Provinz Hubei: Erinnerungen einer „Aufseherin“ in einer Gehirnwäscheeinrichtung

(Minghui.de) Meine Freundin verschaffte mir nach meiner Pensionierung einen Job. Damals sagte man mir, dass der Job darin bestehe, jeden Tag fernzusehen und das monatliche Gehalt betrage 2.000 bis 3.000 Yuan bei freier Kost und Unterkunft. Das hörte sich so attraktiv an, dass ich mit meiner Freundin sofort in die Stadt Wuhan ging, um die Arbeit aufzunehmen. Der Arbeitsplatz lag in Banqiao, im Bezirk Hongshan, Stadt Wuhan, gleich neben dem Zwangsarbeitslager für Frauen der Provinz Hubei. Nachdem ich eine Weile gearbeitet hatte, stellte ich fest, dass es kein guter Aufenthaltsort für einen Menschen war. Dies war die absolute „Hölle in der Menschenwelt“.

Die Arbeitseinheit war dem Büro 610 und dem Justizbüro der Provinz unterstellt. Niemand konnte den Hofraum frei betreten oder verlassen. Es war ein viergeschossiges Gebäude, das speziell dazu diente, Falun Gong-Praktizierende einzusperren und sie der Gehirnwäsche auszusetzen. Die Atmosphäre innen war düster, bedrückend und ein einziger Terror, speziell nachts. Jemand mit einem schwachen Nervensystem wäre nicht in der Lage, dort einzuschlafen.

Wir wurden dazu eingeteilt, mit jenen Praktizierenden im ersten Stock zu wohnen. Es gab auf dem ersten Stock etwa 20 Räume mit je 3 Personen pro Raum, eine Praktizierende und zwei Wärterinnen. Jede Gehirnwäschebehandlung dauerte 50 Tage, ohne einen Ruhetag, mit Ausnahme des Chinesischen Neujahrs. Die „Unterrichtsgebühr“ lag bei etwa 20.000 Yuan je Behandlung. Die „Unterrichtsgebühr“ wurde von der Arbeitseinheit der Praktizierenden, dem Gemeindeeinwohnerbüro oder dem örtlichen Büro 610 bezahlt. Natürlich wurde das meiste Geld letztendlich von den Familien der Praktizierenden erpresst.

Jeden Tag kamen Polizeifahrzeuge von anderen Orten, wie Huangzhi, Shiyuan, Huangmei, Anlu, Gongan, Xishui usw. an, um vorher festgenommene Praktizierende einzuliefern. Viele der Praktizierenden trugen noch ihre Schlafanzüge und Slipper, wenn sie ankamen. Einmal waren es drei Personen aus derselben Familie. Manchmal wurden Mutter und Tochter gleichzeitig gebracht.

Die „Aufseherinnen“ hatten jeden Morgen um 8:30 Uhr ein Meeting. Wärterin Yu Cunhua war unsere Teamleiterin und wies uns die Aufgaben zu: Beobachtung und Bericht über jede Bewegung der Praktizierenden; nachts die beiden Deckenleuchten nicht ausschalten; den Praktizierenden nicht erlauben, die Übungen zu machen oder ihre Familien anzurufen; die Toilettentüren nicht zuzumachen, wenn Praktizierende innen die Toilette benutzen oder sich duschen; täglich 24 Stunden den Fernseher einschalten, usw. Wenn die Praktizierende nicht „umerzogen“ wurde, durften wir nicht heimgehen. Wenn sie umerzogen war, konnten wir einen freien Tag bekommen, mussten aber abends zurück sein. Nach dem Essen durften wir im Hofraum herumgehen, doch die meiste Zeit mussten wir uns in dem Raum aufhalten, fernsehen oder schlafen. Den Praktizierenden war es überhaupt nicht gestattet, hinauszugehen.

Es gab etwa 10 Kollaborateurinnen, die früher Falun Gong-Praktizierende und umerzogen worden waren. Sie wurden engagiert, um bei der Umerziehung anderer Praktizierender mitzuhelfen. Sie erhielten etwa 1.000 Yuan pro Monat und zusätzlich einen Bonus für jede mit ihrer Unterstützung transformierte Praktizierende. Sie hatten vier Tage im Monat frei.

Wir brachten die Praktizierenden jeden Morgen um 8:00 Uhr in den Unterrichtsraum und holten sie um 21:00 Uhr wieder ab. Im zweiten Stock gab es ein Krankenhaus. Der Arzt hieß Wan Jun, er war schätzungsweise 40 Jahre alt. Die Krankenschwester hieß Xiao Hong, über 20 Jahre alt. Die Aufseherinnen wohnten im dritten Stock. Der Leiter der Aufseherinnen hieß Gong Jian. Ihm unterstanden zwei Teams. Sie kamen um 8:30 Uhr zur Arbeit und hörten um 16:30 Uhr auf.

Die Wärter waren zuständig für die verschiedenartigen Pläne zur Umerziehung der Praktizierenden. Yu Cunhua sagte zu uns: „Wir haben alle möglichen Methoden. Keine darf durch dieses Tor gehen, bevor sie nicht umerzogen ist.“ Oft gab es Besucher von den Büros 610 unterschiedlicher Orte. Sie kamen, um die Methoden der Verfolgung zu lernen. Einmal kamen zwei große Busse mit vielen Besuchern darin.

Die Wärter hatten ein hohes Gehalt, doch wie ich beobachtete, lachten männliche wie weibliche Wärter selten. Es schien so, als würden sie in ihren Gedanken etwas abwägen. Möglicherweise hatte dies etwas mit ihrer Tätigkeit zu tun. Es hieß, dass jene Praktizierenden, die standhaft blieben, im vierten Stock gefoltert werden.

Im Folgenden schildere ich, was ich gehört oder gesehen habe, solange ich dort war:

1. Vergiftung der Nahrung der Praktizierenden

Nachdem die Praktizierenden eingeliefert worden waren und Essen aus der Cafeteria zu sich nahmen, zeigten alle Symptome von Schwindel, Herzklopfen, Schmerzen im Brustraum oder hohem Blutdruck. Sie hatten geschwollene Beine, die blaue Flecken bekamen, wenn sie gedrückt wurden. Manche konnten nicht mehr gehen, ohne sich an Wänden abzustützen. Alle Praktizierenden wussten, dass das Essen vergiftet war. Sie hatten jedoch keine andere Wahl, als das Essen von dort zu sich zu nehmen.

2. Praktizierende bekommen Injektionen

Immer wenn sich eine Praktizierende unwohl fühlte, gab ihr der Arzt eine Injektion. Den Praktizierenden wurde nicht gesagt, welche Art von Injektionen sie bekamen. Wenn sie die Injektion ablehnten, hielten Wärter sie für die Injektion mit Gewalt fest. Viele Praktizierende fühlten sich schlecht, nachdem sie eine Injektion bekamen. Ihre Bitten, einen Arzt außerhalb des Gehirnwäschezentrums aufsuchen zu dürfen, wurden immer abgewiesen. Zhang Su war ein Tennisprofi und war sehr gesund. Schon wenige Tage nach Einlieferung in die Gehirnwäscheeinrichtung hatte sie einen Blutdruck von über 200. Es wurde ihr nicht gestattet, einen Arzt außerhalb des Arbeitslagers aufzusuchen.

3. Praktizierende zu langwierigem Stehen gezwungen

Wenn Praktizierende eine Umerziehung ablehnten, wurden sie oft bestraft und mussten stundenlang stehen, von morgens um 10:00 Uhr bis zum Abend. Zhang Weijie musste 15 Tage lang jeden Tag stehen und durfte nicht einmal nachts schlafen. Mehrere Kollaborateurinnen beschimpften sie dabei ständig.

4. Praktizierende zum Halten schwerer Bücher gezwungen

Die Praktizierenden wurden gezwungen, schwere Bücher zu halten, die ein Gewicht von über 10 kg hatten, während sie stundenlang stehen mussten. Ließ eine Praktizierende ein Buch fallen, schockte der Wärter sie mit dem Elektroschlagstock. Die Praktizierende Duan Yuying wurde gezwungen, einen ganzen Tag lang mit schweren Büchern zu stehen und konnte sie zum Schluss nicht mehr halten. Wärter Jiang Lili schockte sie mit einem Elektrostock und schlug sie mit einem harten Buch ins Gesicht, sodass sie aus dem Mund blutete.

5. Zwangsernährung

Jenen, die standhaft auf ihrem Glauben beharrten, gaben die Wärter nichts zu essen und behaupteten, sie wären im Hungerstreik. Dann wurden diese Praktizierenden zwangsernährt. Die Zwangsernährung wurde von Doktor Wan und Schwester Xiao Hong vorgenommen. Wärter waren dabei, um ihnen zu assistieren und die Praktizierenden zu beschimpfen. Sie wurden jeden Tag zwangsernährt, wenn sie sich der Umerziehung widersetzten. Zhang Weijie und Zhang Su durchlitten solche Folter und konnten sich am Ende überhaupt nicht mehr bewegen.

6. Elektroschock

Da war eine alte Dame, die Liu Limin hieß und die Umerziehung ablehnte. Wärter Jiang Lili schockte sie oft mit einem Elektrostock, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte. Sie war sechs Monate eingesperrt und sehr abgemagert, als sie entlassen wurde. Als ihre Familienangehörigen sie abholten, waren wir alle überrascht, dass mehrere von ihnen Polizisten waren, auch ihre Schwestern, Brüder und ihre Eltern. Sie trugen alle ihre Uniformen, als sie sie abzuholten. Wenn eine Familienangehörige von Polizisten eine solche Misshandlung durchmacht, kann man sich kaum vorstellen, wie schlecht sie erst andere behandeln würden.

Im Allgemeinen sind viele Praktizierende unter solch physischem und mentalem Druck zu Tode gefoltert worden, worum sich die Behörden aber nicht kümmern. Diese Praktizierenden werden gezwungen, täglich mehr als 10 Stunden Falun Gong verleumdende Fernsehprogramme anzusehen. Nach dem Anschauen müssen sie Gedankenberichte schreiben. Bevor sie entlassen werden, müssen sie andere Praktizierende preisgeben, einschließlich der Details über Namen und Adressen. Andernfalls werden sie nie entlassen. Manche weinten nachts, weil sie andere nicht verraten wollten. Sie wurden auch aufgefordert, nach der Entlassung als Spione zu agieren, sonst wurde ihnen mit Gefängnis gedroht.

Das Obenstehende geschah in Banqiao, Bezirk Hongshan. Es liegt neben dem Zwangsarbeitslager für Frauen in der Provinz Hubei und ganz dicht beim Baolixiyu Wohngebiet. Der Wärter am Tor wird Ihnen sagen, es sei ein leerstehendes Gebäude und werde von niemandem bewohnt. Er sagt das immer so.