Über 1.000 Menschen appellieren für den Ingenieur Zhou Xiangyang (Fotos)

(Minghui.de) Der Falun Gong-Praktizierende Zhou Xiangyang war Ingenieur im 3. Design-Institut des Eisenbahnministeriums in Tianjin. Im März 2011 wurde er erneut widerrechtlich verhaftet und in das Gefängnis Gangbei in Tianjin eingesperrt. Um gegen diese illegale Verhaftung zu protestieren, trat Herr Zhou in einen Hungerstreik, den er bis heute aufrecht erhält. Als seine Familienangehörigen ihn besuchen wollten, sagten die Beamten, dass er nicht im Gefängnis Gangbei inhaftiert sei. Später verweigerte das Gefängnis seinen Familienangehörigen den Besuch. Seine Mutter sah keine andere Wahl und zog sich eine selbstgenähte Weste an, auf der eine Aufforderung stand, mittels der sie die Gerechtigkeit für ihren Sohn verlangte. Letztendlich durfte sie ihren Sohn einmal sehen. Seine Frau Li Shanshan schrieb wegen dieser Vorgehensweise einen öffentlichen Beschwerdebrief an die Justizbehörden in Tianjin, Tangshan und Qinhuangdao. Und seine Mutter zeigte die Gefängnisverwaltung an, ihren Sohn gefoltert und verletzt zu haben. Außerdem beschuldigte sie die Mitarbeiter des Gefängnisses, seinen Familienangehörigen das Besuchsrecht verweigert zu haben.

Der offene Brief von Li Shanshan berührte in der Heimat von Herrn Zhou, dem Kreis Changli der Stadt Qinhuangdao, Provinz Hebei, viele Menschen; sie zeigten ihr Mitgefühl und waren entrüstet über diese Ungerechtigkeit.

Auf Vorschlag seiner Familienangehörigen unterschrieben fast 1500 Menschen einen Brief an die Regierung, um Herrn Zhou zu retten. Darin unterstützten sie die Anklage und verlangten die sofortige Freilassung von Herrn Zhou sowie eine behördliche Untersuchung der gegen ihn verwendeten Foltermethoden.

 

Obwohl die Anklage eingereicht ist, appellieren seine Familienangehörigen weiter an verschiedene Regierungsabteilungen.

Das Gefängnis Ganbei in Tianjin (jetzt: Binhai Gefängnis) ist eine Hölle für die Falun Gong-Praktizierenden. Die dort gesetzwidrig eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden werden verschiedenen Foltermethoden ausgesetzt: Lange Zeit stehen, auf einem kleinen Hocker sitzen, Schläge, Schlagen mit Elektroknüppel, „Anker auf dem Boden“, mit kaltem Wasser begießen, Zwangsernährung, Beschimpfungen, Isolationshaft, Zwangsarbeit, usw. Die angewandte Foltermethode „Anker auf dem Boden“ ist eine äußerst brutale Folter. Bei dieser Foltermethode werden die Beine und Arme der Person gestreckt und anschließend mit Handschellen und Fußfesseln an Eisenringen auf dem Boden befestigt. Die Gefolterten werden gezwungen, in verschiedenen peinigenden Haltungen für lange Zeit, über dutzende von Stunden, auszuharren. Außerdem werden die Falun Gong-Praktizierenden von kriminellen Häftlingen, die von den Polizisten angestiftet werden, misshandelt.

Die übergeordneten Behörden haben bis heute keine Untersuchung gegen die Foltervorwürfe im Gefängnis eingeleitet. Stattdessen hat das Büro „610“ in Tianjin eine Anordnung an die Behörden in Tangshan und in Qinhuangdao herausgegeben, die Familien von Zhong Xiangyang und Li Shanshan zu überwachen. Drei Monate lang verweigerte das Gefängnis seinen Familienangehörigen das Besuchsrecht. Die Falun Gong-Praktizierenden werden weiterhin gefoltert. Der Falun Gong-Praktizierende Li Xiwang starb am 29. Juli 2011 infolge der Misshandlungen durch die Foltermethode „Anker auf dem Boden“, nur zehn Tage nachdem er vom Untersuchungsgefängnis des Bezirkes Hexi der Stadt Tianjin ins Gangbei Gefängnis verlegt worden war.

Die Familienangehörigen von Herrn Zhou waren nicht mehr bereit, die behördlichen Übergriffe zu ertragen, und beauftragten aufrechte Rechtsanwälte aus Peking. Die Anwälte klagten die zuständigen Mitarbeiter des Gefängnisses Gangbei an, Herrn Zhou absichtlich gefoltert und verletzt zu haben. Sie forderten eine umgehende Untersuchung der möglichen Gesetzesübertretungen von Li Guoyu, dem stellvertretenden Direktor des Gangbei Gefängnisses, und von Zhang Shilin, einem Abteilungsleiter des Gefängnisses. Außerdem forderten sie, dass Herr Zhou ein Schmerzensgeld für sein Leiden erhält.

Der gemeinsame Brief der unterstützenden Dorfbewohner

Im Folgenden nun der gemeinsame Brief der unterstützenden Dorfbewohner:

Betreff: Wir fordern, dass Xiangyang aus dem Gefängnis entlassen wird und die Verbrecher, die ihn im Gefängnis foltern, verurteilt werden.

Sehr geehrte Regierungsbeamte,

wir sind Dorfbewohner des Dorfs Matuodian, Gemeinde Changli von der Stadt Qinhuangdao. Unser Dorfbewohner Herr Zhou Xiangyang wurde zu neun Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und war sieben Jahre im Gefängnis Gangbei in der Stadt Tianjin (jetzt in „Gefängnis Binhai“ umbenannt) inhaftiert und das nur, weil er standhaft seinen Glauben bewahrte und anderen Mitmenschen die wahren Umstände über die Verfolgung von Falun Gong weitererzählte. Während seiner Haft wurde er mit einem Elektrostab so schwer geschockt, dass man bis heute noch an seinem Körper Narben erkennen kann. In einer extrem kleinen Mini-Zelle wurde er gefoltert und mit Eisenringen am Boden gefesselt. Nur wegen seines Glaubens wurde er eingesperrt, gefoltert und gequält, das ist nicht zu verstehen! Das sind Methoden wie bei der Mafia! Wir sind der Meinung, dass eine Behörde nach dem Gesetz handeln soll und nicht gegen das Gesetz! Sie sollten die Verbrechen der Mitarbeiter im Gefängnis untersuchen und sie zur Verantwortung ziehen, damit sie mit dem Foltern aufhören.

Wir sind alle Verwandte, Mitschüler, Bekannte und Freunde von ihm. Wir sind mit ihm zusammen groß geworden und kennen ihn sehr gut. Er ist anständig, gutherzig und ehrlich. Er dachte immer an andere und war immer hilfsbereit. Wir haben nie gesehen, dass er in Konflikt mit anderen Menschen stand. Von klein auf war er sowohl intelligent als auch fleißig. Als wir erfuhren, dass er eine Zulassung zum Studium an der Beijing Jiaotong (Technologien für Verkehrsmittel) Universität erhalten hatte, freuten wir uns für ihn und  waren alle stolz auf ihn. Nach dem Studium arbeitete er als Ingenieur im 3. Designinstitut des Eisenbahnministeriums in Tianjin, eine gute Arbeitsstelle! Aber was noch wertvoller ist: Er arbeitete nicht nur erfolgreich, sondern nahm anhand seiner moralischen Ausrichtung nicht an der Korruption teil. Eigentlich hatte er eine gute Chance auf eine berufliche Karriere.

Als Xiangyang im Januar 2009 heiratete, waren viele von uns zu seiner Hochzeit eingeladen. Jetzt hat seine Ehefrau einen Brief an die Behörden geschrieben, weil Xianyang festgenommen wurde. Diesen Brief haben wir alle gelesen und waren sehr berührt, viele von uns kamen zu Tränen…. Xiangyang war schon insgesamt sieben Jahre im Gefängnis inhaftiert. Weil er nicht lügen wollte, wurde er sehr grausam gefoltert und kam mehrmals aufgrund einer lebensbedrohlichen Situation ins Krankenhaus. Seine Ehefrau wartet schon sieben Jahre auf ihn. Sie tut ihr Bestes, um ihn aus der gesetzwidrigen Haft herauszuholen. Sie wurde sogar aufgrund ihrer Anklage ins Arbeitslager gebracht, trotzdem bemüht sie sich weiterhin, ihrem Mann zu helfen. So eine treue und barmherzige Frau ist wirklich nicht mehr leicht zu finden!

Außerdem ist es uns auch immer klarer geworden, dass Falun Gong-Praktizierende gute Menschen sind. Um ihren Glauben und die Gerechtigkeit zu bewahren, haben sie viel Leiden ertragen. Wir haben auch gehört, dass immer mehr Rechtsanwälte bereit sind, Falun Gong Praktizierende zu verteidigen. Es gibt kein Gesetz, in dem steht, dass Falun Gong schlecht ist. Falun Gong zu praktizieren und daran zu glauben, ist deswegen gesetzlich erlaubt. Leider handeln die Regierungsbeamten nicht nach dem Gesetz, sondern verstoßen „unter dem Deckmantel des Gesetzes gegen das Gesetz“ und gegen die Wünsche und den Willen des Volkes und unterdrücken ihn. Damit verlieren sie auch das Menschenherz und das ist für sie gefährlich.

Kürzlich haben wir erfahren, dass ein Falun Gong-Praktizierender in demselben Gefängnis, in dem Xiangyang gefangen gehalten wird, von der gleichen Foltermethode „Anker auf dem Boden“ zu Tode gefoltert wurde. Danach wurde als Todesursache „Herzversagen“ angegeben und das war`s dann…. Wir haben erfahren, dass Xiangyang sich nun schon ein halbes Jahr im Hungerstreik befindet, um gegen seine Haft zu protestieren. Seiner Familie blieb deshalb keine andere Wahl, als die Zuständigen des Gefängnisses Gangbei anzuklagen. Xiangyang ist ein guter Mensch. Er hat nicht nur niemandem etwas getan, sondern er ist rein, gutherzig und langmütig. Das sind die Eigenschaften, die wir das ganze Leben bewahren sollen, darin liegt unsere Wurzel.

Zhou Xiangyang ist unser guter Landsmann! Er befindet sich gerade im besten Alter, sodass er dem Land viel geben kann. Er hat kein Verbrechen begangen und darf nicht im Gefängnis inhaftiert bleiben. Wir wollen mit diesem Brief ein aufrichtiges Zeugnis für ihn ablegen. Das Obige ist unsere wahre Meinung über ihn.

Dorfbewohner des Dorfes Matuodian, Gemeinde Changli der Stadt Qinhuangdao.

12. August 2011

 Falun Gong-Praktizierender Zhou Xiangyang