Ein westlicher Praktizierender: Die Errettung von Lebewesen ist schon an sich ein Teil der Kultivierung

(Minghui.de) Die wichtigste Frage, die man sich stellen kann, ist: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Wenn ein Mensch jeglichen Lebenssinn verloren hat, kann das Leben unerträglich werden. Ein Mensch, der jedoch ein festes Ziel verfolgt, kann sogar schwierige Umstände mit Leichtigkeit überwinden.

Für einen Dafa-Jünger ist dieser „Sinn des Lebens“ der fundamentale Antrieb.

"Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, S. 470)

Alles ist von unserem Antrieb abhängig. Wenn wir entschlossen sind, dann ist es wie in dieser Aussage: "Unmögliches ist möglich". Ohne diese Entschlossenheit wird dies jedoch nicht geschehen.

Wie können wir dann dazu kommen? Für verschiedene Praktizierende gibt es verschiedene Faktoren. In einigen Fällen können Shan (Barmherzigkeit), Glaube an Dafa, Glaube an den Meister und Dafa selbst vorantreiben. In manchen Fällen ist es unser eigener Sinn für das „Richtige“, der uns vorantreibt, oder eine Kombination dieser Faktoren.

Einige Menschen verstehen intellektuell, dass Dafa „das Fa“ ist, dass Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht das Fa des Universums sind. Dies treibt sie dazu an, sich zu kultivieren. An einem Punkt werden wir vielleicht an eine Stelle auf unserem Weg gelangen, der uns dazu bringt aufzuhören. Wir wissen, was zu tun ist, oder eher: was wir tun sollten – das ist sehr klar. Doch werden wir vom Karma blockiert, unsere Herzen sind nicht bei der Sache. Wir können uns selbst vorwärts zwingen – zu einem gewissen Punkt. An diesem müssen wir wieder stoppen und können dann wiederum nicht vorwärts kommen. Unser Antrieb ist „aufgebraucht“.

`Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht´ ist die Quelle unseres Lebens. Wir kultivieren das Fa direkt gemäß Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, gemäß dem Fa. Der Haupt-Buddha wacht über uns und beschützt uns. Und wir wissen ganz klar, was wir tun müssen. Was ist das Problem? Es sind unsere Herzen, die nicht bei der Sache sind. Unser Verstand kennt die Fakten, aber unsere Herzen sind nicht dort. Warum nicht?

Wenn der Sinn das ist, was den Menschen zu leben ermöglicht, dann ist es das, was den Praktizierenden die Kultivierung ermöglicht. Was ist unser Zweck? Warum kultivieren wir uns? Ist es, um Lebewesen zu erretten? Um uns selbst zu erretten?

Wahre Barmherzigkeit ohne Qing ist kein menschliches Mitgefühl. Es ist nicht erzwungen, es ist kein „Mitleid“. Jedes Lebewesen bekommt, was es bekommen soll, das Universum ist im Grunde gerecht. Das Erretten der Lebewesen kann nicht den Gefühlen entspringen. Was schiebt uns dann voran, wenn wir getrennt werden und uns nicht mehr um Verlust und Gewinn kümmern?

In meinem Verständnis ist dies die Frage, die unser Herz prüft, das heißt, ob unser Herz menschlich oder göttlich ist. Wir kultivieren uns nur, um uns zu kultivieren, zum eigenen Nutzen.

Wenn ein Lebewesen kein Qing hat, ist es frei von irgendeinem Streben, frei von menschlichen Eigensinnen. Es kann nicht bewegt werden, wenn die Personen, die ihm nahe stehen, leiden, und es ist nicht vom Zustand der Welt bewegt. Es wird sich vielleicht noch nicht einmal darum kümmern, ob es lebt oder stirbt. Was unterscheidet diesen Zustand von Apathie? Die Kultivierung. Für einen gewöhnlichen Menschen ist dieser Zustand das Schlimmste, das Leben wird unerträglich. Aber für einen Kultivierenden ist dieses „Elend“ eine Freude. Das Prinzip ist völlig umgedreht, genauso wie die Art und Weise, wie das eigene Leben aufgenommen wird. Man hat keine Eigensinne, dennoch ist das Leben eine Freude. Nicht wegen der menschlichen Verbindungen von familiärer Wärme oder irdischem Erfolg, sondern einfach, weil man am Leben ist. Das Leben ist für einen Kultivierenden die Kultivierung. Wahre Kultivierung ist, sich voll und ganz seiner Kultivierung hinzugeben.

Warum kultivieren wir uns? Wir kultivieren uns, nur um uns zu kultivieren. Das ist unser Zweck. Ich denke, dass alles andere, jeder andere Sinn auf die eine oder andere Weise menschlich ist. Soweit ich es verstehe, ist der Meister der Gott, der unsere Leben erschaffen hat. Er hat unendliche Weisheit, die wir durch sein Fa erhalten. Wie kann es ein persönliches Motiv beim Erfüllen seines Wunsches geben? Wie können unsere einzelnen Ichs irgendetwas haben, was dem Fa des Haupt-Buddhas hinzuzufügen wäre? Selbst die Talente, die wir haben, kommen vom Fa. Selbst die Tugenden der gewöhnlichen Menschen kommen vom Dafa, während das Karma, das ein Lebewesen hat, vom Fa berichtigt werden kann. Ob für gewöhnliche Menschen oder Praktizierende, die Wahl ist dieselbe – die Wahl ist Dafa. Sobald diese Wahl getroffen ist, ist das Leben eingelöst. Für gewöhnliche Menschen ist dies die Errettung. Aber wie sieht dies ein Kultivierender? Wir fürchten nichts, weder Böses noch Schmerz. Nur wenn ein Praktizierender auf der Ebene der gewöhnlichen Menschen verbleibt, kann die Nichterrettung Angst auslösen. Für Kultivierende, die dabei sind, Gottheiten zu werden, hat Angst keine Bedeutung.

Die folgenden Worte stammen aus Jingwen des Meisters:

"Frage: Zählt das zu den Gefühlen, wenn die Barmherzigkeit entsteht, um alle Lebewesen aus Leiden und Schwierigkeiten zu erlösen?
Meister: Wenn du auf deiner jetzigen Basis von Barmherzigkeit redest, wird das in Wirklichkeit von Gefühlen bewirkt. Barmherzigkeit ist kein Gefühl! Ein gewöhnlicher Mensch hat Gefühle. Wenn er sich erhöht hat, hat er keine Gefühle mehr. Erst dann kannst du wirklich begreifen, was Barmherzigkeit ist." (Li Hongzhi, Antworten auf die Fragen bei der Erklärung des Fa in Guangzhou, in: Fa-Erläuterung des Zhuan Falun, 16.07.1997)

"Frage: Die Buddhas auf noch höheren Ebenen halten die Menschheit für nichts. Ich wollte bitte fragen, warum kommt der Meister uns zu erlösen?
Meister: Das kosmische Fa hat für alle Lebewesen auf unterschiedlichen Ebenen des ganzen Kosmos Lebens- und Existenzumgebungen unterschiedlicher Ebenen erschaffen, dann muss es in diesen Lebens- und Existenzumgebungen Lebewesen geben. Die gewöhnlichen Menschen gehören ebenso zu der niedrigsten Ebene unter den unterschiedlichen Ebenen, die dieses Fa für den ganzen Kosmos erschaffen hat. Und so muss ich von meinem Standpunkt her an das ganze Fa und den ganzen Kosmos denken. Habe ich es deutlich erklärt? (Beifall). Deshalb sind die Erkenntnisse von meinem Standpunkt her über das Leben, über Lebewesen der beiden Seiten, der positiven und der negativen, anders wie eure. Das könnt ihr nicht begreifen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Schweiz, 04./05.09.1998)

Vielleicht kultiviert man sich auf hohen Ebenen nur, um sich zu kultivieren: Ohne Motivation, nur Kultivierung.

Es ist nicht als Abdeckung für Eigensinne gedacht. Die Bedeutung ist hierbei der Zustand, in dem sich jemand pausenlos mit voller Leistung kultiviert, mit allem, was er hat, jedoch ohne Ziel. Wenn ein Kultivierender in diesem Zustand zurückbleibt, wird er automatisch vorangetrieben. Dasselbe geschieht, wenn solch ein Praktizierender auf ein Hindernis trifft - er drängt vorwärts und ist unablässig bestrebt, dem Standard des Fa gerecht zu werden.

Der Meister schreibt:

"Ohne Hindernisse
Wege der Kultivierung nicht gleich
Alle im Dafa
Alles ohne Eigensinn
Wege unter den Füssen, von alleine frei"
(Li Hongzhi, Ohne Hindernisse, 26.04.01, in: Hong Yin II)

Der Zustand, der hier beschrieben wurde, hat einen Einfluss auf die Erklärung der wahren Umstände. Wenn Lebewesen die Wahrheit erfahren, sind sie errettet – dies ist garantiert so. Es muss nichts damit zu tun haben, wer sie sind oder welche Art Mensch sie sind, solange sie die Wahrheit akzeptieren können. Es tut nichts zur Sache, warum sie es akzeptieren. Ein errettetes Lebewesen ist ein errettetes Lebewesen. Dennoch müssen wir alle Lebewesen auf der Welt erretten, die errettet werden können, und dies kann nicht alleine getan werden. Deshalb haben Dafa-Praktizierende Medien. In der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen müssen diese Medien gut geführt werden und Profit einbringen, um finanziell solvent zu sein. Deshalb müssen sie Menschen mit zahllosen Interessen ansprechen. Auf der Oberfläche scheint es, als lernten wir über die Angelegenheiten der gewöhnlichen Menschen und müssten daran teilnehmen, jedoch kommt alles in der Gesellschaft vom Himmel. Dann wird alles, was auch immer wir tun, standardmäßig das Fa zum Schwerpunkt haben. Sogar das Fa auf dieser menschlichen Ebene ist Fa. Sogar was die Arbeit der gewöhnlichen Menschen zu sein scheint, sogar die drei Dinge, jede unserer Handlungen entspringt dem Fa, weil im Fa

"... alles […] eingeschlossen, nichts ausgelassen" ist (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lunyu).

Alles in der Gesellschaft, auf das Kultivierende treffen, kommt als Teil der Kultivierung vom Fa. Und die Art und Weise, wie wir damit umgehen, muss aus dem Fa kommen. Um zum Anfang dieses Artikels zurückzukehren: Es ist nicht unser Gehirn, das herausfinden muss, wie dies zu tun ist. Wie man das Fa mit dem Leben verbindet, kommt von unserem Herzen, von unserer göttlichen Seite.

Wenn wir auf Eigensinne treffen, suchen wir keine Lösung. So, wie wir handeln, ob stark oder gelassen, kommt von diesem Zustand. Es ist Standhaftigkeit im größtmöglichen Sinne.

Dies ist mein Verständnis von meiner Ebene. Bitte weist mich auf Unangebrachtes hin.