Erkenntnis aus einer Geschichte eines taoistischen Kultivierenden

(Minghui.de) Einmal las ich eine Geschichte eines Mannes, der den Wunsch hatte, Tao zu kultivieren. Eines Abends verließ er seine Wohnung und ging in die Berge, um nach einem Meister eines aufrichtigen Weges zu suchen, um sich zu kultivieren. Nachdem er viel Ungemach erlebt hatte, als er in den Bergen herumkletterte, kam er schließlich in ein taoistisches Kloster, in dem er einen alten taoistischen Meister fand, und sagte zu ihm: „Meister, ich möchte Tao kultivieren.“ Der Meister sagte: „Sehr gut, nimm die Axt dort und geh zusammen mit den anderen Schülern Holz hacken.“ Der Kultivierende hackte jeden Tag Holz, von morgens bis die Dämmerung hereinbrach. Als er eine Pause einlegte, erkannte er, dass seine Mitschüler viel schneller und fleißiger arbeiteten als er. Manche hackten Holz so schnell, dass es schon übernatürlich zu sein schien und sie legten keine Pausen ein, um sich auszuruhen.

Lange fragte ich mich, warum der taoistische Meister seinen Schülern auftrug, jeden Tag Holz zu hacken. Vor einigen Tagen, als ein Mitschüler sagte: „Die Axt zu schärfen, um Holz zu hacken, ist keine Zeitverschwendung“, gewann ich schließlich ein Verständnis, das ich gerne austauschen möchte.

Unser Verstand ist wie eine Axt und unsere Eigensinne sind wie Holz. Wenn man eine stumpfe Axt benutzt, mag man immer und immer wieder auf das Holz einschlagen, bis die Hände bluten und man die Axt nicht mehr länger halten kann und immer noch mag es nicht möglich sein, es durchzuhacken. Müde und frustriert mag man sogar das Gefühl haben, einfach aufzugeben und zu denken, es sei ein unmöglicher Kraftakt. Wenn man jedoch eine scharfe Axt benutzt, wird man ohne viel Mühe das Holz durchhacken. Je schärfer die Axt, desto leichter geht es.

Der einzige Weg, unseren Verstand zu schärfen ist, täglich ausgiebig das Fa zu studieren. Doch um unseren Verstand richtig zu schärfen, sollte das Fa mit einem fokussierten und ruhigen Verstand gelernt werden, gleichgültig ob wir allein oder in einer Gruppe das Fa lernen. Wenn das nicht so ist, würde man nur durch die Bewegungen gehen und nicht wirklich das Fa studieren.

Eine Mitpraktizierende erzählte mir einmal, dass auf ihrem Übungsplatz einige Praktizierende zu spät zum Fa-Lernen in der Gruppe kamen und weggingen, bevor das Fa-Lernen beendet war. Sagte nicht der Meister, dass das Fa-Lernen unsere Körper reinigt und uns so viele Dinge erhalten lässt? Wenn das so ist, denke ich, sollten wir es wirklich ernst nehmen. Wenn wir zu spät zum Fa-Lernen kommen oder früher weggehen, dann ist das wie eine Übung in der Mitte zu beginnen. Wenn man zum Beispiel bei der zweiten Übung die Hände herunternimmt, wenn man sich müde fühlt oder bei der fünften Übung die Beine herunternimmt, wenn man Schmerz empfindet, hat das keinen Nutzen, stimmt´s? Wenn wir bei den Übungen, dem ergänzenden Instrument zur Erlangung der Vollendung, nicht aufhören bzw. nicht in der Mitte beginnen sollten, dann sollten wir das vielleicht auch beim Fa-Lernen, etwas Essentiellem für unsere Kultivierung, nicht tun.

In der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010” sagte der verehrte Meister:

„Damit ihr das alles gut behandeln könnt, habe ich euch immer wieder gesagt, dass ihr das Fa wirklich lernen und euch solide kultivieren sollt. Wenn der aufrichtige Gedanke stark ist, ist der Gedanke dem einer Gottheit gleich, der einen Berg spalten kann. Mit einem Gedanken kann man schon einen Berg spalten. Dann schau, ob die alten Mächte sich noch trauen, etwas zu machen. Wenn der aufrichtige Gedanke da ist, kann man von nichts zurückgehalten werden. Deshalb sind die meisten Lernenden, die am meisten gestört oder verfolgt wurden, diejenigen, die nicht sehr fleißig vorangekommen sind oder die das Fa nicht oft gelernt haben oder beim Lernen des Fa an andere Dinge denken.“

Ich denke, dass der Meister hier beschreibt, wie scharf unser Verstand sein sollte.

Dies ist nur mein Verständnis auf meiner gegenwärtigen begrenzten Ebene. Weist mich bitte freundlich auf Unangemessenes hin.