Unser Verständnis über 'fleißig vorankommen'

(Minghui.de) Ich lese oder höre oft beim Austausch mit Praktizierenden, von Praktizierenden, die eigentlich „sehr fleißig vorankommen“, aber trotzdem diese oder jene Probleme bekommen. Dabei steht die Frage im Raum: „Er oder sie kultiviert sich mit Fleiß, wieso begegnen ihm oder ihr noch dämonische Schwierigkeiten?“ Hier möchte ich zunächst nicht über die Betrachtung von Problemen unserer Mitpraktizierenden reden, sondern möchte zuerst über „fleißig vorankommen“ sprechen.

Meiner Meinung nach sollten wir das Wort „fleißig“ sorgfältig verwenden und nicht bei jeder Gelegenheit aussprechen, ansonsten wäre es respektlos. Denn das Wort selbst ist eine Anforderung des Fa bei unserer Kultivierung und ein Ansporn in unserer Kultivierungspraktik. Meiner Meinung nach hat es die Bedeutung, ob wir uns bei jeder Angelegenheit, bei jedem Konflikt, bei jeder Schwierigkeit, bei jeder Xinxing-Prüfung und bei jedem ausgesprochenen Wort kultiviert haben oder nicht. Ob wir unser Fehlverhalten erkennen konnten und es korrigiert haben.

Viele Mitpraktizierende definieren „fleißig vorankommen“, wenn jemand oberflächlich gesehen, hart an Dafa-Projekten arbeitet und sehr beschäftigt ist. Ob ein Dafa-Jünger „fleißig vorankommen“ kann oder nicht, sieht man eigentlich daran, ob er aktiv dabei ist, die „drei Dinge“ gut zu erfüllen. Ob er jedoch wirklich fleißig ist und die Wirkungen gut sind, kann man von der Oberfläche her nicht sehen. Manche Mitpraktizierenden betrachten gerne oberflächliche Sachen als Maßstab für „fleißig vorankommen“, wie z. B. wie viele Stunden jemand pro Tag schläft, wie viele Stunden er für das Fa-Lernen und für die Dafa-Arbeit aufbringt, an wie vielen Projekten er mitwirkt. Sie denken, wenn man wenig schläft, dann ist man schon dabei, fleißig voranzukommen, weil die fleißigen Praktizierenden sicher nicht so lange schlafen. Wenn man fünf oder acht Stunden Fa lernt, ist man sicher dabei, fleißig voranzukommen, weil sich „fleißige Praktizierende“ täglich bestimmt viel Zeit für das Fa-Lernen nehmen usw. Sie bilden mit menschlichen Anschauungen derartige Formeln und nehmen sie noch als Maßstab für die Kultivierung und verbreiten so etwas unter Mitpraktizierenden.

In der Tat könnte es gut sein, dass fleißig vorankommende Praktizierende wirklich wenige Stunden schlafen, weil sie viel zu tun haben und nicht so viel Zeit zum Schlafen haben. Sie streben nicht nach einem gemütlichen Leben und können gut damit zurechtkommen. Jedoch können die oben genannten Anschauungen und Formeln nur die Manifestationen an der Oberfläche beschreiben. Aber die grundlegenden Eigenschaften eines „fleißigen“ Praktizierenden sind, in welchem Maße er das Dafa und die Errettung von Lebewesen als das Wichtigste ansieht. In Anbetracht der Dringlichkeit der Errettung von Lebewesen konzentriert er sich darauf, mehr Menschen zu erretten und wie dies besser und wirkungsvoller zu erreichen ist. Gleichzeitig achten solche Mitpraktizierenden sicher auf die Kultivierung ihrer Xinxing. Ohne diese Grundlage würde sich die Wirkung der Errettung der Lebewesen nicht verbessern, selbst wenn sie täglich gar nicht schlafen würden. Zudem könnte ihr fleischlicher Körper das so auch nicht lange aushalten. Manche Mitpraktizierenden unterstützten lange Zeit ein Dafa-Projekt und machten nach einiger Zeit doch keine Fortschritte mehr. Es dauerte dann einige Zeit, bis sie wieder in einen guten Kultivierungszustand gelangten. Obwohl sie manchmal wie fleißig vorankommende Praktizierende aussehen, haben sie versäumt, sich während der Dafa-Arbeit solide zu kultivieren. Die Leidenschaft und der Eigensinn eines gewöhnlichen Menschen sind mit der Verantwortung und dem Ziel eines Dafa-Kultivierenden nicht zu vergleichen.

Allein von der Zeit her gesehen, sind manche Mitpraktizierende, auch wenn sie täglich acht Stunden Dafa-Arbeit leisten, vielleicht nicht mit ganzem Herzen dabei, sondern erledigen die Arbeit nur mechanisch. Mancher denkt vielleicht noch: „Ich helfe jemandem, das zu tun. Wenn ich das tue, ist das schon gut und lobenswert.“ Die Effizienz in den acht Stunden ist dann eher niedrig und bringt sogar Probleme mit sich. Es wird keine Verantwortung für die allgemeine Wirkung des Projekts getragen. Manche Praktizierenden schaffen eine Arbeit vielleicht innerhalb von drei Stunden, wozu andere Praktizierende vielleicht acht Stunden brauchen. Die Wirkung ihrer Bemühungen ist großartig. Sie denken umfassend und vernünftig wie ihre Arbeit in der Gesamtheit eine größere Wirkung erzeugt. Sie bewältigen ihre Arbeit nicht mechanisch, sondern aus vollem Herzen und eigenverantwortlich.

Manche Mitpraktizierenden sind aus Selbstlosigkeit sehr beschäftigt. Sie haben erkannt, dass es bei der Dafa-Arbeit erforderlich ist, sich anzustrengen, um es gut zu machen. Je mehr sie sich anstrengen, desto mehr Erfahrungen sammeln sie und umso mehr erkennen sie, wo sie sich noch verbessern könnten. So wird das Arbeitspensum immer größer. Was sie versprochen haben, wollen sie unbedingt gut erfüllen. Wenn ihnen Schwierigkeiten begegnen, wollen sie sie selbst lösen und durch die Kultivierung ihre Xinxing erhöhen bzw. ihre Toleranz erweitern. Sie geben ihr ursprüngliches Ziel nicht auf oder bleiben auf halber Strecke stehen. Bei Projekten, in denen sie keine Führungsrolle einnehmen, arbeiten sie gut mit anderen zusammen. Manche Praktizierende sind auch sehr beschäftigt, aber, weil ihr Ausgangspunkt auf menschlichen Anschauungen, Vorlieben oder Abneigungen, oder ihr Eigensinn auf persönlichen Gewinn oder Verlust basiert, beseitigen sie vielleicht keine Eigensinne und erkennen sie vielleicht nicht einmal, obwohl sie fleißig an mehreren Dafa-Projekten beteiligt sind. Am Ende können sie keine Rolle im Gesamtplan des Meisters spielen, und es ist sogar schwer zu beurteilen, ob sie damit ihr Gelöbnis erfüllt haben.

Natürlich sind dies lediglich einfache Beispiele. Denn es gibt immer Abweichungen, wenn man ein tiefes Problem auf eine einfache Weise erläutert. Jetzt möchte ich zu dem Wort „fleißig“ zurückkommen. Nach meiner langjährigen Kultivierung verstehe ich unter „fleißig“, wenn man uneingeschränkt dem Maßstab des Meisters entspricht. Wir müssen all die Geschehnisse mit dem Fa messen, und nicht mit menschlichem Herzen, Gefühlen oder Anschauungen. Außerdem kann nicht verallgemeinert werden, ob ein Kultivierender „fleißig“ ist, weil das, was wir jetzt beurteilen, nicht das Endgültige, sondern die Erscheinung auf dem Kultivierungsweg ist. Deswegen ist mein persönliches Verständnis zu „fleißig sein“, dass man schauen muss, ob jemand in jeder Angelegenheit, in jedem Konflikt, bei einem Pass, vor jeder Xinxing-Prüfung, bei jedem Wort und jeder Sache nach den Anforderungen des Fa (und nicht nach eigenen Anschauungen) handeln kann; ob man nach innen schauen kann. Und ob man sich, im Falle eines Fehlverhaltens, an die Anforderungen des Meisters erinnert, Eigensinn loslässt und in der Zukunft nach den Anforderungen des Fa handeln kann, und nicht mehr nach eigenen Anschauungen und Eigensinnen.

Fa-Studium bedeutet nicht, einige Theorien zu lernen oder einiges Wissen zu erlangen, und das reiche schon. Sondern, wir lernen das Fa, um uns dem Fa anzugleichen und um danach zu handeln. Ansonsten verhält es sich wie ein Phänomen bei gewöhnlichen Menschen - die Praxis entspricht nicht der Theorie. Im alten China wusste man schon, wenn man ein guter Mensch unter gewöhnlichen Menschen sein möchte, muss ein edler Mensch so handeln, wie er es gelernt hat; wenn man weiß, was gut und was schlecht ist, es aber nicht tut, bezeichnet man das als „wahnsinnig“; wenn man weiß, was schlecht ist, korrigiert das aber nicht, wird es als „verwirrt“ bezeichnet.

„Laotse hat einst gesagt: "Hört ein edler Mensch das Dao, handelt er danach mit Fleiß." (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9, Menschen mit großer Grundbefähigung; S.318)

Die 5000-jährige chinesische Kultur hat eine Basis für die Kultivierung von Dafa gelegt, sollen wir als Dafa-Kultivierende nicht selbstverständlich solch Grundlegendes erreichen? Manche gewöhnlichen Menschen sind sehr sachkundig und erfahren, können aber nicht entsprechend den moralischen Standards handeln, die sie gelernt haben; sie sind eben gewöhnliche Menschen. Aber Dafa-Jünger haben das Problem nicht, aufrichtige Gedanken zu haben, aber nicht aufrichtig zu handeln. So muss man seine aufrichtigen Gedanken stärken und von ihnen geführt werden, weil aufrichtige Gedanken und aufrichtige Taten ein Körper sind, wie der Meister im Buch „Zhuan Falun“ sagte:

„… in Wirklichkeit sind Geist und Materie eins.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 1, Warum wächst die Kultivierungsenergie trotz Praktizierens nicht; S. 24)

Natürlich sind wir während unserer Kultivierung immer noch Menschen. Wenn man das Fa nicht genug lernt und beim Fa-Lernen nicht konzentriert ist, neigt man zu Fehlern und entwickelt zwangsläufig menschliche Gedanken und Anschauungen. Die Kultivierung kann von allen möglichen gewöhnlichen Versuchungen oder schlechten Einflüssen beeinflusst werden, was das fleißige Vorankommen behindert. Der Meister erinnerte uns daran:

„Kultivieren wie am Anfang, richtige Frucht mit Sicherheit.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz des Großraums New York 2009, 07.06.2009)

Aber viele von uns beeilen sich sofort mit der Dafa-Arbeit, sobald sie von „fleißig sein“ hören, und folgen dabei ihren eigenen Ideen und nicht den Anforderungen des Meisters. Währenddessen können sie weder das Fa des Meisters tiefer verstehen noch automatisch nach innen schauen. So kann das nicht als „fleißig sein“ betrachtet werden, weil die Elemente der Kultivierung vernachlässigt werden. Die Wirkung der Dafa-Arbeit ist dann sicher auch nicht optimal.

Bei einer noch tiefer gehenden Betrachtung des Problems schließt dies die Frage ein, inwieweit man wirklich an den Meister und an das Fa glaubt. Viele Mitpraktizierende werden sagen, dass sie „selbstverständlich an den Meister und an das Fa“ glauben, und folglich achten sie weniger darauf, sich in dieser Hinsicht zu kultivieren. Deshalb versäumen sie bei vielen Angelegenheiten, zu verstehen, dass das, was der Meister fordert, für die Fa-Berichtigung am besten ist, und dies der größte und der „kürzeste“ Weg zum Himmel ist. Stattdessen legen sie mehr Gewicht auf ihre eigenen Anschauungen, Kenntnisse und Methoden, die sie unter den gewöhnlichen Menschen gelernt haben. Ihr Glaube an diese Dinge überwiegt den Glauben an den Meister und an das Fa.

In der „Erklärung des Fa bei der Präsentation der ersten Auflage von ‚Zhuan Falun‘ in Beijing am 4. Januar 1995 hat der Meister erklärt:

„Die Beseitigung des Eigensinns der Menschen soll in allen Bereichen gezeigt werden. An manchen Übungsorten unseres Falun Dafa sind Menschen aufgetaucht, die sagen: ‚Ich bin schon ein Buddha, lernt doch nicht mehr von Li Hongzhi.‘ Warum ist so etwas aufgetaucht? Dabei wird eben von der Wurzel her gesehen, ob du standhaft bleiben kannst. Bis zum letzten Schritt der Kultivierung wird dein Herz immer wieder geprüft, ob du von der Wurzel her das Fa erkennen und standhaft bleiben kannst oder nicht. Du musst dich in jeder Hinsicht erhöhen und eine solide Kultivierung haben.“ (Li Hongzhi, ebenda; in: Fa-Erläuterung des Zhuan Falun)

Falls wir denken, dass die Prüfung des Glaubens an den Meister und an das Fa nicht unbedingt an uns gerichtet ist, dann ist dies ein gefährliches Verständnis, weil es dem gleichkommt, unbewusst das Fa des Meisters zu verneinen.

Der Meister hat gesagt, dass diese Prüfung bis zum Ende der Kultivierung existieren wird. Es ist schwer, sich ohne Anleitung des Fa zu kultivieren, andernfalls würden wir die Erkenntnisse, Erfahrungen, Gewohnheiten, Anschauungen und Methoden eines gewöhnlichen Menschen als Anleitung nehmen, statt „das Fa als Anleitung“ zu betrachten. Außerdem könnte man direkt den Anforderungen des Meisters entgegenwirken und unwissentlich die Fa-Berichtigung stören. Auch wenn unsere Fähigkeiten begrenzt sind und dem Meister vielleicht keine große Hilfe bieten, möchten wir dem Meister jedoch keine zusätzlichen Störungen schaffen, ist es nicht so?

Lass uns alle als Dafa-Jünger während der Zeit der Fa-Berichtigung gemeinsam fleißig vorankommen!