Frau Yang Jie seit zehn Jahren brutal gefoltert (Teil 2)

(Minghui.de)

Teil 1: http://www.minghui.de/artikel/64365.html

Nach meinem Eintreffen im Ningxia Zwangsarbeitslager für Frauen trat ich aus Protest gegen die illegale Inhaftierung in einen Hungerstreik. Hu Linxia, der stellvertretende Abteilungsleiter, rief Liu Haiyan und Zhang Hongyan, zwei Drogenabhängige, herbei und befahl ihnen, mich auf ein Bett niederzudrücken und einen Gummischlauch, dicker als ein Essstäbchen, durch meine Nase in den Magen einzuführen. Während dieser barbarischen Zwangsernährung beschimpften mich Hu Linxia und die Insassinnen fortwährend mit schmutzigen Worten. Die Zwangsernährung fand täglich zweimal statt. Die Drogenabhängigen waren dabei am grausamsten.

Im Ningxia Zwangsarbeitslager für Frauen mussten wir, die „Sklavenarbeiterinnen“, vor Morgengrauen zu arbeiten beginnen. Wir pflanzten Bäume, verpflanzten Reissämlinge, verlegten Kanalisationsröhren und pflanzten Rebensetzlinge ein. Jeden Tag verrichteten wir über zehn Stunden lang Schwerarbeit. Alle hatten Blasen an den Händen. Aufgrund der intensiven manuellen Arbeit bildeten sich neue, bevor die alten abgeheilt waren. An unseren Gesichtern, am Nacken und an den Armen schälte sich wegen Sonnenbränden die Haut ab. Wir bekamen Quoten zugeteilt und wenn wir diese nicht erfüllten, litten wir unter physischer Bestrafung wie militärisches Stillstehen auf Korridoren, in militärischer Position auf kleinen Stühlen sitzen, in militärischer Haltung gehen, Abschreiben der Gefängnisregeln bis Mitternacht oder Singen von Lobliedern auf die Kommunistische Partei Chinas (KPCh). Die Wachpersonen ersannen immer neue Tricks, um uns zu bestrafen. Die unmenschlichsten Folterungen waren die Treffen mit öffentlicher Kritik und Denunziation. Die Opfer standen vor allen Insassinnen, um wegen ihrer „Verbrechen“ Tiraden über sich ergehen zu lassen. Danach beschuldigten und kritisierten andere Insassinnen die Opfer, bis der Abteilungsleiter zufrieden gestellt war. Es war einfach eine Wiederholung dessen, was sich während der Kulturrevolution abgespielt hatte.

Ende 2001 organisierten die Wärterinnen für alle Häftlinge Falun Dafa verleumdende Videoprogramme, die sie sich anschauen mussten. Ich protestierte gegen das TV-Gerät und stand vor ihm. Mehrere Insassinnen versuchten, mich wegzuziehen. Dann eilte Ma Aiping, die stellvertretende Abteilungsleiterin, herein und fragte: „Was möchtest du?“ Ich schaute auf die armen Insassinnen, die von der KPCh vergiftet worden waren, und  sagte mit Tränen in den Augen: „Das ganze Programm enthält nichts als Lügen über Lügen.“ Ma Aiping bestimmte mehrere Drogensüchtige, mich in ihr Büro zu schleppen und meine Hände zu fesseln. Am Abend kam Yao Junling, die Abteilungsleiterin, von zu Hause in das Lager zurück. Mich mit einem Elektrostock an Mund, Gesicht, Nacken schockend beschimpfte sie mich. Sie folterte mich ohne Unterbrechung über eine Stunde lang, bevor sie die persönlichen Beobachterinnen mich in die Zelle zurückbringen ließ.

Am nächsten Tag weigerte ich mich, arbeiten zu gehen. Ma Aiping stachelte Drogenabhängige an, mich zu verprügeln und verbal zu misshandeln. Sie schleppten mich vom dritten Stock zum Erdgeschoss. Ma Aiping packte mich am Kragen und schleppte mich zum Bus, der uns an den Arbeitsplatz brachte. Nach der Ankunft weigerte ich mich auszusteigen. Ma Aiping und mehrere Wärterinnen wiesen die Drogenabhängigen an, mich zu schlagen, wie einen Baum zu fesseln und mich in dieser Position stehen zu lassen. Dutzende von Bauern, die dort arbeiteten, sagten friedlich zu mir, dass der Schwächere sich nicht gegen den Stärkeren behaupten könne. Nach einigen Tagen versetzten sie mich an einen anderen Arbeitsplatz, um ihre Verbrechen zu verheimlichen.

Ich setzte meinen Hungerstreik fort, nachdem ich an die neue Baustelle versetzt worden war. Sie befürchteten, ich würde verhungern, und so schleppten sie mich heimlich in einen Raum im vierten Stock in der Männerabteilung. Sie fesselten mich mit Handschellen an ein Bett und verabreichten mir täglich zwei Zwangsernährungen. Sie verwendeten dabei einen Gummischlauch in der Stärke eines Essstäbchens und führten ihn durch die Nase in den Magen ein. Trotz ihrer Foltertaktiken nahm ich keinerlei Nahrung oder Wasser zu mir. Zhang Yan, die Abteilungsleiterin, las mir laut Bücher vor, die Dafa verunglimpften. Wenn ich mich weigerte zuzuhören, schlug sie mir das Buch ins Gesicht. Einmal bewegte sie absichtlich den Schlauch hin und her. Jedes Mal, wenn sie den Schlauch bewegte, hatte ich das Gefühl, ich würde sterben. Die Folterung dauerte an, bis Blut aus meiner Nase austrat. Zhang Yan schlug mir während der Zwangsernährung andauernd ins Gesicht, um zu erreichen, dass ich ihr zuhörte.

Nach 20 Tagen dieser Folter weigerte ich mich immer noch, meinen Hungerstreik zu beenden. Tang Ning, der Leiter des Zwangsarbeitslagers, Ma Yan, der Politkommissar und mehrere Beamte sowie so genannte Zeugen des Gerichts und der Staatsanwaltschaft kamen in das Zwangsarbeitslager, um mir zu drohen. Ma Yan sagte: „Heute brachten das Gericht und die Staatsanwaltschaft Zeugen hierher. Dein Sterben hat nichts mit uns zu tun. Wenn du stirbst, werden wir sofort die Fernsehstation kontaktieren und du wirst im Fernsehen gezeigt. Wir werden sagen, dass du Suizid verübt hast. Um dir die Wahrheit zu sagen, wir alle wissen, dass das, was im Fernsehen berichtet wird, nicht wahr ist. Ich sagte, was ich zu sagen habe und nun kannst du deine Entscheidung treffen. Wir werden sehen, ob du Dafa verbreiten oder ob du Dafa beschmutzen wirst.“ Ich machte mir Sorgen, dass sie meinen Hungerstreik benutzen würden, um Dafa zu verleumden, und so begann ich zu essen. Nach fast einmonatiger Folter zwang mich das Wachpersonal immer noch, Schwerarbeit zu verrichten. Später fanden sie Vorwände, um die Dauer meiner Zwangsarbeit um drei Monate zu verlängern.

Die Praktizierende, Frau Tan Xiuxia, die das Leiden nicht länger hinnehmen wollte, floh im Mai 2005, als wir zu Schwerarbeit außerhalb des Zwangsarbeitslagers eingesetzt wurden. Sie wurde von der Polizei wieder festgenommen. Xing Guizhen, der Teamleiter legte ihr Handschellen an, schlug sie dann und misshandelte sie verbal. Abends, als wir völlig entkräftet waren, berief der Leiter des Verwaltungs- und Erziehungsbüros ein Verzichts- und Kritiktreffen im Fernsehraum des Zwangsarbeitslagers ein. Um eine Atmosphäre der Angst zu erzeugen, riefen die Obrigkeiten die voll bewaffneten Wärter aller Abteilungen herein. Xing Guizhen und Xiao hielten den Kopf von Frau Tan Xiuxia nieder und drängten sie auf die rechte Seite der Bühne. Animiert von Wärter sprach eine Drogenabhängige nach der anderen, sie attackierten den Lehrer und Dafa. Ich konnte das nicht länger mit anhören und so hob ich meine Hand. Sektionsleiter Li nickte mit seinem Kopf, als Zeichen, dass ich sprechen könne. Ich sagte: „Sie dürfen diese Gelegenheit nicht benutzen, um den Lehrer und Dafa zu attackieren. Sie dürfen nicht einfach kopieren, was während der Kulturrevolution übliche Praktik war.“ Noch bevor ich zu Ende gesprochen hatte, warf sich Ma Li selbst auf mich und riss mich, indem sie mich an den Haaren packte, nieder. Dann zog sie mich an den Haaren und schleppte mich aus dem Raum. Ma Li sagte zu mehreren anderen Wärterinnen, sie sollten mir die Hände mit Handschellen auf den Rücken fesseln und meinen Kopf gegen meinen Rist drücken. Die Praktizierende, Frau Shan Jining, stand auf und sagte: „Bewahren Sie Ruhe! Schlagen Sie keine Menschen!“ Eine Wärterin schlug ihr mit solcher Wucht ins Gesicht, dass ihre Brille davon flog. Dann fesselten die Wärterinnen ihr die Hände auf den Rücken und drückten ihren Kopf gegen ihren Rist.

Damals wurde der Meetingraum „der Palast des Königs der Hölle“ genannt. Aus heiterem Himmel schlug ein lauter Donner, begleitet von einem roten Licht in den Meetingraum ein, als würde das Dach weggeblasen. Jeder einzelne im Raum war entsetzt. Yao Junling zog eilig die Vorhänge zu, um Ordnung zu bewahren. Sektionsleiter Li hastete von der Bühne herunter und schockte uns (Frau Shan Jining, Frau Tan Xiuxia und mich) mit Elektrostöcken im Gesicht, Nacken und Mund. Das Meeting, das für mehrere Stunden geplant war, endete in Hektik. Die Verbrechen der Übeltäter erzürnten sowohl Menschen als auch Gottheiten.

Nach dem Treffen stachelten die Wärterinnen alle Insassinnen in unserer Zelle auf, Frau Shan Jining, Frau Tan Xiuxia und mich zu verprügeln. Frau Shan wurde ans Kopfende des Bettes gefesselt, Frau Tan Xiuxia wurde in der Zelle im vierten Stock gefesselt und an ein Etagenbett gehängt. Xing Shuzhen und die Drogensüchtigen beaufsichtigten die beiden anderen Praktizierenden. Ich wurde mit Handschellen gefesselt und an die Leitungen des Zentralheizungssystems im Büro des Abteilungsleiters gehängt. Die Drogenabhängige Feng Guihua überwachte mich. Sie sagte: „Wir werden dich freilassen, sobald du dein Fehlverhalten zugegeben hast.“ Nachdem ich mehrere Tage gefesselt und an den Leitungen des Zentralheizungssystems aufgehängt worden war, schwollen meine Beine so sehr an, dass ich unfähig war zu gehen. Xing Duizhen drohte: „Wenn du dich immer noch weigerst, deine Übeltaten zuzugeben, werde ich dich an den Fahnenmasten fesseln, um dich der Sonne auszusetzen. Wenn deine Haut aufgrund dieser Belastung ein paar Mal abgeht, werde ich sehen, wie lange du noch weiter machst.“

Ich wurde zehn Tage und Nächte aufgehängt. Ich lehnte immer noch ab, irgendein Fehlverhalten zuzugeben. Während dieser Zeit versteckten mich die Wärterinnen in einem Raum, sobald ein Besucher erschien. Wenn der Besucher sich wieder entfernte, fesselten sie mich erneut. Am zehnten Tag sagte Yao Junling: „Dies ist der zehnte Tag. Es scheint, dass es dir sehr schwer fällt, dein Fehlverhalten zuzugeben. Geh in deine Zelle zurück und denke darüber nach.“ Meine Dauer der Zwangsarbeit wurde um weitere drei Monate verlängert.

Wachpersonen aus dem ganzen Land, die sich aktiv an der Verfolgung von Praktizierenden beteiligten, etablierten eine so genannte „Hilfs- und Erziehungsdelegation“. Sie kamen in das Ningxia Zwangsarbeitslager für Frauen und richteten ein „Hilfs- und Erziehungsteam“ ein (ein Versuch der Gehirnwäsche), um die Praktizierenden dazu zu zwingen, sich von Falun Gong abzuwenden. Einmal brachte mich Zhang Yan, die Abteilungsleiterin in das Rechtstrainingcenter des "Büro 610" im vierten Stock des Feuerwehrgebäudes der bewaffneten Polizei in Ningxia. Ma Li, Ma Liping und die Insassin He Fang und mehrere Wärterinnen vom Zwangsarbeitslager sowie mehrere Wärter aus Shandong, Hebei und Beijing gesellten sich zu uns. Sie versuchten, mich mit fabrizierten Lügen zu verwirren und bemühten sich, mich dazu zu bringen, dass ich meinen Glauben aufgab. Elf Stunden wechselten sie sich ab, ihre „Lektionen“ zu predigen, doch ich lehnte es ab, mich von Falun Gong loszusagen. Sie glühten vor Wut und brachten mich zu den Abteilungsinstruktoren Hu Linxia und Xiao XX, um mich zu zwingen, einen Meter vor einer Mauer stehend eine „Selbstüberprüfung“ vorzunehmen. Sie teilten sechs Drogenabhängige ein, mich rund um die Uhr zu überwachen. Ich durfte mich nicht hinsetzen oder meine Augen schließen. Dies dauerte mehrere Tage an. Ich litt am ganzen Körper unter Ödemen und verlor mehrere Male das Bewusstsein. Jedes Mal zogen sie mich wieder hoch und ich musste weiter in Position stehen. Nach 30 Tagen konnte ich wegen der Ödeme in den Beinen nicht mehr gehen und konnte auch nicht mehr stehen. Sie jedoch ließen mich immer noch nicht in Ruhe. Yao Junling zwang mich, auf einem kleinen Stuhl zu sitzen und Dafa verleumdende Bücher zu lesen. Jeden Tag hatte ich einen Verständnisbericht abzuliefern. Was ich schrieb, waren Artikel, die die Lügen der KPCh enthüllten und Dafa bestätigten. Sie konfiszierten mein Papier und meinen Schreibstift und forderten mich auf, überhaupt nichts mehr zu schreiben.

Während dieser Verfolgungsrunde wurde ich drei Monate lang unter strikter Kontrolle gehalten, völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Yao Junling spornte die Beobachterinnen an, mich zu überwachen. Ich durfte die Zelle nicht verlassen oder mit irgendjemandem sprechen. Frühmorgens vor der Arbeit stichelte Xing Guizhen die Insassin Yao Jinna an, mir ihr Knie in den Unterbauch zu pressen, mir Haare herauszureißen, mich zu treten, mein Gesicht zu zerkratzen und den Nacken, bis ich unter den Schlägen hinfiel. Meine Schenkel waren schwarz und blau und um zu gehen oder mich zu bewegen, musste ich mich an der Wand stützen. Als Yao Jinna hörte, dass andere Abteilungen zur Arbeit aufbrachen, kam sie herbei, um an mir zu zerren. Ich konnte jedoch wegen ihrer Fußtritte nicht aufstehen. Sie befürchtete, dafür zur Verantwortung gezogen zu werden, und so wies sie die Insassinnen Jia Ling, Qiao Yutin, Zhang Mou und zwei weitere an, mich hochzuziehen und gegen ein Bett zu schmettern. Dann kämmten sie meine Haare und ordneten meine Kleidung. Nachdem sie diese Scharade abgezogen hatten, trat Yao Jinna an den Spiegel und schlug sich selbst gegen die Augen. Sie brüllte und schrie, dass Falun Gong sie schlagen würde, während sie auf dem Boden hin und her rollte. Dann hob sie die Haare auf, die sie mir vom Kopf gerissen hatte und ging ins Büro, um mich zu melden. Anstatt bestraft zu werden, wurde sie belohnt, indem ihr ein Besuch zu Hause erlaubt wurde. Die Dauer meiner Zwangsarbeitshaft wurde um weitere drei Monate verlängert.

Nach mehreren Verlängerungen wurden aus meinen zwei Jahren Zwangsarbeit drei Jahre. Im Juni 2003 kam ich in das „Falun Gong-Umerziehungsteam“ der Abteilung Nr. 4. Ich wurde allein in eine kleine Zelle eingeschlossen. Die Zelle durften nur frühere Praktizierende, die sich von Falun Gong losgesagt hatten, zur Gehirnwäsche und Folter betreten. Sie umringten mich Tag und Nacht, um anzuwenden, was sie auf ihrem üblen Weg gelernt hatten, um mich zu verwirren. Sooft ich schläfrig wurde, stupsten oder stießen sie mich, um mich am Einschlafen zu hindern. Drei oder vier Tage am Stück konnte ich noch nicht einmal die Augen zu machen und mein Körper hatte die Grenze des Durchhaltevermögens erreicht. Ich wurde gezwungen, Falun Gong aufzugeben, als ich in einem tranceartigen Zustand war. Nachdem ich „umerzogen“ worden war, wurde ich aus der kleinen Zelle herausgelassen und kam in die große Zelle zurück. Die Praktizierende aus Lanzhou, Provinz Gansu war in der kleinen Zelle hinter mir eingesperrt. Nicht nur, dass sie sie nicht schlafen ließen, sie zwangen sie auch noch, lange Zeit zu stehen, bis ihre Beine völlig geschwollen waren. Die Wachpersonen stachelten Drogenabhängige an, sie zu verprügeln. Ich sah Fußspuren von den Insassinnen auf ihrem Rücken. Die „Umerziehung“ war ein Schandfleck auf meinem Kultivierungsweg. Ich brachte Schande über Dafa; dies bereitete mir später für meine Kultivierung noch größere Sorgen. Im September 2003 wurde ich aus dem Ningxia Zwangsarbeitslager entlassen. Als ich im Mai 2004 mit einer Mitpraktizierenden unterwegs war, um Informationsbroschüren zu verteilen, wurden Praktizierende festgenommen, nachdem sie gemeldet worden waren, und ich musste meine Wohnung verlassen und wurde obdachlos, um einer weiteren Verhaftung zu entgehen. Während dieser Zeit überwachte die KPCh meine Wohnung und die Telefone meiner Verwandten.

Im Ningxia Frauengefängnis gefoltert

Am 25. September 2005 wurde ich in der Wohnung meiner Verwandten von zivilgekleideten Polizisten der Zhongwei Staatssicherheitsabteilung und des Polizeidezernats festgenommen. Ich wurde die ganze Nacht hindurch verhört. Am nächsten Tag mittags brachten mich Zhang Shanrui und andere von der Abteilung der Stadtpolizei Shizuishan in ihr Büro, wo sie mich 24 Stunden verhörten und dann in das Shizuishan Gefängnis einlieferten.

In dieser Anstalt mussten wir Feuerzeuge zusammenbauen. Die Tagesquote war sehr hoch angesetzt und wir mussten über zehn Stunden arbeiten, um die Quote zu erfüllen. Etwa ein Dutzend von uns wurde in eine weniger als 6 m² große Notunterkunft aus Holzplanken zusammengepfercht. Wir mussten auf der Seite liegen und erledigten auch alle unsere täglichen Routinen in diesem kleinen Raum. Jeden Tag mussten wir vor Morgengrauen aufstehen, den Boden aufwischen und die Toilette, die Türen und die Fenster reinigen. Wir bekamen nur eine halbes Stück Dampfbrot mit gekochten Kartoffeln und schwach gesalzene Chinakohlsuppe. Nach drei Monaten wurde ich vom Shizuishan Gericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt und in das Ningxia Frauengefängnis eingewiesen.

Im Ningxia Frauengefängnis waren Praktizierende das ausgewählte Ziel für Beaufsichtigungen. Zwei Insassinnen des „gegenseitigen Beaufsichtigungsteams“ überwachten jede Praktizierende rund um die Uhr, selbst wenn sie die Toilette aufsuchte. Der Tagesablauf war arbeiten, essen und schlafen. Es war nicht erlaubt, über Falun Gong betreffende Themen zu reden. Das Gefängnis stellt Kleidung her für alle Gefängnisse des Ningxia Justizdezernats, für den Auslandhandel und alle Markenbekleidungsfabriken. Sie nahmen die Häftlinge total aus, um für das Gefängnis Profit zu machen. Wir arbeiteten täglich mehr als zehn Stunden, vom Morgengrauen bis zur Abenddämmerung. Abends waren alle erschöpft und hatten überall Schmerzen. Nicht nur das; wir hatten vor und nach den Mahlzeiten einen Formationsdrill, wir rezitierten die Gefängnisregeln und wir sangen immer wieder Loblieder auf die KPCh, wenn wir abzählten. Diejenigen, die das nicht taten, wurden schwer bestraft.

Praktizierende, die nicht „umerzogen“ worden waren, durften weder Familienbesuche empfangen noch schriftlich oder telefonisch mit ihrer Familie korrespondieren. Als meine Mutter in Ningxia im Krankenhaus lag, schleppte sie sich selbst mit meinem Vater zum Gefängnis, in der Hoffnung, mich sehen zu dürfen. Ganz gleich jedoch, wie sie die Gefängniswachen auch darum bat, wurde ihr nicht erlaubt, mich zu besuchen. Die Wachpersonen sagten, falls Praktizierende sich einer „Umerziehung“ verweigern, seien ihnen keinerlei Besuche erlaubt. Meinen Eltern blieb nichts anderes übrig, als wieder wegzugehen, während ihnen Tränen über die betagten Wangen liefen. Auf ihrem Heimweg nach einer Operation in Peking im folgenden Jahr kam meine Mutter mit meinem Vater und meiner Schwägerin zu Besuch, doch ihr Versuch blieb wieder einmal ohne Erfolg. Als ich die Nachricht erfuhr, bat ich viele Male darum, meine Eltern anrufen zu dürfen, was mir jedoch nie erlaubt wurde. Die Briefe, die ich ihnen schrieb, wurden im Gefängnis alle zurückbehalten. Die Übeltäter der KPCh verbreiteten verleumderische Gerüchte in den Medien und behaupteten, dass Praktizierende sich nicht um ihre Familienangehörigen kümmern würden, während sie den Praktizierenden Besuche, Korrespondenz oder Telefonanrufe strikt verweigerten.

Ich weigerte mich, mit den Wachpersonen zu kooperieren, die Gefängnisregeln und Anweisungen zu rezitieren, den Drill mitzumachen, Namensschilder zu tragen oder die Lieder mitzusingen. Ich wurde von den Wärter Ding Donghong, Ma Junhong, Fan Hong und Wang Yan einmal Ende 2007 im Wachraum ausgepeitscht und verbal misshandelt, weil ich nicht an einem Generalmeeting des Gefängnisses teilnahm. Diese Wachpersonen verleumdeten Dafa und den Lehrer. Sie wiesen auch zwei Insassinnen an, mir mit Gewalt Gefängniskleidung überzuziehen und sie steckten eine Namenskarte an, während sie mich gegen einen Stuhl drückten. Sie schnitten meine Haare kurz. Als wir unsere Sklavenarbeit am Tag beendet hatten, weigerte ich mich, bei der Abzählung zu antworten, und so instruierte Ding Donghong zwei Insassinnen, eine war Bai Yang, mich in den dritten Stock der Abteilung Nr. 2 zu bringen und dann zu Ma Junhong zu sagen, der stellvertretende Leiter der Abteilung solle mich zur Strafe in die Eingangshalle schleppen, wo ich gegenüber der Überwachungskamera in militärischer Haltung zu stehen hätte. Sie beorderte zwei Insassinnen, mich von 8 Uhr bis Mitternacht zu überwachen. Am dritten Tag dieser Art Folter traten Ding Donghong und Ma Junhong gegen meine Beine und sagten, meine Positur würde nicht dem Standard entsprechen. Ich weigerte mich, mit ihnen zu kooperieren. Sie fesselten meine Hände auf den Rücken. Ich rief: „Falun Dafa ist gut!“ und rezitierte Gedichte aus Hong Yin (Li Hongzhi). Sie waren wirklich alle geschockt. Ich rief etwa zehn Minuten lang und erst als meine Stimme versagte, kamen sie wieder zu Sinnen. Sie instruierten eilig die Insassinnen, meinen Mund zu verschließen. Ich wurde ohnmächtig. Der Gefängnisarzt Yang Hong kam und presste meine Akupunkturpunkte, damit ich wieder zu mir käme. Als Ding Donghong sah, dass ich wieder zu mir kam, packte sie mich und fesselte mir die Hände auf den Rücken. Dann schleppte sie mich rückwärts an ein Zentralheizungsrohr und fesselte mich an die Leitung. Ich konnte weder meinen Kopf heben noch mich gerade aufrichten und musste auf dem Zementfußboden sitzen. Ding Donghong fesselte mich absichtlich sehr eng, dass die Fesseln ins Fleisch einschnitten. Ungefähr eine halbe Stunde später kam der Politinstruktor Gu Tao und eine weitere Wachperson, um die Handschellen zu öffnen. Weil die Handschellen zu eng waren, dauerte es lange, sie zu öffnen. Auf meinen Handgelenken waren dunkellila Flecken. Die Haut war aufgerissen und Blut tropfte heraus. Meine Hände waren kalt und taub und meine Nerven verletzt. Lange Zeit konnte ich keine Essstäbchen halten oder meine Zähne putzen. Ich war beinahe verkrüppelt. Nach einem Jahr verschwanden die Narben allmählich.

Im März 2009 lief meine Haftzeit aus und es näherte sich die Zeit meiner Entlassung. Der Leiter des Zhongwei Polizeidezernats und der Leiter der Xuanhe Ortsteilpolizeistation verlegten mich direkt in die Gehirnwäscheeinrichtung des "Büro 610" im vierten Stock des Feuerwehrgebäudes der bewaffneten Polizei, wo ich drei weitere Monate in Haft blieb. Ich wurde allein in einen Raum eingesperrt und rund um die Uhr überwacht. Ich durfte den Raum nicht verlassen, außer zu den Mahlzeiten oder wenn ich die Toilette aufsuchte.