Jeden unaufrichtigen Gedanken und versteckten Eigensinn beseitigen

(Minghui.de) Nachdem ich mich schon viele Jahre kultiviert habe, habe ich erst allmählich gelernt, streng mit jedem Gedanken und jeder Gesinnung umzugehen. Wenn ich entschlossen mit „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ jeden Gedanken und jede Gesinnung messe und die unaufrichtigen Gedanken erkenne, entdecke ich, dass ich schließlich die schlechten Gedanken und die verdeckten, unbemerkten Eigensinne herausfinden kann. Hierzu möchte ich mit Mitpraktizierenden meine Kultivierungserfahrungen teilen, damit wir uns gemeinsam erhöhen können.

Seit eh und je habe ich den Eigensinn, dass ich mich nicht „gezwungen“ fühlen will. Bei der Arbeit für Dafa weiß ich, dass ich auf den ersten Zuständigen hören soll; weil ich diese Arbeit ausgesucht habe und mitmachen möchte, muss ich auch kooperieren. Aber bei den Angelegenheiten, die nicht zu den Aufgaben für Dafa zählen, konnte ich Zwang nicht akzeptieren, sonst fühlte ich mich immer unausgeglichen.

In einem Projekt zur Bestätigung des Fa forderte der Koordinator, dass wir regelmäßig an einer Besprechung teilnehmen sollten. Einmal forderte er uns auf, dass jeder von uns vor der Besprechung über den eigenen Kultivierungszustand berichten sollte. Er nannte einen Namen nach dem anderen. Als ich das hörte, fühlte ich mich sofort im Herzen unausgeglichen. Ich dachte: „Kultivierung ist doch keine Arbeit; bei der Kultivierung zwingt uns niemand; auch der Meister hat bei der jährlichen Fa-Konferenz nie gesagt, dass wir über unsere Kultivierungserfahrungen sprechen müssen. Wie ich das Fa lerne und wie ich mich mit anderen Praktizierenden austauschen möchte, hängt voll und ganz von mir selbst ab, niemand soll mich dazu zwingen, das ist doch Parteikultur!“ Ich ärgerte mich sehr, konnte aber nichts dagegen tun, dann überlegte ich mir, wie ich der Besprechung ausweichen könnte.

Anschließend dachte ich: "Ärger entspricht nicht `Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht´ und ist kein richtiger Zustand, ich soll nach innen schauen und eigene Fehler finden." Schließlich dachte ich an die Geschichte von Han Xin (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9, „Menschen mit großer Grundbefähigung“, Seite 334), dass er zwischen den Beinen eines anderen hindurch kriechen konnte. Aber er beschwerte sich nicht und hatte keinen Hass im Herzen. Im Vergleich zu seiner Geschichte ist meine Sache und meine Toleranz wirklich zu klein. Ich muss Nachsicht üben. Als ich so dachte, beruhigte sich mein Herz sofort. Nach einiger Zeit fühlte ich mich wieder unausgeglichen. Dann versuchte ich, aus der Sicht der anderen an dieses Problem zu denken. Schließlich verstand ich, dass es wirklich so ist, dass eine gute Kultivierungsumgebung unsere Arbeit fördern kann. Um überhaupt eine gute Kultivierungsumgebung zu bilden, sollte jeder von uns regelmäßig an dem Austausch teilnehmen und mit anderen Praktizierenden seine Erfahrungen teilen, das ist sehr wichtig. So gesehen war es nicht falsch, dass der Hauptkoordinator uns aufforderte, unsere Erfahrungen auszusprechen. Sein Ausgangspunkt war gut, seine Anforderung war auch gut, ich sollte mich auf die Erfahrung besinnen. Obwohl ich normalerweise nicht so gerne rede, kann ich doch sprechen, wenn ich mich überwinde. Als ich so dachte, wurde mein Herz erneut ruhig. Leider kam das unausgeglichene Herz nach einiger Zeit immer wieder hoch und ich konnte es nicht von der Wurzel her beseitigen.

Warum war ich im Herzen immer gegen seine Anforderung und fühlte mich unausgeglichen? Nachdem ich gründlich nachgedacht hatte, fand ich die Wurzel. Ich hatte die Anschauung, dass Kultivierung keine Arbeit ist, wenn sie auch unsere Arbeit fördert, und dass man dazu nicht gezwungen werden kann. Ich hielt meine Anschauung für richtig und deswegen gab ich sie nicht auf. Deshalb konnte mein Herz nicht ruhig werden, egal, wie ich es auch unterdrückte.

Was tun? Einerseits wusste ich, dass der Ärger den Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht“ nicht entspricht; anderseits hielt ich meine Meinung für richtig und gab sie nicht auf. Aber das Beharren darauf machte mein Herz unausgeglichen, was sollte ich tun?

Jedes Mal wenn ich nach meinem Problem suchte und es nicht fand, deutete der Meister es mir an. Diesmal war es das Gleiche. Dafür bin ich dem Meister sehr dankbar.

Als ich heute Morgen die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in New York 2010 lernte, las ich:

„Wenn man bei der Besprechung von Dingen immer laut herummeckert, verzögert man die Handlung und hat ein Problem.“ (Li Hongzhi, 05.09.2010)

Auf einmal erkannte ich, dass ich genau diese Person bin, die immer herummeckerte. Ich legte oft Wert auf Kleinigkeiten und verhinderte dabei den Fortschritt der wichtigen und großen Arbeit. Entscheidend ist, eine gute Kultivierungsumgebung zu schaffen. Ich wollte aber nicht mitmachen, nur weil der Koordinator eine bestimmte Art und Weise von Befehl hatte; deswegen wurde das zu einem Hindernis. Der Meister sagte im gleichen Jingwen:

„Wenn einer bei der Sitzung ständig widerspricht und meint, dass eine Meinung nicht sehr ausgereift ist, nicht durchdacht wäre, sodass die Sache dadurch scheitert, dann hat er Probleme.“ (ebenda)

Ich war genau derjenige, der widersprach. Obwohl ich die Sache nicht störte, übte das aber eine negative Wirkung aus. Ich sollte nicht mein Augenmerk nur auf die Stelle legen, die der Koordinator nicht vollkommen macht, und deswegen die bedeutendere Sache versäumen.

Ich erkannte, was „aufrichtiger Gedanke“ heißt. Als ich negativ dachte, wie ich der Besprechung ausweichen könne, betrachtete ich diese Sache nicht mit aufrichtigen Gedanken. In dem Moment dachte ich nicht an meine Verantwortung der Gesamtheit gegenüber, sondern war eigensinnig auf meine Anschauung und auf mich selbst. Ich konnte die Angelegenheit nicht vom Aspekt der Gesamtheit betrachten, das heißt eben, dass ich gegenüber dieser Sache keinen aufrichtigen Gedanken hatte.

Als ich mein Problem fand, wurde mein Herz erst wirklich ruhig und war nicht mehr wegen dieser Sache irritiert. Seitdem kann ich aktiv mitmachen und höre den Erfahrungen von anderen auch aufmerksam zu. Weil ich damals ein unausgeglichenes Herz hatte, konnte ich anderen nie ruhig zuhören und deswegen hatte ich immer das Gefühl, dass die Kultivierungserfahrungen mir nichts bringen würden. Aber als ich wirklich mit einem ruhigen Herzen anderen zuhörte, sah ich meinen Abstand, auch bei einer kleinen Erfahrung des anderen. Und meine Erfahrung konnte anderen Mitpraktizierenden auch Nutzen bringen. Als ich einmal meine Erfahrungen über das Nach-innen-Schauen mit anderen teilte, sagte ein Mitpraktizierender seine Meinung darüber, die mir einleuchtete. Dadurch erkannte ich wirklich, wenn wir mit aufrichtigen Gedanken eine Sache betrachten können,

„…, dann könnt ihr bestimmt alles sehr gut machen“ (Li Hongzhi, Noch fleißiger voranschreiten, 24.07.2010, Washington DC).