Island: Außenminister entschuldigt sich bei den Falun Gong-Praktizierenden

(Minghui.de) Außenminister Ossur Skarphedinsson entschuldigte sich kürzlich im Namen der isländischen Regierung bei den Falun Gong-Praktizierenden für die Behandlung, der sie in Zusammenhang mit dem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten im Sommer 2002 ausgesetzt waren.

Fréttablaðið, die größte Zeitung in Island, berichtet über Skarphedinssons Entschuldigung

Die Entschuldigung erfolgte vom Rednerpult des Althingi, des isländischen Parlaments, nach einer Anfrage von Margret Tryggvadottir, einem Parlamentsmitglied für Hreyfingin.

Unter anderem führte sie in ihrer Rede aus: „Die isländische Regierung verletzte die Menschenrechte, die Rede- und Meinungsfreiheit und die Freiheit zu reisen dieser Personen. Sowohl die Datenschutzbehörde als auch der Ombudsmann des Althingi haben beschlossen, dass das Gesetz gegenüber diesen unseren Gästen verletzt wurde.“

Sie erhob anschließend die Frage, ob es nicht an der Zeit sei, sich bei den betroffenen Einzelpersonen offiziell zu entschuldigen.

Herr Skarphedinsson sagte, dass es klar sei, dass sich diese Art von Dingen nicht wiederholen würde, solange diese Regierung im Amt sei. Er sagte: „Ich kann im Namen der isländischen Regierung hier von diesem Stuhl aus jene Betroffenen, die damals hierher kamen und deren Rechte verletzt wurden, darum bitten, eine Entschuldigung anzunehmen.“

Margret begrüßte diese Worte von Herrn Skarphedinsson, drängte jedoch die Regierung zu einer offiziellen Entschuldigung.

Im Juni 2002, während des Besuches von Jiang Zemin, dem früheren Parteiführer der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), traf die isländische Regierung unter dem Druck von Jiang die Entscheidung, für Falun Gong-Praktizierende die Einreise nach Island für eine bestimmte Zeitdauer zu verbieten. Am 10. Juni hob die isländische Regierung die Festnahme von über 70 Falun Gong-Praktizierenden auf dem Reykjavik Flughafen auf. Mit Beginn des 11. Juni jedoch wies die isländische Regierung Island Air an, die Tickets von fast allen Falun Gong-Praktizierenden auf der ganzen Welt entsprechend eine Schwarzen Liste von Namen, die die KPCh lieferte, zu stornieren. Diese Praktizierenden aus einem Dutzend Ländern wurden auf Flughäfen in Ländern wie den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Schweden und Island misshandelt.

Am Tag, als Jiang eintraf, arbeiteten 450 Parlamentsmitglieder und bekannte öffentliche Personen zusammen und veröffentlichten vier ganzseitige Ankündigungen in der größten isländischen Zeitung Morgunbladid, um sich bei den Falun Gong-Praktizierenden zu entschuldigen. Die Ankündigungen enthielten als Titel drei chinesische Schriftzeichen, die „Entschuldigung“ bedeuten, während der englische Titel „WIR ENTSCHULDIGEN UNS!“ lautete.

In der Ankündigung hieß es: „Wir, die Unterzeichneten – normale isländische Bürger – entschuldigen uns bei den Praktizierenden von Falun Gong und anderen ausländischen Besuchern asiatischen Ursprungs für die unfassbaren Aktionen der isländischen Behörden im Zusammenhang mit dem Staatsbesuch des Präsidenten der Volksrepublik China in Island.

Wir versichern Ihnen, dass dieses Vorgehen nicht in Übereinstimmung mit den Wünschen der isländischen Bevölkerung steht.

Außerdem verurteilen wir die schweren Menschenrechtsverletzungen der Pekinger Tyrannei in Festlandchina sowie in den von China besetzten Gebieten auf das Schärfste.“

Die Ankündigung im Morgunbladid

Rund dreitausend Menschen hielten eine großflächige Protestversammlung in der isländischen Hauptstadt ab. Sie hielten Pro-Falun Gong Banner hoch und verschlossen ihren Mund mit schwarzen Klebestreifen, um symbolisch auszudrücken, dass die isländische Regierung den Willen des Volkes missachtet hatte und dass sie frustriert waren über die schlechte Behandlung von Falun Gong.

Während seines Aufenthaltes in Island konnte Jiang nicht nur nicht verhindern, den friedlichen Protesten von Falun Gong-Praktizierenden zu begegnen, sondern sah sich auch oft mit Demonstrationen der Bewohner von Island konfrontiert.