FDI: Mitglieder des US-Kongresses drängen das US-Außenministerium, Informationen über den Organraub in China herauszugeben

Mehr als 100 Abgeordnete unterzeichnen offenen Brief mit der Forderung, die von Wang Lijun erhaltenen Details zu veröffentlichen

Berlin/Washington DC (FDI) – Pressemitteilung 11.10.2012 – In einem beispiellosen Schritt, die Menschenrechtsverletzungen in China im Zusammenhang mit Organtransplantationen aufzudecken, haben am 3. Oktober 106 US-Abgeordnete in einem Brief an Hillary Clinton das Außenministerium der Vereinigten Staaten aufgefordert, die Informationen über den Organraub in China, bekannt zu machen. Es wird vermutet, dass sich detaillierte Informationen über den Organraub in China im Besitz der US-Regierung befinden; dies umfasst die Angaben des ehemaligen stellvertretenden Bürgermeisters Chongqings, Wang Lijun, die er im Februar diesen Jahres während eines Aufenthaltes im US-Konsulat übermittelt haben soll.

„Ärzte in den Vereinigten Staaten und der ganzen Welt sind zunehmend in Sorge über angebliche unethische Organbeschaffungspraktiken sowie einen Missbrauch der Transplantationsmedizin im Ausland. Dies ist nirgendwo so schlimm wie in China, wo schwere Anschuldigungen über einen unvorstellbaren Missbrauch vorliegen", heißt es in dem Brief.

 

 Mehr als 100 Mitglieder des Kongresses haben das US-Außenministerium aufgefordert, möglicherweise vorliegende Informationen in Zusammenhang mit Verbrechen bei Organtransplantationen in China zu veröffentlichen

„Während seines Aufenthaltes im US-Konsulat soll Wang Lijun Informationen über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden übergeben haben. Wenn derartige Beweise vorliegen und ans Licht gebracht würden, könnten Maßnahmen ergriffen werden, um solch einen verbrecherischen Missbrauch zu stoppen. Aus diesem Grund fordern wir das Außenministerium auf, alle vorliegenden Informationen in Zusammenhang mit dem Missbrauch [von Organtransplantationen] zu veröffentlichen, einschließlich der Dokumente, die Wang Lijun unserem Konsulat in Chengdu möglicherweise übergeben hat.“

Der Brief folgte nach einer Anhörung über den Organraub an religiösen und politischen Gefangenen in China vor dem Kongress am 12. September (Nachricht/eng.). Darin werden Zeugenaussagen angeführt, nach denen „Chinesische Krankenhäuser und Ärzte in die Durchführung von erzwungenem Organraub an Gefangenen verwickelt sind, bei denen es sich angabegemäß um lebende Praktizierende der spirituellen Falun Gong-Bewegung, Uighuren, Tibeter und Christen der Hauskirche handelt".

Der Brief wurde mit überparteilicher Unterstützung eingereicht und von den Abgeordneten Robert Andrews (D-NJ) und Chris Smith (R-NJ) vorgestellt, sowie von 106 Mitgliedern aus beiden Parteien unterzeichnet. Den vollständigen Wortlaut des Schreibens finden Sie hier.

Chinesische Bürger getötet und für lukrative Transplantationsgeschäfte ihrer Organe beraubt

China führt laut amtlicher Statistik derzeit pro Jahr rund 10.000 Transplantationen und damit die zweithöchste Anzahl nach den Vereinigten Staaten durch. Die chinesische Regierung behauptet, dass über 90 Prozent der Organe von zum Tode verurteilten Häftlingen stammen würden. Laut Medizinexperten und Menschenrechtsaktivisten sind die Zahlen jedoch nicht stimmig, und die logistischen Anforderungen an Transplantationen implizieren, dass eine derartige Durchführung der Transplantationen nicht machbar ist.

Mehrere Untersuchungen legen nahe, dass die Lücke durch gewaltlose politische Gefangene, vor allem inhaftierte Falun Gong-Praktizierende, gefüllt wird. Zehntausende Falun Gong-Praktizierende werden gefangen gehalten, medizinisch voruntersucht (nach Blutgruppe und anderen für die Übereinstimmung des Organs mit dem Patienten benötigten Eigenschaften) und Berichten zufolge bei Bedarf getötet, um die Organe für die Transplantationsindustrie in China zu entnehmen, die damit Hunderte Millionen von Euro verdient (Fakten zum Organraub/eng.).

Öffentlich verfügbares Beweismaterial zeigt, dass Wang, dessen Flucht in das US-Konsulat einen hochkarätigen politischen Skandal und den Sturz von Chongqings KP-Chef Bo Xilai auslöste, an Organentnahmen an Gefangenen beteiligt war. Wang gab während einer Preisverleihung im Jahr 2006 zu, als Polizeichef von Jinzhou in der Provinz Liaoning bei Tausenden von Organentnahmen und Transplantationen anwesend gewesen zu sein. In einem früheren Interview der Staatsmedien berichtete er über die Erfahrung, einer Hinrichtung beizuwohnen und „innerhalb weniger Minuten“ das Organ in einem anderen Körper zu sehen. Er bezeichnete die Erfahrung als „aufwühlend“.

Unter dem folgenden Link finden sich die schriftlichen Zeugenaussagen der Anhörung vom 12. September: http://foreignaffairs.house.gov/hearings/view/?1468.
Unter dem folgenden Link findet sich eine Zusammenfassung des Falun Dafa-Informationszentrums über die Hintergründe und Beweismaterialien zum Organraub an inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden:

http://media.faluninfo.net/media/doc/2012/08/FACT_SHEET_-_Systematic_Killings_for_Organs_v2.2.pdf.

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Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.599 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

Quelle: http://www.falungong.de/artikel/pressemitteilungen/1349901470.html

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