Sich klar sein, ob wir das Fa oder unsere eigenen Gesinnungen schützen

(Minghui.de) Heute möchte ich euch von einem Ereignis erzählen, dass ich nicht vergessen habe. Bevor die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit ihrer Verfolgung von Falun Gong begann, war ich jeden Tag am Übungsplatz. Am Wochenende tauschten wir nach den Übungen auch unsere Erfahrungen und Verständnisse aus. Eines Tages bemerkten einige Praktizierende, dass die Betreuerin der Übungsstätte eine ältere Dame wegschickte, die die Falun Gong Übungen lernen wollte. Meine erster Gedanke war: „Wie kommt sie dazu, eine neue Lernende wegzuschicken?“ Sofort ging ich zu ihr hin und wies sie darauf hin: „Wir dürfen niemanden wegschicken, der Falun Gong lernen möchte!“ Sie antwortete: „Sie praktiziert aber ein anderes Qigong“, worauf ich sagte: „Wir haben kein Recht dazu, Leute wegzuschicken.“ Sie erläuterte mir noch ihre Ansichten, aber ich hörte gar nicht mehr zu, weil mich die Sache zu sehr aufregte. 

Ich hatte ursprünglich vor, diesen Vorfall sofort unserer lokalen Betreuerstelle zu melden, aber das scheiterte an meinem fehlenden Mut. Als eine andere Mitarbeiterin dieser Betreuerstelle an mir vorbeiging, erzählte ich ihr die Begebenheit, in der Hoffnung, dass sie es weiterleiten würde. Sie riet mir jedoch: „Bitte sprich doch darüber mit der zuständigen Betreuerin.“ Ich antwortete ärgerlich: „Ich habe schon mit ihr gesprochen, aber sie wollte nicht auf mich hören“, worauf sie sagte: „Ja, dann sprich doch mit dem regionalen Betreuer und lass ihn die Sache bereinigen.“ Ich sagte ihr, dass das sinnlos sei, weil ich davon überzeugt war, dass der regionalen Betreuer, der eine gute Beziehung zu unserer Betreuerin hatte, dieselbe Position einnahm.

Am nächsten Tag traf ich eine andere Praktizierende der Betreuerstelle und erzählte ihr die Geschichte. Sie sagte zu mir: „Schaue doch mal nach innen!“ Diesen Rat brauchte ich nun wirklich nicht, ich regte mich sehr darüber auf. Die ganze Sache betraf doch die Betreuerin, sie hatte doch die neue Lernende nach Hause geschickt, also war es ihre Schuld. Ich wollte nur das Fa beschützen und die Situation berichtigen. Warum sollte ich in diesem Fall bei mir suchen? Ich war schockiert und ging wortlos weg.

Einige Zeit später dachte ich nach dem Fa-Lernen wieder einmal über diese Angelegenheit nach. Plötzlich erkannte ich, dass ich die ganze Zeit über den Gedanken hatte, mit meinen Handlungen das Fa zu beschützen. Tatsächlich aber schützte ich nur meine eigenen Anschauungen, mein impulsives und irrationales Verhalten. Wenn ich mich wirklich dem Fa angeglichen hätte, wäre ich in dieser Situation ruhig geblieben. Ich bestätigte meine eigenen Gesinnungen und dachte fälschlicherweise, ich beschütze das Fa. Als Kultivierender ist es gefährlich, seine Eigensinne zu schützen und ihnen zu folgen. Von diesem Zeitpunkt an achtete ich auf meine Gedanken und bemerkte sofort, wenn ich meine eigenen Gesinnungen bestätigte unter dem Vorwand, das Fa beschützen zu wollen.

Während ich noch weiter nach meinen Mängeln suchte, fiel mir auf, dass ich schlechte Gedanken über die Betreuer und ihr Management gebildet hatte. Ich sagte mir zwar, dass ein Betreuer kein Beamter sei, aber ich betrachtete sie in meinem Herzen noch immer als Beamte. Bei einem Problem handelte ich wie ein Nicht-Praktizierender und meldete es einer höheren Behörde. Das beruhte darauf, dass ich noch kein klares Verständnis über die Rolle der Betreuer hatte und es vom Fa her noch nicht verstanden hatte.

Mit der Zeit fand ich zu den oben erwähnten Eigensinnen noch weitere Eigensinne. Wenn ich schon überzeugt war, dass die Betreuerin unaufrichtig gehandelt hatte und ihr Verständnis nicht dem Fa entsprach, warum brachte ich dann nicht den Mut auf, darüber mit dem regionalen Betreuer zu reden? Warum bat ich andere Leute darum, anstatt selbst das Problem zu melden? Es lag an meinen unreinen neidischen Gedanken, denn ich hoffte insgeheim darauf, der Betreuer der Übungsstelle zu werden.

Ich wollte diese Erfahrungen mit euch teilen, weil ich bemerkt habe, dass viele Praktizierende sich schwer tun, ihre Eigensinne zu erkennen. Viele von ihnen versuchen, sich selbst zu bestätigen oder zu schützen. Sie fokussieren sich hauptsächlich auf ihr eigenes Verständnis und schützen ihre eigenen Gesinnungen, während sie versuchen, bei der Fa-Bestätigung zu kooperieren. Sie verursachen dadurch eine Trennung zwischen den Praktizierenden, die zu Störungen und Unterbrechungen der Fa-Bestätigung des ganzen Körpers führt. Sie denken überwiegend daran, sich selbst zu schützen und zu bestätigen, anstatt die drei Dinge gut zu machen.

Um dieses Problem zu lösen, müssen wir in Ruhe das Fa lernen, im Inneren suchen und uns selbst loslassen, um uns mit dem ganzen Körper zu harmonisieren.