppenleiter im Jiamusi Gefängnis, ihm gewaltsam den Kopf zu rasieren und ihn zu zwingen, eine Gefängnisuniform zu tragen. Herr Liu verweigerte, wie ein Krimineller behandelt zu werden, und sagte: „Falun Gong-Praktizierende sind gute Menschen. Es ist falsch, uns hier einzusperren. Wir haben keine Verbrechen begangen.“ Ohne etwas zu sagen, ging der Beamte Chang auf ihn zu und schlug ihm ins Gesicht. Dann stieß ihn der Polizist Sui Jin auf den Boden und trat auf ihn ein.

Am selben Tag gegen 13:00 Uhr versuchte ihn der Wärter Teng Qining zu zwingen, an Gehirnwäscheverfahren teilzunehmen, die auch als „Lernklassen“ bekannt sind. Als er sich weigerte dort hinzugehen, schlug ihn Teng schwer. Da er immer wieder geschlagen wurde, traten bei ihm häufig Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit auf und er konnte nichts essen. Wenn er etwas essen wollte, musste er sich übergeben. Folglich magerte er ab und konnte sich nicht länger selbst versorgen. Außerdem wurde er von zwei Kriminellen rund um die Uhr bewacht.

Am 26. Januar 2004 wurde er mehrmals ohnmächtig, sodass man ihn in ein Krankenhaus brachte. Dort erhielt er die Information, dass ihm nichts fehlen würde. Es war jedem klar, dass er in einem kritischen Zustand eingeliefert worden war und er sich aufgrund der Folter, die er erlitten hatte, in Lebensgefahr befand. Die Wärter missachteten diese Tatsache jedoch. Häftlinge sagten oft: „Du wirst erst dann entlassen, wenn du an der Schwelle des Todes stehst.“ Das sagten sie deshalb, um die Familien und die Falun Gong-Praktizierenden dazu zu bringen, mit dem Praktizieren aufzuhören.

2. Der zweite Gefängnisaufenthalt

Herr Liu wurde am Abend des 26. Juli 2008 erneut festgenommen. Am 5. November des gleichen Jahres wurde er vom Wuyiling Gericht in der Stadt Yichin unter den Befehlen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verurteilt und ins Jiamusi Gefängnis gebracht.

Sobald Herr Liu das Gebäude der Abteilung Nr. 2 des Gefängnisses betrat, durchsuchten ihn die Wärter und nahmen alles an sich, was er mitgebracht hatte, einschließlich zwei Schüssel und ein Paar Handschuhe. Ungefähr ein Dutzend Personen wurden zur gleichen Zeit wie er ins Gefängnis eingeliefert. Sobald man sie durchsucht hatte, brachte man sie hinunter in die Zellen, wo sie getreten und geschlagen wurden. Man zwang sie, in die Hocke zu gehen und ihre Hände um ihre Köpfe zu legen.

Yu Yifeng, der Verantwortliche der Abteilung für intensive Ausbildung; Shen Qingxin, der politische Ausbilder und die verantwortliche Person der Abteilung Nr. 2 belohnten den Häftling Kang Yujun dafür, dass er Herrn Liu bewachte. Yu Yifeng, eine Person mit Nachnamen Zhang, Xu Liang und mehrere andere Häftlinge versuchten, Herrn Liu zu zwingen, eine Reueerklärung zu schreiben. Er weigerte sich.

Später rief Xu Liang, eine weitere Person, die für das Intensiv-Ausbildungsteam verantwortlich war, Herrn Liu in sein Büro und verlangte von ihm, die Reueerklärung zu schreiben, was er jedoch erneut verweigerte. Daraufhin befahl Xu Kang Yujun, Herrn Liu zu foltern. Dieser schlug ihm ins Gesicht und er musste lange Zeit in der Hocke sitzen.

Sechs Tage später rief der Häftling Kang Yujun Herrn Liu in seine Zelle, wo er versuchte, ihn einzuschüchtern, damit dieser die Reueerklärung schrieb. Als er sich ein weiteres Mal weigerte, schlug Kang ihn so lange, bis seine Hände und Füße blutunterlaufen waren. Dann nahm Kang ein Paar Sportschuhe mit Plastiksohlen in Größe 42 und schlug Herrn Liu damit ins Gesicht. Als Kang bald erschöpft war, machte er eine Pause, schlug ihn dann wieder, machte wieder eine Pause und schlug ihn dann nochmals. So ging es einige Male hin und her. Herrn Lius Gesicht schwoll an und letztendlich konnte er diese Tortur nicht länger aushalten und unterschrieb die Erklärung unter Zwang.

Kurz danach wollte der Kader der Abteilung für „Umerziehung“ des Gefängnisses wissen, ob Herr Liu die Reueerklärung freiwillig geschrieben hatte. Ein Beamter der Abteilung mit Nachnamen Zhang nötigte Herrn Liu, dies zu bestätigen, wenn ihn irgendjemand von der Abteilung für Umerziehung danach fragen würde. Herr Liu erwiderte, dass es nicht sein freier Wille gewesen sei. Als dieser Beamte sah, dass Herr Liu nicht kooperierte, brachte ihn Kang in eine Zelle und schlug ihn zweimal.

Gegen Ende März 2009 rief der Teamleiter der Unterabteilung Nr. 2 der Abteilung Nr. 4 Herrn Liu in den Raum der Wärter. Feng Zhongqing, der stellvertretende Leiter der Umerziehungseinheit, und ein weiterer Beamter mit Nachnamen Du waren anwesend. Feng fragte Herrn Liu: „Haben Sie die Reueerklärung freiwillig geschrieben?“ Er antwortete: „Sie zwangen mich, es zu schreiben. Ich habe bereits eine Erklärung abgegeben, dass sie ungültig ist.“

Sowohl Feng als auch der Beamte Du forderten Herrn Liu auf zu sagen, dass er es freiwillig geschrieben habe. Als er sich weigerte, schlugen ihn die beiden Wärter mit Elektrostöcken und gaben ihm Stromschläge. Um seine Peiniger zum Aufhören zu bewegen, schlug Herr Liu seinen Kopf gegen einen Metallschrank, woraufhin er heftig blutete. [Zur Beachtung: Was Herr Liu tat, war das direkte Ergebnis der brutalen Verfolgung. Praktizierende dürfen keine drastischen Maßnahmen anwenden.]

Das blutige Hemd von Herrn Liu

3. Zu Tode gefoltert

Am 21. Februar 2011 begannen Gefängnisbeamte damit, Praktizierende zum Verfolgungsteam zu bringen. Für jeden Praktizierenden gab es viele Kollaborateure, die sie beobachteten. Ihnen wurde befohlen, die drei Erklärungen zu schreiben, mit dem Bekenntnis, ihren Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht aufzugeben - den Prinzipien von Falun Gong.

Am 26. Februar wurde Herr Qin Yueming zu Tode gefoltert. Am 1. März wurde Herr Yu Yungang gefoltert und fiel dabei ins Koma. Er starb am 5. März. Dutzende Polizisten hielten sich um die Zelle von Herr Yu herum auf, damit seine Verwandten seinen misshandelten Körper nicht sehen konnten. Sein Leichnam wurde eingeäschert, um alle Beweise zu vernichten.

Herr Liu war im Jiamusi Gefängnis schwerwiegend misshandelt worden. Man folterte ihn gleichzeitig mit vier Elektrostöcken und hörte erst auf, als die Stöcke keinen Strom mehr abgaben. Herr Liu wurde grausam gefoltert, wobei man ihm den Arm brach. Als er vom Intensiv-Trainingsteam zur Untereinheit Nr. 3 der Abteilung Nr. 3 überführt wurde, forderten die Wärter vier Häftlinge auf, ihn zu bewachen. Als er den Waschraum benutzte, sahen sie, dass Teile seines Unterkörpers schwerwiegend verletzt waren. Das war die direkte Folge der Misshandlung durch Stromschläge.

Am 7. März 2011 gegen 22:00 Uhr wurde Herr Liu in die Notaufnahme des Jiamusi Gefängniskrankenhauses gebracht. Er bekam kaum noch Luft und die Beamten verlangten Sauerstoff für ihn. Ein Arzt sagte: „Er wird es nicht lange überleben - wir können ihn nicht retten. Da wir nur eine begrenzte Menge Sauerstoff haben, würde es für ihn keinen Unterschied machen, auch wenn wir es ihm geben würden.“

Am 8. März 2011 um 1:00 Uhr starb Herr Liu im Krankenhaus. Gegen 2:00 Uhr wurde sein Leichnam zur Leichenhalle überführt. Laut Insiderbericht kamen zwischen dem 9. und 10. März viele Beamte in die Abteilung Nr. 3. Als Herr Liu aufgrund der Folter dem Tode nahe gewesen war und um die Tatsachen zu verschleiern, brachten die Wärter seinen Körper zurück in die Abteilung Nr. 3 und sagten allen Häftlingen, dass er einen Herzanfall erlitten habe.

Unglücklicherweise glaubten Herrn Lius Familienangehörige den Lügen der Wärter. Als seine Familie die Videoaufnahmen der „Notbehandlung“ sah, die ihnen die Wärter zeigten, stimmten sie zu, die Papiere für seine Einäscherung zu unterschreiben. Am 10. März wurde sein Leichnam eingeäschert. Beamte des Jiamusi Gefängnisses erklärten, seinen Familienangehörigen würden  00.000 Yuan gezahlt, aber bis heute haben diese keinen einzigen Cent erhalten. Es war auch nur ein Trick, um jegliche Beweise für die Folter zu vernichten, der Herr Liu ausgesetzt war. Sobald der Leichnam eingeäschert wurde, konnte es keine Untersuchung mehr geben.

Jiamusi Gefängnis