Mein Vorgesetzter zeigte mir zwei anonyme Briefe, in denen ich beschuldigt wurde

(Minghui.de) Eines Morgens vor Schulbeginn rief mich der Direktor unserer Schule zu Hause an und bat mich, etwas früher zu kommen, da er eine unangenehme Angelegenheit mit mir besprechen müsste.

Ich dachte mir, dass dies bestimmt eine Chance sei, meine Xinxing zu erhöhen und wollte sie nicht verpassen. Auf dem Weg zur Schule gingen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf: Welchen Eigensinn könnte es betreffen? Sollte ich einen Eigensinn beseitigen oder vielleicht nach innen schauen, ob ich noch an Angst, Neid oder Wetteifer hafte? Habe ich Angst davor, meinen Ruf oder Selbstsucht zu verlieren?“

Der Direktor legte mir dann zwei anonyme Briefe vor, in denen die anonymen Verfasser behaupteten, ich sei ein schlechter Lehrer. Sie forderten außerdem den Direktor auf, mich deshalb von meiner Position zu entfernen. Falls der Direktor ihren Forderungen nicht nachkäme, drohten sie, mich im Ministerium für Bildung zu melden. Der Stil, in dem die Briefe geschrieben waren, hörte sich sehr streng an. Der Direktor sagte ernst: „Die Schulverwaltung hat entschieden, Sie von Lehrerdienst zu suspendieren.“ Ich dachte mir: „Ich habe die Schüler ein Jahr lang unterrichtet und weiß nicht, wo ich unkorrekt gehandelt habe. Ein guter Mensch zu sein, bedeutet nicht, dass man mich ungerecht behandeln darf. Ich werde diese Strafe nicht akzeptieren.“

Geduldig hörte ich mir die lange Strafpredigt des Direktors an und fragte ihn anschließend: „Hat meine Klasse nicht die besten Noten in diesem Halbjahr gehabt? Haben meine Schüler den Lernstoff nicht verstanden? Haben sie nicht ihre Hausaufgaben vor dem Abgabetermin abgegeben und freiwillig zusätzlichen Schulstoff gelernt?“ Der Direktor antwortete: „Ja, sie waren die besten.“ Dann fuhr ich fort: „Meiner Meinung sind die Beschuldigungen frei erfunden und falsch. Ich bitte deshalb die Schulverwaltung mit den Eltern meiner Schüler zu sprechen und sie zu fragen, ob die Beschuldigungen wahr sind.“ Der Direktor stimmte zu: „Ich werde heute Abend ein Treffen mit den Eltern arrangieren und wenn drei von ihnen bestätigen, dass Sie kein guter Lehrer sind, gehe ich davon aus, dass der Inhalt der Briefe auf wahren Tatsachen beruht.“

Nach diesem Gespräch mit dem Direktor fühlte ich mich elend. Meine sozialen Kontakte waren eher schwach und ich hatte mit den Eltern noch nicht sehr oft gesprochen. Wie werden sie mich beurteilen? Dann dachte ich wieder über die falschen Anschuldigungen in den anonymen Briefen nach. Alles in allem wühlte mich die ganze Sache auf und ich fühlte mich unbehaglich und machte mir Sorgen.

Dann erinnerte ich mich an die Worte des Meisters: „Für einen Kultivierenden ist jede Plage unter den gewöhnlichen Menschen ein Hindernis, das zu überwinden ist und jedes Lob eine Prüfung.“ (Li Hongzhi, Kultivierende sind immer einbezogen, 14.01.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Für einen gewöhnlichen Menschen wäre diese Situation, vielleicht eine Katastrophe, aber hier war alles Teil des Prozesses der Erhöhung der Xinxing eines Kultivierenden. Ich brauchte mir keine Gedanken zu machen. Während meiner Mittagspause las ich wie gewöhnlich das Zhuan Falun.

Am Abend trafen dann die Eltern ein. Der Raum, in dem die Anhörung stattfinden sollte, hatte drei transparente Wände und befand sich bei den Klassenräumen in der Nähe der Treppe. Lehrer, Schülern und Eltern konnten von außen hinein schauen und die Kinder sehen, z.B. wenn sie die Kinder abholten. Manchmal wurde er auch zu Unterrichtszwecken genutzt, wenn die Klasse Probleme bereitete oder für eine Bewertung eines Lehrers usw. Jeder wusste, dass das Treffen meinetwegen anberaumt wurde, weil ich allein im Foyer saß.

Meine Kollegen schauten mich von seltsam bis eigenartig an und manche sagten scherzhaft: „Sieht so aus, als wäre es heute nicht dein Glückstag.“ Ich rezitierte ständig: „Kultivierende sind immer einbezogen“, und blieb gelassen. Ich glaubte, dass jetzt die Zeit ist, in der meine Eigensinne „das Gesicht zu bewahren usw.“ beseitigt werden sollten.

Die Zeit des Wartens kam mir sehr lang vor, in Wirklichkeit dauerte das Meeting nur ca. 40 Minuten. Am Ende kamen die Eltern aus dem Versammlungsraum auf mich zu und sagten mir viele anerkennende Worte, so als wollten sie mich mit ihren Worten aufbauen:

„Lehrer Zhang, Sie sind der beste Lehrer. Wir sprachen nur Gutes über sie.“
„Mein Kind mag Sie wirklich.“
„Ich möchte, dass Sie mein Kind nächstes Jahr wieder unterrichten.“
„Wir möchten, dass sie Gerechtigkeit bekommen.“
„Wir werden einen Brief schreiben und ihre gute Arbeit herausstellen.“
„Lehrer Zhang, Sie haben nichts Falsches gemacht.“

Einige Eltern sprachen mich direkt an, während andere ihr Wort für mich erhoben. Schließlich kam ein Großvater zu mir, mit dem ich noch nie gesprochen hatte, und sagte: „Nimm’s nicht persönlich!“ Anschließend klopfte mir fast jeder auf die Schulter und ich hatte den Eindruck, dass alle mit meiner Arbeit zufrieden waren.

Später schaute ich ins Büro des Direktors, der gerade, die von den Eltern abgegebenen Fragebögen sortierte. Mit Tränen in den Augen meinte er: „Alle haben Sie während des Treffens gelobt!“ Dann zeigte er mir das Protokoll über die Besprechung. Hier standen nur Worte der Anerkennung. Eine Aussage war: „Ich habe das noch niemanden gesagt, aber Lehrer Zhang ist der einzige, der niemals Geschenke von uns angenommen hat. Wo gibt es nochmals so einen guten Lehrer, wie Zhang? Bis jetzt habe ich es niemandem erzählt, weil ich befürchtete, dass es das Verhältnis von Lehrer Zhang zu anderen Lehrern beeinflussen könnte.“ Der Direktor kommentierte: „Sie sind keinesfalls, wie die anderen!“ Unter der Herrschaft der Kommunistischen Partei Chinas, wo Lügen und Betrügereien an der Tagesordnung sind, sind diese Worte, ein wahres Lob für einen Dafa-Praktizierenden.

Ich danke dem Meister aufrichtig dafür, dass er mich durch diesen Test geleitet und mir erlaubte, ein guter Lehrer und guter Mensch zu sein. Vielen Dank, Meister!