Herr Sun Shaomin, 54, stirbt nach 13 Jahren brutaler Misshandlung

(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Sun Shaomin aus Wuchang, Provinz Heilongjiang, wurde in den vergangenen 13 Jahren mehrere Male verhaftet und in Zwangsarbeitslager eingesperrt. Nach einer ungesetzlichen Verurteilung zu zehn Jahren Freiheitsstrafe wurde er im Gefängnis brutal gefoltert. Er starb aufgrund der lang anhaltenden und schwerwiegenden mentalen und physischen Verletzungen am 29. Mai 2012 um 2:30 Uhr im Alter von nur 54 Jahren. 

Herr Sun Shaomin

Der Tod von Herrn Sun

Am 18. Oktober 2011 erhielt seine ältere Schwester gegen 20 Uhr einen Anruf vom Leiter der 5. Abteilung des Hulan Gefängnisses. Er teilte ihr mit, dass Herr Sun wegen einer Gehirnblutung ins Krankenhaus für Chinesische Medizin in Hulan eingeliefert wurde und nun bräuchten sie die Einverständniserklärung eines Familienangehörigen für eine Operation. Als seine Familienangehörigen im Krankenhaus eintrafen, waren sie entsetzt über seinen Zustand. Herrn Sun sah nicht mehr aus wie ein Mensch, er war extrem abgemagert und lag bewusstlos in einem Bett im Flur des Krankenhauses. Die Angehörigen wurden vom Leiter der Station, dem Abteilungsleiter Qiao und mehr als zehn Polizeibeamten empfangen. Der Stationsleiter sagte, es komme auf die Entscheidung der Familie an, ob eine Operation durchgeführt werde oder nicht. Der medizinische Experte des Krankenhaus erläuterte, dass die Untersuchungen eine Blutung des linken Hirnventrikels ergeben hätten, die Blutmenge betrage etwa 50 ml. Im Allgemeinen sei es so, dass Patienten mit dieser Erkrankung auch nach einer Operation, selbst wenn sie bei Bewusstsein sind, in einem vegetativen Zustand verbleiben. Nachdem seine drei Schwestern diese Prognose hörten, lehnten sie eine Entscheidung ab und wollten nichts mehr damit zu tun haben.

Die Ex-Ehefrau von Herrn Sun, die das Gespräch mit angehört hatte, sagte: „Ich bin eine Falun Dafa-Praktizierende und kultiviere die Barmherzigkeit. Ich kann nicht zusehen, dass er stirbt, ohne einen Versuch zu unternehmen, ihn zu retten. Solange noch irgendeine Hoffnung besteht, sollten wir versuchen, ihn zu retten. Bitte führen sie die Operation durch.“ Als die Spezialisten nach 22 Uhr aus dem Operationssaal kamen, zeigten die Ärzte ihnen eine OP-Schale mit einer kleinen Masse marmorierten Hirngewebes und Blut und erklärten: „Wir haben seinen Schädel nicht geöffnet, stattdessen haben wir das Blut durch ein Loch abgesaugt. Wir glauben, dass er wieder zu sich kommen wird.“

Als die Familie am nächsten Tag die beglaubigte medizinische Akte einsehen wollte, erhielten sie von der Gefängnisverwaltung die Auskunft, dass die Familie die gesamten Behandlungskosten tragen müsse, ansonsten werde Herrn Sun nicht freigelassen. Um das Leben von Herrn Sun zu retten, stimmte seine Familie zu. Während sie die ganzen Formalitäten erledigten, machte ihnen der Direktor der Chongren Polizeistation der Stadt Wuchang große Schwierigkeiten und weigerte sich, bestimmte Dokumente zu unterschreiben.

Herr Sun wurde drei Tage später aus dem Krankenhaus entlassen. Zu Hause kam er wieder zu Bewusstsein. Seine rechte Körperhälfte war gelähmt, er konnte weder sprechen noch lesen und litt unter Inkontinenz. Zwei Wochen später konnte sich Herr Sun zum ersten Mal wieder aufsetzen. Nach einem Monat war in der Lage mit Unterstützung anderer die Toilette aufzusuchen. Schließlich sprach er einfache Sätze. Herr Sun hatte nach nahezu einem Jahrzehnt der Misshandlungen, Störungen in allen körperlichen Funktionen. Er hatte eine handflächengroße starke Schwellung durch unbehandelte Rippenbrüche (in Höhe der Milz). Seine Familie hatte deshalb vor mehreren Jahren eine bedingte Strafaussetzung aus medizinischen Gründen beantragt, die von der Gefängnisverwaltung abgelehnt wurde. Außerdem hatte er aufgrund von Verletzungen während der mehrmaligen brutalen Zwangsernährung auf der linken Kieferseite nur noch vier deformierte Zähne. So war es sehr schwierig für ihn, etwas zu essen. Er aß nur kleine Mengen, da sein Körper die Nahrung nicht mehr verdauen konnte. Sein Anus wies mehrere über 10 mm große Wunden auf und die Verhärtung seines Dickdarms führte dazu, dass er nur alle drei bis vier Tage Stuhlgang hatte. Es war für Herrn Sun sehr strapaziös und schmerzhaft, Stuhl auszuscheiden; er schwitzte sehr stark. Zusätzlich litt er unter einer Störung der Leber- und Magenfunktionen, die es dem Körper unmöglich machte, Nährstoffe zu absorbieren.

Aufgrund seines schlechten Allgemeinzustandes konnte er kein Fa lernen und da er nicht alleine stehen konnte, auch keine Übungen praktizieren. Die Folge war, dass er sein Leben im Alter von nur 54 Jahren verlor.

Vor seinem Tod erzählte Herr Sun, dass er von jemandem gequält wurde, was zu der Gehirnblutung führte.

Hintergrund

Herr Sun Shaomin, Jahrgang 1958, war Angestellter der Truppe der Stadt Wuchang und lebte in der Gemeinde Wuchang der Stadt Wuchang. Er wuchs mit vier Geschwistern auf dem Land auf. Sein Vater starb sehr früh an einer Lungen-Herz Erkrankung, da war er erst sieben Jahre alt. Seine Mutter musste die fünf Kinder alleine großziehen. Seine Familie lebte in sehr ärmlichen Verhältnissen und die Dorfbewohner diskriminierten und schikanierten sie. Angesichts der schwierigen Situation hatte seine Mutter oft schlechte Laune und ließ all ihren Unmut an den Kindern aus.

Das belastende Umfeld machte ihn zu einem verantwortungslosen Faulenzer, der keinerlei Motivation hatte, irgendetwas im Leben zu erreichen. Er suchte Zuflucht im Rauchen und im Mahjong spielen, um allem zu entfliehen. Herr Sun litt unter schweren Krankheiten, wie unregelmäßiger Herzschlag und genetisch bedingter Herz-Lungen Krankheit. Jede neue Erkrankung bereitete ihm enormes Leiden. Es war nicht nur bitter und schmerzhaft für ihn selbst, sondern auch für alle anderen, die dies mit ansehen mussten. Jedes Mal wenn seine Lungenerkrankung akut wurde, schwor er nun endgültig das Rauchen aufzugeben. Sobald es ihm besser ging, rauchte er wieder mehr denn je. Anfang 1990 gab seine Frau alle Hoffnung auf und trennte sich von ihm.

Im August 1996 fing Herr Sun an, Falun Gong zu praktizieren. Die Kultivierung im Falun Dafa schenkte ihm ein neues Leben. Bereits am zweiten Tag des Praktizierens hörte er auf zu Rauchen und nach und nach verschwanden alle seine Krankheiten. Mit der Zeit verbesserte sich sein Geisteszustand und er verzichtete auch auf andere schlechte Angewohnheiten. Wenn er zum Beispiel Konflikten begegnete, dachte er zuerst an die anderen. Seine positiven Veränderungen wurden von allen seinen Bekannten wahrgenommen.

Verhaftet und illegal zu Zwangsarbeit verurteilt

Am 20. Juli 1999 missbrauchte Jiang Zemin, der damalige Führer der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), aus Egoismus und Neid seine Macht und versuchte Gut und Böse umzukehren und startete die Verfolgung von Falun Dafa, einer Meditationspraktik, die die Selbstkultivierung der Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht zum Ziel hat.

Jiang benutzte seine Macht innerhalb der Partei und stachelte KP-Beamte dazu auf, „alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um Falun Gong auszulöschen“. Mit seiner Aufforderung: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch !“, wollte er, „Falun Gong innerhalb von drei Monaten auslöschen“. Alle Parteiorgane, einschließlich der Gemeindekomitees wurden in die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden mit einbezogen. Sie mussten die Praktizierenden überwachen und schikanieren - ungeachtet des Geschlechts oder Alters. Die KPCh erlaubte den Praktizierenden nicht einmal, zu Hause zu praktizieren.

Xia Jianchun, der damalige Sekretär des KPCh Gemeindekomitees der Stadt Wuchang, Chen Shusen, der stellvertretende Direktor des Polizeidezernats der Stadt Wuchang und Zhu Xianfu, der Leiter des Büros 610 von Wuchang beteiligten sich in ihrer Amtszeit direkt an der Verfolgung von Praktizierenden, die an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht glauben.

Herr Sun wurde am 22. Juli 1999 zum ersten Mal verhaftet und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.

Am 15. Februar 2000 nahm Herr Sun einen Zug von Wuchang nach Harbin. Ursprüngliches Ziel seiner Reise war Peking. Er wollte dort den Regierungsbeamten berichten, welche enormen Veränderungen er durch das Praktizieren von Falun Gong im mentalen und körperlichen Bereich erfahren habe. Als der Zug in der Beiyinhe Station eintraf, stieg eine Gruppe Polizeibeamten ein und verhaftete Herrn Sun und andere Mitreisende. Später wurde er von Beamten des Komitees für Politik und Recht, darunter Ai Chunming und Yang Songpeng, im Verwaltungsgefängnis Wuchang inhaftiert (Direktor Wu Hongzhang). Zwei Tage später wurde Herr Sun in das Erste Gefängnis in Wuchang (Direktor Lu Bo) überführt, aus dem ihm dann die Flucht gelang.

Herr Sun ging am 05. Dezember 2000 erneut nach Peking, um Dafa zu bestätigen. Angesichts fehlender Möglichkeiten wahre Beschwerden vorzubringen oder wahrheitsgemäße Fakten zu publizieren, ging Herr Sun auf den Platz des Himmlischen Friedens und zeigte ein Transparent mit der Aufschrift: „Falun Dafa ist gut“. Er rief „Falun Dafa ist gut!“ und „Falun Dafa ist der aufrichtige Weg“. Sofort rannten viele Polizisten auf ihn zu und versuchten, ihm das Banner zu entreißen. Herr Sun fürchtete sich nicht – er rief weiter und rannte ein halbe Runde um den Platz, die Polizisten hinter ihm her. Nach und nach trafen immer mehr Polizisten ein und umzingelten ihn. Herr Sun wurde verhaftet und gewaltsam in einen Transporter gezerrt. Die Polizisten nahmen ihn widerrechtlich fest und brachten ihn zur Qianmen Polizeistation, wo sie ihn illegal einsperrten. Am gleichen Tag wurde Herr Sun von Beamten der nationalen Sicherheitsabteilung Wuchang, darunter Zhan Zhiming, in das Wuchang Verbindungsbüro in Peking gebracht. Vier Tage später kamen Beamte der nationalen Sicherheitsabteilung Wuchang, unter ihnen Zhan Zhigang und überführten ihn in das Verwaltungsgefängnis der Stadt Wuchang. Mehr als 90 örtliche Falun Dafa-Praktizierende waren damals dort eingesperrt. Mehr als 20 Häftlinge (einschließlich Kriminellen) teilten sich eine Zelle von weniger als 108 Fuß im Quadrat. Alle Aktivitäten des täglichen Lebens – wie Essen, Trinken und Körperausscheidungen – mussten in der Zelle erledigt werden. Wu Hongzhang war damals der Direktor der Haftanstalt und Ma Guoliang der Stellvertreter. Die Verantwortlichen des örtlichen Polizeidezernats und der Abteilung für Politik und Recht weigerten sich beharrlich, Praktizierende zu entlassen und teilten sie zur Zwangsarbeit ein. Angesichts dieser Ungerechtigkeit setzten die Praktizierenden ein Zeichen des Widerstandes und traten in einen Hungerstreik.

Herr Sun verweigerte 14 Tage lang jegliches Essen und Trinken, danach wurde er freigelassen. Auf Initiative von Zhu Xianfu, dem Leiter des Büros 610 Wuchang, Chen Shusen, dem Direktor des Polizeidezernats, Zong Yiwen, dem leitenden Direktor, Liu Fang, dem Abteilungsleiter des Komitees für Politik und Recht und Yan Yu, dem Leiter der Abteilung für Rechtsvollzug, das eng mit dem Büro 610 Harbin zusammenarbeitete, wurde er später illegal zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt.

Um die Lügen der KPCh aufzudecken und den getäuschten Menschen die Wahrheit über Falun Gong zu erklären, verteilte Herr Sun am Abend des 8. Januar 2001 im Ortsteil Dujia von Wuchang, Material mit der Erklärung der wahren Umstände. Beamte der Polizeistation der Gemeinde Dujia, unter Leitung von Direktor Zuo Fenghe, nahmen ihn darauf widerrechtlich fest. Zuo erhielt dafür von seinen Vorgesetzten des Polizeidezernats Wuchang eine Belobigung und einen Bonus in Höhe von 1.000 Yuan. Später intensivierte Zuo die Verfolgung gegen die Falun Gong-Praktizierenden. Zuo führte geheime Absprachen mit dem Polizeidezernat und dem Komitee für Politik und Recht und hielten Herrn Sun im Zweiten Gefängnis in Wuchang fest. Am nächsten Morgen verlegten sie Herrn Sun und einen anderen Praktizierenden eilig in das Zwangsarbeitslager Changlinzi der Stadt Harbin.

Brutale Zwangsernährung durch die Nase im Zwangsarbeitslager

Das Changlinzi Zwangsarbeitslager ist bekannt für seinen brutalen Einsatz bei der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden. Praktizierende, die sich weigerten, sich „umerziehen“ zu lassen, wurden von den Aufsehern gefoltert, zum Beispiel zwang man sie jeden Abend bis Mitternacht mit dem Gesicht zur Wand zu stehen, sie wurden geschlagen und mit verbalen Angriffe attackiert. Herrn Sun, der auf seinem Glauben bestand, wurde als „äußerst starrköpfige“ Person betrachtet. Aus diesem Grund wendeten sie bei ihm besonders schwere physische und psychische Foltermethoden an. Als er von Krätze befallen und sich nicht mehr selbst versorgen konnte, erlaubte die Gefängnisverwaltung seiner Familie nicht, ihn zu besuchen oder ihm irgendwelche der Jahreszeit entsprechende Kleidung zu schicken. Sie rechtfertigten sich stattdessen: „Wenn er nicht nachgibt, werden wir alle möglichen Methoden anwenden, ihn zu bestrafen.“

Anfang Februar 2001 fand eine von der Lagerleitung organisierte Party statt. Ein Falun Gong-Praktizierender forderte dabei seine Freilassung. Daraufhin wurde er schwer verprügelt und in eine kleine Zelle eingesperrt. Wegen der langanhaltenden brutalen Folter und Verfolgung, traten mehr als 100 unbeugsame Falun Gong-Praktizierende, darunter auch Herr Sun, am 02. Juli aus Protest in Hungerstreik. Sie forderten ihre sofortige Freilassung. Nach zwei Tagen ordnete die Leitung an, an allen Praktizierenden, die sich am Hungerstreik beteiligen, zweimal täglich eine Zwangsernährung durchzuführen.

Shi Changjing, der Direktor des Zwangsarbeitslagers, wies die Mitarbeiter an, die Zwangsernährung über die Nase auszuführen. Zwangsernährung über einen Schlauch durch die Nase ist eine unmoralische und menschenunwürdige Foltermethode. Dem Opfer wird über die Nasenhöhle eine Sonde eingeführt, wird diese vor- und zurückgeschoben bzw. gezogen, kommt es zu Blutungen. Außerdem verwendeten sie absichtlich Nahrung mit hohem Salzgehalt, was bei den Opfern zu Schwindel und Brechreiz führte. Herr Sun wurde mehr als 100 Mal über die Nase zwangsernährt.

Am 25. Juli, nach 23 Tagen Hungerstreik, informierten die Mitarbeiter des Zwangsarbeitslagers eine Verwandte über den kritischen Zustand von Herrn Sun. Sie baten die Angehörigen um einen Besuch. Als die Familie im Zwangsarbeitslager eintraf, erfuhren sie, dass Herr Sun Symptome von Herzkrankheit hatte, eine Folge der Verfolgung. Die Leitung des Zwangsarbeitslagers versuchte die Familie hereinzulegen und forderte sie auf, ihn zu überreden, wieder etwas zu essen. Unter Aufsicht des Leiters der Umerziehungsabteilung durfte der 10-jährige Sohn seinen Vater besuchen. Der Junge war schockiert, als er seinen Vater, der früher 85 Kilo wog, sah. Infolge der Folter war er nur noch Haut und Knochen, kaum wiederzuerkennen.

Herr Sun sagte zu seiner Familie: „Bitte, seid nicht traurig. Wir versuchen die Menschen der Welt mit Barmherzigkeit zu erretten. Wir sind gute Menschen. Es ist ein Verbrechen, uns zu verfolgen. Ich werde nicht von meinem Verhalten Abstand nehmen, weiterhin Dafa zu bestätigen und meine Freilassung zu fordern.“ Weil seine Familie nicht nach den Anweisungen des Zwangsarbeitslagers handelte und ihn zum Essen überredete, wurden sie bald darauf weggejagt. Drei Tagen später erhielt seine Familie eine erneute Aufforderung der Lagerleitung zu einem Treffen zu erscheinen (es waren immer noch sieben Praktizierende im Hungerstreik). Die ältere Schwester von Herrn Sun nahm daran teil. Die Lagerleitung forderte sie auf, ein Dokument mit folgendem Text zu unterschreiben: „Wenn die Praktizierenden sterben, ist es ihr eigener Fehler. Das Zwangsarbeitslager trägt hierfür keinerlei Verantwortung.“ Wenn sich Familienangehörige weigerten zu unterschreiben, wurden sie in einem Raum illegal festgehalten. Sie wurden nicht freigelassen, bis eine Person, die etwas Dringendes zu erledigen hatte, sagte: „Auf, lasst uns gehen. Wir werden niemanden zur Verantwortung ziehen, wenn jemand stirbt.“

Nach 90 Tagen menschenunwürdiger Folter wurde Herr Sun von der Leitung des Büros für Arbeit und Umerziehung Harbin und des Zwangsarbeitslagers Changlinzi am 29. September 2001 bedingungslos freigelassen.

Illegale Verurteilung zu zehn Jahren Gefängnis

Anfang 2002 bemerkte Herr Sun nach seinem Einkauf auf dem Markt in Harbin, dass ihm auf dem Weg zu einer Produktionsstätte zur Herstellung von Informations-Materialien in Wuchang drei Beamte des Büro 610 folgten. Die Beamten beobachteten ihre Aufenthaltsorte aus weiter Entfernung und überwachten ihre Kontakte, um örtliche Praktizierende ausfindig zumachen und sie festzunehmen. Herrn Sun und einem anderen Praktizierenden gelang es zu entkommen. Als die Beamten des Büros 610 herausfanden, dass ihre Konspiration aufgedeckt wurde, reagierten sie nervös und verärgert. In Zusammenarbeit mit dem Polizeidezernat der Stadt Wuchang konfiszierten sie dann die gesamte Einrichtung und alles Material der Produktionsstätte, im Wert von nahezu 20.000 Yuan.

Am 09. Februar 2002 besuchte Herr Sun einen Falun Gong-Praktizierenden in Harbin. Sofort als er in der Stadt ankam, wurde er und ein weiterer Praktizierender von Beamten des Büros 610 Harbin und des Polizeidezernats in Harbin verhaftet. Ihre Familienangehörigen suchten sie überall, konnten aber ihren Aufenthaltsort nicht ausfindig machen.

Nach der ungesetzlichen Verhaftung brachten sie Herr Sun an einen geheimen Ort in Harbin, wo er gefoltert und verhört wurde. Danach brachten sie ihn für zwei Monate in das Erste Gefängnis in Wuchang. Später wurde er von Beamten des Büros 610 Harbin und des Polizeidezernats Harbin, unter ihnen Chen Shusen des Wuchang Polizeidezernats, Zhan Zhigang vom Komitee für Politik und Recht, Zhu Xianfu vom Büro 610 Wuchang und Beamten des Gerichts in Wuchang, illegal zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Herr Sun kam in das Hulan Gefängnis in Harbin.

Während seiner widerrechtlichen Haft in der 5. Abteilung des Hulan Gefängnisses wurde er brutal gefoltert. Sein Leben war viele Male in Gefahr. In einem Bericht über seine Verfolgung schilderte Herr Sun, dass der politische Direktor Li Mingjun und Teamleiter Wang Bin, Gefangene aufstachelten, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. In der Zeit vom 24. bis 29. April 2003 Intensivierten sie ihre Folter: „Die Gefangenen Wang Yu, Liang Haitao, Yu Hai, Liu Dazhuang, Hu Xiaofeng und Sun Liang teilten sich in drei Schichten auf und überwachten mich abwechselnd. Sie ließen mich fünf Tage und Nächte lang weder schlafen, etwas essen oder trinken. Sie schlugen und traten mich und zwangen mich, die drei Erklärungen zu schreiben.“ Vom 20. bis 29. Oktober stachelten die Wachen Li Mingjun und Wang Bin, die Gefangenen Zhang Li, Lu Yuechen, Wang Yu, Mao Wenjun und Song Zhaolong auf, Herrn Sun brutal zu foltern. Sie stießen, schlugen und traten auf ihn ein, sie zogen sieben Plastiktüten über seinen Kopf, zwangen ihn, auf der Tigerbank zu sitzen, stopften ihm scharfes Pfefferpulver in seine Nase und fütterten ihn zwangsweise mit Salz. Er erlitt Brüche der Rippen am Brustkorb und schwere Verletzungen im unteren Rücken, sodass er nicht aufrecht stehen und nicht gehen konnte. Trotzdem zwang man ihn, schwere Arbeiten zu verrichten und schoben ihn von hinten an.

Nach weiteren sechs Monaten Hungerstreik gegen die Verfolgung brachten ihn zwei Gefängnismitarbeiter und zwei Gefangene am Nachmittag des 20. September 2005 zur Zwangsernährung in das Gefängniskrankenhaus. Zuerst hielten ihn die Leute an den Schultern und einer hielt seine Füße. Nach ein paar Schritten, ließ einer seine Füße los und dann schleiften sie ihn an den Schultern haltend weiter. Wachen des Hulan Gefängnisses betrachteten das Leben von Gefangenen als Scherz. Sie bestanden darauf, Herrn Sun weiterhin mit einer Zwangsernährung zu quälen. Obwohl er sich in einem körperlich extremen Schwächezustand befand, kümmerte es niemanden, ob er am Leben blieb oder starb. Aufgrund der schweren Verfolgung sank sein Körpergewicht von ursprünglich 170 Pfund auf unter 100 Pfund. Er war bis auf das Skelett abgemagert.

Die Fakten der 13 Jahre andauernden Verfolgung von Herr Sun reichen aus, sich ein Bild von den unterschiedlichen Übeltaten der verantwortlichen Behördenmitarbeiter zu machen, insbesondere Machtmissbrauch, vorsätzliche Körperverletzung, illegale Inhaftierung von Praktizierenden, illegale Hausdurchsuchungen, Einbruch, Schikane, Verhöre unter Folter, gewaltsame Körperdurchsuchungen, schwere Misshandlungen, Raub und Verweigerung der in der Verfassung garantierten Religionsfreiheit.

Die Familie von Herrn Sun setzt alle ihre Hoffnung auf internationale Menschenrechtsorganisationen, die die Verfolgung von Herrn Sun in den vergangenen 13 Jahren untersuchen und die Verantwortlichen vor Gericht bringen.

Die für die Verfolgung von Herrn Sun Shaomin verantwortlichen Beteiligten:

Sun Kaiwen, Wärter im Hulan Gefängnis: +86-451-57307303 (Büro), +86-451- 57307719 (Büro), +86-451-57307220 (Büro);
Chen Weiqiang, Umerziehungsreformbüro des Hulan Gefängnisses, +86-13136764116 (Mobil);
Qiao, Teamleiter im Hulan Gefängnis, +86-13936032809 (Mobil);
Direktor des Wuchang Polizeidezernats, +86-451-53522216 (Büro);
Chen Shusen, stellvertretender Direktor des Wuchang Polizeidezernats, für die Verfolgung von Falun Gong zuständig;
Zhan Zhigang, Wuchang Polizeidezernat, Nationale Sicherheitsabteilung, +86-451-53524126 (Büro), +86-13936551668 (Mobil);
Zhu Xianfu, damaliger Leiter des Wuchang Büro 610, +86-13115456599 (Mobil);
Fu Yanchun, Leiter des Wuchang Büros 610, +86-13936017177 (Mobil);
Lu Bo, damaliger Direktor des Wuchang Gefängnisses (Erstes Gefängnis), +86-451-53544733 (Büro).