Bericht aus erster Hand über die von Li Dasen in Guanxi erlebte Verfolgung

(Minghui.de) Herr Li Dasen wurde von einem Richter am Bezirksgericht Nanning, Guangxi illegal zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Er sollte am 02. April 2008 vor der Überführung ins Gefängnis in die erste Haftanstalt Nanning zurückgebracht werden. Wegen seines hohen Blutdrucks kam er stattdessen in das Maoqiao Gefängniskrankenhaus (Xinkang Krankenhaus). Danach wurde er wieder ins Gefängnis gebracht und dort neun Monate eingesperrt. Während dieser Zeit war er dreimal im Maoqiao Gefängniskrankenhaus, das dritte Mal am 26. Dezember 2008, als er sein Bewusstsein verlor. Vier Tage später brachte man ihn in das Gefängnis zurück.

Das Folgende ist der persönliche Bericht über die im Gefängnis erlittene Verfolgung:

„Am Morgen des 30. Dezember 2008 wurde ich in das Litang Gefängnis gebracht. Am 10. August 2009 wurde ich in die Abteilung Nr. 6 eingewiesen und musste in einem Raum verharren, in dem die Temperatur von 7:30 bis 18 Uhr hochgedreht wurde (außer einer Stunde zum Mittagessen). Ich beantragte am 24. August 2009 um 7:30 Uhr, in der Zelle bleiben zu dürfen, doch der Abteilungsleiter lehnte dies ab. Einige Minuten später beantragte ich, in die Klinik gehen zu dürfen, wo der Blutdruck gemessen wurde. Er lag bei 200/120 mmHg und so wurde ich sofort im Krankenhaus aufgenommen. Dort blieb ich über 20 Tage und wurde dann am 14. September 2009 in die Abteilung zurückgebracht. Ich durfte nur kalt duschen, obwohl im Herbst das Wetter schon sehr kühl war. Beamte sagten, duschen sei nur nach dem Abendessen erlaubt. Ich erhielt nicht die drei Mahlzeiten mit Schweinefleisch und eine Mahlzeit mit Fisch pro Woche, wie dies in den nationalen Regeln vom 05. November 2009 verfügt wurde.

Ich berichtete diese unfaire Behandlung an die Staatsanwaltschaft und verlangte, dass eine Untersuchung eingeleitet werden sollte. Außerdem beantragte ich, aus der Abteilung Nr. 6 verlegt zu werden. Am 26. November tauchten gegen 10 Uhr zwei Polizeibeamte auf, die vorgaben, aus Nanning zu sein, um die Abteilung zu untersuchen. Anstatt mich zu befragen, befragten sie die Insassen, die mit mir die gleiche Zelle teilten. Ich bat darum, ihnen die Situation beschreiben zu dürfen, doch die Wachen lehnten meine Bitte ab.

Als ich am 08. Dezember 2009 die Uhrzeit prüfte, stand ich einen kurzen Augenblick an der Tür. Deswegen wurde ich von einer Person, die den Auftrag hatte, mich zu überwachen, angeschrien. Später kam noch der Sicherheitsleiter Zhang Hua in die Zelle dazu und beschimpfte mich. Er befahl mir dann, lange Zeit stillzustehen. Zur Abendessenszeit gegen 18 Uhr trat ich in einen Hungerstreik. Am vierten Tag meines Hungerstreiks wies mich ein Wächter an, mich ruhig zu verhalten und von 8 bis 9:30 Uhr und von 14:30 bis 15:30 Uhr 10 Meter neben der Zelle still zu stehen.

Am 12. April 2010 wurde ich in die Abteilung Nr. 3 eingewiesen, weil meine Haftzeit fast abgelaufen war. Am 19. August 2010 wünschte Abteilungsleiter Deng Guowen mich zu sprechen. Als ich am Treffpunkt ankam und noch drei Meter von ihm entfernt war, befahl mir Deng, mich in die Hocke zu begeben. Als ich dieser Aufforderung nicht nachkam, wurde er wütend. Er befahl dann dem Sicherheitsleiter Wei Jiangan und einigen starken Männern, mich in die Hocke zu zwingen. Doch sie schafften es nicht. Am Nachmittag des 24. August 2010 wurde ich in eine andere Abteilung gebracht.

Am Nachmittag des 15. September 2010 wurde ich in den zweiten Stock der Abteilung Nr. 13 verlegt. Ich musste jeden Tag in der Werkhalle arbeiten und so schnell gehen wie junge Insassen. Manchmal musste ich bis 19 oder 20 Uhr arbeiten. Im Winter hatte jeder Sicherheitswächter (alle waren junge Leute) ein Bett, um sich während der Arbeitspausen auszuruhen. Sie hatten auch Decken, um sich zuzudecken. Ich jedoch musste mich auf dem Boden legen. Einmal fragte ich Wächter Chen, warum ich auf dem Boden liegen müsse. Er sagte, ich hätte das „Glück“, das tun zu dürfen. Manchmal bekam ich ein Stück Papier, um mich darauf zu legen und in einer Ecke zu schlafen. Ein andermal wurde ich aus kurzer Distanz von einem großen Ventilator angeblasen.

Wächter Yuan von der Erziehungsabteilung sagte mehrere Male zu mir, dass ich keine Telefonanrufe, keine Besuche empfangen oder Einkäufe machen dürfe. Außerdem durfte ich nur Briefe schreiben, die dem Gefängnisstandard entsprachen. Als das Ende meiner Haftzeit näher rückte, wurde ich, ein über 70 Jahre alter Bürger, noch schlimmer misshandelt.

Ich wollte Wächter Huang meinen Bericht an die Politabteilung des Gefängnisses aushändigen. Er jedoch weigerte sich, das zu tun. Als ich mich am 19. Januar 2011 nach dem Mittagessen schwindelig fühlte, bat ich darum, einen Arzt besuchen zu dürfen. Ich wurde in das Krankenhaus gebracht. Mein Blutdruck lag bei 240/142 mmHg und so musste ich im Krankenhaus bleiben.

Als Dr. Li mich am nächsten Tag untersuchte, sagte ich zu ihm, dass meine Krankheit durch die Misshandlungen und Schikanen entstanden sei. Ich bat ihn darum, meinen Bericht an die Politabteilung des Gefängnisses zu übergeben. Nach knapp einer Woche kamen dann zwei Bedienstete der Politabteilung zur Untersuchung. Einer von ihnen sagte: „Wir wollen auch noch in das Gefängnis gehen und Ihren Beschwerden weiter nachgehen. Dann werden wir eine Entscheidung treffen.“ Sie gingen weg, ohne dass etwas geschah.

Weil es kurz vor dem Chinesischen Neujahr war, musste ich am 31. Januar 2011 in das Gefängnis zurück. Ji Yaoguang forderte alle Gefangenen auf, nicht mit mir zu sprechen. Jeder, der dies missachtete, würde eine Reduzierung seiner Punkte bekommen, die zu einer früheren Entlassung führen. Er befahl auch dem Insassen Zhou Ming, der mich überwachte, mich zu beschimpfen. An diesem Abend schoss mein Blutdruck hoch auf 210/110 mmHg und ich kam wieder ins Krankenhaus.

Ich litt während der Zeit im Gefängnis unter schlimmen Misshandlungen, einschließlich physischer und psychischer Folter. Nach Ablauf meiner Haftzeit wurde ich entlassen.