Ein Praktizierender aus dem Westen: „Wie läuft deine Kultivierung?“

(Minghui.de) Gestern verschickte ich versehentlich eine SMS an einen Praktizierenden, den ich schon ein paar Jahre nicht gesehen hatte. Als wir den Fehler bemerkten, fragte er mich: „Und, wie läuft deine Kultivierung?“ Ich antwortete: „Gut, und wie sieht es bei dir aus?“ Aber ich erhielt keine Antwort.

Nachdem bei der Kultivierung nichts ohne Grund geschieht, fragte ich mich, was es wohl damit auf sich habe, und erzählte diese Episode einem anderen Praktizierenden. Er meinte, dass manche Menschen diese Frage einfach nur so stellen würden, ohne es wirklich ernst zu meinen.

Anschließend diskutierten wir noch weiter und kamen zu dem Schluss, dass die Frage ‚Wie läuft deine Kultivierung?’ keine Redewendung oder ein Small Talk sein sollte. Wir sollten diese Frage als etwas Heiliges und Wichtiges betrachten und uns wirklich aus ganzem Herzen für den Stand der Kultivierung unserer Mitpraktizierenden interessieren.

"(...) seine Sache ist eben deine Sache, deine Sache ist eben seine Sache" (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Washington DC, 22.07.2002)

Wenn wir wirklich so empfinden, ist es bestimmt keine leere Frage. Nachdem ich nach innen geschaut hatte, erkannte ich, dass ich diese Frage immer dann stellte, wenn ich mit Praktizierenden zusammen traf, die ich nicht besonders gut kannte oder mit denen ich nicht besonders viel Lust hatte zu sprechen. „Wie läuft deine Kultivierung?“ ist für mich zu einer Art höflichen Floskel geworden, die ich manchmal auch zur Überbrückung unangenehmen Schweigens verwendete, ähnlich der Frage: „Wie geht es dir?“ oder „Schönes Wetter, heute.“ Diese Art des Umgangs basierte auf meinen Gefühlen, dass ich lieber mit Praktizierenden redete, mit denen ich befreundet bin oder die ich sympathisch finde.

"Denn die Menschen haben Gefühle: der Ärger und die Freude, die Liebe und der Haß; wenn man etwas gern macht, geht es um die Gefühle; wenn man etwas ungern macht, geht es auch um die Gefühle; Zuneigung für jemanden, Abneigung gegen jemanden, etwas gerne tun, etwas nicht gerne tun, alles sind Gefühle. Gewöhnliche Menschen leben nun einmal für die Gefühle. Aber als ein Praktizierender, als ein außergewöhnlicher Mensch, kannst du nicht mehr nach diesen Grundsätzen beurteilt werden; du sollst sie durchbrechen. (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6, Beim Praktizieren Dämonen herbeiführen, S. 203)

Wenn ich so eine wichtige Frage wie: „Wie läuft deine Kultivierung?“ stelle, dann sollte es etwas sein, das ich tatsächlich so meine und von ganzem Herzen empfinde.