Die Gedanken während eines Problems noch aufrichtiger halten

(Minghui.de) Vor einigen Tagen bekam ich plötzlich starke Schmerzen in meinem Bein. Ich wollte die Meditationsübung praktizieren und versuchte, meine Beine in die Lotusposition zu bringen, aber es gelang mir nicht. Der Schmerz war so intensiv, erfüllte meinen Unterleib und breitete sich dann über die Sehnen und Muskeln aus bis zu meiner Ferse.

Ich schaute sofort nach innen, um herauszufinden, ob ich etwas nicht ausreichend getan hatte, und suchte nach Eigensinnen. Dabei entdeckte ich einige menschliche Gedanken, die ich schnell beseitigte. Die Schmerzen blieben jedoch bestehen und wurden nur noch schlimmer.

Der Meister erklärte im Zhuan Falun:

„Die Erleuchtung, die wir wirklich meinen, bezieht sich darauf, ob wir während des Praktizierens das vom Meister erklärte Fa, das von einem daoistischen Meister erklärte Dao und die Schwierigkeiten während der Kultivierung begreifen und akzeptieren können, ob wir erkennen können, dass wir Kultivierende sind, ob wir uns während der Kultivierung nach diesem Fa richten können.“ (Li Hongzhi, Lektion 9, Erleuchtung, Seite 327)

Ich überprüfte meine Xinxing bezüglich „Ruhm“, „persönlicher Interessen“ und „Gefühlen“. Mir fielen einige Dinge auf, die erhöht werden sollten, aber sie waren nicht das grundlegende Problem, nach dem ich suchte. Wie tief und gründlich ich die Sache auch betrachtete, die Situation meines Beines veränderte sich nicht. Es schmerzte Tag und Nacht und ließ mich weder schlafen noch ausruhen. Auf den Knien sitzend lernte ich das Fa und sandte aufrichtige Gedanken aus. Anfangs war ich sehr zuversichtlich und dachte mir, wenn ich dem Fa folgen würde, könnte ich alles überwinden, was immer es auch sei; ich würde mich dem Fa wieder vollständig angleichen. Ich ließ mich nicht von den Schmerzen abhalten und tat alles, was getan werden musste.

Ich kultiviere mich seit über zehn Jahren im Falun Dafa. Ein Lebewesen des Dafa soll keinesfalls wie ein gewöhnlicher Mensch handeln, besonders nicht in dieser Phase und so behielt ich aufrichtige Gedanken und blieb in puncto Zusammenarbeit mit den Mitpraktizierenden ruhig. Ich erzählte weder ihnen noch meinen Mitmenschen etwas von meinem Leiden und zeigte es auch nicht. Ich glaubte fest an das Dafa und den Meister und daran, dass dieses Problem so schnell verschwinden würde, wie es gekommen war.

Wenn ich in den vergangenen Jahren das Fa lernte und aufrichtige Gedanken aussandte, war mein Herzenszustand immer sehr ruhig, egal wie beschäftigt ich mit den Aufgaben zur Bestätigung des Dafa auch war. Und so war es auch in dieser Situation, in der mein Bein schmerzte. Es verging ein Woche, aber die Schmerzen blieben und schienen höchstens noch intensiver zu werden. Ich konnte die Übungen einige Tage lang nicht praktizieren. Eines Nachts, als die Schmerzen unerträglich waren, wandte ich mich an den Meister: „Meister, ich kann mein Problem nicht finden, bitte geben Sie mir einen Hinweis.“

In derselben Nacht hatte ich dann den folgenden Traum:

Ich sah, wie ich zusammen mit mehreren Praktizierenden unterwegs war. Wir befanden uns auf dem Nachhauseweg und jeder hatte etwas dabei, um den Menschen die wahren Umstände zu erklären. Einige von uns gingen ziemlich entspannt, doch ich trug einen Haufen Sachen und Rohmaterialien auf dem Rücken und es war schwierig für mich voranzukommen. Einige wollten mir dann noch mehr Sachen auflasten, die sie eigentlich hätten selbst tragen sollen. Ich ging gebückt und hielt die Dinge auf meinem Rücken mit einer Hand fest. In der anderen Hand hielt ich einen großen Schirm, den ich mit den anderen teilte. Auf dem Boden war Schnee und Eis. Wenn es regnete, gelang es mir nicht, den Schirm zu öffnen, weil ich schon Probleme beim normalen Gehen hatte.

Der Traum war sehr deutlich in meinem Bewusstsein und ich dachte mir dann: "War das vielleicht ein Hinweis vom Meister?" Ich überlegte und kam letztendlich zu dem Schluss, dass es nur ein Traum sei und ich dem Fa folgen sollte und nicht dem Traum. Meine Hoffnung war, durch das Fa-Lernen zur Erleuchtung zu gelangen und so maß ich dem Traum keine große Bedeutung zu.

Nach dem Frühstück unterhielt ich mich mit einer Mitpraktizierenden und plötzlich kam unser Gespräch auf das Thema Träume. Ich erinnerte mich wieder an meinen Traum und erzählte ihn ihr. Anschließend sagte sie: „Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht, in letzter Zeit war ich einige Male um deine Sicherheit besorgt. Das, was du im Traum gesehen hast, zeigt eigentlich nur deinen momentanen Zustand.“ Ich begriff sofort, dass es sich um einen Hinweis des Meisters handelte.

Über einen Zeitraum von zwei oder drei Jahren wurden viele Praktizierende aus unserer Gegend in Zwangsarbeitslager oder Gefängnisse interniert oder in Gehirnwäscheeinrichtungen gebracht. Mehrere Produktionsstätten, die wir für die Herstellung von Informationsmaterialien eingerichtet hatten, wurden zerstört. Unsere Arbeiten zur Bestätigung des Fa und der Errettung von Lebewesen wurden dadurch stark beeinträchtigt. Ich war über diese Situation sehr besorgt und übernahm deshalb mehr Verantwortung. Wenn ich von Praktizierenden hörte, dass sie eine häusliche Produktionsstätte für Informationsmaterialien errichten wollten, half ich sofort aus. Ich arbeitete mit den Praktizierenden, die die entsprechenden Fähigkeiten hatten, zusammen und tat mein Bestes. Um die Mitpraktizierenden zu ermutigen, lehnte ich keine Anfrage ab. Mit der Zeit erhielt ich auch Hilferufe aus einigen Produktionsstätten, die schon über längere Zeit liefen. Für all diese Tätigkeiten die Verantwortung zu übernehmen, berührte nicht nur die Frage der Sicherheit, sondern auch die der Qualität.

Die Mitpraktizierende analysierte mit mir zusammen die Vor- und Nachteile meiner Handlungsweise. Ich bemühte mich zwar, auf die Sicherheit zu achten, aber bei den vielen Aktivitäten war es nicht immer einfach. Dann erkannten wir noch einen weiteren Punkt: Der Meister möchte, dass jeder Praktizierende seinen eigenen Weg findet. Auf jede Anfrage sofort zu reagieren, ermutigte die Mitpraktizierenden dazu, sich auf andere zu verlassen, mit der Folge, dass sie die Gelegenheit verloren, sich selbst zu erhöhen. Ich erkannte, dass die wahre Hilfe, die auf Vernunft und Weisheit basiert, ihnen ermöglichen würde, reifer zu werden. In diesem Fall könnten wir uns als ein Ganzes erhöhen und insgesamt stabiler werden.

Nach dem offenen Gespräch mit der Praktizierenden wusste ich, wie ich es zukünftig besser machen konnte. Unbemerkt verschwanden auch die Schmerzen in meinem Bein. Nach einer Woche Leiden sandte ich die aufrichtigen Gedanken zur Mittagszeit wieder im Doppellotussitz aus. Mit der barmherzigen Hilfe des Meisters hatte ich wieder eine Hürde überwunden.